Memes sind im digitalen Zeitalter zu einer kulturellen Währungseinheit geworden, um Ideen durch Bilder und Worte auszudrücken. Sie sind auf allen Plattformen der sozialen Medien zu finden. Marketingexperten nutzen sie, um neue und bestehende Kunden anzusprechen und ihr Engagement zu erhöhen.
In der Regel tauchen Memes in Form eines Bildes oder Videos auf. Sie können aber auch als Hashtag, einfaches Wort oder Satz sowie als Trend auftauchen. Ob Online-Witze, einprägsame Phrasen oder relevante Inhalte – Fakt ist: Memes bringen die Menschen zum Lachen. ABER… Kann man Memes auch im Marketing nutzen?
In diesem Artikel erfährst Du endlich, was es mit diesen Memes auf sich hat, wie Du Memes für Dein Marketing nutzen kannst und worauf Du achten musst, wenn Du diese Strategie ausprobierst.
Was sind Memes überhaupt?
Das Konzept der Memes erlangte Mitte der 90er Jahre Berühmtheit, als Menschen begannen, bild- oder videobasierte Witze mit ihren Online-Freunden zu teilen. Seitdem gibt es kein Zurück mehr, und niemand, der ein Social Media Konto hat, kann sich der Fülle von Memes entziehen.
Definition:
Memes sind Ideen, Symbole oder Verhaltensweisen, die sich auf natürliche Weise in einer Kultur verbreiten (normalerweise, aber nicht immer online)… wie ein Insiderwitz mit Wiedererkennungseffekt.
Das Ziel eines Memes ist es, “viral” zu gehen und sich wie ein Lauffeuer in einer Gemeinschaft zu verbreiten, wobei die Mitglieder der Gemeinschaft selbst diejenigen sind, die das Konzept verbreiten… wie die langen Haare in den 80ern und das Glitzer am Körper in den 90ern.
Virales Marketing: Meme Culture und soziale Medien
Angesichts der Tatsache, dass sich Memes im Internet frei und schnell verbreiten können, ist es wichtig zu verstehen, wie die Internetkultur durch die Verbreitung von Memes entstanden ist. Die Internetkultur als Ganzes ist aufgrund der schieren Anzahl der Nutzer fast unmöglich zu bestimmen.
Es gibt viele Ansichten, aber eine vollständige Definition der Internetkultur gibt es nicht, denn es gibt nicht nur eine einzige Kultur.
Manchmal werden bestimmte Dinge in sehr kurzer Zeit populär. Im Gegensatz zur Mund-zu-Mund-Propaganda nutzt man hier virales Marketing, um in erster Linie durch digitale Medien und soziale Netzwerke auf sich aufmerksam zu machen.
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Dabei sind die folgenden 6 Faktoren entscheidend für die Entstehung von Memes und viralen Postings: (Quelle: Wharton School, Professor of Marketing Jonah Berger, 2013)
- Sozialer Faktor: Lassen die Dinge die Menschen in sozialen Situationen gut aussehen?
- Trigger: Werden die Dinge mit allgemeinen Aspekten des Lebens der Menschen in Verbindung gebracht?
- Emotionen: Sprechen die Dinge die Gefühle der Menschen an?
- Öffentlichkeit: Können die Dinge leicht gesehen und nachgeahmt werden?
- Praktischer Wert: Enthalten die Dinge nützliche Informationen?
- Storytelling: Sind die Dinge Bestandteil von Geschichten, die Menschen erzählen?
Meme Storytelling – Meme Marketing schreibt Geschichte
Der Evolutionsbiologe Richard Dawkins prägte den Begriff “Mem” bereits in seinem 1976 erschienenen Buch “Das egoistische Gen”. Das Wort ist eine Kombination aus dem griechischen “mimeme” (etwas Nachgeahmtes) und “gene”, das so ausgesprochen wird, dass es sich auf “cream” reimt.
Dawkins definiert Memes als Ideen oder Konzepte, die ihren Weg in die Popkultur finden und nicht nur geteilt, sondern auch verändert werden. Dawkins sagte, dass ein solches Verhalten sonst nur in den Genen existiert.
