Die Landingpage Deiner neuen Performance-Kampagne liefert nicht die gewünschten Ergebnisse? Insbesondere für kleinere Unternehmen mit geringen Besucherzahlen eine bekannte Herausforderung. Doch was tun?
Im folgenden Artikel zeige ich Dir „7 Tipps für die Optimierung Deiner Landingpage“, die garantiert auch mit wenig Traffic funktionieren.
Was sind die Herausforderungen bei der Conversion Optimierung mit wenig Traffic?
Die Landingpage ist das Herzstück Deiner Performance-Kampagne. Wenn im ersten Schritt der oder die Besucher:in über z.B. eine Google-Anzeige auf Dein Angebot aufmerksam wurde und „brav“ auf die Werbeanzeige geklickt hat, muss Deine Landingpage ihn oder sie von Deinem Angebot überzeugen. Wenn das nicht gelingt, tritt ein unerwünschtes Szenario ein: Deine Besucher:innen verlassen Deine Landingpage und der teuer über Google-Ads und Co. gekaufte Traffic nutzt Dir nichts. Du verbrennst Geld.
Bei der Conversion-Optimierung Deiner Landingpage stellen sich somit folgende Herausforderungen:
- Fehlendes Verständnis Deiner Zielgruppe: Du konntest die Besucher:innen Deiner Landingpage nicht überzeugen, da Du nicht weißt, was sie wollen. Wie können wir besser verstehen, wie die Besucher:Innen Deiner Landingpage ticken? Das ist wichtig, um herauszufinden, warum diese nicht konvertieren.
- Die Erfolgsmessung ist mit wenig Traffic schwierig: Wie können wir feststellen, welche Änderungen einen positiven Effekt haben? Große Portale wie z.B. Booking.com mit über 100.000 Besucher:innen nutzen A/B-Tests. Anhand von 2 Varianten können sie schnell messen, ob auch kleinere Änderungen einen statistisch signifikanten Unterschied erzielen. Allerdings erreichen A/B-Tests oft keine statistische Signifikanz, wenn es nicht genügend Traffic gibt. Somit fehlen die eindeutigen Erkenntnisse, um die Conversion Rate zu verbessern, wenn man nur wenige Besucher:innen hat.
Da wir in der Conversion Optimierung nicht nach dem „Try-and-Error“-Prinzip agieren, sind andere Lösungen erforderlich. Im folgenden Artikel werden Dir Tipps aufgezeigt, durch die Du ein besseres Nutzerverständnis aufbauen und zugleich bessere Ergebnisse erzielen kannst.
#1 Der erforderliche Perspektivwechsel: Schau durch die Brille Deiner Nutzer:innen
Wie betrachten die Verantwortlichen aus Deinem Unternehmen Online-Marketing Maßnahmen und Ergebnisse? Unternehmen schauen häufig durch die eigene Brille.
Eine Kommunikation aus Unternehmenssicht kann häufig so aussehen:
- „Wir haben am meisten Erfahrung am Markt”
- „Unser Produkt XY bietet Ihnen Komfort”
Was bedeutet das für Dich und Deine Landingpage? Immer wenn aus Unternehmenssicht kommuniziert wird, wirst Du nicht wissen, ob die kommunizierten Botschaften für Deine Besucher:innen ebenfalls relevant sind. Wir kennen das von uns selbst: Wenn wir direkt angesprochen werden und uns klar kommuniziert wird, was für einen Mehrwert eine Dienstleistung oder ein Produkt für uns hat, fühlen wir uns direkt wohler und besser aufgehoben.
Wie können wir also die Brille des Nutzers oder der Nutzerin aufsetzen und besser verstehen, was ihn motiviert und überzeugt? Mithilfe von User Research Methoden kann herausgefunden werden, was die Motivation Deiner Besucher:innen ist und was sie beschäftigt. Wir erfahren mehr über das „Warum“: Welche Ängste und Bedenken haben Deine Besucher:innen? Was motiviert und begeistert sie?
Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, helfen Dir folgende Maßnahmen, die u.a. auch im Research XL-Framework (vgl. Abbildung 1) aufgezeigt werden:
- Nutzertests helfen, um mehr über die Motive und Interessen der Nutzer:innen zu erfahren. Vergleichstests mit verschiedenen Prototypvarianten und der Werbemittel der Wettbewerber helfen, um mehr aus Nutzertests herauszuholen. Einige Unternehmen bieten Nutzertests unkompliziert per Remote an, sodass die Ergebnisse schon nach ca. 14 Tagen vorliegen.
