Als Amazon-Händler:in wird es immer anspruchsvoller, profitable Umsätze zu erzielen und zu wachsen. In den nächsten 2 bis 3 Jahren ist es sehr wahrscheinlich, dass fast alle Produkt-Listings professionalisiert sind und jede:r Händler:in sein bzw. ihr Amazon-PPC optimiert hat.
Der Druck steigt. Um sich noch vom Wettbewerb abzuheben, müssen Händler:innen neue Strategien finden, die bisher nur wenige nutzen. Eine sehr effektive und kaum bekannte Strategie lautet „externer Traffic“.
Durch gezielten externen Traffic kannst Du Deine Verkaufszahlen erhöhen, Deine Markenbekanntheit steigern und Deine Wettbewerbsfähigkeit auf Amazon verbessern.
Außerdem soll nach Meinung führender Experten und Expertinnen externer Traffic das Bestsellerranking Deiner Amazon-Listings pushen und dies wiederum steigert die organischen Sales auf Amazon. (Quelle: adference.com)
In diesem Artikel werde ich Dir verschiedene Strategien und Tools vorstellen, mit denen Du externen Traffic auf Deine Amazon-Produkte lenken kannst.
1. Social Media Marketing
Social Media ist eine mächtige Plattform, um externen Traffic auf Deine Amazon-Produkte zu lenken. Plattformen wie Facebook, Instagram, TikTok und Pinterest bieten vielfältige Möglichkeiten, um eine breite Zielgruppe zu erreichen.
Facebook und Instagram Ads
Durch gezielte Facebook- und Instagram-Anzeigen kannst Du spezifische Zielgruppen ansprechen. Erstelle ansprechende Anzeigen, die Deine Produkte in Aktion zeigen. Nutze die umfangreichen Targeting-Optionen, um sicherzustellen, dass Deine Anzeigen die richtigen Personen erreichen.
Aus meiner Erfahrung heraus empfehle ich bei kaltem externen Social Media Traffic nicht direkt die Verlinkung zum Listing auf Amazon, sondern vorher auf eine Landingpage, auf der Du den Traffic erwärmst. Meiner Erfahrung nach, konvertiert Traffic besser, wenn Du vorher Deinen Kunden genug Informationen gibst, damit sie kaufbereit sind. Außerdem kannst Du sie auf der Landingpage mit einem Trackingpixel tracken und später weiterhin mit Retargeting bewerben.
Influencer Marketing
Influencer Marketing ist eine weitere effektive Strategie für externen Traffic. Kooperationen mit Influencer:innen, die eine starke Präsenz in Deiner Nische haben, können Deinen Produkten eine große Reichweite verschaffen. Wähle Influencer:innen sorgfältig aus und arbeite eng mit ihnen zusammen, um authentische und überzeugende Inhalte zu erstellen.
Aus meiner Erfahrung empfehle ich dabei eher die Auswahl mehrerer kleiner Influencer:innen, da diese oft eine stärkere Beziehung zu ihren Follower:innen haben und diese damit zu einer höheren Wahrscheinlichkeit auch kaufen.
Pass auf, nicht pauschal einfach nur einen zu hohen Betrag an Influencer:innen zu zahlen, damit diese Deine Produkte mal in die Kamera halten. Am ehesten bevorzuge ich Kooperationen, wo eine Interessengleichheit herrscht — sprich wenn beide am Verkauf auch beteiligt sind, denn so kannst Du dir sicher sein, dass Influencer:innen auch am Verkaufserfolg interessiert sind.
Als eine der größten Suchmaschinen mit monatlich 518 Mio. Nutzer:innen wird Pinterest oft verkannt. (Quelle: de.statista.com).
Besonders viele Männer haben Pinterest gar nicht auf dem Schirm, was vermutlich daran liegt, dass Pinterest von mehr als 71 % weiblicher Nutzer:innen verwendet wird. (Quelle: de.statista.com) Dabei ist die Halbwertzeit von Pins sehr viel höher als von Posts auf Social Media Kanälen.
Anders als Social-Media-Kanäle gibt es auf Pinterest keine Timeline, sondern nur interessenbezogene Suchanfragen mit Ergebnissen. Man kann es sich wie die Bildersuchmaschine von Google vorstellen.
Der Pinterest Algorithmus liest die Texte auf den Bildern aus und erkennt, was auf den Pins abgebildet ist.
Das Erstellen eines Pins mit Tools wie z.B. Canva dauert nur wenige Minuten und bringt über Jahre Traffic auf die eigene Website/ Shop oder das Amazon-Listing.
