Was ist die Influencer Conference?
Die Influencer Conference ist eine Konferenz, sowohl für Influencer:innen als auch für Agenturen und all die, die sich in der Online Marketing Branche mit dem Thema Influencer beschäftigen. Ziel der Conference war es, Wissen im Bereich Influencer Marketing zu vermitteln um selbst einen Schritt nach Vorne zu gelangen. Du hast außerdem die Möglichkeit Dich in den Networking-Pausen mit Kolleg:innen der Branche und Influencer:innen, die über ihr Daily Business berichten können, auszutauschen.
Wo findet die Influencer Marketing Conference statt?
Die Influencer Marketing Conference findet in München statt.
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Influencer Conference: Unser Recap
Lesezeit: 10 Min | Autor: Laura Nowak
Die 1. Influencer Marketing Conference in München – Meine Erfahrungen und Recap 2019
Influencer Marketing Konferenzen gibt es noch nicht all zu viele und der Austausch mit den Beteiligten in der Branche ist oft auf Events und weitere Veranstaltungen eingeschränkt.
Gerne möchte ich daher meine Erfahrungen, die ich bei der Influencer Marketing Conference in München gemacht habe mit Dir teilen.
Die Influencer Marketing Conference ist eine Konferenz, sowohl für Influencer als auch für Agenturen und all die, die sich in der Online Marketing Branche mit dem Thema Influencer beschäftigen. Ziel der Conference war es, Wissen im Bereich Influencer Marketing zu vermitteln um selbst einen Schritt nach Vorne zu gelangen.
OMT-Podcast mit Markus Kellermann, Mario Jung
Influencer Marketing – darauf solltest Du zum Einstieg achten – OMT-Podcast Folge #009
In meinem Recap gebe ich einen Einblick in
- einige der Vorträge
- was ich konkret mit den Learnings anfangen werde
- meine persönliche Antwort auf die Frage: Hat es sich gelohnt?
Beginnen wir mit dem ersten Vortrag!
Keynote: Big Business or Bust
– ein Blick in die Zukunft des Influencer Marketings auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse
Meinungen über das Influencer Marketing:
- “Micro-Influencer sind die Zukunft, weil sie authentisch sind”
- “Werbung für Marken beschädigt das Image von Influencern”
- “Influencer Marketing ist Hype – am Ende liefert es keine Business Ergebnisse”
Die Keynote von Martin Faitl, Reachbird ging rund um den “Influencer Hype” und warum Firmen das Thema Influencer Marketing mit in ihren Marketing Mix integrieren sollten. “Wer nichts weiß muss nichts glauben”, ein Zitat, mit dem Martin das Thema seines Vortrags gut angestoßen hat. Gehyped sind die Micro-Influencer, die es schaffen durch mehr Engagement bei den Unternehmen zu punkten während die größeren Influencer immer mehr zu kämpfen haben. Jedoch sieht man beispielsweise an dem Account von “bibisbeautypalace”, das Influencer, die es schaffen Intimität glaubwürdig zu transportieren erfolgreich sind und das nicht zu knapp. Durch kontinuierliche Einblicke in ihr Privatleben – diese glaubhaft transportiert schaffen es auch “große” Influencer wie Bibi auf der Erfolgswelle zu surfen.
Wichtig jedoch, dass die parasozialen Beziehungen zwischen Influencer und Follower enorme Auswirkungen auf die Markenwahrnehmung und letztendlich auf das Kaufverhalten haben. Der Account von Bibis Beauty Palace lässt sich beispielsweise in vier Kommunikationsfelder unterteilen, die da wären: Life Advice, Shopping Hauls, Self-Disclosure und Do-It-Yourself. Alle diese Felder bedient schaffen die optimale Symbiose zwischen Influencer und Follower.
Eine interessante Frage, die sich viele stellen ist, ob die Kennzeichnung von Werbung auswirkungen auf das Kaufverhalten der Follower hat. Die Antwort lautet: Ja! Die Werbekennzeichnung hat Auswirkungen und oft leidet die Beziehung zum Influencer darunter.