Nach Dawkins’ Definition sind Memes in der Art und Weise enthalten, wie sich “unsere Ideen, Ideale, Kulturen und Bräuche selbst replizieren. Fast wie ein Virus verbreiten sie sich von Mensch zu Mensch durch Nachahmung, Weitergabe und Wiederholung”.
Das Wort “Meme”, das 1976 geprägt wurde, gewann ca. 2012 an Popularität in der Online-Welt und begann langsam, den digitalen Raum auf unseren Social Media Feeds zu dominieren.
Das Konzept der Memes ist zwar nicht vollkommen neu, doch hat sich das Meme-Marketing in den letzten Jahren rasant entwickelt, da immer mehr Unternehmen das Potenzial erkennen, das darin steckt.
Kein Wunder, denn: Menschen lieben Bilder und Menschen lieben Humor. Kombiniert man beides, erhält man etwas Geniales: das Meme-Marketing.
Und Memes sind nur ein Beispiel für eine größere Entwicklung im Content Marketing: visuelles Content Marketing. Indem man den kreativen – visuellen – Design-Aspekt von Inhalten stärker betont, zeigt man der Community wer man ist (ob als Personal Brand oder Marke) und wofür man steht. Marketing mit Memes bedeutet, auf Deine Zielgruppe einzugehen.
Dabei ist es wichtig zu beachten, dass die Zeit nicht der beste Freund eines Memes ist. Genauso wie ein Trend vergeht, wird ein Meme irgendwann und unvermeidlich durch etwas Aktuelleres und Beliebteres ersetzt werden.
Wie kann man Memes mit Marketing verbinden?
Unter Meme-Marketing (MM) versteht man die Werbung für ein Produkt oder eine Dienstleistung mithilfe von Memes, einem internetbasierten Phänomen, das virale, von Nutzern erzeugte Inhalte wie Bilder, Artikel, Video- oder Audioclips umfasst.
Diese neue Form des viralen Marketings hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, nachdem die sozialen Medien dank der rasanten Entwicklung der Kommunikationstechnologien und ihrer Verbreitung in den Alltag eingedrungen sind.
In einer Zeit, in der viele Verbraucher Werbung übergehen, wann immer sie können, kann Marketing mit Humor und vertrauten Medien schwer erreichbare Verbraucher ansprechen. Für professionelle Storyteller – beispielsweise digitale Vermarkter, Unternehmer, Entertainer und Kreativprofis – kann Meme-Marketing eine extrem kostengünstige Möglichkeit sein, ansprechende Inhalte zu erstellen, die eine große Fangemeinde anziehen.
In den sozialen Medien haben Memes in der Regel die Form eines GIFs oder statischen Bildes, das ein bekanntes Thema, eine Bedeutung oder ein Phänomen aufgreift, oft mit Text, der über das Bild gelegt wird. Im Marketing ist die Erstellung interessanter und ansprechender Inhalte der beste Weg, um Kunden anzusprechen.
Memes eignen sich hierfür sehr gut, ohne dass man lange Texte oder Videos erstellen muss. Ein geschickt gestaltetes Meme, das Die Markenbotschaft zeigt, kann fast sofort die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und kann aufgrund seiner visuellen Einfachheit auch als klickbare Anzeige dienen.
Außerdem klicken Menschen gerne auf etwas, das sie wiedererkennen, wie z. B. Bilder aus einem berühmten Film oder anderen Stücken der Popkultur. Wenn Deine Werbebotschaft humorvoll ist, wird Deine Klickrate wahrscheinlich ebenfalls steigen, da das Meme eine positive Reaktion beim Betrachter hervorruft.
Meme Marketing Vorteile – kostengünstiger Content mit Humor
Memes sind kostengünstige Inhalte
Memes basieren auf Inhalten, die von anderen Personen erstellt wurden, sodass man nicht selbst ein Originalvideo oder -foto erstellen muss. Sie ersparen kleinen Unternehmen und digitalen Vermarktern die Zeit, die für die Erstellung von Unique Content erforderlich wäre. Stattdessen können Sie auf bestehenden Medien aufbauen, indem Sie eine neue Beschriftung oder eine neue Wendung hinzufügen.
