E-Mail Marketing ist tot! Newsletter liest niemand mehr! Ist doch eh alles nur Spam! Ist das wirklich so? Nein!
E-Mail Marketing ist seit Jahren, eigentlich sogar seit Jahrzehnten, der Online-Marketing-Kanal mit dem besten ROI. Schnell, günstig und immer noch das beste Mittel, um Kunden langfristig zu binden, statt immer wieder neu einzukaufen. Also schreib den guten alten Newsletter nicht ab, sondern lass Dir mal wieder etwas Gutes für Deinen Newsletter einfallen. Damit er wirklich gut wird, zeige ich Dir 10 Fehler, die Du ab jetzt vermeiden wirst.
Die Fehler im Überblick:
- Komplizierte Anmeldung zum Newsletter
- Versandfrequenz nicht optimal
- Unausgewogene Inhalte
- Keine Personalisierung
- Keine Handlungsaufforderung
- Langweilige Betreffzeile
- Rechtlich unsicher
- Nicht für Smartphones optimiert
- Keine Automatisierung
- Kein Reporting
1. Anmeldung: Man muss studiert haben, um sich für Deinen Newsletter anzumelden
Du willst so viele Daten wie möglich sammeln und keine einzige Spam-Anmeldung in Deinem System? Schon klar, aber Dein Ziel muss es sein, möglichst viele Newsletter-Anmeldungen von Interessenten zu generieren. Komplizierte und lange Anmeldeformulare auf Deiner Website sind da eher hinderlich, auch wenn die vielen Nutzerdaten erst einmal verlockend sind. Die Leute wollen sich nicht durch zehn Felder klicken und außerdem darfst Du ohnehin nur die E-Mail-Adresse als Pflichtfeld abfragen. Die Abgabe weiterer Daten muss freiwillig bleiben. Halte Dein Formular daher schlank und nutze lieber automatisierte Mailings, um gezielt weitere Fragen zu stellen und so die Profile der Empfänger nach und nach anzureichern.
Verzichte zum Absenden des Formulars auf Rechenaufgaben, auch wenn diese auf Grundschulniveau sind. Nervige Captchas und zu viele Mausklicks halten Deinen E-Mail Verteiler ebenfalls erfolgreich klein.
Idealerweise trägt sich jeder Interessierte nur mit der E-Mail-Adresse ein und bekommt danach ein sauberes Double-Opt-In-Mailing, damit die Anmeldung auch rechtskonform abgeschlossen wird. Keep it sweet and simple.
2. Versandfrequenz: Du versendest drei Mails pro Tag oder nur eine im Jahr
Lass regelmäßig von Dir hören, aber übertreib es nicht. Die wenigsten werden drei Mal am Tag oder in der Woche von Dir lesen wollen. Aber drei Mal pro Jahr bringt Dir auch nichts, denn dann haben Dich die Empfänger längst vergessen. Teste deine Versandfrequenz und achte auf Öffnungs- und Abmelderate. Frag doch einfach schon in der Willkommens-Mail oder im Anmeldeformular (freiwillige Angabe, siehe 1.), wie häufig ein Empfänger von Dir hören möchte. Dann kannst du deine Versandfrequenz an die Bedürfnisse Deiner Zielgruppe anpassen. Hast Du Deine Intervalle definiert, teste auch unbedingt die Versandzeiten hinsichtlich Wochentag und Uhrzeit.
3. Inhalte: Dein Newsletter besteht nur aus Bildern mit Rabattangeboten oder erstreckt sich als lange Textwüste
Klar, Deine Themen sind Dir sehr wichtig und Du verbringst viel Zeit mit der Erstellung von Inhalten, die Du gerne gewürdigt wissen möchtest. Aber Aufmerksamkeit ist ein seltenes Gut und Deine Empfänger werden die Newsletter nur überfliegen und scannen, ob etwas Nützliches dabei ist. Also finde die richtige Balance aus Textlänge, Bildmenge und achte auf den Mehrwert. Schreibst Du an Deinen Empfängern vorbei, werden sie den Abmeldelink suchen (und finden, denn Du versendest natürlich datenschutzkonform).
