Im Wirtschaftslexikon wird unter anderem die Preispolitik als wichtiger Bestandteil der Marketingstrategie eines Unternehmens genannt. Eine sehr bedeutende Methode für eine gelungene Preispolitik ist das “Bundling”, auch bekannt unter dem Begriff “Preisbündelung”.
Dabei verkauft Dein Unternehmen mehrere Produkte oder Dienstleistungen zu einem Paketpreis. Dieser ist meist günstiger als die Summe der Einzelpreise. Ein klassisches Beispiel für solch eine Bündelung sind Menüs in Restaurants.
Im Marketing gibt es zahlreiche Begrifflichkeiten, an denen Du Preisbündel erkennen kannst: Menü, Paket, Doppelpack, Pauschalangebot, Abonnement und noch vieles mehr. Auch Definitionen wie “Nimm zwei, zahle eins”, weisen auf ein Bundle hin. Dies verdeutlicht den hohen Stellenwert von Preisbündelung im Marketing.
Kein Wunder also, dass zahlreiche Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen auf diese Marketingstrategie setzen. Von Fashion-Anbietern, über Fastfood-Ketten bis hin zu Kinobetreibern. Sie können damit nicht nur ihren Umsatz steigern, es gibt noch eine Menge weitere Vorteile, von denen sie profitieren können. Welche das sind, erfährst Du in diesem Beitrag.
Beispiele für Product Bundling
Es gibt viele bekannte Einsatzmöglichkeiten für Product Bundling. Im Folgenden sind einige der beliebtesten genannt:
- Flug und Hotel: Kunden, die einen Flug buchen, brauchen häufig auch eine Unterkunft in ihrem Reiseziel. Viele Reiseanbieter:innen fügen die zwei Komponenten deshalb zu einem Pauschalangebot zusammen. Wird das Gesamtpaket gebucht, profitieren die Kunden zudem von einem Preisvorteil. Dennoch ist es möglich, Flug und Hotel einzeln zu buchen.
- Shampoo und Conditioner: Gerade im Bereich Pflege und Kosmetik werden bestimmte Produkte immer wieder zusammen gekauft. Das haben Shopbetreiber:innen natürlich schon längst erkannt und bieten deshalb zusätzlich Bundles auf ihren Webseiten an. Ihre Kunden freuen sich natürlich, weil sie ihre Produkte nicht nur an einem Ort und mit einem Klick einkaufen können, sie können zusätzlich sparen. Des Weiteren können Händler:innen kleine Probiergrößen in das Bundle packen, um die Konsumenten und Konsumentinnen an ein bestimmtes Produkt heranzuführen.
- Menüs: Häufig bringen Kunden Menüs mit dem typischen “Burger-Pommes-Cola”-Menü in Fastfood-Ketten in Verbindung. Aber auch ein 3-Gänge-Menü in der Gastronomie zählt zur Preisbündelung.
- Software mit Zusatzfunktionen: Nicht selten bieten Softwarehersteller:innen zur Basic Version ihres Produkts Zusatzfunktionen an, die in einem Paket gebucht werden können. Oft können auch alle Funktionen in einem Gesamtpaket erworben werden. So profitieren die Kunden nicht nur von umfangreichen Funktionen, sie können sogar richtig sparen.
- Shop-the-Look-Bundles: Immer häufiger findet man – vor allem bekannt aus der Modebranche – sogenannte “Shop-the-Look”-Bundles. Dabei werden den Kunden komplette Outfits vorgeschlagen, die sie mit einem Mausklick in den Warenkorb legen können. Meistens können sie zudem Alternativen auswählen, falls ihnen ein Bestandteil des Outfits nicht zusagt. Diese Art von Bundling hat sich mittlerweile in vielen weiteren Branchen etabliert und ist schon lange nicht mehr nur der Modebranche vorbehalten.
Bundling ist vielseitig einsetzbar und beschränkt sich deshalb nicht nur auf eine bestimmte Branche oder nur auf den stationären Handel.
Auch im E-Commerce kannst Du als Retailer von dieser Methode Gebrauch machen und online auf Deiner Website Bündelangebote verkaufen.
