In diesem Blog erfährst Du, wie Du deinen Umsatz auf Amazon mit der richtigen Keyword-Recherche steigern kannst.
Du willst in der Onlinewelt gefunden werden? Dann brauchst Du die richtigen Keywords für deine Produkte und Zielgruppe! Das ist bei Amazon nicht anders, denn der E-Commerce-Riese hat Google unlängst als Produktsuchmaschine abgelöst. Über die Hälfte der Produktsuchen im Internet finden auf Amazons Marktplätzen statt. Somit wird schnell klar, dass eine gute Auffindbarkeit der Produkte die Basis für deinen Erfolg auf Amazon ist.
Eins muss Dir klar sein – mit der Keyword-Recherche legst Du lediglich den Grundstein deines Erfolgs. Es ist jedoch der wichtigste Step, um in der komplexen Amazon-Welt erfolgreich mithalten zu können.
Was ist eine Keyword-Recherche?
Um diese Frage nach der richtigen Keyword-Recherche beantworten zu können, müssen wir zunächst klären, was ein Keyword überhaupt ist.
In der Fachsprache ist ein Keyword ein Suchbegriff, auch Suchwort oder Schlüsselwort genannt, den der potenzielle Kunde als Suchanfrage in einem Suchfenster eingibt. Hast Du den Begriff in deinem Content hinterlegt, dann wird dein Produkt auch gefunden. Klingt einfach oder? Ist es auch, wenn Du die Anleitung zur perfekten Keyword-Recherche beherzigst.
Die Recherche ist also nichts anderes als eine systematische Suche nach den relevanten Begriffen für ein Produkt, die von deiner Zielgruppe täglich verwendet werden. Die Frage „Wie sucht der Kunde?“ spielt eine sehr große Rolle bei der Entscheidung über die richtigen Keywords.
Es geht schließlich darum, die „Sprache“ des Kunden zu erkennen und ihn schon ab der ersten Phase der Customer Journey zu begleiten. Schaffe Awareness, indem Du deine Produkte für deine Zielgruppe auffindbar machst.
Wichtige Keyword-Eigenschaften
Keyword ist nicht gleich Keyword! Wir unterscheiden diese in zwei Gruppen: Nehmen wir an, wir suchen Begriffe für den Artikel „Handyhülle“:
- Hauptkeywords /Synonyme dafür wären: Handyhülle, Handyschutz, Handycase…
Es sind Begriffe, die den Kern des Produktes beschreiben und die Suchintention des Kunden darstellen.
Achtung(!): „Handy“ wäre ein viel zu weitreichendes Keyword. Die Streuverluste wären zu hoch und würden im schlimmsten Fall deine Conversion-Rate und damit das Ranking deines Produktes negativ beeinträchtigen.
- Sekundärkeywords sind wiederum Hauptkeywords/Synonyme in Kombination mit Eigenschaften des Produktes, Markennamen, Geschlecht der Zielgruppe,
Z.B „Handyhülle für Samsung Galaxy s7 weiß“ oder „Handycase zum Umhängen“
Je mehr Ebenen (Worte) Du einem Keyword anhängst, desto spezifischer und erfolgsträchtiger können die Ergebnisse werden. Dies ist ein wichtiger Faktor, um zu bestimmen wie profitabel der Suchbegriff am Ende wird. Wir sprechen hier von Longtail-Keywords.
Shorttail (Hauptkeywords) – hohes Suchvolumen, hohe Konkurrenz, geringere Conversion-Rate
Longtail (Sekundärkeywords) – geringes Suchvolumen, weniger Konkurrenz, höhere Conversion-Rate
Nur weil ein Keyword ein geringeres Suchvolumen hat, bedeutet das nicht, dass es für dich und deine Zielgruppe nicht höchstrelevant sein kann. So unterscheidest Du dich schon von vielen Mitbewerbern, die nach dem Prinzip „viel hilft viel“ entscheiden. Ein Kunde, der einen Longtail Suchbegriff benutzt, tut dies mit dem Wunsch nach einem bestimmten Produkt.
Conversion Keywords
Conversion Keywords sind keine Keywords, die relevant für die Auffindbarkeit sind. Vergessen oder einfach weglassen solltest Du diese aber nicht. Sie sind entscheidend für die Conversion-Rate des Produktes und sollten deswegen auch im sichtbaren Bereich – der Produktdetailsseite – sinnvoll untergebracht werden (Titel, Bullet Points, Produktbeschreibung & A+ Content).
Stell Dir doch einmal vor, der Kunde möchte ein Zelt für 6 Personen kaufen. Dein Artikel wird aufgrund des Keywords „Zelt“ ausgespielt, aber das Longtail Keyword „Zelt für 6 Personen“ fehlt in deinem sichtbaren Content. Es würde zu Verwirrung beim potenziellen Käufer führen und im schlimmsten Fall würde dieser von einem Kauf absehen, da ihm die nötigen Informationen fehlen.
