Die Durchführung einer SWOT-Analyse ist eine einfache und leistungsstarke Methode für deine Geschäftsanalyse und Entscheidungsfindung. Sie hilft dir dabei die internen und externen Faktoren eines Unternehmens oder auch Projekts, objektiv zu bewerten. Darum eignet sie sich besonders für die Erstellung einer Marketing- oder Business-Strategie. Ganz egal, ob es sich dabei um ein Start-up oder ein bestehendes Unternehmen handelt. Denn diese einfache Analyse-Anwendung hilft dir, interne Prozesse und Abläufe zu hinterfragen und gibt Aufschluss darüber, wo es Verbesserungspotenzial gibt.
Die Stärken und Schwächen eines Unternehmens liegen oft näher beisammen, als man es sich selbst eingestehen möchte. Darum macht es für die Strategieplanung durchaus Sinn, einen neutralen Blickwinkel einzufangen. Wenn du derzeit auf der Suche nach einem geeigneten Instrument für eine neutrale Bewertungsmöglichkeit bist, liegst du bei der SWOT-Analyse genau richtig.
In diesem Beitrag erfährst du anhand eines Beispiels, wie eine SWOT-Analyse funktioniert. Anschließend erhältst du einige Tipps zur Durchführung deiner eigenen Stärken-Schwächen-Analyse.
Was ist eine SWOT-Analyse?
Eine SWOT-Analyse ist ein Instrument zur Analyse von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats) eines Unternehmens, einer Organisation oder eines Projekts.
Die Unternehmensanalyse konzentriert sich auf interne und externe Faktoren, die den Erfolg oder Misserfolg beeinflussen können. Eine SWOT-Analyse kann Unternehmen helfen, ihre Position im Markt zu verstehen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und ihre Strategie und Ziele zu entwickeln. Es ist ein nützliches Instrument für die strategische Planung, da es Unternehmen dabei helfen kann, potenzielle Chancen und Risiken zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Wofür steht der Begriff SWOT?
Die Abkürzung SWOT steht für die englischen Begriffe Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken).
Stärken und Schwächen
Stärken und Schwächen beziehen sich auf interne Faktoren wie Ressourcen, Fähigkeiten, Mitarbeiter:innen, Management und Infrastruktur. Stärken sind dabei Merkmale, bei denen das Unternehmen besser ist als die Konkurrenz, während Schwächen auf Nachteile abzielen.
Chancen und Risiken
Chancen und Risiken beziehen sich auf externe Faktoren wie Marktbedingungen, Wettbewerb, Technologie und regulatorische Rahmenbedingungen. Chancen sind Ereignisse und Trends im Umfeld oder Markt, die einem Unternehmen einen Vorteil bringen oder aus denen Potenziale entstehen können. Risiken stellen Faktoren und Entwicklungen im Umfeld oder auf dem Markt dar, die Nachteile oder Gefahren mit sich bringen, das Unternehmen schwächen oder Verluste bringen kann.
Die Aufteilung in interne vs. externe Faktoren
Typischerweise werden die Stärken und Schwächen als interne Faktoren betrachtet, da diese größtenteils unter der eigenen Kontrolle stehen. Die fehlende Präsenz in einem beliebten Kanal der Zielgruppe beispielsweise wird als Schwäche eingestuft. Da eine Verbesserung in der eigenen Verantwortung liegt, gilt es als interner Faktor. Ein aufstrebender Wettbewerber, der als Risiko eingestuft wird, ist hingegen ein externer Faktor. Hier sind dir wahrscheinlich die Hände gebunden. du kannst zwar dagegen vorgehen, letztendlich obliegt es nicht deinem Kontrollbereich. Aus diesem Grund ergibt es Sinn, die SWOT-Analysen in eine Intern-Extern-Matrix aufzuteilen. Die Unterkategorisierung der vier Hauptelemente stellt somit bildlich dar, welche Faktoren im Kontrollbereich liegen und welche nur bedingt steuerbar sind. Das kann hilfreich sein, um den nächsten Schritt zu bestimmen. Vorausgesetzt, der Grad der Kontrolle reicht aus, um auf ein bestimmtes Problem oder eine gegebene externe Auswirkung zu reagieren.