Im Marketing wird zwischen Pure Bundling und Mixed Bundling unterschieden. Das ist für die Planung Deiner Leistungspakete wichtig. Shop-the-Look-Bundles sind eine beliebte Maßnahme, um den Umsatz zu steigern und gleichzeitig die Zufriedenheit Deiner Kunden zu fördern.
Die Reine Preisbündelung (Pure Bundling)
Der Begriff “Pure Bundling” bedeutet, dass Du Deine Produkte ausschließlich in Paketen anbietest. Das macht vor allem Sinn, wenn die Zahlungsbereitschaft Deiner Kunden für die Einzelpreise sehr unterschiedlich ist.
Du kannst Deine Produkte oder Dienstleistungen dann für einen attraktiven Bündelpreis verkaufen. Das kann zum Beispiel der Drucker mit den zugehörigen Druckerpatronen sein. Die Kaufbereitschaft Deiner User:innen steigt und somit auch Dein Umsatz. Damit einher geht nicht selten auch die Preisdiskriminierung.
Das heißt, dass Du je nach Zahlungsbereitschaft der einzelnen Kunden für Deine Produkte einen unterschiedlichen Preis verlangen kannst. Allerdings greift nicht jede:r Anbieter:in auf die Preisdiskriminierung zurück.
Das Mixed Bundling (gemischte Preisbündelung)
Bei der gemischten Preisbündelung bietest Du in Deinem Shop Einzelleistungen, aber auch Produktbündel an. Ein Beispiel aus der Reisebranche: Der Flug kann als Pauschalreise gemeinsam mit einem Hotel gebucht werden, beides kann aber auch ohne Bündelung als Einzelleistungen im Warenkorb landen.
Auch in der Telekommunikationsbranche wird Mixed Bundling oftmals genutzt. Verträge können entweder gleich mit einem geeigneten Smartphone gekauft oder auch ohne Elektrogerät abgeschlossen werden. Selbstverständlich kann das Mixed Bundling auch in jeder anderen Branche funktionieren.
Preisbündelung – Das sind die Vorteile für Dein Unternehmen
Das Thema Bundling klingt bisher sehr spannend und Du fragst Dich nun, welche Vorteile Bundling für Deinen Webshop hat? Hier sind einige der positiven Aspekte, die Du nach Implementierung von Product Bundling erwarten kannst:
Umsatzsteigerung
Zu einem der vielen Vorteile zählt natürlich die positive Auswirkung auf den Umsatz Deines Unternehmens. Kunden, die bisher vielleicht immer nur ein einzelnes Produkt erworben haben, können den verlockenden Angeboten nicht widerstehen und bestellen nun mehrere Artikel.
Außerdem locken Produktbündel Neukunden an. Sie lassen sich durch den scheinbar günstigen Preis nicht nur von einem einmaligen Kauf überzeugen. Sind sie zufrieden mit den Artikeln, kehren sie immer wieder zurück in den Webshop und Deine Profitmargen steigen.
Kundenzufriedenheit maximieren
Die Produktbündelung kann auch die Zufriedenheit Deiner Kunden steigern, indem sie den User:innen eine vollständige Lösung für ihr Problem oder ihren Bedarf bietet. Sie finden ihre Wunschprodukte auf einen Blick und sind nicht darauf angewiesen, die einzelnen Artikel auf der Website suchen zu müssen.
Außerdem sind auch die einzelnen Produktinformationen sofort einsehbar und müssen nicht erst mühsam gesammelt werden. Das Einkaufserlebnis wird dadurch positiv beeinflusst.
Beziehung zu Kunden verbessern
Kunden freuen sich immer, wenn sie sparen können. Ist es zudem ein Angebot, das auf ihre Präferenzen zugeschnitten ist, nehmen sie Dein Unternehmen als besonders kundenzentriert wahr.
Bevorzugt ein:e Nutzer:in beispielsweise eine bestimmte Marke für Haarpflege und hat lockiges Haar, freut er oder sie sich besonders über ein Bündelangebot mit Pflegeprodukten für seine oder ihre Haarstruktur der jeweiligen Brand.
