Social Media Marketing ohne Facebook? Unmöglich!
Natürlich geht es in diesem OMT-Artikel um Messenger Marketing. Allerdings möchte ich Dir zuerst einen Überblick über das große Ganze verschaffen. Schließlich ist Facebook Messenger Marketing ein Teil vom Social Media Marketing und erst wenn Du ein Gespür dafür hast, wie groß die Reichweite der sozialen Netzwerke tatsächlich ist, kannst Du verstehen, wie effektiv Facebook Messenger Marketing sein kann. Also starten wir lieber mal!
Die sozialen Netzwerke, allen voran Facebook, haben die Welt fest im Griff:
Trotz der Konkurrenz durch QZone – dem chinesischen Äquivalent zu Facebook – dem russischen V Kontakte und anderen Anbietern konnte Facebook Anfang des Jahres (2018) weltweit eine monatliche Nutzeranzahl von rund 2,17 Milliarden verzeichnen.
Das soziale Netzwerk existiert nun bereits seit 10 Jahren in unserer Sprache. Zu diesem Anlass veröffentlichte das Unternehmen auch konkrete Nutzerzahlen für Deutschland:
„In Deutschland sind heute mehr als 32 Millionen Menschen monatlich auf Facebook aktiv, vernetzen sich mit anderen, tauschen sich aus und gehen gemeinsamen Interessen oder Ideen nach.“
Das bedeutet: Jeder dritte Deutsche nutzt Facebook. Aber damit nicht genug!
Mit dem eigenen Messenger, den Facebook-Chef Mark Zuckerberg 2011 gelauncht hat und seither stetig mit neuen Funktionen ausstattet, stieg das Unternehmen ganz ins Instant Messaging ein und eröffnete für Werbetreibende eine komplette Palette an neuen Möglichkeiten.
Wie Du diese Chancen für Dich und Dein Unternehmen nutzen kannst, welche Potentiale der Channel birgt und was Du sonst noch über Facebook Messenger Marketing wissen musst, möchte ich Dir in diesem Blogartikel näherbringen.
Was ist Messenger Marketing denn genau?
Im Vergleich zu den traditionellen Marketingkanälen ist Messenger Marketing eine sehr junge Disziplin, die noch in den Kinderschuhen steckt. Messenger Marketing ist der beliebte Weg, mit seiner Zielgruppe in Kontakt zu treten und mit seinen Bestandskunden, aber auch mit potentiellen Neukunden über einen eigenen Chat zu interagieren.
Obwohl die Nutzer zunehmend den Messenger neu entdecken – die Chatplattform nicht nur zum Chatten mit Freunden und Bekannten verwenden, sondern auch vermehrt darüber Unternehmen kontaktieren – sind viele deutsche Unternehmen mit ihrer Messenger-Strategie noch nicht richtig aufgestellt.
Weitere Infos und wichtige Learnings zum Thema Messenger Marketing kannst Du Dir aus dem Vortrag von Björn Tantau auf dem OMT 2018 rausziehen: (Achtung: kostenpflichtig)
Welche Messenger gibt es eigentlich?
Du kennst nur WhatsApp und Facebook Messenger? Trotz dem allgemeinen Denken haben Facebook und WhatsApp nicht das alleinige Patent auf den Messenger-Markt.
Obwohl die Facebook- und WhatsApp-Messenger die absoluten Kings auf dem Markt sind, konnten sich einige Alternativen behaupten, die Du auf dem Schirm haben solltest:
- WhatsApp (gehört aber natürlich seit 2014 auch zu Facebook)
- WeChat: Die App wird in China genutzt und nicht nur als Kommunikationsmittel verwendet, sondern auch, um Zahlungen kontaktlos und digital abzuwickeln.
- QQ: ist ebenfalls in Asien weit verbreitet.