Aus meiner Erfahrung heraus weiß ich, dass wir mit ein paar hundert Pins seit über vier Jahren monatlich fünfstellige Traffic-Anzahlen generieren. Und das vollständig organisch, ohne bezahlte Werbung.
Zur Erstellung von Pins kann man Canva nutzen oder generative KI-Tools, um den ganzen Prozess zu automatisieren. Man sollte zu Beginn nicht mehr als täglich 30 Pins erstellen und kann nach einigen Monaten auf bis zu 50 Pins pro Tag hochgehen.
2. Content Marketing und Blogging
Ein eigener Blog oder Gastbeiträge auf etablierten Blogs können ebenfalls erheblichen externen Traffic generieren. Durch informative und relevante Blogposts kannst Du nicht nur Traffic auf Deine Amazon-Produkte lenken, sondern auch Deine Expertise in Deiner Nische demonstrieren.
Eine Website kannst Du beispielsweise sehr einfach und selbst mit WordPress erstellen. Viele Website-Hoster bieten dafür 1-Klick-Installationen an. Wenn Du anschließend ein passendes WordPress-Theme installierst, hast Du bereits ein gutes Fundament.
Als nächsten Step kannst Du mit SEO Tools wie Sistrix, Ahrefs oder anderen herausfinden, was Deine Zielgruppe sucht oder analysiert, auf welche Keywords Deine Konkurrenz gefunden wird. Achte darauf, dass Du Keywords und Themen auswählst, die in der Customer Journey nah am Kauf Deines Produktes sind. Diese Keywords sammelst und exportierst Du, um einen Redaktionsplan daraus zu erstellen.
Durch generative KI-Tools wie ChatGPT kannst Du anschließend in extrem schneller Geschwindigkeit die Beiträge aus Deinem Redaktionsplan erstellen und veröffentlichen. Wenn Du dann Dein Produkt in die Beiträge einbaust, wirst Du schnell eigenen externen Traffic über Suchmaschinen wie Google und Bing auf Deine Website holen und zu Deinem Listing weiterleiten.
Achte dabei darauf, dass Du SEO-optimierten Content erstellst, der auf relevante Keywords abzielt. Schreibe ausführliche Guides, Produktvergleiche und How-to-Artikel, die potenzielle Käufer:innen anziehen. Verlinke in Deinen Blogposts dann direkt zu Deinen Amazon-Produkten.
Gastbeiträge
Gastbeiträge auf bekannten Blogs in Deiner Branche können ebenfalls wertvollen Traffic generieren. Suche nach Blogs, die ein ähnliches Publikum haben wie Dein Zielmarkt, und biete hochwertigen Content an. Verhandle über Verlinkungen zu Deinen Amazon-Listings, um direkten Traffic zu erzeugen. Dabei kannst Du Blogs direkt anfragen oder aber Anbieter und Marktplätze nutzen, um Advertorials zu kaufen.
Auch gibt es dafür extra Facebook-Gruppen, in denen Advertorials, auch Sponsored Posts genannt, gehandelt werden. Oft kann man dort Geld beim Kauf sparen, da so keine Zwischenhändler mitverdienen.
Wenn Du bereits einen eigenen Blog für externen Traffic aufgebaut hast, dann kannst Du auch Gastbeiträge mit anderen Website-Betreiber:innen, die die gleiche Zielgruppe, aber andere Produkte verkaufen, anfragen und zum Tausch anbieten.
3. E-Mail Marketing
E-Mail Marketing ist eine bewährte Methode, um externen Traffic zu generieren. Eine gut gepflegte E-Mail-Liste kann eine wertvolle Ressource sein, um potenzielle Kunden direkt anzusprechen. Das Schwierige daran ist, die Liste aufzubauen. Dafür kann man verschiedene Optionen nutzen:
- Eintragung auf der Website/ Shop
- Social-Media-Anzeigen
- Link zur Eintragung auf der Verpackung
- Influencer:innen
- uvm.
Wenn man Kunden ein spezielles Angebot, ein Freebie oder einen Rabatt für die Eintragung bietet und nicht nur Werbung verschickt, dann erhöht sich meist die Quote der Eintragungen und das Ganze wird effektiver. Wenn man noch Daten wie Name und Geburtsdaten erfasst und weiß, welche Produkte gekauft wurden, kann man diese Informationen zur Personalisierung nutzen, um den Kunden die genau passenden Newsletter zur richtigen Zeit zu senden.
Newsletter und Produktvorstellungen
Versende regelmäßige Newsletter mit aktuellen Angeboten, Produktvorstellungen und exklusiven Rabatten. Gestalte Deine E-Mails ansprechend und personalisiere sie, um die Öffnungs- und Klickraten zu maximieren. Füge klare Call-to-Actions ein, die auf Deine Amazon-Produkte verlinken.