Lagerbestände verwalten
Product Bundling führt zu einem rotierenden Lagerbestand. Indem Du Ladenhüter mit verkaufsstarken Produkten in einem Produktbündel kombinierst, werden auch sie abverkauft.
Allerdings darf die Qualität des Pakets nicht darunter leiden. Andererseits können sich aber auch neue Artikel durch Bundling leichter auf dem Markt etablieren.
Verpackungs- und Versandkosten minimieren
Produkte müssen nicht mehr einzeln eingepackt oder verschickt werden. Dadurch kannst Du nicht nur bei den Kosten für das Verpackungsmaterial sparen, sondern auch bei den Versandkosten.
Außerdem verbessert sich der ökologische Fußabdruck Deines Unternehmens, was immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Marketingkosten und Zeit sparen
Durch das Erstellen von Bundles, kannst Du im Marketing nicht nur Zeit, sondern auch Kosten sparen. Da Du die einzelnen Artikel nun in einem Paket verkaufst, musst Du nur noch “ein” Produkt vermarkten, anstatt mehrere, einzelne Artikel.
Die Anzahl der Marketing-Kampagnen, die Du erstellen musst, wird durch Bundling also viel geringer.
An Feiertagen punkten
Gerade an Feiertagen locken überall verführerische Angebote. Zu dieser Zeit ist es besonders wichtig, dass Du der Konkurrenz einen Schritt voraus bist. Zeige Deinen Kunden deshalb passende Angebote zu ihren Interessen.
Außerdem kannst Du mit den Bundles den Kaufprozess Deiner Besucher:innen deutlich vereinfachen und somit auch verkürzen. An stressigen Feiertagen bleibt Deine Unterstützung positiv im Gedächtnis und die User:innen kehren gerne wieder zurück in Deinen Shop
Neue Produktlinien vorstellen
Du hast gerade eine komplett neue Produktlinie auf den Markt gebracht? Dann sind Preisbündelungen eine gute Gelegenheit, Deine Kunden mit Deinen Neuheiten bekannt zu machen. Sie bekommen die Möglichkeit, die Artikel zunächst für einen günstigeren Preis zu testen. Gefällt der Artikel nicht, würde die Enttäuschung nicht ganz so schwer wiegen, wie bei einem Fullsize-Produkt.
Das Gute an Bundling: Es ist eine Win-win-Situation für Dich und Deine Kunden. Denn Deine User:innen profitieren von mehr als nur von preislichen Vorteilen. Preisbündelung hilft ihnen dabei, den Entscheidungsprozess weniger komplex zu gestalten.
Verschiedene Artikel oder Leistungen sind aus einer Hand erhältlich und der Suchaufwand wird deutlich geringer. Ihre Wunschartikel sind mit nur einem Klick bestellt. Die Customer Journey ist zwar kürzer, dennoch ist die Abbruchquote auch entsprechend gering.
Kunden sind deutlich zufriedener als mit einem komplizierten Kaufprozess. Sie fühlen sich wertgeschätzt und verstanden und kaufen gerne wieder in Deinem Onlineshop ein.
Trotz zahlreicher Vorteile, von denen Dein Unternehmen und auch Deine Kunden dank Bundling profitieren können, gibt es auch einige Herausforderungen, auf die Du unbedingt achten solltest. Denn was in der Theorie vielleicht einfach klingt, ist in der Praxis meist nicht so leicht umsetzbar.
Attraktive Bundles bestehen meistens aus den besonders beliebten Produkten des Shops – also aus den Bestsellern. Ist ein gefragter Artikel in einem Paketpreis günstiger als das Einzelprodukt, lockt das sehr viele Kunden in Deinen Shop.
Dabei ist es wichtig, dass Du die erwartete Verkaufsmenge gut einschätzen kannst. Wirst Du durch eine sehr hohe Verkaufszahl überrumpelt, kann das Deine Marge schmälern und sich eventuell auch negativ auf Deinen Umsatz auswirken.
