In einer Welt, in der jeder Posteingang überquillt, reicht es nicht mehr aus, nur relevante Inhalte zu versenden – Du musst bereits mit Deiner Betreffzeile überzeugen. Sie ist der erste Kontaktpunkt mit deinen Empfänger:innen und kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen und einer ignorierten E-Mail-Kampagne ausmachen. In diesem Beitrag zeige ich Dir, warum die Optimierung von E-Mail-Betreffzeilen so wichtig ist und wie du sie meisterst, um deine Öffnungsraten signifikant zu steigern.
Warum ist die Betreffzeile überhaupt so wichtig?
Die Betreffzeile ist das Erste, was die Empfänger:innen Deiner Marketing-E-Mails sehen. Sie wird darüber entscheiden, ob Deine Nachricht überhaupt erst geöffnet wird. Deshalb muss eine Betreffzeile einen guten ersten Eindruck hinterlassen.
Betreffzeilen, die spammy aussehen, zu werblich oder zu generisch sind, landen schnell auch mal im Spam-Ordner Deiner E-Mail-Kontakte und können so daher auch dafür verantwortlich sein, dass Deine Absender-Reputation leidet. Das wiederum hat einen schlechten Einfluss auf Deine Zustellrate.
Du siehst, die Betreffzeile Deiner E-Mails ist der Startpunkt einer ganzen Kette an Reaktionen – positiv oder negativ.
Was macht eine gute Betreffzeile aus?
Was muss also eine Betreffzeile haben, um möglichst viele E-Mail-Öffnungen zu erzielen? Das kommt ganz auf Dein Vorhaben und Deine Branche an. Allerdings habe ich hier ein paar allgemeingültige Tipps für Dich, die Du befolgen kannst.
Formuliere klar und prägnant
Die Betreffzeile ist eben nur das: Eine Zeile. Das heißt, Du hast keinen Platz, um lange Phrasen zu verwenden und musst in diese eine Zeile das packen, was die Empfänger:innen Deiner Mails davon überzeugt, die Nachricht anklicken und lesen zu wollen.
Du hast im Prinzip zwei Möglichkeiten:
1. Klipp und klar zu formulieren, was Menschen in Deiner Nachricht finden werden.
ODER
2. Auf das, was sich in der E-Mail befindet, neugierig zu machen, d. h. mit Witz, Charme und Cleverness zu überzeugen.
Personalisierung
Personalisierung ist ein riesiges Thema im Marketing. Da bilden E-Mail-Betreffzeilen keine Ausnahme. E-Mail-Empfänger:innen werden sich viel besser angesprochen fühlen, wenn Du die Betreffzeile auf sie zuschneidest. Indem Du beispielsweise ihren Namen, ihren Wohnort oder andere persönliche Information im Betreff verwendest, provozierst Du viel eher eine Reaktion.
Ein gutes Beispiel hierfür sind die monatlichen Baby-Entwicklungs-E-Mails von Rossmann Babywelt. Sie werden verschickt, wenn das Baby der Empfänger:innen eine bestimmte Altersstufe oder einen Meilenstein erreicht. Die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich groß, dass diese E-Mails geöffnet werden. Immerhin möchten die Eltern, die sich für diesen Newsletter angemeldet haben, sehr gerne wissen, was sich in diesem Monat bei ihrem Kind entwickelt.
Bei der Personalisierung von Betreffzeilen geht es nicht nur darum, Namen im Betreff zu verwenden. Du kannst auch verschiedene Betreffzeilen für verschiedene Empfängersegmente verwenden. Also sprichst Du beispielsweise eine jüngere Zielgruppe mit einem anderen Betreff an als den älteren Teil Deiner Zielgruppe oder Du schneidest die Betreffzeile auf die jeweilige Stadt zu, in der die Empfänger:innen Deiner E-Mails wohnen.
Es geht darum, Touchpoints zwischen Dir und Deinen Kontakten zu kreieren – eine Komponente, durch die sie sich nicht nur angesprochen fühlen, sondern die auch zur Bindung zwischen Deiner Marke und ihnen als Kunden und Kundinnen beiträgt.
Die dazu benötigten Informationen über Empfänger:innen kannst du bereits über das Anmeldeformular zu Deinem Newsletter bzw. Deinen E-Mails sammeln.
Wecke die Neugier & baue Spannung auf
Wie kannst Du die Kontakte in Deiner Mailingliste mit einer einzigen Betreffzeile auf das neugierig machen, was sich in Deiner E-Mail befindet? Nun, es gibt verschiedene Möglichkeiten.
Du kannst Zahlen und Symbole verwenden, die die Aufmerksamkeit im Posteingang auf sich lenken werden und zwischen Worten herausstechen. Zahlen sind ein tolles Werkzeug, um Menschen neugierig zu machen, denn sie geben Deinen Kontakten etwas Handfestes, über das sie vielleicht mehr erfahren möchten, wie zum Beispiel in diesem Betreff:
Du kannst auch Spannung erwecken, indem Du im Betreff bewusst mit der limitierten Länge der Zeile spielst. Wenn Du beispielsweise einen Satz nicht ganz zu Ende führst, werden E-Mail-Abonnenten und Abonnentinnen erfahren wollen, wie er zu Ende geht. Dafür müssen sie dann wiederum die E-Mail öffnen.