Automatisierte E-Mail-Kampagnen
Nutze automatisierte E-Mail-Kampagnen, um Käufer:innen nach dem Kauf zu erinnern, ähnliche Produkte zu empfehlen oder Feedback zu sammeln. Diese kontinuierliche Kommunikation hält Deine Marke im Gedächtnis der Kunden und fördert wiederholte Käufe. Dafür kannst Du Tools von E-Mail-Anbietern wie Mailchimp, Getresponse, Cleverreach oder Ähnliche nutzen.
4. Kooperationen und Partnerschaften
Kooperationen mit anderen Unternehmen oder Marken können eine Win-Win-Situation darstellen. Durch gemeinsame Aktionen oder gebündelte Produkte kannst Du neue Zielgruppen erreichen.
Cross-Promotions
Cross-Promotions mit komplementären Marken können beide Parteien profitieren lassen. Beispielsweise könnte ein Hersteller von Küchenutensilien mit einem Lebensmittelunternehmen zusammenarbeiten, um ein gemeinsames Angebot zu erstellen. Beide Marken bewerben die Aktion, was zu einem Anstieg des Traffics auf die jeweiligen Amazon-Produkte führt.
Affiliate-Marketing
Implementiere ein Affiliate-Programm, bei dem Partner:innen eine Provision für den Verkauf Deiner Produkte erhalten. Dies kann Blogger:innen, Influencer:innen und anderen Content-Ersteller:innen einen Anreiz bieten, Deine Produkte zu bewerben.
Produktvergleichs-Websites
Viele Verbraucher:innen informieren sich vor dem Kauf von Produkten genauer und vergleichen Produkte miteinander. Der Vergleich von verschiedenen Produkten findet oft auf Produktvergleichs-Websites statt. Auf diesen Websites bilden Verbraucher:innen ihre Kaufentscheidung aus und klicken dann auf den Kaufen-Button, wenn sie ihre Kaufentscheidung bereits getroffen haben.
Einige Betreiber:innen der Produktvergleichs-Websites ermöglichen Amazon-Händler:innen, in Produktvergleiche auf Provisionsbasis eingebunden zu werden. Die Vorteile bei dieser Art des externen Traffics liegen an dem kaum vorhandenen Aufwand für Amazon-Händler:innen, dem Null-Risiko und dem Auftauchen zum richtigen Zeitpunkt bei Kunden, da diese sich in der Customer Journey direkt vor dem Kaufabschluss befinden. Dort platziert zu sein, bringt direkten Umsatz.
Um diese Art von externen Traffic zu nutzen, gibt es in Deutschland nur eine Handvoll Anbieter von Produktvergleichs-Websites. Einer dieser Anbieter sind wir selbst mit Pixelwerker. Wir betreiben ein Portfolio aus über 200 themenspezifischen Produktvergleichs-Websites und haben damit bereits mehr als 65 Mio. € an Amazon-Händler:innen vermittelt.
5. Nutzung von Foren und Online-Communities
Foren und Online-Communities sind oft unterschätzte Quellen für externen Traffic. Plattformen wie Reddit, Quora und spezialisierte Foren bieten Möglichkeiten, um sich als Experte oder Expertin zu positionieren und gleichzeitig Traffic zu generieren.
Der weitere Vorteil ist, dass man direkt in den Austausch mit der Zielgruppe kommt, um sein Produkt und Marketing zu verbessern.
Oft unterschätzt sind auch Facebook-Gruppen. Man kann dabei entweder selbst eine eigene Facebook-Gruppe gründen oder in bestehende eintreten und sich dort etablieren.
Aktive Teilnahme
Beteilige Dich aktiv an Diskussionen in relevanten Foren und Gruppen. Beantworte Fragen, teile Dein Wissen und biete Lösungen an, die Deine Produkte einschließen. Achte darauf, nicht spammig zu wirken und wertvolle Beiträge zu leisten. Nutze den Austausch vorrangig nicht zum Posten von Werbung, sondern von Inhalten mit Mehrwert.
Wenn Du in Deiner Signatur beispielsweise Deine Amazon-Listings verlinkt hast oder sie thematisch in die Diskussion als Lösung zu einem Problem passen, dann kannst Du sie mit einfließen lassen. Denk dabei auch an die vielen passiven Mitleser:innen in Foren, die Dir auf Dauer Traffic und Umsatz bringen können.