Deshalb ist es wichtig, dass Du den Rabatt, den Deine Nutzer:innen auf das Paket erhalten, vorher ausreichend kalkulierst oder nur eine bestimmte Anzahl an Bundles verkaufst. Sinken Deine Profitmargen, wird auch der Deckungsbeitrag Deines Unternehmens immer kleiner.
Trotzdem ist es keine Lösung, in Deinen Bundles immer einen Mix aus unbeliebten Produkten und beliebten Artikeln zu nutzen. Möglicherweise verlieren Deine Pakete für Deine Nutzer:innen so an Attraktivität.
Kommt dann noch hinzu, dass die Ersparnis gegenüber den Einzelprodukten nicht groß genug ist, wirst Du auf Deinen Bundles sitzen bleiben.
In der Theorie ist es also meist leichter, ein ansprechendes Angebot zu entwickeln als in der Praxis. Je größer ein Paket ist, desto komplizierter kann auch seine Abwicklung werden. Die Lagerbestände aller enthaltenen Artikel müssen unbedingt im Blick behalten werden, um Überverkäufe zu vermeiden.
Außerdem sollten die Rückgabe- und Erstattungsmodalitäten klar kommuniziert werden, um Unzufriedenheit Deiner Kunden zu vermeiden. Eine richtige Strategie zu entwickeln, bevor Du Deine Produktpakete verkaufst, ist also unabdingbar.
So gelingt Dir eine gute Strategie für Dein Bundling
Zugegeben, Bundling als Marketingstrategie ist keine Neuheit. Mit der Zeit hat sie sich auf dem Markt aber als sehr nutzbringend erwiesen. Gerade im E-Commerce wird sie immer relevanter, nicht zuletzt, weil die Konkurrenz zunehmend wächst.
Abheben können sich nur Händler:innen, die ihren Besucher:innen einen echten Mehrwert bieten. Product Bundlings erscheinen nicht selten attraktiver als Einzelprodukte. Dahinter steckt eine ganz einfache Erklärung: Die Kundenwertwahrnehmung.
Geht es um die Bewertung von Preisen bzw. Angeboten, kommt es von Person zu Person zu unterschiedlichen Einschätzungen. Auch die Reservationspreise – also der Preis, den eine Person für ein Produkt oder eine Dienstleistung maximal zahlen würde, sind von Verbraucher:in zu Verbraucher:in unterschiedlich.
Meist beeinflusst der Weg, wie die Person auf das Angebot aufmerksam wurde, die Formulierung des Angebotes und die angebotenen Alternativen die Wahrnehmung maßgeblich. Von einem “Homo Oeconomicus” – einer Person, die immer rational denkt, um den eigenen Nutzen zu maximieren und gleichzeitig die Kosten zu minimieren – kann im Handel also kaum ausgegangen werden.
In der Psychologie spricht man bei dem Phänomen auch von der Prospect Theory. Sie versucht, die reale Entscheidungsfindung von Konsumenten bzw. Konsumentinnen näher zu beschreiben.
Gewinne und Verluste werden von jeder Person zwar unterschiedlich bewertet, trotzdem haben alle eines gemeinsam: Sie wollen Verluste vermeiden und so viel Gewinn wie möglich erzielen.
Ein Angebot, dass also für 100 € verkauft wird und für dessen Kauf ein Kunde 10 % sparen kann, wird laut der Theorie positiver wahrgenommen, als Produkte/Leistungen, die von vornherein für 90 € verkauft werden (Quelle: Hochschule Luzern).
Für dieses Verhalten gibt es verschiedene Ursachen, die möglicherweise Auslöser dafür sein können:
Der Gewissheitseffekt
Menschen bevorzugen stets das sichere Ergebnis, solange dies einen Gewinn darstellt. Risiken werden also – wenn möglich – gemieden. Voraussetzung dafür ist aber, dass ihnen ein sicherer Gewinn in Aussicht steht. Steht ihnen ohnehin schon ziemlich sicher ein Verlust bevor, steigt die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen.