- Die Apps Skype, Viber, Line & Telegram
Einige weitere Messenger-Apps findest Du in der Grafik:
Natürlich zählt zu den Messengern auch Apple iMessage. Dieser Dienst ist allerdings nur für iOS-Nutzer verfügbar, sodass diese Nutzerzahlen unter Verschluss gehalten werden. Nach den Absatzzahlen von Apple zu urteilen, dürfte die App den Konkurrenten Skype aber bereits überholt haben.
Potentiale der Messenger-Apps sind gewaltig
Laut einer Studie von Business Intelligence überholten die 4 größten Messenger-Apps erstmals 2015 die 4 größten Social-Media-Netwerke in den aktiven Nutzerzahlen und lagen im ersten Quartal 2017 bei 4 Milliarden Nutzern.
Die Statistik zeigt, dass Messenger-Apps viel zu einfach und intuitiv in der Bedienung sind, um sie nicht zu nutzen.
Facebook Messenger beansprucht davon einen großen Anteil für sich
- 1,3 Milliarden Menschen nutzen die App – den Facebook Messenger – das sind 32,5 % alleiniger Anteil der gesamten weltweiten Nutzerzahlen.
- Der Facebook Messenger kann stetiges Wachstum verzeichnen: Jedes halbe Jahr wächst die Plattform um 100 Millionen weitere Nutzer.
- Täglich werden im Messenger über 8 Milliarden Konversationen geführt.
- Letztes Jahr wurden im Monat bereits 2 Milliarden Nachrichten in den Unterhaltungen mit Unternehmen verschickt.
- Es sind bereits über 300.000 Bots für die Chatplattform entwickelt worden – im April 2017 waren es zum Vergleich nur 100.000.
- Allein 46 % der Deutschen nutzen die Facebook-App.
Diese Zahlen verdeutlichen das enorme Wachstum und das immer noch weitestgehend unausgeschöpfte Potenzial des Channels.
Das unterscheidet den Facebook Messenger von WhatsApp
1. Aufbau
Die beiden Messenger sind von ihrem Aufbau grundlegend verschieden. Während Du bei WhatsApp mit Deiner Telefonnummer registriert bist und sie beim Anmeldeprozess verifizieren musst, teilt Facebook Dir beim generellen Nutzen des Messengers eine einzigartige ID zu.
2. Flexibilität
Möchtest Du WhatsApp auch auf anderen Geräten verwenden als dem Smartphone, musst Du eine intakte Internetverbindung des Handys haben und das darf auch nicht zu weit weg sein. Der Facebook Messenger ist hierbei wesentlich unkomplizierter und auf allen Geräten – per Smartphone, Tablet oder auf dem Desktop – einfach zu handeln.
3. Vorgaben
WhatsApp-Gruppen sind bekanntermaßen auf 256 Mitglieder beschränkt. Das grenzt die Möglichkeiten von Unternehmen, mit dem Messenger WhtasApp zu arbeiten, stark ein und stellt die Werbetreibenden vor eine große Herausforderung. Facebook-Gruppen hingegen haben nach oben kein Limit.
Zudem sind WhatsApp Business Accounts nur auf eine Handynummer zugelassen. Das stellt ein Problem für Unternehmen dar, bei denen mehrere Personen Zugriff auf den Account benötigen.
4. Die Integrierung von Chatbots
Momentan ist die fehlende Schnittstelle bei WhatsApp, um Chatbots zu integrieren, der wohl entscheidendste Faktor für Unternehmen, lieber den Facebook Messenger als neuen Marketingkanal zu nutzen. Du möchtest trotzdem einen WhatsApp-Bot erstellen oder zumindest die Weichen dafür stellen? Dann ist dieser Blogartikel von Dennis passend für Dich:
WhatsApp stellt allerdings klar, dass sie ihren privaten Charakter beibehalten möchten. In erster Linie soll die Plattform dafür genutzt werden, um mit Freunden ausgelassen zu chatten. Darum untersagt WhatsApp ausdrücklich die Chatplattform für Massenversand oder automatisierten Nachrichtenaustausch zu nutzen:
“Im Laufe der Zeit haben wir festgestellt, wie wichtig es Menschen ist, Unternehmen zu kontaktieren, und deshalb haben wir zwei Tools – die WhatsApp Business App und die WhatsApp Business API – entwickelt, mit denen Unternehmen Kundeninteraktionen verwalten können. Unsere Produkte sind nicht für den Massenversand oder den automatisierten Nachrichtenaustausch bestimmt. Beides verstößt seit jeher gegen unsere Nutzungsbedingungen.”