Setze Emojis gezielt ein
Passende Emojis können eine Betreffzeile aufwerten.
Emojis in E-Mail-Betreffzeilen mögen sicherlich umstritten sein, aber je nach Zielgruppe und Branche können sie ein effektives Hilfsmittel sein, um Deine Betreffzeilen aufzuwerten.
Emojis fallen auf – vor allem in Posteingängen voller Buchstaben. Du solltest nur darauf achten, es nicht zu übertreiben, denn zu viele Emojis können auch unprofessionell wirken oder Empfänger:innen sogar nerven.
Beweise Relevanz
Hilfreich dabei ist, wenn Du Deine E-Mails per Marketing Automation an Deine Kontakte verschickst. Dann kannst Du sie nämlich auf der Funnel-Stufe abfangen, auf der sie sich gerade befinden und ihnen die Nachricht mit der Betreffzeile liefern, die sie genau zu diesem Zeitpunkt in ihrer Customer Journey brauchen.
Du kannst in Deiner Betreffzeile auch eine Referenz zu einem aktuellen Thema bieten, mit dem sich Deine Zielgruppe vermutlich gerade beschäftigt. Wie du merkst, ist die Basis für eine gute und relevante Betreffzeile also, Deine Zielgruppe mit ihren Vorlieben, Eigenschaften und Bedürfnissen genau zu kennen.
Vermeide diese 4 Fehler bei der Betreffzeile
Es gibt neben den Tipps, die ich Dir gerade vorgestellt habe, auch absolute No-Gos, die Du vermeiden solltest, wenn Du über Deine Betreffzeile nachdenkst.
- Zu lange Betreffzeile
Deine Betreffzeile bringt Dir nichts, wenn sie nicht komplett im Posteingang sichtbar ist. Außer, wenn Du beabsichtigst, dass Deine Kontakte keinen ganzen Satz sehen, solltest Du Dich an die Zeichenvorgabe für Deine Betreffzeile halten. Wichtig zu wissen ist dabei auch, dass verschiedene E-Mail-Provider unterschiedlich viele Zeichen in der Betreffzeile anzeigen.
Du bewegst Dich normalerweise in einem Rahmen zwischen 60 und 70 Zeichen. - Zu kurze Betreffzeile
Auch eine zu kurze Betreffzeile kann komisch wirken. Besteht Deine Betreffzeile nur aus 1-2 Wörtern oder gar nur Zeichen, dann könnte das bei Deinen Kontakten wie eine Spam-E-Mail ankommen. - Spam Trigger Wörter
Es gibt bestimmte Wörter, die bei den gängigen E-Mail-Service-Providern den Spam-Filter auslösen. Diese Wörter nennt man auch E-Mail Spam Trigger Words. Benutzt Du diese Wörter in der Betreffzeile wiederholt und im Überfluss, dann wird Deine Mail den Posteingang Deiner Empfänger:innen gar nicht erst erreichen. - Clickbaiting und Irreführung
Auch falsche Versprechen oder eine Betreffzeile, die zwar zu Öffnungen führt, aber Deine Kontakte täuscht, solltest Du vermeiden. Du möchtest immerhin nicht, dass Deine Kontakte sich hinters Licht geführt fühlen, denn das wird Eurer Kundenbindung schaden und könnte ebenfalls dazu führen, dass Deine E-Mails schnell im Junk-Ordner landen oder Deine Abonnent:innen sich von den Mailings abmelden.
Der Weg zur perfekt optimierten Betreffzeile: A/B-Testing
A/B Testing ist eine tolle Möglichkeit herauszufinden, welche Art von Betreffzeilen gut bei Deiner Zielgruppe ankommt.
Bei einem A/B Test überlegst Du Dir eine Variante A und eine Variante B Deiner Betreffzeile. Diese zwei (oder mehr) Varianten werden dann an einen von Dir festgelegten Anteil Deiner Zielgruppe verschickt.
Hier sind ein paar Ideen dafür, welche Elemente Deiner Betreffzeile Du A/B testen könntest:
- Emojis in Betreffzeilen
- Emotionale vs. sachliche Betreffzeile
- Duzen und Siezen
- Kurze und lange Betreffzeilen
- Markenname in der Betreffzeile oder nicht
- KI-generierte Betreffzeile oder selbst verfasst
Du kannst dann in Deinem A/B-Testing-Tool verfolgen, welche der Varianten besser performt, also mehr Öffnungen und Click-Throughs erzielt. So kannst Du Deine folgenden E-Mail-Marketing-Kampagnen dahingehend optimieren und erfährst mehr über die Präferenzen Deiner Audience.