„Mobile Keywords“
In Zeiten der steigenden mobilen Einkäufe darf man die Macht der Autokorrektur nicht vernachlässigen. Amazon ist dabei diese in den A9 Algorithmus einzuarbeiten, steckt hier aber noch in den Kinderschuhen. Dieses Phänomen hat Otto Kelm schon längst erkannt und beschreibt in seinem Buch, dass Marken wie „Makita“ unwissentlich in „Malta“ umgeändert werden.
Saisonale Keywords
Zudem solltest Du saisonale Ereignisse wie z.B. die Fußball WM, Weihnachten, Ostern oder Valentinstag nicht außer Acht lassen. Diese vermeintlich einfachen Zusätze können höhere Auffindbarkeiten erzeugen. Wichtig dabei ist es, nach Ablauf der Ereignisse deine Keywords anzupassen, um wieder Platz für relevantere Suchbegriffe schaffen zu können.
So funktioniert die Keyword-Recherche für Amazon
Bevor Du loslegst, erstellst Du Dir am besten eine Excel-Liste, in der Du deine gefundenen Keywords einfügen kannst. Das erleichtert Dir später die Arbeit, relevante Keywords zu erkennen und auszuarbeiten. Du wirst schnell merken, welche Suchbegriffe sich wiederholen und welche nicht. Gewichte deine Keywords nach Suchvolumina und inhaltlicher Relevanz zu deinem Produkt.
Ich empfehle Dir dabei die Quellen der Keywords (Brainstorming & Tools) in verschiedenen Spalten anzulegen. Am Ende solltest Du eine extra Spalte mit allen relevanten Keywords zusammenstellen und die Dopplungen mit Hilfe der Excel Funktion „Duplikate entfernen“ beseitigen. So verschaffst Du Dir einen guten Überblick und kannst sie jederzeit nachoptimieren oder austauschen.
1. Brainstorming
Das Brainstorming sollte immer den Start einer Keyword Recherche darstellen. Schreibe die Begriffe auf, die deiner Meinung nach relevant für deinen Artikel sind. Du kannst Dir auch anhand von Leitfäden die Informationsbeschaffung ein wenig erleichtern. Dafür kannst Du das Tool „Answer The Public“ benutzen, auf welches wir im Nachgang eingehen werden.
Nimm Dir nur ein paar Minuten Zeit dafür, denn es soll Dir lediglich eine Hilfestellung geben und nicht allzu viel Zeit und Arbeit in Anspruch nehmen. Hinterher kannst Du deine aufgeschriebenen Begriffe mit professionellen Tools abgleichen. Der entscheidende Vorteil des Brainstormings ist es, dass Du einen Einblick darüber kriegst, wie gut Du deine Zielgruppe wirklich schon kennst.
2. Schau Dir deine Wettbewerber an
Dafür kannst Du einfach mal 3 Hauptkeywords aussuchen und in der Produktsuche von Amazon eingeben. Schaue Dir an, welche weiteren Keywords die Top 3 organisch gerankten Artikel unter dem Suchbegriff benutzen. Unter organisch versteht man in der Online-Welt Rankings, die nicht über bezahlte Suchergebnisse auf diese Position gelangt sind.
Im folgenden Bildbeispiel siehst Du zwei Artikel die gesponsert werden, erst auf Platz 3 befindet sich die organisch gerankte Top-Platzierung.
3. Tools
Im nachfolgenden stelle ich Dir Amazon-Tools vor, die Du bei deiner Suche nach Keywords unbedingt anwenden solltest. Das Gute vorweg: sie erleichtern Dir die Arbeit und sind kostenfrei anwendbar, damit auch jeder, der diesen Beitrag liest, sich die Informationen zunutze machen kann, ohne dabei nichts anderes zu investieren als die eigene Zeit. Die verschiedenen Tools beziehen ihre Daten auf unterschiedliche Weise. Deswegen ist es sinnvoll, deine Recherche nicht nur auf Basis eines einzigen Tools Durchzuführen.
Sellics Sonar Tool
Das Sonar Tool von Sellics ist eine große Erleichterung bei der Suche nach relevanten Keywords. Man kann sowohl die ASINs (Amazon-Standard-Identification-Number) des Wettbewerbers sowie Keywords und deren Wortbestandteile untersuchen. Es eignet sich hervorragend, um die Backend Keywords – die nicht-sichtbar hinterlegten Suchbegriffe – des Wettbewerbers zu untersuchen.
Du kannst Dir die Ergebnisse als Excel Datei exportieren und nachfolgend die Keywords über die Suchvolumina gewichten und kategorisieren.