Beispiele der SWOT-Kategorien für Unternehmen
Hier sind einige Beispiele für die vier Kategorien der SWOT-Analyse im Hinblick auf Unternehmen:
Stärken des Unternehmens:
- innovative Produkte
- spezielle Dienstleistungen
- qualifizierte Mitarbeiter:innen
- technologisches Know-how
- guter Standort in der Nähe der Kunden
- niedrige Fixkosten
- gut etablierte Prozesse
- kurze Entscheidungswege
Schwächen des Unternehmens:
- eingeschränkte Finanzkraft
- Abhängigkeit von Partnern
- fehlender interner Vertrieb
- mangelndes Know-how
- fehlender Patentschutz
- geringer Einfluss auf Lieferanten
Chancen im Umfeld des Unternehmens:
- gesellschaftliche Trends
- Änderungen im Kundenverhalten
- technologische Entwicklungen, die neue Produkte oder Produktverbesserungen ermöglichen
- erhöhte Kaufkraft bei Zielgruppen
- Ausstieg von Wettbewerbern aus dem Markt
Risiken oder Bedrohungen für das Unternehmen:
- gesetzliche Änderungen
- Währungsschwankungen
- Eintritt neuer Wettbewerber in den Markt
- Abwanderung wichtiger Kunden
- Kündigung von qualifizierten Mitarbeiter:innen
- kritische Berichterstattung in den Medien
- Imageverlust
Vor- und Nachteile einer SWOT-Analyse
Neben den zahlreichen Vorteilen, die eine SWOT-Analyse mit sich bringt, gibt es ein paar Nachteile, die ich dir mit an die Hand geben möchte.
Vorteile:
- Identifizierung von Stärken und Schwächen: Eine SWOT-Analyse ermöglicht es Unternehmen, ihre Stärken und Schwächen zu identifizieren. Dies hilft ihnen, ihre Kernkompetenzen besser zu verstehen und ihre Schwächen zu überwinden.
- Chancen und Risiken erkennen: Eine SWOT-Analyse hilft Unternehmen auch dabei, Chancen und Risiken in ihrem Umfeld zu identifizieren. Dies kann dazu beitragen, dass Unternehmen besser auf Veränderungen in ihrem Markt oder ihrer Branche reagieren können.
- Grundlage für Strategieentwicklung: Eine SWOT-Analyse kann als Grundlage für die Strategieentwicklung dienen. Indem Unternehmen ihre Stärken und Schwächen kennen, können sie Strategien entwickeln, die darauf aufbauen. Ebenso können durch die Identifikation von Chancen und Risiken Strategien entwickelt werden, um diese zu nutzen oder ihnen entgegenzuwirken.
- Einfach durchzuführen: Eine SWOT-Analyse ist ein relativ einfaches Instrument, das von jedem Unternehmen oder jeder Organisation durchgeführt werden kann. Sie erfordert keine speziellen Kenntnisse oder Fähigkeiten.
Nachteile:
- Subjektivität: Eine SWOT-Analyse basiert auf der Einschätzung von Personen, die an der Analyse beteiligt sind. Dies kann zu einer subjektiven Einschätzung führen, da möglicherweise objektive Blickwinkel vernachlässigt werden.
- Mangelnde Aktualität: Eine SWOT-Analyse gibt nur eine Momentaufnahme zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder. Sie kann sich schnell ändern, wenn sich die äußeren Umstände ändern.
- Fokus auf internen Faktoren: Eine SWOT-Analyse konzentriert sich in der Regel auf interne Faktoren wie Stärken und Schwächen des Unternehmens. Dadurch können wichtige externe Faktoren wie politische und wirtschaftliche Veränderungen oder Veränderungen im Wettbewerbsumfeld übersehen werden.
- Keine Priorisierung: Eine SWOT-Analyse gibt keine Priorität für die identifizierten Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken vor. Es ist Aufgabe des Unternehmens, zu entscheiden, welche Faktoren priorisiert werden sollten.