Zudem sind auch selbstgemachte Inhalte mit geringer Auflösung bereits als Meme bekannt geworden, also mache Dir keine Sorgen, wenn Du nur über begrenzte Designkenntnisse verfügen solltest.
Memes fördern das Gemeinschaftsgefühl
Memes sind lustig und das fördert die Gemeinschaft unter Deinen Followern. Sie schaffen ein Gefühl der Zugehörigkeit, weil das Publikum sich mit der Situation, auf die Bezug genommen wird, identifizieren kann und alle in denselben Witz verwickelt sind.
Meme Marketing Beispiele – Wie bekannte Marken und Unternehmen Memes einsetzen
1. SIXT (Autovermietung)
Keine andere Autovermietung nutzt Meme-Marketing so elegant wie SIXT. SIXT ist dafür bekannt, berühmte Persönlichkeiten – auch ohne deren Zustimmung – in Werbekampagnen einzubinden. Häufig bezieht sich SIXT auf aktuelle, politische Themen, die medial in der Presse und anderen Medien breit diskutiert werden und stellt sie satirisch als Werbung dar.
Um sicherzustellen, dass das Thema für die breite Öffentlichkeit noch relevant ist, wird die entsprechende Werbung sehr zeitnah, in der Regel innerhalb von ein paar Tagen, veröffentlicht.
Quelle: sixt.de
2. Netflix (Streamingdienst)
Auch Netflix hat schon immer mit seinen Anhängern auf Social Media Plattformen interagiert. Abgesehen vom Meme-Marketing verwendet Netflix auch Internet-Jargon und informelle Sprache mit seinem Publikum. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihr Publikum im Auge behalten und wissen, wie man sich auf den verschiedenen Plattformen präsentieren kann.
Netflix hat auf seinen sozialen Plattformen einen eigenen Unteraccount mit dem Namen “Netflix is a Joke”, der speziell für das Meme-Marketing genutzt wird. Der Clue an der Sache ist jedoch, dass Netflix Memes aus ihren eigenen Serien erstellt, anstatt die bereits viralen Vorlagen zu verwenden, um so ihre Sendungen zu bewerben und ihre Zuschauerzahlen zu erhöhen.
Sie verwenden ihre eigenen Inhalte als Grundlage für die Witze, und das Publikum liebt das!
Beschreibung: Netflix: Meme-Marketing in Social Media Postings.
3. Burger King (Fast-Food Konzern)
McDonald’s Deutschland feierte am 4. Dezember seinen 50. Geburtstag. So lange ist es her, dass in der Martin-Luther-Straße in München die erste Filiale in Deutschland eröffnet wurde. Was klein begann, ist heute alles andere als das. Allein in Deutschland hat der Fast-Food-Riese 1.450 Filialen. Glückwunsch, denkt sich Burger King und schickt McDonald’s tatsächlich einen Geburtstagsgruß. Einen ziemlich dreisten sogar.
Beschreibung: Guerilla-Meme-Kampagne von Burger King Deutschland. (Quelle: Burger King)
Dennoch gibt es auch ein paar warme Worte in Richtung McDonald’s: “So wie jeder König früher einen Hofnarren hatte, wäre der King ohne den Clown nicht derselbe”, sagt Klaus Scmäing, Marketingleiter bei Burger King.
4. #ZusammenGegenCorona (Impfkampagne 2021)
“Impfen. What else?”, “Have a break, have a pieks” oder „Come impf and find out“ – bekannte Slogans vieler Marken klingen während der Corona-Krise etwas anders. Denn mehr als 150 Unternehmen haben sich 2021 zu einer großen Impfkampagne zusammengeschlossen und werben mit ihren eigenen, aber abgewandelten Slogans für die Corona-Impfung.
Unter dem Hashtag #ZusammenGegenCorona verbreiteten die beteiligten Unternehmen ihren Appell.