Kontaktiere daher am besten den Anwalt Deines Vertrauens, mit welchen Maßnahmen Du konform zu den Richtlinien von WhatsApp bleibst.
Welchen Vorteil hast Du bei der Nutzung von Facebook Messenger Marketing?
Das Tolle daran ist: Du hast nicht nur einen ganz bestimmten Vorteil mit der Nutzung des Facebook Messengers, sondern der Messenger bietet an sich schon viele Benefits. Ein paar von den Zahlreichen habe ich Dir hier zusammengetragen:
1.Du erreichst mit dem Messenger Deine Zielgruppe da, wo sie aktiv ist und sich ohnehin schon aufhält.
Wie Du bereits an den Statistiken gesehen hast, bedient der Facebook Messenger eine immens große Zielgruppe. Bei 1,3 Milliarden aktiven Nutzern weltweit ist auch Deine Zielgruppe zum Großteil im Facebook Messenger vertreten.
Dazu kommt noch: Die moderne Gesellschaft driftet immer weiter weg von den „klassischen“ Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme wie E-Mail, SMS und Anrufe und greift so gut wie ausschließlich auf Facebook Messenger und WhatsApp zu, um über das Smartphone mit Freunden zu chatten. Erfahrungsgemäß ist die App bereits auf dem eigenen Smartphone der Zielgruppe installiert. Das bedeutet, die Push-Nachricht erreicht in Sekundenschnelle das gewünschte Endgerät und wird auch verstärkt wahrgenommen in den Meldungen.
Eine Frage an dich: Wann hast Du das letzte Mal für eine Stunde in der Warteschleife bei Telekom gehangen? Wahrscheinlich ewig her, oder? Es ist viel einfacher Dein Kundenanliegen dem betreffenden Unternehmen via Facebook Messenger zukommen zu lassen. Die Nutzererfahrung steigt zusätzlich, wenn die Antwort umgehend erfolgt – ohne lange Warteschleifen.
Einfach gesagt: Facebook Messenger ist der schnellste und bequemste Weg, mit jemanden, insbesondere mit Unternehmen, in Kontakt zu treten.
2. Nirgendwo sonst schaffst Du so hohe Öffnungsraten.
In Bezug auf Öffnungsraten hat der Facebook Messenger, verglichen mit einem nicht so neuen Kanal, dem E-Mail-Marketing, die Nase um Pferdelängen vorn. In den Anfängen des E-Mail-Marketings konnte der Kanal ebenfalls gleich hohe Öffnungsraten wie zurzeit beim Messenger Marketing erzielen.
Allerdings führten die Massen an Mailings zu einem stetigen Abfall der Interaktionen. Messenger Marketing hingegen steht am Anfang seines Lebenszyklus und ist somit neu und aufregend. Daher werden mehr Messenger-Nachrichten als Mailings von den Nutzern geöffnet, wie diese Grafik perfekt verdeutlicht:
E-Mail-Marketing mag zwar weit abgeschlagen im Hinblick auf die Öffnungsraten sein, erzielt aber dennoch weiterhin gute Ergebnisse, wenn das Unternehmen bereits den Kontakt mit seinen Leads bzw. Kunden hergestellt hat. Für eine Kaltakquise ist der Kanal nicht geeignet, aber mit den Push-Nachrichten des Facebook Messengers lassen sich effektiv Neukunden ansprechen.