Wie bei der Versandfrequenz kannst Du auch hier ein Mailing mit einer kleinen Umfrage rausschicken, um zu erfahren, was Deine Leserschaft wirklich interessiert. Du weißt dann genau, auf welche Inhalte Du Dich fokussieren kannst und Deine Empfänger freuen sich schon auf die Newsletter.
4. Personalisierung: Du versendest an die anonyme Masse
Hier scheiden sich die Geister in Zeiten von DSGVO und ePrivacy-Verordnung. Manche Experten sehen das Datensammeln für die Personalisierung kritisch. Den Empfängern würde man hier zu nahe treten ohne einen echten Mehrwert mit der Personalisierung zu bieten. Zudem vergessen viele Empfänger, dass sie ihren Namen im Rahmen der Anmeldung angegeben haben und gehen dann womöglich von illegalem Adresskauf aus.
Andere argumentieren, dass unpersönliche Nachrichten überhaupt nicht gelesen werden. Die direkte Ansprache mit Namen sei ein absolutes Muss. Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo dazwischen. Wenn Du im Laufe mehrerer Mailings weitere Daten und Interessen erfragst und transparent machst, wozu Du die Daten brauchst, sollte das kein Problem sein. So kannst Du die persönliche Ansprache nutzen und mehr Interaktion mit Deinen Inhalten erzeugen, wirkst aber gleichzeitig nicht unseriös.
5. Call To Action: Deine Mails erfordern kein Handeln der Leser
Im einfachsten Fall tut es auch der “Jetzt kaufen” Button. Im besten Fall macht ein kurzer Text mit einem passenden Bild so neugierig, dass die Empfänger sofort mehr erfahren wollen. Setze Dir vor dem Versand mindestens ein klares Ziel für das Mailing und baue entsprechende Handlungsaufforderungen ein. Variiere die Texte in Deinen Buttons auch gerne immer mal wieder.
Beispiele für Buttons, die zu Blogartikeln führen:
- Will ich lesen
- Zeig mir mehr
- Mehr erfahren
- Jetzt lesen
- Klingt spannend
Beispiele für Buttons, die zu Shop-Produkten führen:
- Jetzt sparen
- Rabatt sichern
- Hier zuschlagen
- Shoppen und glücklich sein
- Dein Stück sichern
Sei kreativ und nutze ruhig auch mal ungewöhnliche Formulierungen.
6. Betreffzeile – Du weckst kein Interesse
Kennst Du noch den Film “50 erste Dates” mit Drew Barrymore und Adam Sandler? Jeden neuen Tag ohne Erinnerung an den letzten zu beginnen. Das lässt sich mit E-Mail Marketing vergleichen, denn niemand erinnert sich wirklich gut an Deinen letzten Newsletter. Du musst Deine Empfänger also mit jeder Betreffzeile von Neuem überzeugen, die E-Mail zu öffnen.
Das Gute: Im Gegensatz zu echten Dates kannst Du bei Deinem Newsletter verschiedene Betreffzeilen an tausenden von Menschen testen.
Nimm nicht mehr als 50 Zeichen für die Betreffzeile und biete darin die wichtigsten Informationen. Mach die Leute neugierig und zeige schon an dieser Stelle den Mehrwert.
Tipps für die Betreffzeile:
- Nicht alles in Großbuchstaben schreiben
- Nach Möglichkeit keine €-Zeichen
- Keine Ausrufezeichen
- Vermeide Wörter wie Gewinnspiele oder sehr reißerische Aussagen
Diese Punkte sind Spam-Signale und können dafür sorgen, dass Dein Newsletter im Spam-Ordner landet, noch bevor das Date überhaupt begonnen hat.