So führst du deine eigene SWOT-Analyse durch
Schritt 1: Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des eigenen Unternehmens ermitteln
Zusatz: Checkliste zur SWOT-Analyse
Exkurs: Darum lohnt es sich eine STEP-Analyse mit einzubeziehen
Schritt 2: Ergebnisse der SWOT-Analyse übersichtlich darstellen
Schritt 3: Mit der SWOT-Matrix Zusammenhänge analysieren
Schritt 1: Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des eigenen Unternehmens ermitteln
Wie bei anderen Marketing- und Vertriebs-Argumentationsketten gibt es auch hier mehrere Möglichkeiten, um an die SWOT-Analyse heranzugehen. Doch zunächst solltest du Informationen recherchieren, die den Zustand im Unternehmen beschreiben (z.B. Personalbestand, Produkte, Leistungen etc.), sowie Informationen, die das Geschehen im Umfeld des Unternehmens und im Markt beschreiben (z.B. technologische Entwicklungen oder gesellschaftliche Trends).
Die Ermittlung der Stärken und Schwächen ist meist einfacher und weniger zeitaufwendig als die Identifizierung der Chancen und Risiken. Das liegt daran, dass es größtenteils interne Faktoren sind. Externe Faktoren hingegen erfordern mehr Aufwand, da sie in der Regel außerhalb des Einflussbereichs liegen.
Um Chancen und Risiken zu identifizieren, musst du möglicherweise eingehende Wettbewerbsanalysen durchführen. Es ist durchaus von Vorteil, umfassendere wirtschaftliche oder geschäftliche Trends zu untersuchen, die sich auf den Markt und dein Unternehmen auswirken könnten. Das heißt jedoch nicht, dass Chancen und Risiken nicht auch intern auftreten. So kannst du einige Chancen und Risiken bereits bei der Identifizierung der Stärken und Schwächen deines Unternehmens ausfindig machen.
Die folgende Checkliste hilft dir bei der Beantwortung relevanter Fragen im Hinblick auf die SWOT-Analyse.
Zusatz: Checkliste zur SWOT-Analyse
Stärken:
Die Stärken sind der wesentliche Bestandteil deines Unternehmens. Hier gilt es zu überlegen, was besonders gut läuft. Welche Vorteile hat das Unternehmen gegenüber Mitbewerbern. Das können Unternehmenswerte sein, einzigartige Ressourcen oder ein Alleinstellungsmerkmal. Es können zum Beispiel auch eine kreative Marketingabteilung oder ein hervorragender Lead Funnel sein. Diese Bereiche sind deine Erfolgsfaktoren und verschaffen dir einen Wettbewerbsvorteil.
Wechsle aber auch die Perspektive und überlege, was deine Mitbewerber als deine Stärken sehen könnten. Welche Faktoren schätzen Kunden an eurem Unternehmen? Die Identifizierung dieser Stärken stellt sicher, dass dein Unternehmen seinen Wettbewerbsvorteil nicht verliert. Das heißt, du musst Wege finden, diese Stärken zu nutzen und weiterhin darauf aufzubauen.
Beachte, dass ein Aspekt nur dann eine Stärke ist, wenn er einen klaren Vorteil bringt. Wenn beispielsweise alle am Markt qualitativ hochwertige Produkte anbieten, ist ein qualitativ hochwertiger Produktionsprozess keine Stärke, sondern eine Notwendigkeit. Denn unter den Stärken solltest du nur die klaren Vorteile gegenüber den Mitbewerbern auflisten.
- Was können wir besonders gut?
- Welches Alleinstellungsmerkmal (USP) haben wir?
- Was machen wir besser als die Mitbewerber?
- Was sind unsere positivsten Marken-Eigenschaften?
- Haben wir besondere Ressourcen?
- Was schätzen Kunden an unserem Unternehmen?
Schwächen:
Jetzt ist es an der Zeit, die Schwächen des Unternehmens aufzudecken. Schwächen sind die Merkmale, die dein Unternehmen gegenüber Mitbewerbern benachteiligen. Eine SWOT-Analyse ist nur dann wertvoll, wenn du alle Informationen sammelst, die das Unternehmen ausbremsen. Dabei solltest du sehr selbstkritisch sein und dich den teils unangenehmen Wahrheiten stellen. Denn es nutzt nichts, Schwächen zu ignorieren, wenn sie den Unternehmenserfolg gefährden. Konzentriere dich also daher auf organisatorische Schwächen wie Fachkräftemangel, finanzielle oder budgetäre Einschränkungen. Werden Ressourcen effizient genutzt? Hinterfrage eingesetzte Systeme und Verfahren auf Verbesserungspotenzial und welche Praktiken es zu vermeiden gilt.