3. Ein weiterer Feind des E-Mail-Marketings, aber kein Problem für Facebook Messenger: der Spam-Ordner!
Viele Unternehmen haben das Problem, dass ihre Newsletter eine sehr hohe Bounce-Rate haben, also eine sehr hohe Rate an unzustellbaren E-Mails. Aber nicht nur das bringt die Marketer zum Ärgern: Es passiert auch häufig, dass Newsletter vom Provider als Spam deklariert werden und die Werbenachricht auf direktem Weg in den Spam-Ordner wandert, wo der Newsletter dann verschimmelt.
Ein Grund zum Freuen: Spam-Ordner gibt es beim Facebook Messenger nicht! Der User hat nur die Möglichkeit Deine Facebook-ID, über die Dein kompletter Account läuft, zu blocken. That´s it!
4. Noch ein Feind bei der Leadgenerierung: Double-Opt-In. Aber nicht für den Facebook Messenger!
Der Double-Opt-In ist für jedes Unternehmen in Deutschland eine gesetzliche Vorschrift. Wer Newsletter versendet, braucht das zweifache Verfahren, um das explizite Einverständnis der Privatperson einholen zu können.
Erfahrungsgemäß verlieren viele Unternehmen viele potentielle Newsletter-Empfänger und somit auch potentiellen Umsatz, weil diese ihre E-Mail-Adresse nicht verifiziert (nicht bestätigt) haben.
Good news for you! Sobald die Nutzer mit der ersten Nachricht innerhalb des Messengers interagieren, ist der Double-Opt-In erfolgreich abgeschlossen.
5. Werbung, die auf den Messenger verlinkt, ist günstiger.
Facebook sieht es gern, wenn der Nutzer in seinem eigenen Universum bleibt. Deshalb ist Werbung auch um einiges günstiger, die auf den Messenger verlinkt. Du fragst Dich, was Dir das bringt? Lies weiter!
In diesem weiterführenden Beitrag sind die Vorteile von Messenger Marketing nochmals sehr gut aufgeführt:
Wann rentiert sich Messenger Marketing und für wen?
In den vergangenen Jahren hat die Kundennähe aufgrund von zunehmender Digitalisierung und Anonymisierung an Bedeutung gewonnen. Wie im privaten Umfeld suchen Menschen auch zu Unternehmen privatere Wege als öffentliche Seitenposts oder Kommentare, um in Kontakt zu treten und ihre Anliegen vorzubringen.
Nicht nur der Kundenservice des eigenen Unternehmens kann durch den Facebook Messenger ein großes Stück vorangebracht und revolutioniert werden. Auch E-Commerce-Unternehmen fahren bereits mit dem Facebook Messenger eine gute Strategie.
Aus einer von Facebook veröffentlichten Umfrage aus dem Jahr 2016 wird ersichtlich, dass 33 % der Befragten mit Unternehmen über den Facebook Messenger in Kontakt treten, um eine Bestellung zu platzieren:
Sprich: Facebook Messenger Marketing ist nahezu für jedes Unternehmen geeignet, da die Einsatzmöglichkeiten sehr zahlreich sind.
Häufigste Nutzungsarten des Facebook Messengers
Der individuelle Gebrauch des Messengers für Firmen kann so vielfältig wie kreativ sein.
Wie die vorangestellte Grafik zeigt: Nutzer möchten sich im Facebook Messenger auch über Produkte, Dienstleistungen und deren Verfügbarkeiten austauschen.
Zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten im Facebook Messenger
1. Kaufberatung
Einige E-Commerce-Unternehmen verwenden den Messenger bereits als eine Art Einkaufsassistenten, der noch unentschlossenen Käufern seine Produkte näherbringt und bei der Wahl des Produktes behilflich ist. Diese sogenannten Shop-Bots nehmen den Nutzer via Chat bis zum Abschluss an die Hand.
2. Support
Wiederum andere kümmern sich per Messenger um Kundenanliegen, die mit der Transaktion zusammenhängen wie beispielsweise Fragen zur Verfügbarkeit, zu Lieferdetails, Öffnungszeiten oder Retouren.