Die Top Tools zur Optimierung von Betreffzeilen
Du bist beim Entwerfen und Optimieren Deiner Betreffzeile natürlich nicht auf Dich allein gestellt. Es gibt viele Tools, die Dir dabei helfen können. Dabei ist es egal, ob Du Dich auf kostenlose Tools verlässt oder die Newsletter-Software Deiner Wahl zu Rate ziehst.
Diese Tools kannst Du zur Betreffzeilen-Optimierung verwenden:
- ChatGPT: Wenn Dir einmal eine Kreativ-Blockade im Weg steht, frag doch einfach ChatGPT nach Varianten für Deine Betreffzeile
- GetResponse: enthält einen KI Betreffzeilen-Generator, Zielgruppensegmentierung & A/B Testing für Betreffzeilen; Posteingangsvorschau
- Cleverreach: enthält ebenfalls einen KI-Betreffzeilen-Generator und A/B Testing Features
- Brevo: Bietet A/B-Testing für Betreffzeilen
- Mailchimp: Betreffzeilen-Vorschaufunktion sowie A/B-Test-Optionen
- CoSchedule Headline Analyzer: bewertet die Emotionalität, Länge und Struktur der Zeilen, um sie zu optimieren.
- SubjectLine.com: vergibt eine Punktzahl basierend auf verschiedenen Kriterien wie Spam-Risiko, Engagement-Potenzial und Länge
- Omnisend: A/B-Testing für Betreffzeilen
Gute Betreffzeilen für verschiedene E-Mail-Typen
So viel zur Theorie. Im Folgenden möchte ich Dir noch ein paar wirklich gute Betreffzeilen verschiedenster E-Mail-Typen zeigen, die Du als Inspiration zur Optimierung Deiner Betreffzeilen verwenden kannst. Dazu sage ich Dir, was die jeweilige Betreffzeile für den Typus E-Mail besonders attraktiv macht.
Newsletter
Beispiel: Mit Vergnügen Berlin Newsletter
Was besonders toll an dieser Betreffzeile ist: Sie ist kurz und bündig, aber Du weißt genau, was Du in der E-Mail finden wirst. Mit Vergnügen hat den Vorteil, dass sie so eine starke Marke haben und für ihren Food- und Event-Content bekannt sind. Das erübrigt weitere Erklärung über den Mail-Inhalt in der Betreffzeile.
Beispiel: Intermate
Was besonders toll an dieser Betreffzeile ist: Sie spricht mich direkt an. Ich bekomme immer einen kleinen Schock, wenn ich meinen Namen im E-Mail Betreff lese – im positiven Sinne. Aufmerksamkeit gecatcht.
Sales-E-Mails
Beispiel: Alison Courses
Was diese Betreffzeile einfach gut macht: Obwohl es sich um eine Cold-Outreach-E-Mail handelt, scheint ihr Inhalt einen Mehrwert zu bieten. Man möchte gleich wissen, wie man mit einem optimierten Umgang mit Geld sein Leben verbessern kann.
Rabattaktionen
Beispiel: Bolt
Was diese Betreffzeile super macht: Die Betreffzeile von Bolt vermenschlicht das Unternehmen, indem sie den Namen der Absenderin inkludiert (übrigens auch etwas, das Du testen solltest). Außerdem ist die Betreffzeile personalisiert und nutzt den Namen der Empfänger:in. Noch dazu wird ein passendes Emoji verwendet, was im Posteingang sicher heraussticht.
Saisonale E-Mails
Was besonders toll an dieser Betreffzeile ist: Sie ist so simpel und macht doch Lust auf mehr. Ich möchte sofort wissen, was die „delicious Summer flavours“ der Marke sind (aber vielleicht liegt es als Riesen-Brammibals-Fan auch an mir 😉).
Was besonders toll an dieser Betreffzeile ist: Die Emojis, die Dich soft in Halloweenstimmung bringen und der „Süßes oder Saures“-Spruch. Funktioniert fast immer!
Saisonaler Bezug in der Betreffzeile: Ein Must-have.
Fazit: Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Betreffzeile
Wie Du gelesen hast, gibt es verschiedenste Möglichkeiten, Deine E-Mail-Betreffzeilen zu optimieren. Du kannst verschiedene Elemente und Strategien austesten: Emojis, Witze, popkulturelle Referenzen, Emotionalität oder persönliche Ansprache. Mache dir einen Plan, fange einfach mit einer Sache an und arbeite dich nach und nach vor, um herauszufinden, was die Empfänger:innen Deiner Marketing-Mails begeistert.
Am wichtigsten ist Kontinuität. Höre nie auf, zu optimieren, denn so wie Marketing Trends und Deine eigene Strategie wandeln sich auch Bedürfnisse und Vorlieben Deiner E-Mail Abonnenten und Abonnentinnen. Bleibe flexibel und teste so viel, wie Du kannst. So wirst Du die perfekten Taktiken für Deine Betreffzeilen finden.
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