Wie sehen andere Personen das Unternehmen? Gibt es Schwächen, die einer Betriebsblindheit zugrunde liegen? Nimm dir genügend Zeit, um zu hinterfragen, was Mitbewerber in bestimmten Bereichen besser machen. Nur wenn du ehrlich zu dir selbst bist, kannst du die Schwächen realistisch einschätzen und angemessen damit umgehen. So kann beispielsweise das Fehlen eines klar definierten Alleinstellungsmerkmals in einem stark umkämpften Markt eine klare Schwäche darstellen.
- Was sind unsere negativsten Eigenschaften?
- Was kritisieren unsere Kunden?
- Welche Maßnahme kostet unverhältnismäßig viel Geld?
- Wo gibt es Verbesserungspotential?
- Welche Vorteile haben unsere Mitbewerber?
- Wo hinken wir hinterher?
- Wo treten die größten Barrieren im aktuellen Marketing-Funnel auf?
Chancen:
Chancen entstehen in der Regel aus Begebenheiten außerhalb des Unternehmens. Um sie zu erkennen, erfordert es ein Auge für den Markt und dessen Zukunftsaussichten. Sie können sich aus Verbrauchertrends, Marktveränderungen oder der Einführung neuen Technologie ergeben. Wenn du Chancen erkennst und diese zu nutzen weißt, verschaffst du dir automatisch einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern.
Chancen müssen nicht unbedingt Gamechanger sein. Schon kleine Vorteile können die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Beobachte daher den Markt, welche interessanten Trends gibt es, die einen Einfluss haben könnten. Nutze diesen klaren Vorsprung, bevor es deine Mitbewerber machen.
Achte dabei auch auf Änderungen in Bezug auf politische und rechtliche Reglementierungen. Veränderungen in sozialen Mustern und Lebensstilen können ebenso interessante Möglichkeiten bieten. Kurz gesagt, dieses Element einer SWOT-Analyse deckt alles ab, was du verändern kannst, um als Unternehmen zu wachsen und Erfolge voranzutreiben.
- Wie können wir unsere Lead-Generierung optimieren?
- Gibt es neue Zielgruppen, die wir noch nicht bedienen?
- Welche Art von Botschaft kommt bei unseren Kunden an?
- Gibt es Budgets oder Ressourcen, die wir nicht effizient ausschöpfen?
- Wo müssen wir den Kunden/Support-Prozesse verbessern?
- Gibt es neue Technologien, die uns unterstützen könnten?
- Wie können wir unsere Stammkunden weiter binden?
Risiken:
Risiken umfassen alles, was sich von außen negativ auf die Erfolgs- oder Wachstumswahrscheinlichkeit auswirken kann. Dazu zählen veränderte Marktanforderungen, aufstrebende Mitbewerber oder Änderungen des Regulierungsrechts. Es ist wichtig, Risiken zu antizipieren und gegen sie vorzugehen, bevor sie sich bemerkbar machen und alles zum Stillstand kommt.
Hinterfrage Abläufe, möglicherweise stellst du Risiken in Qualitätsstandards oder anderen Spezifikationen fest, die du sofort anpassen musst. Die sich weiterentwickelnde Technologie ist ein allgegenwärtiger Risikofaktor und eine Chance zugleich.
Wirf einen Blick auf deine Mitbewerber, wie schau, wie diese mit den Herausforderungen und Risiken auf dem Markt umgehen. Aber vermeide es, sie zu kopieren, ohne zu wissen, wie es deine Position verbessern könnte. Denn deren Weg ist nicht zwangsläufig der Richtige.
Es ist wichtig, alle eruierten Risiken wachsam im Auge zu behalten, denn sie könnten ernsthaften Schaden anrichten.
- Welche äußeren Bedingungen beeinträchtigen unseren Fortschritt?
- Was machen Mitbewerbern anders/besser?
- Gibt es Veränderungen im Marktsegment?
- Welche politischen Entscheidungen haben Einfluss auf das Unternehmen?
- Haben sich regulatorische Rahmenbedingungen geändert?
- Sind aufstrebende neue Mitbewerber auf dem Markt?
Zudem gibt es auch externe Risiken, die einen politischen oder ökonomischen Hintergrund haben. Diese können das Wachstum bedrohen oder sogar behindern. Genau aus diesem Grund beziehen große Firmen eine weitere Unternehmensanalyse der externen Faktoren mit ein, die STEP-Analyse.