- Heatmaps und Scrollmaps: Wie bewegt sich der Nutzer oder die Nutzerin über die Landingpage? Wo springt der oder die Nutzer:in ab? Welche Elemente erwecken Aufmerksamkeit? Wo klickt er/sie hin? Mit dem geeigneten Analyse-Tool (Mouseflow, Hotjar) kann man tiefer in die Analyse gehen.
- Insights aus Chat-Logs, Kundenmeinungen- und Bewertungen: Sammel das Feedback Deiner Besucher:innen und kommuniziere in der gleichen Sprache und Wortwahl Deiner Zielgruppe.
- Heuristic, UX- und Designs-Audits helfen Schwachstellen zu identifizieren und frühzeitig Probleme bei der Nutzbarkeit aufzudecken.
- Durchführung von Webseiten-Befragung und Sales-Interviews helfen, um mehr über die Motive und Interessen der Nutzer:innen zu erfragen.
💡Fazit: Die Qualität Deiner gewonnenen Insights aus dem User Research ist entscheidend für den Erfolg Deiner Optimierungen.
#2 Fokus: Reduziere Dich aufs Wesentliche
Die Landingpage ist das Herzstück Deiner Online-Kampagne. Für die Optimierung Deiner Landingpage ist es wichtig, den Fokus auf das Wesentliche zu lenken. Z.B. auf die Kernfragen: Was ist das Problem des Nutzers oder der Nutzerin und wie löse ich es am besten?
Kommuniziere auf Deiner Landingpage klar den Nutzen für Deine Besucher:innen. Das Nutzenversprechen liefert das Versprechen für Deine Besucher:innen, warum sie eine Anfrage stellen oder einen Kauf tätigen sollten. Was macht Dein Produkt einzigartig und besser als andere?
Ein gutes Nutzenversprechen sollte dies beantworten und folgende Kriterien erfüllen:
👉 Nutzerorientiert: Es sollte ein Problem Deines Nutzers oder Deiner Nutzerin lösen.
👉Es sollte spezifisch sein.
👉Es sollte Exklusivität bieten.
Ein Nutzenversprechen lässt sich frei nach Unternehmer und Autor Steve Blank wie folgt aufstellen:
“Wir helfen ………. (Zielkunde) bei ………… (Problem/Herausforderung) durch ……….. (Versprechen/Lösung).”
Das Nutzenversprechen ist somit die zentrale Aussage Deiner Landingpage und sollte sich in den Inhalten wiederfinden. Die Landingpage sollte dabei einer klaren Struktur folgen.
Die Struktur gibt die Storyline Deiner Landingpage vor. Folgender exemplarischer Aufbau einer Landingpage hat sich bewährt:
- Header mit Headline und Heroshot: Das Headerbild oder Video auf der Landingpage sollte passend zum Nutzenversprechen sein
- Problembewusstsein schärfen
- Lösungsbewusstsein schaffen und Mehrwert aufzeigen
- Vertrauen stärken (Social Proof, Bewertungen)
- CTA-Element am Ende
💡Fazit: Fokussiere Dich bei der Optimierung Deiner Landingpage auf das Wesentliche.
#3 Copywriting: Nutze die Macht der Wörter
Copywriting hat einen starken Einfluss auf die Performance Deiner Landingpage. Wie lassen sich für Dich conversionoptimierte Texte erstellen? Mit “Marktschreier”- Botschaften und Texten wie “Jetzt Kaufen, Rabatte, Kaufen” wirst Du Deine Webseiten Besucher:innen nicht überzeugen können. Doch welche Botschaften bleiben im Gedächtnis Deiner Besucher:innen🧠?
Generell handelt es sich um Botschaften und Texte, die…
👉…Aufmerksamkeit schaffen: Die Botschaft ist anders und passt zu Dir oder Deinem Unternehmen.
👉…leicht zu verarbeiten sind: Die Message wird von Deiner Zielgruppe gut verstanden. Die Aufmerksamkeitsspanne wird zunehmend geringer und die ersten 3 Sekunden sind die entscheidenden.
👉…im Gedächtnis bleiben: Die Message ist emotional und es wird eine Geschichte erzählt.
👉…Motivation schaffen: Die Werte werden von Deiner Zielgruppe unterstützt und wirken motivierend.
Folgende 3 Tipps helfen, um Deine Texte und Dein Storytelling zu verbessern:
- Stelle Deine Nutzer:innen in den Fokus. Schaue Dir Nutzerinterviews an und kommuniziere in der Sprache und Wortwahl Deiner Zielgruppe.