Beschreibung: Deutschlandweite Impfkampagne 2021. (Quelle: kom.de)
5. Trolli GmbH (Süßwarenvertrieb)
Unter dem Motto “Let the fun win” bringt Trolli zu Halloween gruseligen Spaß auf die Straße. Mit verschiedenen CLP- und 18/1-Motiven sowie Infoscreens und DCLPs. Die OOH-Motive wurden von EYECANDY Berlin gestaltet.
Quelle: Heimat Werbeagentur (LinkedIn).
7 Best-Practice Tipps für Dein Meme-Marketing
Memes können jedoch auch Teil einer seriösen Marketing-Strategie sein.
Behalte Dir diese Tipps im Hinterkopf, wenn Du Memes in Deinen Marketingplan aufnimmst:
1. Bleibe mit der Popkultur auf dem Laufenden
Es ist wichtig, mit den aktuellen Trends Schritt zu halten; Aktualität ist das Lebenselixier des viralen Memes.
Zeige Selbstbewusstsein. Wer eine Markenbotschaft verbreiten will, sollte Humor für sich nutzen, um Emotionen zu wecken.
2. Finde den richtigen Kanal
Memes gibt es überall, von Snapchat über Instagram bis LinkedIn, aber sie unterscheiden sich je nach Kanal in Format und Ton. TikTok-Memes neigen beispielsweise dazu, Musik als zusätzliches Element zu verwenden.
3. Verwende eine Tonalität, die zur Marke passt
Es ist wichtig, professionell zu bleiben, auch wenn man sich an einer Social Media Challenge beteiligt. Die Kunden erwarten, dass die Marke im Einklang mit ihrer traditionellen Identität handelt. Sei originell – denn Deine Botschaft wird viel wirksamer sein, wenn Du versuchst, eigene Memes zu entwickeln, anstatt einfach andere zu kopieren.
4. Erforsche die Vorlieben Deiner Zielgruppe und Community
Nutze Social Media-Werbetools, um z. B. kulturelle Vorlieben zu ermitteln oder frage Deine Zielgruppe durch Umfragen etc., bevor Du Deine Meme-Strategie startest.
5. Beteilige Dich an Trends und Herausforderungen
Da diese bereits viral sind, bieten sie garantierte Sichtbarkeit. Achte nur darauf, diese Trends klug einzusetzen.
6. Erstelle eine Meme-Bibliothek
Die gleichen Memes tauchen immer wieder auf. Die Vertrautheit dieser Memes ist ein oft unterschätzter Erfolgsfaktor. Also: Lege eine Meme-Bibliothek an und passe den Text schnell an, wenn Dir eine Idee kommt.
7. Und zu guter Letzt – Prüfe die Lizenzierung von Bildern
Ein eher langweiliger Punkt zum Schluss, aber ein wichtiger. Wenn Du Bilder nutzt, um neue Memes zu erstellen, solltest Du Dich unbedingt über die Lizenzbedingungen informieren.
Fazit: Gute Memes machen süchtig!
Ob man sie nun mag oder nicht, man sollte das Potenzial von Memes aus der Marketingperspektive ernsthaft in Betracht ziehen. Ja, bestimmte Memes können aussterben, das liegt in ihrer Natur. Aber sie sind einflussreich, solange es sie gibt und das Konzept der Memes wird in absehbarer Zeit nicht verschwinden.
Im Gegenteil: Memes werden immer beliebter, meme-bezogene Inhalte tauchen in den sozialen Medien immer häufiger auf, und es gibt mehr Menschen denn je, die Memes online erstellen und konsumieren. Viele Marken nutzen Memes als effektives Mittel für ihre Marketingstrategie.
Wie bei den meisten kreativen Prozessen, sollte man hier auch seinem Bauchgefühl vertrauen. Wenn Du ein Meme, das Du erstellt hast, nicht lustig, interessant oder aufschlussreich findest, werden es Deine Kunden wahrscheinlich auch nicht tun.
Memes sind vielleicht nicht für jede Markenidentität geeignet, und das ist auch gut so. Aber wenn Du das Gefühl hast, dass sie zu Deiner Marke passen, dann solltest Du diese Art von Content Marketing auf jeden Fall einmal ausprobieren.
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