7. Alles was Recht ist: Du nimmst es mit dem Datenschutz nicht so genau
Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum. Du brauchst rechtssicheres E-Mail Marketing, sonst drohen teure Konsequenzen. Das heißt konkret, dass Du keine E-Mail-Adresse einkaufen solltest und immer mit dem Double-Opt-In-Verfahren arbeiten musst. Weise Deine Leserschaft auf das Widerspruchsrecht hin und integriere in jeder E-Mail einen Abmeldelink.
8. Responsive Design: Ja, es gibt immer noch Newsletter, die auf dem Smartphone nicht gut aussehen
Und damit nicht genug. Ich erlebe leider häufig, dass Unternehmen sich keine Test-Mail schicken, um zu sehen, ob der eigene Newsletter korrekt dargestellt wird. Wenn die Test-Mail genutzt wird, schauen sich viele Marketing-Verantwortliche nur die Desktop-Variante an. Dabei solltest Du im Hinterkopf behalten, dass ein Großteil der E-Mails auch auf dem Smartphone abgerufen wird. Eine gute Darstellung auf den kleinen Displays ist daher unerlässlich. Teste deshalb, ob alle Elemente gut lesbar sind und die Buttons funktionieren. Eine gute Newsletter-Software wird zudem immer auch eine mobile Vorschau anbieten.
9. Automatisierung: Du verschenkst Potential durch zu viel manuelle Arbeit
Marketing-Automation bietet Dir viele Chancen mit Deinen Empfängern in Kontakt zu treten, ohne jede E-Mail manuell aufzusetzen. Hier ein paar Beispiele, wie Du Dein E-Mail Marketing automatisieren und effizienter werden kannst.
- Willkommens-Mail nach der Anmeldung
- Warenkorbabbrecher an den Kaufabschluss erinnern
- Reaktivierungs-Mail, wenn ein Empfänger länger nicht geöffnet hat
- Geburtstags-Mail
- Mailings, die nach Interessen, als Grundlage für Personalisierung, fragen
Definiere einfach ein paar Ereignisse im Lebenszyklus Deiner Kunden und richte entsprechende E-Mails ein. Segmentiere Deine Mailings aber so, dass Dein regulärer Newsletter nicht an die Empfänger rausgeht, die an diesem Tag auch Deine Geburtstags-Mail kriegen.
10. Reporting: Zahlen interessieren Dich nicht so
Dein E-Mail Marketing ist kein Selbstzweck, sondern sollte immer ein Ziel erfüllen. Die Zielerfüllung sollte stets messbar sein, damit Du weißt, wie gut Deine Mails sind. Das ist die Grundlage für fortlaufende Optimierung und den langfristigen Erfolg.
Beispiele für Zahlen, die Dich interessieren sollten:
- Öffnungsrate – Wie viel Prozent meiner Empfänger haben die Mail geöffnet?
- Klickrate – Wie viel Prozent meiner Empfänger haben etwas in der Mail geklickt?
- Öffnungen nach Versandzeitpunkt – Haben Tag und Uhrzeit Einfluss auf die Öffnungen?
- Abmelderate – Wie viel Prozent meiner Empfänger haben sich von meinen Mails abgemeldet?
Verschenke kein Potential, indem Du die Kennzahlen im E-Mail Marketing ignorierst. Nutze die Resultate Deiner Mailings für die fortlaufende Verbesserung und mach Deine Empfänger glücklich.
Fazit
Die häufigsten Fehler im E-Mail Marketing sind vermeidbar und erfordern oft nicht mehr als den gesunden Menschenverstand. Dennoch erlebe ich zu häufig, wie diese einfachen Mittel zur Optimierung ungenutzt liegen bleiben. Mit dem Resultat, dass einige Leute E-Mail Marketing für tot halten oder es mit Spam gleichsetzen. Diesen und zehn weitere Fehler machst Du ab heute nicht mehr.
Noch mehr Infos zu besserem E-Mail Marketing gibt es in unserem Webinar.
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