Die Lösung ist wie folgt:
Intervention hilft! Schafft es ein Influencer die Kooperation zu erklären und zu begründen bleibt der negative Effekt der Werbekennzeichnung aus. Bei Kooperationen mit “starken” Marken, bzw. “Love-Brands” ist der Output ebenfalls ein anderer und ist meist stärker als bei unbekannten Brands.
Das Thema “Fake Follower” ist in aller Munde und weit verbreitet in der Branche. Um wirklich wissenschaftliche Aussagen über die Profile von einzelnen Influencern zu treffen helfen nur die Twitter-Daten, da Twitter die einzige Plattform ist, die ihre Daten zur Verfügung stellt. Accounts sollte man clustern und herausfinden wird man, dass je mehr Follower ein Influencer hat proportional auch die Anzahl der Fake-Follower ansteigt.
Interessant ist es auch einen Blick auf die geographische Distanz zwischen den Accounts zu werfen. Hier geht es um die Accounts, die einem Influencer folgen – durch Stichproben lassen sich hier meist gute Rückschlüsse auf die profile ziehen. Wenn also die Distanz im geographischen Sinne der Accounts höher ist lässt es darauf schließen, dass es sich hierbei um einen Fake Account handelt. Im Rückkehrschluss ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass ein Influencer aus Berlin eine große Anzahl an Fake-Followern aus der gleichen Stadt hat.
Influencer Marketing liefert keine Business Ergebnisse?
Ein Influencer muss mehrere Eigenschaften besitzen um zum Meinungsmacher zu gelangen. Einige der Eigenschaften sind, Attraktivität, Expertise, Nahbarkeit, Vertrauenswürdigkeit, Autorität und Anzahl der Follower. On top muss die Qualität der Inhalte passen. Wenn all das gegeben ist schafft es ein Influencer Einfluss auf den Follower zu haben und die Business Ergebnisse stimmen.
Was ich mit den Learnings anfange:
Das Thema Fake-Follower ist auch eine Thematik, die mich in vergangenen Kampagnen immer begleitet hat. Interessante Insights gab es dazu, wie man diesen noch mehr auf die Schliche kommt, wie durch beispielsweise geographische Hinweise. Auch der Punkt zum Thema Werbekennzeichnung und dem damit verbundenen Umgang um weiterhin Vertrauen zu erreichen ist ein Punkt den ich mitnehmen kann. In der Kampagne die Werbekooperation zu erklären wird etwas sein, dass ich in zukünftige briefings mit aufnehmen werde.
Die Challenge: Influencer Marketing im Performance-Marketing
Influencer Marketing ist gleich Branding. Genau dem würde eine Vielzahl in der branche zustimmen. Das alles geht jedoch nicht ohne das passende Budget und hier kommen wir zur Frage: Wie wird ein Influencer vergütet? Der Vorschlag: Das CPC Modell.
Was sind die aktuell gängigen Modelle im Influencer Marketing:
- Barter-Deal
- Budget für bezahlte Postings
- Budget für Content-Creation und Buyouts
Ziel einer jeden Kampagne ist es den influencer zum Brand ambassador zu machen. Das CPC-Modell soll helfen. Die Abrechnung erfolgt performance orientiert und Unternehmen haben so die absolute Kontrolle über die Ausgaben während der Kampagne. Bedeuten kann das, dass der Influencer motivierter ist, da die performance ausschlaggebend für die Bezahlung ist. Als schwierig gestaltet sich die Überzeugungsarbeit einen Influencer für ein solches Kostenmodell zu gewinnen. Empfehlenswert ist ein zusätzlicher Fixbetrag der dem Influencer zugesprochen wird.
Was ich mit den Learnings anfange:
Interessant und umstritten ist die Bezahlung nach dem CPC-Modell. Ich halte diese Variante für sehr spannend, sehe jedoch die Schwierigkeit darin dafür den passenden Kooperationspartner zu finden. Es gibt sicherlich Influencer, die sich darauf einlassen – bin jedoch der Meinung, dass ein Fixbetrag gegeben sein sollte. Zusammenfassend definitv etwas das ich mit willigen Influencern testen werde.