Der Isolationseffekt
Beim Isolationseffekt wird eine Person mit zwei verschiedenen Optionen konfrontiert, die am Ende aber dennoch zum selben Ergebnis führen. Ausschließlich der Weg zu den Ergebnissen unterscheidet sich.
Sehr häufig kommt es dann dazu, dass die Person ähnliche Informationen ausblendet, um ihre kognitive Belastung zu verringern. Die Formulierung der zwei Optionen ist also ausschlaggebend für die Entscheidung der Person.
Die Verlustaversion
In der Psychologie heißt es, dass der Schmerz eines Verlustes deutlich größer ist als die Befriedigung durch einen Gewinn. Deshalb ist es Konsumenten und Konsumentinnen besonders wichtig, Verluste zu vermeiden und stattdessen nach einem sicheren Gewinn zu streben.
Da Preise und Angebote von Verbraucher:innen unterschiedlich wahrgenommen werden, haben viele Monopolisten eine Strategie entwickelt, um die Zahlungsbereitschaft ihrer Kunden dennoch voll auszuschöpfen: Die Preisdiskriminierung. Dabei werden je nach Zahlungsbereitschaft die Preise bzw. Preisnachlässe individuell angepasst – passend zum Reservationspreis der Nutzer:innen.
Aber auch die Kaufhistorie oder die allgemeinen Präferenzen können für die Preisgestaltung entscheidend sein. Unterschieden werden drei verschiedene Grade der Preisdiskriminierung, zwischen denen Unternehmen entscheiden können.
Grad eins bezeichnet man auch als die perfekte Preisdiskriminierung. Gerade Monopolisten kennen die Zahlungsbereitschaft ihrer Nutzer:innen und können so für jede einzelne Person einen individuellen Preis festlegen.
Beim zweiten Grad wird zwischen Vielkäufer:innen und Wenigkäufer:innen unterschieden und beim dritten Grad können ausschließlich Gruppen individuelle Preise oder Preisnachlässe angezeigt bekommen.
Die Reservationspreise der Besucher:innen müssen bei der Preisdiskriminierung immer im Hinterkopf behalten werden. Auch wenn einige User:innen bereit sind, mehr zu zahlen als andere, springen sie dennoch ab, wenn die Preise ihre Vorstellung deutlich übersteigen.
Für die Entwicklung Deiner Strategie sind diese Erkenntnisse nicht unbedeutend. Behalte sie also unbedingt im Hinterkopf. Es gibt aber noch weitere Aspekte, die Du bei der Planung einer Preisbündelung nicht außer Acht lassen solltest, bevor Du sie in der Praxis anwendest.
Wer ist Dein Kunde?
Gerade bei Bestandskunden hast Du eine Menge Daten parat, um einmal genauer einen Blick darauf zu werfen. Denn wer seinen User:innen auf ihre Interessen zugeschnittene Angebote unterbreiten möchte, muss zunächst einmal verstehen, wie der Kunde eigentlich tickt.
Schaue Dir deshalb einmal an, welche Produkte häufig zusammen gekauft wurden und was zum Kauf geführt hat. War es vielleicht eine Social Media Kampagne oder der Newsletter? Wurden sie immer zu bestimmten Zeiten (Saison) gekauft?
Außerdem ist es auch wichtig zu betrachten, welche Produkte oder Leistungen es zwar in den Warenkorb geschafft haben, aber zu einem Kaufabbruch führten.
Hast Du erst einmal das Kaufverhalten Deiner Kundschaft verstanden, steht Dir nichts mehr im Wege, personalisierte Angebote zu präsentieren und so die Kundenbindung zu stärken.
Die richtige Product Bundling Art
Wie bereits erwähnt, beeinflusst auch die Art der Gestaltung des Angebots, wie es wahrgenommen wird. Möchtest Du Deine Bundles richtig zur Geltung bringen, kannst Du Dich zwischen verschiedenen Möglichkeiten entscheiden.
- Abonnements: Angebote, die einen monatlichen Zahlungsplan beinhalten
- Limited Editions: Diese Angebote sind zeitlich begrenzt, wodurch der Kaufdruck zusätzlich steigt.