Die Kommunikation mit dem Kunden zu Kaufabwicklungen wie Bestellbestätigung, Versandbestätigung, Sendungsverfolgung, Rechnung etc. wird in Zukunft höchstwahrscheinlich ausschließlich über den Facebook Messenger passieren und ersetzt somit die E-Mail als Hauptmittel.
Der Messenger kann sozusagen einem Customer-Care-Center gleichgestellt werden, wobei seine Fähigkeiten und sein Potential durch seine zahlreichen Funktionen aber weit über die des gewöhnlichen Kundenservices hinausgehen.
3. Unterhaltung mit Branding-Effekt
Über Facebook Messenger Marketing kannst Du ganz gezielt Deine Unternehmenswerte an Deine Zielgruppe, Community oder Fanbase ausspielen. Im Messenger Chat erhältst Du die alleinige Aufmerksamkeit Deines Nutzers – anders als in den übrigen Social Media Netzwerken, in denen die Zielgruppe mit allem möglichen Content von vielen verschiedenen Werbetreibenden bombardiert wird. Marken können sich so in aller Ruhe gekonnt in Szene setzen und ihre Brand stärken.
4. Bereitstellung von Snackable Content
Die tägliche Dosis News, Wettervorhersagen oder auch jede andere Art von Snackable Content können sich Nutzer auch über den Facebook Messenger abholen. Nicht nur CNN und Co. verwenden den Messenger auf diese Weise.
Auch im deutschsprachigen Raum ist die Verwendungsart von „Tagesschau“ und NDR übernommen worden. Je nachdem, welche Einstellungen Du vorgenommen hast, schickt Dir der Bot regelmäßig Nachrichten und hält Dich so über das Weltgeschehen auf dem Laufenden. Hier findest Du ein Beispiel von „WetterOnline“ zu den täglichen Wettervorhersagen:
5. Employer Branding
Durch den steigenden Fachkräftemangel in Deutschland gewinnt Employer Branding eine neue Bedeutung. Das Messenger Marketing eignet sich sehr gut für Recruiting-Zwecke. Hier hat das Unternehmen die Chance, sich in einem ungezwungenen Rahmen und im persönlichen Kontakt vorzustellen. Das kommt besonders bei einer jungen Zielgruppe, den Young Professionals, gut an.
Weitere Praxisbeispiele, wie Facebook Messenger Marketing richtig gemacht wird oder auch eben nicht und die Best Practice für Chatbots, findest Du in meinem Fachartikel für die ReachX:
Automation der Kommunikation macht vieles leichter
Du kannst entweder in Echtzeit mit Deinen Kunden chatten oder aber diese Arbeit an einen Chatbot abgeben. Chatbots schicken von Dir vorab eingestellte Nachrichten automatisiert an Deine Unterhaltungen raus. Der Begriff setzt sich zusammen aus „to chat“ für plaudern und „Bot“ für Roboter.
Um Deine Mitarbeiter zu entlasten und diese effektiv für Strategieoptimierungen einsetzen zu können, kann eine Automation sinnvoll sein. Ganz besonders für Unternehmen, bei denen sich häufig Fragen wiederholen wie beispielsweise die Frage nach Öffnungszeiten oder Storelocations.
Dieser Basisfragenkatalog kann einfach von einem Chatbot bedient werden. Diese Roboter scannen die Konversation mit dem Kunden und erkennen von Dir eingestellte Signalwörter, anhand derer der Bot verschiedene Textsequenzen ausspielt.
Trotz der steigenden Beliebtheit von Bots ist diese Technologie noch nicht gänzlich ausgereift, sodass manchmal nicht zufriedenstellende Konversationen mit Bots zustandekommen können. Deshalb ist der Mix aus Chatbot und im Notfall auf einen echten Menschen zurückzugreifen die Best Practice, um erfolgreiches Facebook Messenger Marketing zu betreiben.
Zum Glück für dich und jeden Marketer gibt es auch eine Menge Tools, die dich beim Erstellen von Chatbots unterstützen.
