Was sind Affiliate Links und wie funktionieren sie?
Bevor wir uns die Affiliate Links genauer anschauen, möchte ich Dir eine kurze Einführung ins Affiliate Marketing geben.
Affiliate Marketing ist eine Art von leistungsbasiertem Marketing, bei dem Onlineshops einen oder mehrere Publisher (Content-Partner:innen, Influencer:innen, Preisvergleiche, Gutscheinportale u.ä.) für eine vereinbarte Aktion belohnen.
Durch die eigenen Marketingbemühungen und die Reichweite der Publisher werden Produkte über einen Affiliate Link beworben und die Besucher:innen dann in den Onlineshop weitergeleitet.
Schließt der oder die Shopbesucher:in seinen oder ihren Kauf ab, kann dies über den Affiliate Link nachvollzogen und der Publisher belohnt werden. Für diese leistungsbezogene Vorgehensweise sind Affiliate Links notwendig, da ansonsten keine Vergütung erfolgen könnte.
Wer sind die Player im Affiliate Marketing?
Es gibt vier Hauptakteure, die als Teil des Mixes benötigt werden. Der Advertiser oder Onlineshop, der möglicherweise über eine Agentur arbeitet, der Publisher, der die Produkte des Advertisers bewirbt, der Endkunde und das Affiliate Marketing Netzwerk. Das Netzwerk ist im Affiliate Marketing die Brücke zwischen dem oder der Händler:in und seinem oder seiner Partner:in.
Was sind Affiliate Links?
Als Affiliate Link wird im Affiliate Marketing die Ziel-URL bezeichnet, sie bildet die Schnittstelle zwischen Publisher, Onlinehändler:in und Käufer:in. Klickt ein:e Websitebesucher:in auf den Affiliate Link, wird er oder sie in den Onlineshop weitergeleitet.
Er oder sie ist damit eine Art Identifikationsschlüssel, mit dem der oder die Onlinehändler:in feststellen kann, von welchem oder welcher Partner:in der oder die User:in kam. Um welche:n User:in oder Käufer:in es sich handelt, spielt hierbei keinerlei Rolle.
Um getätigte Käufe auf den oder die Werbepartner:in zurückführen zu können, enthält der Affiliate Link spezielle Code-Informationen wie die ID des Publishers sowie den Kampagnencode des Advertisers. Eben genau diese Parameter sind für die Leistungsmessung und die Provisionierung der Partner:innen wichtig.
Welche Publisher verwenden Affiliate Links?
Als Publisher gibt es viele Möglichkeiten, einen Affiliate Link zu verwenden und zu posten. Die Bandbreite der Publisher-Arten ist groß, so kann es sich entweder um einzelne Personen oder um ein Unternehmen handeln.
Publisher, die Affiliate Links verwenden, sind in der Regel Websites, Blogs, E-Mail-Listen oder andere Plattformen, die Inhalte bereitstellen und versuchen, damit Geld zu verdienen.
Diese Publisher bewerben die Produkte oder Dienstleistungen anderer Unternehmen, in dem sie z.B. als Blogger:in über Produkte oder Dienstleistungen schreiben und ihren Leser:innen Empfehlungen geben.
Aber auch Shopping- und Vergleichsplattformen, Cashback- und Gutschein-Portale können als Publisher Produkte bewerben oder als E-Mail-Marketing Unternehmen, über Newsletter, Affiliate Links versenden.
Andere Publisher, die Affiliate Links verwenden, sind z.B. Social-Media-Influencer:innen oder YouTube-Creators, die über Produkte sprechen, die sie mögen, und ihren Followern Empfehlungen geben. Sie vermarkten ihren Content zusätzlich, indem sie Anzeigen schalten, SEO-Traffic erzeugen und Newsletter versenden.
Grundsätzlich verwenden Publisher Affiliate Links, um die über ihre Website getätigten Käufe zu tracken und dafür Provisionen vom Advertiser zu erhalten.