- Geschenksets: Gerade zu Anlässen wie Ostern oder Weihnachten sind Kunden auf der Suche nach Geschenken für ihre Liebsten. Oftmals fehlt ihnen aber die nötige Inspiration für das richtige Präsent und sie irren von Shop zu Shop, in der Hoffnung, etwas Passendes zu finden. Da kommen ihnen Deine Produktbündelungen sehr gelegen – vor allem dann, wenn sie auch noch als “Geschenkset” deklariert sind. Besonders die Bestseller des Shops eignen sich für solche Bündelungen gut. Außerdem kannst du an bestimmten Anlässen testen, welche Artikel häufig zusammen gekauft werden. Am Valentinstag sind das zum Beispiel Blumen und Schokolade oder Blumen und eine Karte. Diese Erkenntnis kannst Du nutzen und für den jeweiligen Anlass gleich das passende Bundle erstellen.
- Vorteilskommunikation: Angesichts der Tatsache, dass Discounts von der menschlichen Psyche als positiv wahrgenommen werden, solltest Du sie auf keinen Fall vernachlässigen. Sie erwecken den Anschein, durch den Kauf des Product Bundles einen sicheren Gewinn zu erzielen. Es ist also von Vorteil, dem bzw. der Nutzer:in zu zeigen, wie viel er oder sie mit dem Kauf des Pakets sparen kann. Übertreiben solltest Du damit aber dennoch auf keinen Fall. Zu viele Discounts auf Deiner Website können schnell unseriös wirken und Deine Kundschaft abschrecken. Vor allem Neukunden springen deshalb schnell wieder ab und suchen auf einer anderen Webseite oder bei anderen Anbieter:innen nach dem gesuchten Produkt.
- Personalisierte Produktempfehlungen: Diese Art des Bundlings funktioniert nur, wenn genug Daten über den bzw. die Besucher:in vorhanden sind. Gerade Bestandskunden erwarten personalisierte Recommendations mittlerweile als Standard.
- Themen-Bundles: Insbesondere Artikel oder Leistungen, die häufig gemeinsam bestellt werden, können gut in einem Paket verkauft werden. Zum Beispiel Shampoo und Haarkur, Zahnbürste und Zahnpasta oder Handyhülle und Panzerglas.
- Buy one get one free (BOGOF): Hier kommen nicht nur Schnäppchenjäger auf ihre Kosten, über solche Angebote freut sich jede:r Nutzer:in. Und das nicht nur an Feiertagen. Gerade während der verkaufsschwachen Monate können Händler:innen mit diesen Paketen den Umsatz ankurbeln und ihre Besucher:innen von einem Kauf überzeugen. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, weshalb Du Dich nicht auf ein zweites, kostenfreies Produkt beschränken musst. Stattdessen kannst Du auch das zweite Produkt zum halben Preis anbieten oder beim Kauf von einer bestimmten Anzahl an Artikeln derselben Art (zum Beispiel Unterwäsche) einen bestimmten Rabatt anbieten.
- Cross-Sell Bundling: Cross- und Up-Selling sind im Handel verbreitete Strategien zur Umsatzsteigerung. Was viele nicht wissen: Cross-Selling gehört bereits zum Bundling. Es sollen komplementäre Produkte aus unterschiedlichen Produktkategorien und teilweise sogar von unterschiedlichen Anbieter:innen zusammen verkauft werden. Allerdings nicht als klassisches “Bundle”. Zu einem Einzelprodukt, welches sich der Kunde gerade anschaut, werden mit Hilfe von Produktempfehlungen einige Nebenprodukte vorgeschlagen. Der oder die Betrachter:in kann sich das Bündel also selbst zusammenstellen. Am besten funktioniert das, wenn die Recommendations personalisiert sind und zu den Präferenzen und Bedürfnissen der Nutzerin bzw. des Nutzers passt. Ist er oder sie aber noch nicht bekannt, können auch Nebenprodukte empfohlen werden, die häufig von anderen Nutzer:innen zusammen gekauft wurden. Zum Smartphone könntest Du zum Beispiel die passenden Kopfhörer oder passende Handyhüllen vorschlagen. Zeige aber am besten nicht nur ein oder zwei Nebenprodukte an, sondern biete dem bzw. der Nutzer:in mehrere Alternativen an. Gefällt eines der Nebenprodukte nicht, wandert vielleicht trotzdem eine der Alternativen in den Warenkorb.