Wie Du die richtigen Influencer für Deine Ziele findest: Marktforschung? Tools? Oder doch Bauchgefühl?
Björn Wenzel, Geschäftsführer von Lucky Shareman ging intensiv auf die Frage ein, wie der passende Influencer gefunden wird. Von den richtigen Tools bis hin zu Marktforschungen. Er beschreibt Influencer Marketing als “Roulette”- mal gewinnt man und mal verliert man.
Folgende Kriterien sind relevant für die Auswahl des Influencers:
- Brand-Fit
- Target-Group-Fit
- Kanalwahl
- Content
- Persönlichkeit
- Reichweite
- Sprache & Tonalität
- Mentale Einstellung
- Community- Builder
- Werbepartner
- Zuverlässigkeit & Zukunft
- Echtheit
Lucky Shareman arbeitet beispielsweise mit einem Matching Cluster. Bestimmte Merkmale werden in diesem Cluster festgelegt, die darüber Aufschluss geben ob ein Influencer passend für eine Kooperation ist. Je nach Kampagnen-Phase fallen diese Punkte anders aus.
Was ich mit den Learnings anfange:
Analyse und das passende Matching schreibe auch ich Groß in jeder Kampagne. Als neuen Insight nehme ich das Matching-Cluster mit. Ein Prozess, der es einem erleichtert anhand gewisser Kriterien den passenden Influencer auszuwählen vereinfacht das Booking und hilft einem zu vermeiden, dass man Influencer auswählt, die nicht passend für die Kooperation sind.
Co-Branding – Was ist das?
Welche Arten von Co-Branding gibt es? Und wie funktioniert das? Als ganz hohe Schule wird im Influencer Marketing das Co-Branding beschrieben. Was genau Co-Branding bedeutet und welche erfolgreichen Beispiele existieren erläuterte Kevin Tewe vom ALL IN – Artist Management in seinem Vortrag.
Co-Branding bedeutet so viel, wie den Influencer als Markenpartner zu haben. Sowohl Marke als auch der Influencer verdienen am Verkauf der Produkte. Es gibt die Möglichkeit, ein einzelnen Produkt auf den Markt zu bringen, eine Produktlinie und die Königsdisziplin eine ganz neue Marke ins Leben zu rufen. Wichtig ist “Credibility”, die nur gegeben ist, wenn der Influencer in den Kreationsprozess mit eingebunden wird. Der Influencer sollte immer das letzte Wort haben. Erfolgreich ist Co-Branding wenn man es schafft, offline und online zu kombinieren.
Was ich mit den Learnings anfange:
Ich bin absolut Kevins Meinung, dass Co-Branding das “Next Level” im Influencer Marketing ist.
Aus Unternehmensseite sicherlich eine spannende Alternative den Influencer in die Kreation eines Produktes mit einzubeziehen. Meiner Meinung nach ist das vorallem im Bereich Fashion und Beauty ein gute Möglichkeit eine “Love-Brand” weiterzuentwickeln. Durch die Unterstützung des Influencers sollte man sich als Unternehmen jedoch bewusst sein, dass es bedeuten kann die Zügel locker zu lassen, denn der Influencer hat das letzte Wort.
Brand Storytelling: Mache Deine Marke interessant durch authentisches Storytelling
Ein Vortrag zum Thema Storytelling von Anja Licht, die mit ihrem eigenen Unternehmen durch das Erzählen von Geschichten Erfahrungen und Tipps an das Publikum weitergeben konnte.
Storytelling ist jedem ein Begriff – schon zu Kindeszeiten haben TV-Serien wie “Die Sendung mit der Maus” und “Löwenzahn den Grundstein für Geschichten gelegt.
Das lässt sich auch in die Social Media Welt übertragen? Anja sagt: Ja!
Wichtig ist es den Followern einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren und dabei authentisch zu bleiben. Die Follower bis zu einem gewissen Grad am eigenen Leben teilhaben zu lassen schafft Nähe und Vertrauen. Wer es schafft Kunden in diese Arie hineinzuziehen hat den ersten Schritt geschafft und ist in der Lage Kaufentscheidungen anzuregen.