Chatbots-Anbieter für den Facebook Messenger
Neben „ManyChat“, das wir in unserer Agentur verwenden, gibt es noch zahlreiche andere Anbieter wie
- Chatfuel
- Botsify oder
- It´s Alive,
die Dir dabei helfen, individuelle Bots zu erstellen. Eine Übersicht von Chatbot-Anbietern für den Facebook Messenger und weitere Plattformen findest Du in unserem Chatbot-Anbieter-Vergleich:
Vorstellung ManyChat
ManyChat stellt geeignete Funktionen bzw. Growth Tools bereit, die Dir helfen sollen, Deine Abonnenten-Liste zu erweitern.
Aktuell hat ManyChat 13 sogenannte Growth Tools, die Du verwenden kannst. Du kannst sie alle ausprobieren und Dir selbst Deine Meinung bilden, aber eine kleine Info: Die Growth Tools, die mit einem PRO versehen sind, erfordern die kostenpflichtige Version von ManyChat.
Nun möchte ich Dir aber zunächst drei wertvolle Funtkionen vorstellen:
- Facebook Messenger Code
Dieses Growth Tool ist ein Wunderwerk. Durch Scannen des Messenger Codes in der App können User direkt an den Bot geleitet werden, ohne dass irgendein Schreiben erforderlich wäre. Messenger Codes eignen sich super für das Bedrucken von Flyern oder Plakaten, können aber auch auf Seiten implementiert oder als normale Facebook-Werbeanzeige genutzt werden. Diese Funktion vereinfacht sozusagen die Vorgehensweise enorm. Damit heißt es nur noch: Scan and Chat!
- Facebook Comments
Quelle: Screenshot aus ManyChat
Wenn Du diese Funktion aktiviert hast, erhalten alle Facebook-Nutzer, die einen mit dem Growth Tool verlinkten Beitrag von Dir kommentieren, automatisch eine Nachricht von Deinem Bot im Messenger. Sobald diese Personen mit Deinem Bot interagieren, werden sie automatisiert zur ManyChat-Subscriberliste hinzugefügt.
- Facebook Ads JSON
Quelle: Screenshot aus ManyChat
Facebook Ads JSON kann – wie der Name bereits vermuten lässt – in Facebook Ads verwendet werden. Beim Klick auf die Ad wird der Nutzer auf den Bot weitergeleitet und überspringt gleichzeitig den „Los geht’s“-Button, damit Du direkt Deine gewünschte Sequenz (eine Reihe an Textnachrichten) starten kannst. Hier hast Du alle Möglichkeiten für das normale Targeting in Facebook zur Verfügung. Das heißt, Du kannst gezielt Deinen Messenger Bot bei Deiner gewünschten Zielgruppe bewerben.
- Messenger REF URL
Mit diesem Tool kannst Du Deinen Traffic, den Du bereits auf einem anderen Kanal besitzt (wie beispielsweise auf Deiner Webseite, in Deinem Newsletter oder in YouTube), auf Deinen Messenger Bot umleiten. Beim Erstellen des Widgets in ManyChat erhältst Du eine URL, die Du dann auf Deiner Webseite, in Deinem Newsletter oder in Deinem YouTube Channel platzieren kannst.
Growth Tools für Leadgenerierung einsetzen
Aber wie kann so ein Verlauf mit einem Growth Tool aussehen, um neue Leads zu generieren? ManyChat hat dafür einige Blueprints entwickelt. Eine kleine Auswahl habe ich Dir im Folgenden zusammengestellt:
In diesem Beispiel wird die JSON-Funktion in Kombination mit einem Lead-Magneten verwendet. Als Lead-Magneten können White Papers, kostenlose E-Books oder sonstiger, frei zugänglicher Content dienen.
Dieser Funnel ist eine super Strategie, um den Nutzern kostenloses Online-Training näherzubringen. Das Training teilst Du in verschiedene Release-Dates auf. Zum Schluss bietest Du dem Nutzer in der letzten Push-Nachricht Dein Produkt oder Deine Dienstleistung an, die in direktem Zusammenhang mit dem gerade durchlaufenen Training steht. So wird der Nutzer Dein Angebot wahrscheinliche eher in Anspruch nehmen als bei einem direkten Produktangebot.