Cross-Selling wirkt wie die Beratung eines Mitarbeiters oder einer Mitarbeiterin im Store und steigert den Umsatz gleichermaßen – ganz ohne zu aufdringlich zu sein. Deine User:innen bekommen einen positiven Eindruck von Deinem Shop.
Stetiges Testen der Maßnahmen
Noch ist kein Meister vom Himmel gefallen und zur Entwicklung einer gewinnbringenden Strategie gehört vor allem das Testen, Auswerten und Lernen. Nicht jedes Bundle kommt bei den Nutzer:innen gleich gut an. Deshalb ist es wichtig, einmal zu betrachten, welche Preisbündelung gut performt und welche eher schlechter als gewünscht.
Außerdem können KPIs wie der Average Order Value kontrolliert werden. Steigt dieser pro Kunde seit der Implementierung von Product Bundles stetig, solltest Du unbedingt analysieren, welche Bündelung von den Nutzer:innen häufig erworben wurde. Daraus kannst Du Learnings ziehen, welche Art von Bundling sich positiv auf den Umsatz auswirkt.
Außerdem kannst Du auch überprüfen, welche Artikel sich als Einzelprodukte eher schlecht verkaufen lassen. Das geht, indem Du Dir das jährliche Wachstum der Verkaufsrate des Produkts anschaust.
Diese Artikel kannst Du dann mit einem verkaufsstarken Produkt kombinieren, um so den Bestand Deiner “Ladenhüter” zu schmälern. Die Qualität des Pakets sollte darunter aber natürlich nicht leiden.
Es ist also wichtig zu berücksichtigen, dass die Artikel auch zusammenpassen. Du kannst Deine Kundschaft natürlich in Deine Auswertung mit einbeziehen, indem Du sie nach ihrem Feedback fragst. Das hilft Dir nicht nur bei der Optimierung Deiner Bundles.
Es gibt Deinen Kund:innen das Gefühl, dass Du Dich für ihre Bedürfnisse interessierst und sie wertschätzt. Berücksichtigst Du ihre Anmerkungen bei der Optimierung Deiner Maßnahmen, kehren sie gerne zurück und die Kundenzufriedenheit steigt.
Gegenüber anderen Anbieter:innen hat Dein Shop direkt einen großen Pluspunkt sammeln können und die Kundenbindung wird deutlich besser.
Die richtige Software
Gerade für den Anfang ist es sehr empfehlenswert, mit einer kleinen Zahl an Bundles zu starten. So kannst Du die Prozesse, die damit verbunden sind, noch manuell steuern. Stellst Du fest, dass Deine Pakete bei Deinen User:innen sehr gut ankommen, kannst Du die Anzahl erhöhen.
Damit steigt aber natürlich auch der Aufwand. Gerade Themen wie Fulfillment oder Retouren können dann schnell zu einem Problem werden. Dafür gibt es geeignete Software, die Dir und Deinem Team helfen, den Überblick zu behalten.
Außerdem ist es gerade für personalisierte Bundles wichtig, die Daten, die Du über Deine Kunden besitzt, auswerten und nutzen zu können. Auch dafür gibt es zahlreiche Tools, die Dich dabei unterstützen.
Deshalb solltest Du auf Bundling setzen
Der Einsatz von Product Bundling kann die Qualität und Quantität Deiner Verkäufe deutlich steigern. Mit der richtigen Strategie kannst Du das Kundenerlebnis verbessern und den Gesamtumsatz anheben. Außerdem wird die Kundenbindung deutlich stärker.
Bevor Du damit startest, ist das Entwickeln einer geeigneten Strategie jedoch das A und O. Hast Du diesen Schritt erfolgreich abgeschlossen, steht Dir nichts mehr im Wege, Dich von anderen Anbieter:innen abzuheben.
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