Exkurs: Darum lohnt es sich eine STEP-Analyse mit einzubeziehen
Das Einbinden von externen Risikofaktoren bei einer typischen SWOT-Analyse kann schnell mal ausarten. Doch Risiken wie Regulierungs-Richtlinien und Marktschwankungen müssen in jeder SWOT-Analyse berücksichtigt werden. Trotz ihrer hohen Bedeutung sind derartige Risiken sehr subtil, da sie von unterschiedlichen Ursachen gesteuert werden. Aus diesem Grund führen einige Unternehmen parallel eine STEP-Analyse durch, um dann nach dem Grad der Beeinträchtigungen zu bewerten.
Eine STEP-Analyse funktioniert ähnlich wie eine SWOT-Analyse, nur werden hier die externen Faktoren in vier Gruppen unterteilt: Soziokulturelle, technologische, ökonomische und politisch-rechtliche Faktoren.
Der Hauptgrund, warum große Unternehmen eine STEP-Analyse mit einbeziehen, ist, dass einige Faktoren durchaus für die Chancen und Risiken der SWOT-Analyse relevant sind. So stellen zum Beispiel die politischen und ökonomischen Turbulenzen, die wir in den letzten Jahren erleben, für viele Unternehmen ernsthafte Risiken dar. Es können sich aber auch Chancen für neue Wege bieten.
Die Erkenntnisse einer STEP-Analyse sind in der Regel viel komplizierter umzusetzen als die einer SWOT-Analyse. Das liegt an den komplexen Faktoren und den in der Regel längeren Zeitrahmen. Denn es ist einfacher, interne Risiken zu überwinden, als abzuwarten, ob die Wirtschaft anzieht. Aus diesem Grund wird die SWOT-Analyse für unmittelbare und potenziell umsetzbare Meilensteine einer Roadmap genutzt. Während STEP-Analysen wertvolle Erkenntnisse liefern, wenn es um die Formulierung langfristiger Pläne und Strategien geht.
Schritt 2: Ergebnisse der SWOT-Analyse übersichtlich darstellen
Sobald du die wichtigsten Fragen zu den Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken beantwortet sowie die Informationen gesammelt hast, gilt es diese übersichtlich in eine SWOT-Matrix zu überführen.
Die Matrix stellt die wichtigsten positiven und negativen Einflussfaktoren aus der Unternehmens- und Umfeldanalyse auf einen Blick dar. In der positiven Spalte sind somit alle Aspekte aufgeführt, die vorteilhaft, nützlich und förderlich sind und zum Erfolg beitragen können. In der negativen Spalte sind hingegen alle Aspekte verzeichnet, die nachteilig, schädlich und hinderlich sind und somit das Erreichen des Erfolgs gefährden können.
Schritt 3: Mit der SWOT-Matrix Zusammenhänge analysieren
Die SWOT-Matrix visualisiert die Zusammenhänge zwischen den Stärken und Schwächen eines Unternehmens sowie den Chancen und Risiken in der Umgebung. Abhängig von der Verknüpfung von Unternehmensmerkmalen mit Umweltmerkmalen können allgemeine strategische Ausrichtungen abgeleitet und in den vier Feldern der SWOT-Matrix dargestellt werden. Wie das konkret aussieht, zeige ich dir an einem Beispiel.
Die SWOT-Analyse in einem Beispiel
Um zu veranschaulichen, wie eine SWOT-Analyse funktioniert, nehmen wir als Beispiel einen familiengeführten Elektrofachhandel-Betrieb.
Mithilfe der Matrix-Darstellung können wir die verschiedenen Elemente schnell und übersichtlich darstellen. So können wir aus der Analyse ableiten, dass eine hervorragende Lage, ein guter Ruf und das Angebot von Markengeräten, die Stärken in unserem Beispiel-Unternehmen sind. Ebenso stellen wir fest, dass der verschärfte Wettbewerb durch Fachhandelsketten und die hohen Beschaffungskosten große Schwachstellen des fiktiven Handels darstellen.