Nichts wie los! Storytelling ist angesagt!
Was ich mit den Learnings anfange:
Storytelling ist wichtig – ja! Jede Kampagne sollte Hand und Fuß haben und die Basis einer gelungenen Kooperation liegt in der richtigen Story. Die Frage, was genau die richtige Story für den Influencer und die Kampagne ist konnte uns Anja verständlicherweise nicht beantworten. Eines hat sie uns jedoch an ihrem eigenen Beispiel gezeigt. Eine gute Story kann der Beginn von etwas Großem sein.
TikTok – Dos and Dont’s
Tik Tok wird so gehyped wie keine andere Plattform in den letzten Jahren. In seinem Vortrag ging Marius Jansen, Managing Director von Social Match auf die Do’s and Dont’s ein und welche Möglichkeiten und Risiken sich für Unternehmen ergeben.
Tik Tok Practices in 4 Schritten erklärt:
- Konzeption
- Influencer Matching
- Briefing/ Abwicklung
- Reporting
Wenn es 3 Punkte gibt die uns Marius mit seinem Vortrag ans Herz gelegt hat sind es die folgenden:
- Trend
- Produktbezug
- Einfachheit
Tik Tok ist keine Plattform des “Perfektionismus”, wie es Instagram ist mit perfekten Bildern und inszenierten Umgebungen. Tik Tok ist die Plattform die spontan, einfach und aktuell ist. Trends halten laut Marius nur max. 2-3 Wochen – als Unternehmen muss man also schnell sein um auf den jeweiligen Zug aufzuspringen. Wer den Zug verpasst kann nämlich viel falsch machen und sein Geld falsch investieren.
Was ich mit den Learnings anfange:
Influencer Marketing ist ein Bereich der nicht schläft. Spannend fand ich vorallem den Vortrag zum Thema Tik Tok – eine Plattform mit der ich bisher im Influencer Marketing noch keine Berührungspunkte hatte. Die Möglichkeiten, die man als Unternehmen hat scheinen groß – die Zielgruppe muss natürlich passen und es heißt ständig Up-to-date mit den neuesten Trends zu sein. Ein Kanal den es sicherlich lohnt noch in der nächsten zeit weiterhin zu beobachten und auf dem Schirm zu haben. Eine Schwierigkeit, die mir erscheint ist es jedoch professionelle Business-Partner zu finden. Viele der Tik Toker sind noch sehr jung und eine Influencer Kooperation ist ein professioneller Prozess den man wahrscheinlich ungerne mit den Eltern eines 15-Jährigen bestreiten möchte.
Mein Fazit zur 1. Influencer Marketing Conference
Ich bereue es keineswegs Teil dieser Konferenz gewesen zu sein, obwohl ich mir in dem ein oder anderen Vortrag mehr Tiefe gewünscht hätte. Nach ein paar Jahren im Influencer-Geschäft ist der Drang nach Neuem doch enorm hoch. Gerne hätte ich noch mehr Wissen und neue Ideen für mich aus der Konferenz mitgenommen. Für Leute, die neu im Geschäft sind war die Dosis der Vorträge aber bestimmt genau das richtige. Als lohnenswert würde ich die Gespräche und den Austausch in den Networking-Pausen beschrieben. Es war wirklich spannend sich sowohl mit Influencern als auch mit Unternehmen und anderen Agenturen über das Daily Business im Influencer Marketing auszutauschen.
Laura Nowak
Laura ist seit 2022 als Head of Marketing im Unternehmen VP Verbund Pflegehilfe (Deutschlands größte Pflegeberatung) in Mainz tätig. Mit ihrem Team liegt der Schwerpunkt insbesondere im Bereich Performance Marketing.
Nach Abschluss ihres Marketing-Studiums in Florida ist sie über 8 Jahre im Bereich PR, Paid- & Social Advertising und Influencer Marketing in verschiedensten Positionen auf Unternehmens- und Agenturseite (ReachX/ OMT) tätig gewesen. Ihr Herz schlägt „Online-Marketing“.