- Weise auf Details hin, wenn diese für Deine Zielgruppe relevant sind. Dies baut zusätzliches Vertrauen auf!
- Beschreibe, was Dich vom Wettbewerb unterscheidet und was Du Deiner Zielgruppe exklusiv bietest.
💡Fazit: Gutes Storytelling hilft, Deine Zielgruppe emotional anzusprechen und Aufmerksamkeit zu erzielen. Menschen lieben gute Geschichten und das Credo „Menschen kaufen von Menschen“ trifft es immer noch gut.
#4 Pre-Tests: „Es ist der erste Eindruck, der zählt“
Es empfiehlt sich fast immer durch Nutzertests, neue Botschaften und Prototypen von Landingpages zu testen. Meistens lohnt es sich, den Wettbewerb mit in den qualitativen Nutzertest einzubeziehen. Besucher:innen entscheiden nämlich bereits nach wenigen Sekunden, ob sie auf Deiner Landingpage bleiben oder nicht. Somit sind 5-Sekunden Tests ein mächtiges Instrument.
Sie helfen Dir zu erfahren….
- Wie ist der erste Eindruck? Kommt Deine Kernbotschaft an?
- Ist Dein Angebot (z.B. auf Deiner Landingpage oder Werbeanzeige) relevant? Werden die Bedürfnisse Deiner Zielgruppe erfüllt
- Wie wirkt Dein Design auf die Nutzer:innen? Welche Emotionen weckt es?
💡Tests helfen Dir zu erfahren, ob Deine Kernbotschaft vermittelt wird. Durch den Pre-Test wird die Qualität Deiner Landingpage erhöht. Fehler des Prototyps können behoben und das Feedback der Nutzer:innen kann frühzeitig in die Testvariante eingearbeitet werden. Und alles, bevor ein A/B-Test startet und Kosten für die Traffic-Generierung entstehen :-).
#5 “Keep it simple”: Helfe Deinen Besucher:innen mit einfachen Lead-Elementen
In vielen Fällen werden Besuche:innen unnötige Hürden in den Weg gestellt – z.B. bei Formularen. Bei Lead-Elementen wie Formularen sind Hilfestellungen wichtig, damit Deine Besucher:innen nicht im letzten Schritt noch vor einer Lead-Anfrage zurückschrecken.
Einfache Formulare
Mit folgenden Formular-Optimierungen machst Du es Deinen Besucher:innen einfach und erhöhst die Performance Deiner Landingpage:
👉Nur relevante Daten abfragen.
👉 Labels für Formularfelder sollten aussagekräftig und stets sichtbar sein (topaligned).
👉 Validierung: Eingaben sollten direkt validiert und Fehlermeldungen direkt unterhalb des Eingabefeldes ausgegeben werden.
👉 Visualisierung des Fortschritts: Hinweise sollten farblich hervorgehoben werden.
👉 Keyboards: Mobile sollte die richtige Tastatur je Formularfeld ausgegeben werden.
👉 Hilfestellung: Bei erklärungsbedürftigen Feldern Tooltips verwenden.
👉Smarter Call-To-Action mit klarer Botschaft
#6 Nachhaltige Umsetzung: Warum sich die Reduzierung von Daten positiv auf Deine Conversions auswirkt
Auffallend ist, dass die Ladegeschwindigkeit auch auf inhaltlich starken Webseiten vieler Unternehmen häufig noch zu Wünschen übrig lässt. Und das, obwohl Menschen als auch Suchmaschinen schnelle Webseiten lieben. Zudem lassen sich durch weniger Daten auch die CO2-Emmissionen reduzieren. Insbesondere diesem letzten Punkt sollte mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Das Beispiel der OMT-Website zeigt, dass sich eine Optimierung der Ladegeschwindigkeit sowohl positiv auf die Performance als auch auf den CO₂-Emissionen Deiner Website auswirkt.
Um die Ladegeschwindigkeit zu verbessern und Daten zu reduzieren, helfen folgende Maßnahmen:
- Bildkomprimierung: Bei der Komprimierung von Bildern besteht häufig noch ein erhebliches Einsparpotenzial. Mit einem Tool wie TinyPNG lassen sich Bilddateien direkt kostenlos komprimieren und auf der Website neu einbinden. Durch die Einsparung von Daten wird gleichzeitig auch weniger Strom verbraucht und es werden CO₂-Emissionen eingespart.
