Ein Merchant (dt. Händler) ist Teil des Affiliate Marketing. Er bietet im Internet Produkte oder Dienstleistungen an, die durch einen Affiliate vertrieben werden. Dabei zahlt der Merchant eine Provision an den Affiliate, sobald ein:e Nutzer:in auf den Link der Werbeanzeigen geklickt und eine Conversion abgeschlossen hat. Die gängigsten Abrechnungsmodelle sind dabei die Bezahlung per Provision.
Funktion im Affiliate Marketing
Im klassischen Affiliate Marketing ist der Merchant eine von mindestens zwei Parteien. Er vertreibt Produkte oder Dienstleistungen über einen Onlineshop. Ein Merchant kooperiert immer mit einem Affiliate, welcher grundsätzlich einen Publisher darstellt. Er oder sie kann über eine Webseite, einen YouTube Kanal oder auch über Messenger Marketing das Produkt des Merchant bewerben. Diese Werbeanzeigen präsentieren und verlinken mittels Affiliate-Link auf Produkte des Merchant. Wenn ein:e Besucher:in auf diese klickt und eine Conversion abschließt, bekommt der Affiliate eine Provision vom Merchant ausgezahlt.
Abrechnung
Die Abrechnung und das Tracking der Conversion über den Affiliate erfolgt über einen Affiliate Link. Wenn ein:e User:in, der über einen solchen Link an den Merchant gelangt und eine Conversion beim Merchant abgeschlossen hat, bekommt der Affiliate eine Provision ausgezahlt. In der Regel wird diese Provision über Pay per Lead (PPL/CPL), Pay per Click (PPC/CPC) oder Pay per Sale (PPS/CPS) ausgezahlt. Eine Conversion muss hierbei kein Kauf sein, sondern kann auch ein Lead sein. Wenn ein potentieller Neukunde oder Kundin Anmeldedaten beim Merchant hinterlassen hat, nachdem er über einen Link oder eine Anzeige des Affiliates zum Merchant gelangt ist, bekommt der Affiliate die Provision ausgezahlt (PPL).
Eine weitere Abrechnungsvariante ist die Bezahlung per Klick (PPC). Hier zahlt der Merchant bereits, wenn der Besucher oder die Besucherin nur auf einen Affiliate-Link klickt, ohne eine Conversion auszulösen. Im klassischen Affiliate Marketing ist dieses Abrechnungsmodell unüblich, da der Klick einfach zu manipulieren ist und so beim Merchant hohe Kosten erzeugt, ohne dass eine Wunschaktion ausgelöst wird.
Die dritte und geläufigste Abrechnungsvariante ist PPS. Dabei bezahlt der Merchant dem Affiliate die besprochene Provision, wenn der Besucher oder die Besucherin einen Kauf nach dem Klick abgeschlossen hat.
Technische Umsetzung der Messung mithilfe von Cookies
Um zu überprüfen, ob eine Conversion über einen Affiliate-Link abgeschlossen wurde, werden Cookies verwendet. Cookies speichern einen Datensatz mit Informationen zum Nutzer oder zur Benutzerin und seinem bzw. ihrem Browserverhalten. Beispielsweise dessen Spracheinstellung oder die Besuchsdauer auf einer Website. Solch ein Userprofil dient im Online Marketing der Analyse des Nutzerverhaltens.
Im Affiliate Marketing helfen Cookies bei der Abrechnung. Durch dessen Daten lassen sich wiederkehrende Besucher:innen erkennen und es kann gegebenenfalls eine Provision an den Affiliate ausgezahlt werden. Denn der Affiliate bekommt auch eine Provision, wenn der Nutzer über einen Affiliate-Link zum Merchant gelangt, die Seite wieder verlässt und nach ein paar Stunden oder Tagen über TypeIn zurückkehrt und dann eine Conversion abschließt. Das ist allerdings nur möglich, wenn die Cookies vom ersten Besuch noch gespeichert sind. In der Regel werden Cookies 30 bis 60 Tage gespeichert, sofern nichts anderes vom Nutzer oder der Benutzerin eingestellt wurde. Die Implementierung von Cookies ist mit Tools wie Google Analytics möglich.
Nutzen des Merchants im Affiliate Marketing
In erster Linie profitiert ein Merchant von den Conversions und Reichweiten-Steigerung. Diese bieten oft einen finanziellen Mehrwert. Die Provisionen, die der Merchant an den Affiliate zahlen muss, sind nicht besonders hoch, sodass er nicht viel vom Gewinn abziehen muss.
In der Regel zahlt der Merchant eine Provision von 10 bis 15 Prozent des Gewinns oder einen Fixbetrag, auf den sich Merchant und Affiliate vorher geeinigt haben. Aber auch wenn keine Conversion abgeschlossen wird, kann sich das Affiliate Marketing für den Merchant als positiv herausstellen. Er erzielt eine höhere Reichweite, wenn Werbeanzeigen auf verschiedenen Affiliate-Plattformen ausgespielt werden. Auch wenn der Besucher oder die Besucherin nicht auf die Werbeanzeigen klickt, erhöht sich das Wiedererkennungspotenzial beim Nutzer oder der Nutzerin (Brand Awareness). Positiv für den Merchant ist, dass er nur zahlen muss, wenn der Besucher oder die Besucherin auch eine Aktion abgeschlossen hat. Diese Aktion ist je nach Abrechnungsart unterschiedlich.
Beispiel Google Merchant Center
Das Google Merchant Center bietet dem Händler die Möglichkeit, einen Product Feed mit ausgewählten Produkten hochzuladen. Mittels Google Ads lassen sich nun gezielte Shopping-Anzeigen schalten. Diese Shopping-Kampagnen greifen auf die Daten aus dem Product Feed im Merchant Center zurück. Diese enthalten Angaben zu Preis und Produkteigenschaften. Da dieser Feed maschinell ausgelesen wird, muss er genau nach den Vorgaben von Google formatiert werden (Quelle: support.google.com).
Auf Basis derer werden dann Google Shopping Ads geschaltet. Google Shopping Kampagnen kann man ausschließlich über Google Ads schalten. Abgerechnet wird hierbei nach dem Cost per Click (CPC) Verfahren. Der Merchant zahlt Google nur dann Geld, wenn ein Nutzer auf die Google Shopping Anzeige geklickt hat.
Der Google Merchant Center ist ein Beispiel dafür, dass ein Merchant nicht immer Teil des Affiliate Marketings ist. Er kann auch ohne Affiliate seine Produkte online bewerben.
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