Verlinkungen und Empfehlungen
Platziere gezielt Links zu Deinen Amazon-Produkten in Deinen Beiträgen, wo es sinnvoll und hilfreich ist. Empfehlungen von echten Nutzer:innen in solchen Communities können sehr wirkungsvoll sein.
6. Paid Search und Display Advertising
Google Ads und andere bezahlte Such- und Display-Anzeigen können ebenfalls eine effektive Methode sein, um externen Traffic auf Deine Amazon-Produkte zu lenken. Dabei funktioniert Google Ads sehr ähnlich zu Amazon PPC.
Wenn man bereits für das Amazon PPC eine Agentur nutzt, dann kann es Sinn ergeben auch für Google Ads eine Agentur zu nutzen. Am besten kannst Du bei Deiner jetzigen Agentur nachfragen, ob diese auch Google Ads anbieten oder eine Agentur empfehlen können.
Google Shopping
Google Shopping-Anzeigen zeigen Deine Produkte direkt in den Suchergebnissen an. Durch gut gestaltete Anzeigen mit ansprechenden Bildern und klaren Preisangaben kannst Du potenzielle Käufer:innen direkt zu Deinen Amazon-Angeboten führen. Um Google Shopping zu nutzen, brauchst Du entweder einen eigenen Shop, um den Feed für Google Ads anzusprechen oder musst spezialisierte Dienstleister oder Google Ads Agenturen nutzen, um dort Werbeanzeigen zu platzieren.
Display Advertising
Display-Anzeigen können auf einer Vielzahl von Websites geschaltet werden und bieten eine hohe Sichtbarkeit. Richte Deine Anzeigen auf relevante Zielgruppen aus und nutze Retargeting, um Besucher:innen, die Deine Produkte bereits angesehen haben, erneut anzusprechen.
7. Video Marketing
Videos sind ein mächtiges Tool, um externen Traffic zu generieren. Plattformen wie YouTube bieten eine enorme Reichweite und hohe Engagement-Raten. Auch wenn von Dir erstellten Videos vielleicht keine großen Klickzahlen erreichen, können diese Dir trotzdem tägliche Sales auf Amazon bescheren.
Achte beim Erstellen darauf, dass Deine Videos hilfreichen Content beinhalten, ein ansprechendes Cover-Bild nutzen und eine Headline haben, die gleichzeitig Neugier weckt – Stichwort „Clickbaiting“ – und gleichzeitig relevante Keywords beinhaltet. Du kannst für die Keywordrecherche die Autotype-Vervollständigung auf YouTube nutzen oder die erstellte Keywordrecherche für den Redaktionsplan.
Was Menschen bei Google suchen, ist vermutlich ähnlich zu dem, was sie bei YouTube suchen.
Produktvorstellungen und Tutorials
Erstelle Produktvorstellungen und How-to-Videos, die Deine Produkte in Aktion zeigen. Biete nützliche Tipps und zeige, wie Deine Produkte verwendet werden können. Verlinke in der Videobeschreibung direkt zu Deinen Amazon-Angeboten. Achte darauf, dass der Link direkt sichtbar ist, ohne das man die Beschreibung ausklappen muss.
Live-Streaming
Live-Streams können eine interaktive Möglichkeit sein, um mit Deiner Zielgruppe in Echtzeit zu kommunizieren und Deine Produkte zu präsentieren. Nutze Plattformen wie Facebook Live, Instagram Live oder YouTube Live, um spontane und authentische Einblicke zu geben.
Fazit
Externer Traffic ist für Amazon-Händler:innen von entscheidender Bedeutung, um den Umsatz zu steigern und die Sichtbarkeit der Produkte zu erhöhen.
Durch den gezielten Einsatz von Social Media, Content Marketing, E-Mail Marketing, Produkt-Vergleichswebsites, Forenbeteiligung, bezahlter Werbung und Video Marketing kannst Du eine breite und engagierte Zielgruppe erreichen. Nutze die vorgestellten Strategien und Tools, um Deinen externen Traffic nachhaltig zu steigern und Deinen Erfolg auf Amazon zu maximieren.
Wichtig ist dabei noch zu beachten, dass externer Traffic nicht gleich externer Traffic ist. Man muss zwischen warmem und kaltem externen Traffic unterscheiden. Einige der Maßnahmen sind außerdem anspruchsvoller und aufwendiger in der Umsetzung und durch die Investitionen daher auch risikoreicher als andere.
Da Unternehmen immer begrenzte Ressourcen haben, bietet es sich daher an, immer in risikoarme Optionen zu investieren und besser 2 bis 3 Sachen richtigzumachen, als alle nur halbherzig.
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