Für weitere Einblicke in Blueprints und Learnings von ManyChat kannst Du Dich hier einlesen:
DSGVO-konformes Facebook Messenger Marketing betreiben
Um datenschutzkonform mit dem Facebook Messenger zu arbeiten, musst Du neben den regulären Facebook-Plattform-Richtlinien auch die neuen DSGVO-Bestimmungen, die seit Mai 2018 gelten, berücksichtigen.
Laut neuer DSGVO-Verordnung solltest Du natürlich nur die personenbezogenen Daten erheben, die Du zur Verwendung des Chatbots brauchst. Der Nutzer muss explizit zustimmen und die Erhebung darf nur anonymisiert erfolgen.
Du musst immer Deine Kunden darüber informieren, welche Daten Du erhebst, für welchen Zweck Du sie brauchst und wie Du mit den sensiblen Daten umgehst. Deshalb solltest Du auch Deine Datenschutzerklärung als seriöses Unternehmen klar und transparent kommunizieren. Eine gute Unterbringung für die Datenschutzerklärung ist da die Menü-Funktion im Facebook Messenger, das Du individuell bearbeiten kannst.
Ebenfalls muss dem Nutzer jederzeit das Recht vorbehalten sein, seine Einwilligung zu widerrufen und alle seine personenbezogenen Daten abfragen und löschen zu können.
Wenn Du die Richtlinien des Facebook Messengers einfach erklärt haben möchtest, rate ich Dir zu diesem Beitrag:
Hinweis: Ich bin natürlich keine Anwältin. Deswegen kommen meine Aussagen nicht an eine juristische Beratung heran. Wenn Du auf Nummer Sicher gehen möchtest, lasse Dich von einem Anwalt beraten oder schaue mal in unser Webinar mit Carsten Schröder rein:
Erfolgsmessung und relevante KPIs
Der Facebook Messenger stellt keine Statistiken zur Erfolgsmessung der vorgenommenen Marketing-Maßnahmen bereit. Neben der Möglichkeit, geteilte Links zu verpixeln, haben aber die meisten Tool-Anbieter wie ManyChat auch Analytics als Feature eingebunden.
In den einzelnen Nachrichten kannst Du sehen, ob die Nachricht zugestellt wurde und wie hoch die Öffnungs- und Klickrate ausgefallen ist.
Je nachdem, welches Ziel und welche Strategie Du mit Facebook Messenger Marketing verfolgst, variieren auch Deine relevanten KPIs. In der Regel sind diese Kennzahlen entscheidend:
- Öffnungsraten & Klickraten: liegen in der Regel bei ca. 80 % und 25 %
- Engagement: guter Indikator für die Relevanz Deiner Inhalte
- Anzahl der (beantworteten) Chats: für Kundenservice von hoher Wichtigkeit
- Anzahl der Abonnenten: Steigen die Subscriber stetig oder sind die Zahlen rückläufig?
- Reichweiten: Kein anderer Kanal hat so hohe Reichweite oder Wirkung wie Messenger.
Fazit
Du hast jetzt jede Menge über Facebook Messenger Marketing gelernt. Der Messenger hat unglaublich viele Möglichkeiten, die Du umsetzen kannst, um mehr Leads und Umsatz zu generieren. Generell ist aber immer wichtig, dass Du Deinen potentiellen Kunden exklusiven Content bietest, den sie nur über den Facebook Messenger von Dir erhalten.
Aber auch wenn Du noch nicht alles perfekt vorbereitet und eingestellt hast, ist das Elementarste am Messenger Marketing: Fang an! Anpassungen, Ergänzungen und Optimierungen können auch noch später erledigt werden. Denn Optimieren kannst Du nur, wenn Du auch etwas zum Optimieren hast.
Mehr Informationen zum Thema Facebook gibt es auf unserer OMT-Themenwelt “Facebook Ads”:
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