Answer The Public
Das Tool interagiert mit den Suchabfragen auf Google und visualisiert die wichtigsten Themen zu deinem eingegebenen Keyword. Folglich eignet sich „Answer The Public“ ideal, um Customer Insights zu generieren. Es spielt Dir W-Fragen der Kunden, Präpositionen und alphabetisch geordnete Short- oder Longtail Begriffe zu einem bestimmten Keyword aus.
Amalyzer – Keyword Tool & IndexChecker
Das Amalyze Google Chrome Add on steht Dir kostenfrei zum Download zur Verfügung und bietet sich nicht nur als Keyword-Tool, sondern auch als Indexierungscheck nach deiner Optimierung an. Mit dem Keyword-Tool „Amalyzer“ hast du die Möglichkeit dein Hauptkeyword nach verschiedenen Inhalts- und Produktebenen zu durchsuchen. Außerdem kannst Du die Übereinstimmung „Exakt“ (genau das eingegebene Wort) und „Wortbestandteile“ auswählen. Mit diesen Stellschrauben ist es möglich in kürzester Zeit viele Keyword-Kombinationen zu deinem Hauptkeyword zu finden.
Mit Hilfe des IndexCheckers kannst Du deine ASIN untersuchen lassen und checken, welche Bestandteile deines Contents (Titel, Bullet Points, Produktbeschreibung & A+ Content) auf Amazon auffindbar (indexiert) sind. Die grün hinterlegten Wörter zeigen an, dass dein Produkt zu dem jeweiligen Begriff indexiert wird. Rot wiederum bedeutet nicht-indexiert.
Amazon Autosuggest-Funktion
Wie bei Google auch, arbeitet Amazon in der Suchleiste mit einer Autosuggest-Funktion. Damit kannst Du Dir einen guten Überblick darüber verschaffen, welche Suchbegriffe Kunden in letzter Zeit auf Amazon gesucht haben. Absteigend nach der Suchhäufigkeit des Suchbegriffs werden die Vorschläge ausgespielt.
Google Keyword Planner
Zwar ist die Suchintention auf Google nicht eins zu eins auf die eines Kunden von Amazon anzuwenden, jedoch bietet dieses Tool eine Datenbank von Suchwörtern, bei der das Herz eines jeden Optimierers höher schlägt. Mit Hilfe der Datensammlung von Google kannst Du sehen, wie sich das Suchvolumen des Keywords im Laufe der Zeit verändert hat. So kannst Du auch etwaige saisonale Ereignisse besser identifizieren und in deiner Optimierung miteinbeziehen.
eBay Suggest-Funktion
Die Suggestfunktion arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie Google und Amazon. Dennoch sollte man beides getrennt voneinander betrachten. Grund dafür ist die unterschiedliche Suchsprache der Käufer. Nicht jeder Kunde ist auf Amazon und eBay gleichermaßen vertreten. Dies kann zu unterschiedlichen Suchvorschlägen führen. Ein Blick lohnt sich, ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Schließlich suchst Du die perfekten Keywords für Amazon und nicht für eBay Kunden.
Amazon PPC – Automatische Kampagne
Solltest Du schon eine automatische Kampagne für Sponsored Products auf Amazon geschaltet haben, kannst Du diese auch für deine Keyword-Recherche benutzen. Amazon selbst bestimmt die Keywords für deine gesponserten Artikel aufgrund der von Amazon gesammelten Daten. Maßgebend für eine Auswertung dieser Daten sind die Laufzeiten und der generierte Traffic auf der Kampagne.
Um es zu verdeutlichen, betrachten wir als Beispiel den Adventskalender in der Weihnachtszeit.
Durch das saisonale Ereignis ist die Auswertung der Daten innerhalb kürzester Zeit möglich, da der generierte Traffic in diesem Zeitraum extrem ansteigt. Hast Du aber ein Produkt was nicht saisonal, sondern den Traffic über einen längeren Zeitraum generiert, so brauchst Du mehr Vorlaufzeit für eine fundierte Auswertung deiner Daten.
4. Monitoring & Nachoptimierung
Nach Abschluss der Optimierung beginnt die Phase des Monitorings und der Nachoptimierung. Du wirst mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht direkt beim ersten Mal alle relevanten Keywords finden. Kontinuität heißt das Zauberwort. Werte deine Daten aus und überlege Dir, welche Suchbegriffe noch Optimierungsbedarf haben.
Fazit zur Amazon Keyword-Recherche
Abschließend ist zu erwähnen, dass die perfekte Keyword-Recherche kein einmaliges Unterfangen ist. Die Kunst besteht darin, die eignen Keywords zu überwachen und stetig den veränderten Suchintentionen des Kunden anzupassen. Eine gute Keyword-Recherche in Verbindung mit guten Content kann dich auf das nächste Level bringen.
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