Die richtige Strategie zur Umsetzung einer SWOT Analyse in der Praxis
Nachdem wir die internen Stärken und Schwächen sowie die externen Risiken und Chancen identifiziert haben, geht es nun darum, die SWOT-Analyse zum Abschluss zu bringen. Daraus lassen sich mögliche Strategien für das Unternehmen ableiten.
Zunächst gilt es, die Stärken auszubauen und die erkannten Chancen zu nutzen. Anschließend solltest du überlegen, wie du die identifizierten Risiken überwinden kannst.
In unserem Beispiel sind der Standort, der gut ausgebildete Service und das Angebot von Markengeräten die Stärken des Elektroladen. Daher macht es Sinn, weiterhin mit hochwertigen Geräten zu handeln. Ebenso sollte die Beziehungen zu den Stammkunden, die den guten Ruf des Unternehmens schätzen, weiter gestärkt und gepflegt werden. Das Beste an den identifizierten Stärken ist, dass diese bereits umgesetzt werden. Denn im Wesentlichen besteht das Handeln nach den Stärken darin, mehr von dem zu tun, was das Unternehmen bereits gut kann.
Nun geht es darum, die identifizierten Schwächen zu überwinden. Das entpuppt sich als etwas schwieriger, nicht zuletzt, weil die Verantwortlichen ehrlich zu sich selbst sein müssen.
Um auf unser Beispiel zurückzukommen: Für kleinere Unternehmen kann es zum Beispiel sehr schwierig sein, sich gegen die beträchtlichen Preisangebote konkurrierender Handelsketten zu behaupten. Zudem kämpft unser Elektro-Fachhandel mit seiner begrenzten Reichweite, einem bescheidenen Werbebudget und schöpft das Potenzial eines Onlineabsatzes noch nicht aus.
Deswegen ist noch lange nicht jede Hoffnung verloren. Es mag zwar für unser mittelständisches Unternehmen schwieriger sein, mit großen Handelsketten zu konkurrieren. Doch es gibt viele Möglichkeiten, wie kleine Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben können. Mit etwas, das Elektronik-Handels-Ketten bekanntermaßen einfach nicht bieten können: Kundenbindung und persönlichem Service.
Nutze potenzielle Chancen
Der Abschnitt Chancen ist leichtesten umzusetzen. Denn nachdem wir die Stärken bewertet haben, erhalten wir wie von selbst eine vorgefertigte Liste an Chancen. Diese muss nur noch priorisiert und angegangen werden. In unserem Beispiel ist das steigende Verlangen lokal zu kaufen sowie die persönliche Beratung eine große Chance.
Unser Unternehmen kann sich jedoch nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen – es gibt noch viel zu tun. In unserem Beispiel bedeutet dies, in technisches Know-how zu investieren, um die Möglichkeiten einer Online-Präsenz zu nutzen. Eine weitere Möglichkeit wäre, in einer Einkaufsgemeinschaft mit anderen Unternehmen die Produkte aggressiver zu beschaffen, um somit Kosten zu senken.
Es ist sehr wichtig, die Realität zu wahren und Selbstgefälligkeit bei einer Chancen-Analyse zu vermeiden. Selbst wenn gegenüber anderen Unternehmen ein großer Vorteil besteht, kann dieser im Laufe der Zeit immer geringer werden. Darum solltest du genügend Zeit, Geld und Personal aufwenden, um diesen Vorteil aufrechtzuerhalten. Die Chancen sind bei jedem Unternehmen anders. Umso wichtiger ist es, einen klar definierten Fahrplan zu erstellen, um die definierten Chancen auch zu nutzen. Sei es intern wie extern.
Die identifizierten Risiken anzugehen und abzuschwächen, kann zu einem schwierigen Unterfangen werden. Vor allem, weil Risiken, wie bereits erwähnt, als externe Faktoren gelten. du kannst also nur das in deiner Macht Stehende tun, um den potenziellen Schaden dieser Faktoren zu mindern. Denn jedes Risiko, sowie die angemessene Reaktion auf diese, ist anders. Unabhängig von den spezifischen Risiken, die du in deiner SWOT-Analyse identifizierst, sollte die Überwachung aller Risiken zur obersten Priorität gehören. Unabhängig davon, wie viel Kontrolle du über diese hast.