- Datenkomprimierung: Über Tools wie Screaming-Frog lässt sich schnell auswerten, wie groß die HTML-, CSS-, JavaScript- und Bilddateien sind. Mithilfe dieser Auswertung kann schnell identifiziert werden, an welcher Stelle das Einsparpotenzial für die Datenreduzierung am größten ist.
- Optimierung der technischen Infrastruktur: Es lohnt sich, darauf zu achten, welche technische Infrastruktur Du einsetzt. So lässt sich beispielsweise mit einem schlanken Content-Management-System wie Statamic die Ladegeschwindigkeit verbessern. Die Inhalte werden dort statisch ausgegeben und es wird kein Ballast beim Aufbau der Seiten mitgeladen.
- Green-Hosting: Häufig lohnt sich auch ein Umzug auf einen leistungsfähigeren Server. Zudem empfiehlt es sich hier direkt auf einen Anbieter zu gehen, der auf grünes Hosting setzt. Green Hosting Anbieter wie z.B. SpaceNet setzen auf Ökostrom und Emissionsausgleich.
💡Fazit: Warten nervt! Schnelle Webseiten mit weniger Datenverbrauch führen zu zufriedenen Besuchern, zu weniger CO₂-Emissionen und zu mehr Conversions. Die Optimierung der Ladegeschwindigkeit sollte somit ein fortlaufendes Ziel bei der Optimierung Deiner Landingpage sein.
#7 A/B-Tests: Durchführung mit Augenmaß
Wer zu wenig Traffic hat, sollte keine A/B-Tests machen Richtig?
❌ Falsch! Ein geringes Traffic-Volumen sollte kein Hindernis bei der Durchführung von A/B-Tests sein. Auch mit wenig Traffic können valide Ergebnisse gewonnen werden.
1. Durchführung von konstrastreichen A/B-Tests
A/B-Tests. Wenn Du als Shop über viel Traffic verfügst, können schon kleinteilige Änderungen wie z.B. unterschiedliche Button-Farben getestet werden. Wie groß hier der zu erwartende Impact ist, sei an dieser Stelle mal dahingestellt. Bei wenigen Besuchern:innen ist es dahingegen in jedem Fall ratsam, Änderungen mit einem starken Kontrast in Form eines A/B-Tests zu testen. Ein starker Kontrast der zu testenden Varianten erhöht die Chance, dass Du schneller ein aussagekräftiges Ergebnis erhältst.
2. Reduzierung des Signifikanzniveaus
Häufig wird mit einer statistischen Signifikanz von > 95 % gearbeitet. Die Signifikanz gibt die Wahrscheinlichkeit wieder, mit der das Ergebnis eines Tests kein Zufall ist. Bei wenig Traffic empfiehlt sich mit einem niedrigen Signifikanzniveau von ca. 80 % zu arbeiten. Das Niveau ist immer noch hoch und die Laufzeit des Tests wird deutlich reduziert.
# Gesamtfazit
Die Conversion Optimierung von Landingpages funktioniert auch, wenn Dir nur wenig Traffic zur Verfügung steht. Wichtig ist: Die Optimierung von Landingpages ist ein fortlaufender Prozess, für den ein tiefes Zielgruppenverständnis erforderlich ist. Somit ist die Gewinnung und Auswertung von User-Insights-Daten das A&O.
Folgende 7 Tipps helfen Dir bei Deinem Optimierungsprozess:
- Nutze User Insights und schaue durch die Brille Deiner Nutzer:innen.
- Fokussiere Dich bei der Landingpage Optimierung auf ein Ziel. Eine klare Struktur und Storyline für Deine Landingpage hilft Dir dabei.
- Nutze die Macht der Wörter und formuliere einen klaren Mehrwert für Deine Besucher:innen.
- Führe Pre-Tests durch: „Es ist der erste Eindruck, der zählt!“
- “Keep it simple“: Helfe Deinen Besucher:innen mit leicht verständlichen Inhalten und Hilfestellungen.
- Achte auf eine datenreduzierte Umsetzung: Schnelle Webseiten führen zu zufriedeneren Besucher:innen, weniger CO₂-Emissionen und mehr Conversions.
- Führe A/B-Tests bei wenig Traffic mit Bedacht durch. Achte auf kontrastreiche Varianten und sinnvolle Testlaufzeiten.
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Interessanter Beitrag. Aber bitte nicht von CO2-Verbrauch sprechen. Das Problem ist, dass CO2 freigesetzt wird und wir zu viel haben. Mehr zum Thema in meinem Artikel hier: https://www.omt.de/suchmaschinenoptimierung/nachhaltige-webseiten/