Advertiser und Publisher sind vor allem dann erfolgreich, wenn sie gut zueinanderpassen und die gleiche Zielgruppe ansprechen. Über ein Affiliate-Netzwerk erhalten Advertiser Zugriff auf alle Publisher, die sich bei dem Netzwerk angemeldet haben, und Publisher können gezielt nach passenden Produkten für ihre Kampagnen suchen.
Zudem bietet Dir ein Affiliate-Netzwerk einige Vorteile, die gerade für Affiliate Marketing Anfänger:innen wertvoll sind, und wird Dich beraten, wie Du Affiliate Links am effektivsten einbindest.
Wie erstelle ich Affiliate Links?
In der Regel werden Dir Affiliate Links von Advertisern oder von Affiliate Marketing Netzwerken zur Verfügung gestellt.
Das Netzwerk ist im Affiliate Marketing die Brücke zwischen dem oder der Händler:in und seinem oder ihrer Partner:in. Obwohl in einigen Fällen ein Netzwerk nicht immer erforderlich ist, entscheiden sich die meisten Unternehmen für die zusätzliche Sicherheit, mit einem Netzwerk zu arbeiten.
Das Netzwerk übernimmt als „neutrale Instanz“ zur Stärkung des beidseitigen Vertrauens die Verwaltung der Geschäftsbeziehung zwischen Advertiser und Publisher und führt sogenannte Due-Diligence-Prüfungen durch.
Diese sind wichtig, um betrügerische Aktivitäten aufzudecken, bevor eine Kooperation eingegangen wird. Außerdem verantwortet es mittels erprobter Technologien eine einwandfreie Leistungsmessung, Reporting, den Zugang zu relevanten Publishern, Zahlungsmanagement, strategisches Account-Management, Admin-Support und eine Reihe anderer Services.
Affiliate Links kennzeichnen
Für Endkunden fallen bei einem Klick auf einen Affiliate Link weder Kosten an noch ändert sich der Preis des beworbenen Produktes. Der Klick auf einen Affiliate Link dokumentiert lediglich zunächst den Provisionsanspruch des Publishers, die der Advertiser an den Publisher nach erfolgter Validierung auszuzahlen hat.
Aufgrund ihrer komplexen Struktur und ihrer Länge können unveränderte Links für Publisher eventuell nachteilig sein. Zum einen können sie für misstrauische User:innen bedenklich wirken und daher weniger oft angeklickt werden, zum anderen können erfahrene Nutzer:innen die für die Abrechnung wichtige Kennzeichnung „ref“ einfach entfernen.
Eine Lösung dafür wäre, die Links benutzerfreundlicher zu gestalten. Dazu kannst Du einen „URL Shortener“ wie bitly.com verwenden, der den sehr langen Link wesentlich verkürzt. Aber auch diverse Plugins für WordPress machen Affiliate Links benutzerfreundlicher und können relativ einfach in Deine Seite eingebunden werden.
Werbemittel im Affiliate Marketing
Im Affiliate Marketing werden Werbemittel von Advertisern bereitgestellt, die Publisher verwenden können, um ihre Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben. Werbemittel im Affiliate Marketing sind oft ähnlich wie in anderen Bereichen der Werbung, aber es gibt einige Besonderheiten, die sich auf das Affiliate Marketing beziehen.
Einige Beispiele für Werbemittel im Affiliate Marketing sind:
Banner: Banner sind Werbemittel, die auf Websites oder in E-Mails angezeigt werden. Sie bestehen aus einem Bild oder einem animierten Grafik-Element und einem Affiliate Link, der auf die Zielseite führt.
Textlinks: Textlinks sind Texte, die mit einem Hyperlink versehen sind, die auf Websites oder in E-Mails angezeigt werden. Sie werden verwendet, um auf eine bestimmte Seite oder einen bestimmten Bereich einer Website zu verweisen und sind meist mit einem Affiliate Link verknüpft.
Produktbewertungen: Einige Publisher schreiben Produktbewertungen, in denen sie über ihre Erfahrungen mit einem Produkt berichten und es ihren Leser:innen empfehlen. Diese Bewertungen können mit Affiliate Links versehen werden.