In unserem Beispiel sind drei Risiken besonders herausfordernd. Um mit den Angeboten seiner Konkurrenten einigermaßen mitzuhalten, könnte unser Fachhändler Kompromisse bei seinen Werten eingehen. So könnte er zusätzlich billigere No-Name Ware anbieten, oder bereitwillig seine Gewinnmargen reduzieren, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Ebenso lässt sich die wirtschaftliche Unsicherheit praktisch nicht vollständig abmildern. Das macht sie zu einer anhaltenden Bedrohung für die Stabilität unseres Beispiel-Handels.
Manchmal kann es zu Überschneidungen bei den Chancen und Risiken kommen. In der obigen Analyse haben wir beispielsweise die hochwertige Markenware als Chance und einen verschärften Wettbewerb als Risiko identifiziert. Die Gründung einer Einkaufsgemeinschaft mit anderen kleinen Elektrohändlern kann eine Stärkung für die Gemeinschaft und die regionale Wirtschaft bedeuten. Das wäre zudem eine wirksame Möglichkeit, um einen größeren Rabatt von den Herstellern zu erhalten. Um so die hohen Einkaufskosten zu reduzieren und dem Risiko durch die immer aggressiver werdenden Elektromarkt-Ketten entgegenzuwirken.
Bei der Zusammenstellung deiner Ergebnisse der SWOT-Analyse solltest du unbedingt auf solche Überschneidungen achten. Prüfe, ob sich Möglichkeiten bieten, eine Chance zu ergreifen und gleichzeitig das Risiko zu reduzieren.
Fazit
Wie du siehst, ist die SWOT-Analyse ein hervorragender Ansatz, fundierte Geschäftsentscheidungen zu treffen. Es ist sehr hilfreich, wenn alle Beteiligten die Ausgangsposition verstehen, um Ideen für die Umsetzung zu sammeln. Besonders die Bereiche Marketing und Vertrieb können auf diese Weise einzelne Segmente herausfiltern und dann in der Unternehmensstrategie angehen. Anstatt Ihre Bemühungen zu verschwenden und von einem überraschenden Mitbewerber überrollt zu werden.
Doch Vorsicht, obwohl die SWOT-Analyse ein hilfreiches und nützliches Planungswerkzeug ist, hat es seine Grenzen. Denn es liefert keine Antworten, vielmehr bietet es einen Rahmen, um die richtigen Fragen zu formulieren. SWOT ist nur eine von vielen zu berücksichtigenden Planungs-Praktiken. Selbst wenn du Ziele und Maßnahmen eruiert hast, bist du weit davon entfernt, einen strategischen Geschäftsplan in den Händen zu halten. Denn nicht jeder der in der Matrix aufgeführten Punkte sollte gleich priorisiert werden, da die SWOT-Analyse keine Gewichtung der Faktoren berücksichtigt. Somit ist eine weitere Unternehmensanalyse mit anderen Planungstechniken erforderlich. Die SWOT-Analyse bietet lediglich eine Roadmap für deine Strategie. So kannst du die Erkenntnisse als Teil deiner Meilensteine nutzen. Um eine konkrete Grundlage zu erlangen, nach der du deine strategischen Pläne ausrichten kannst.
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FAQ zur SWOT-Analyse
Sollten kleine Unternehmen eine SWOT-Analyse durchführen?
Obwohl SWOT-Analysen aufwendig sind, sind sie für kleinere Unternehmen praktikabel. Sie bieten objektive Einblicke und helfen bei der Bewertung von Marketingstrategien und Projekten. Die Analyse ermöglicht eine Vogelperspektive auf das Unternehmen und hilft bei der Identifizierung von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken. Lösungsansätze für die Unternehmens-Roadmap können entwickelt werden, was bei der Planung strategischer Entscheidungen hilfreich ist.
Wann setzt man eine SWOT-Analyse ein?
Eine SWOT-Analyse wird eingesetzt, um eine strategische Entscheidung in einem Unternehmen oder einer Organisation zu treffen. Sie hilft dabei, die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken eines Unternehmens oder einer Organisation zu identifizieren und zu bewerten.
Was ist das Ziel einer SWOT-Analyse?
Das Ziel einer SWOT-Analyse ist es, die Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen eines Unternehmens oder einer Organisation zu identifizieren und zu bewerten. Die Analyse dient als Werkzeug zur strategischen Planung und hilft dabei, die internen und externen Faktoren zu verstehen, die das Unternehmen beeinflussen.
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