Advertorials: Advertorials sind spezielle Websites bzw. Landingpages, die auf die Bedürfnisse und Interessen von potenziellen Kunden abgestimmt sind und die dazu dienen, sie zu einer Aktion zu bewegen, z.B. ein Produkt zu kaufen oder sich für einen Newsletter anzumelden. Advertorials enthalten Affiliate Links, die den oder die Nutzer:in direkt zum beworbenen Produkt oder Service weiterleiten.
Mit Affiliate Links Geld verdienen
Ein Partnerprogramm zu starten ist allein jedoch noch kein Erfolgs-Garant, um mit Affiliate Marketing Geld zu verdienen. Wenn Du als Advertiser ein Programm startest, legst Du die Rahmenbedingungen fest, unter denen eine Provision ausgezahlt wird.
Dabei gibt es verschiedene Abrechnungsmodelle, vom reinen Klick auf einen Affiliate Link bis hin zum Abschluss eines Abonnements:
- Pay-per-Click: Provision pro Klick auf einen Affiliate Link.
- Pay-per-Lead: Provision für die Vermittlung von qualifizierten Interessenten (z.B.: Registrierungen, Newsletter-Anmeldungen, Downloads etc.).
- Pay-per-Order: Die Provision wird basierend auf den Verkäufen ausgezahlt, die über einen Affiliate Link generiert wurden.
- Lifetime: Fortlaufende Provision während der gesamten Laufzeit der über Affiliate Links vermittelten Geschäftsabschlüsse (Beispiel: Abonnements).
- Hybrid-Modelle: Einige Unternehmen bieten Kombinationen verschiedener Vergütungsmodelle an, z.B. Pay-per-Order und Pay-per-Lead.
Reichweite als Erfolgs-Garant im Affiliate Marketing
Die Reichweite eines Publishers, also die Anzahl der Menschen, die seine Inhalte sehen, ist im Affiliate Marketing von großer Bedeutung, da sie direkt die Anzahl der Klicks auf Affiliate Links und damit die möglichen Verkäufe und Provisionen beeinflusst.
Je größer die Reichweite eines Publishers, desto mehr Menschen werden die Affiliate Links sehen, die er oder sie teilt, und desto höher ist die Chance, dass sie auf diese Links klicken und eine bestimmte Aktion ausführen.
Allerdings ist die Reichweite allein noch kein Garant für den Erfolg im Affiliate Marketing. Auch andere Faktoren wie die Qualität der Inhalte, die Vertrauenswürdigkeit des Publishers und die Relevanz der Affiliate Links für das Publikum spielen eine wichtige Rolle.
Ein Publisher mit einer großen Reichweite, der jedoch irrelevanten oder schlecht recherchierten Inhalt teilt, wird wahrscheinlich weniger erfolgreich im Affiliate Marketing sein, als ein Publisher mit einer kleineren Reichweite, der hochwertige und relevante Inhalte teilt.
Das Zusammenspiel von Affiliate Link und Cookie
Cookies sind kleine Textschnipsel, die beim Klicken auf einen Affiliate Link auf dem Gerät des Nutzers oder der Nutzerin gespeichert werden, nachdem der oder die User:in seine oder ihre Einwilligung hierzu gegeben hat.
Das Cookie enthält bspw. im Rahmen von Affiliate Marketing Aktivitäten die Affiliate-ID selbst und dient dazu, dass Transaktionen, die über den Affiliate Link erfolgen, dem Publisher zugeordnet werden können, damit dieser die vereinbarte Provision erhält. Ohne das Cookie-Tracking des Affiliate Links funktioniert Affiliate Marketing nicht.
Am gängigsten sind Post-Click-Cookies, hierbei wird ein Cookie auf dem Gerät des Nutzers oder der Nutzerin abgelegt, sobald er auf einen Affiliate Link oder eine Werbeanzeige klickt. Dieses Post-Klick-Cookie hat in der Regel eine Lebensdauer von 30 Tagen. Wenn der oder die Besucher:in innerhalb dieses Zeitraums einen Kauf tätigt, zahlt der Advertiser dem Publisher die Provision aus.
Cookie Tracking bei Affiliate Links
Nach den Vorgaben des TTDSG bedarf es einer Einwilligung des Users oder der Userin für die Speicherung von Cookies, etwa für Zwecke des Trackings, der Berechnung einer Publisher-Vergütung oder der Erstellung von Statistiken über die Nutzung des Angebotes.
Hier sollten 1st Party Cookies eingesetzt werden, die vom Advertiser gesetzt werden. Das bedeutet, dass die Erlaubnis zur Speicherung des Cookies nicht auf der Publisher-Seite eingeholt wird.
Klickt der oder die User:in auf den Affiliate Link, werden die Informationen des Cookie-Trackings über den Link „mitgenommen“, die Zustimmung zur Speicherung des übermittelten Cookies wird dann direkt auf der Seite des Advertisers eingeholt. Die Einholung der Zustimmung liegt damit in der Verantwortung des Advertisers.
Wohin führen Affiliate Links?
Wie auch die Verwendung der Affiliate Links ist ebenso das Ziel der Verlinkung individuell steuerbar. Je nach Zielsetzung kann der Affiliate Link auf unterschiedliche Zielseiten führen.
Im einfachsten Fall gelangt der oder die User:in auf die Startseite des Onlineshops, noch erfolgversprechender ist allerdings eine eigene Kampagnen-Landingpage zu erstellen, die den oder die User:in thematisch noch besser abholen kann und damit besser konvertiert.
Werden über die Affiliate-Kampagne der Publisher spezielle Produkte beworben, sollte der Link direkt auf die Produktseite führen. Um dies zu ermöglichen, arbeiten vor allem CSS, Vergleichs- und Retargeting-Partner mit Produktdaten-Feeds, um die Produkte des Advertisers zu platzieren und zu bewerben.
Wie kommt der Affiliate Link in den Datafeed?
Neben vielen anderen Informationen zum Produkt, Produktbildern, Lagerbestand, Versandmöglichkeiten, Preis und rechtlichen Angaben ist natürlich die URL zum Produkt die wichtigste Information innerhalb eines Datafeeds.
Der Produktdaten-Feed wird vom Advertiser erstellt und enthält somit auch für jedes Produkt einen speziellen Deeplink zur Produktseite. Der Produktdaten-Feed wird dann vom Affiliate-Netzwerk aufbereitet. Dabei werden die Deeplinks zur Produktseite um die Affiliate-Parameter ergänzt, sodass für jedes Produkt ein eigener Affiliate Link entsteht.
Über den aufbereiteten Produktdaten-Feed und die darin enthaltenen Affiliate Links pro Produkt können Publisher jedes Produkt individuell bewerben. Der Affiliate Link ermöglicht auch hier die Rückverfolgung, über welchen Werbekanal die Transaktion zustande kam.
Was passiert, wenn ein:e User:in auf mehrere Affiliate Links des gleichen Advertisers klickt?
Bisher basierte Affiliate Marketing auf der Regel „Last Click Wins“. Das bedeutet, dass ein Cookie durch jeden neuen Klick auf einen Affiliate Link überschrieben wird. Dadurch würde dem Publisher, der den letzten Klick auf den Link erwirkt hat, die komplette Provision gutgeschrieben werden.
Über Attribuierung oder Tools wie Smart Commissions, existieren jedoch auch Lösungen, bei denen mehrere Partner:innen bei der Generierung der Conversion berücksichtigt werden. In der Annahme, dass mehrere Partner:innen die User Journey beeinflussen, also wenn der oder die User:in auf mehr als einen Affiliate Link geklickt hat, können die Provisionen individuell verteilt werden.
Gerade bei Content-Partner:innen, die in der Regel in der Customer Journey den ersten Klick auf den Affiliate Link erzeugen, aber oft letztendlich nicht die Conversion auslösen, ist dieses Modell eine faire Möglichkeit, mehrere am Sale beteiligten Publisher einzubeziehen.
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