Stell Dir vor, Du sitzt in einem Meeting und erfährst zum ersten Mal von einem Projekt, das bereits seit Wochen in Planung ist – und bei dem Du eine Schlüsselrolle spielst. Überrascht? Frustriert?
Du bist nicht allein. Solche Kommunikationsfehler passieren in Unternehmen häufiger, als Du denkst. Und hier kommt die interne Kommunikation ins Spiel. Die unsichtbare, aber kritische Säule, die den Erfolg eines Unternehmens stützt oder sabotieren kann.
In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, warum eine effektive, interne Kommunikation so wichtig ist. Wir beleuchten ihre Bedeutung und Auswirkungen auf die Organisationskultur, die Rolle der Führungskräfte und die Herausforderungen, die sich im Zeitalter der Digitalisierung und Remote-Arbeit ergeben.
Außerdem erhältst Du konkrete Strategien und Lösungen, um die interne Kommunikation in Deinem Unternehmen zu verbessern.
Also, bist Du bereit, die Kommunikation in Deinem Team auf das nächste Level zu heben? Dann lies weiter, denn wir haben jede Menge wertvolle Insights für Dich!
Grundlagen der internen Kommunikation
Was sind die Vorteile effektiver interner Kommunikation in einer Organisation?
Ob es darum geht, das Engagement Deiner Mitarbeiter:innen zu steigern, schnelle Entscheidungen zu treffen oder Deine besten Talente zu behalten – effektive, interne Kommunikation macht den Unterschied. Aber lass uns tiefer eintauchen.
Mitarbeiterengagement und Vertrauensaufbau: In einem gut informierten Team steigt das Engagement um das 2,8-fache. Und was passiert, wenn Mitarbeiter:innen engagiert sind? Die Gewinne schnellen in die Höhe, um genau zu sein, um 23 % (Quelle: Harvard Business Review).
Entscheidungsgeschwindigkeit und Teamkollaboration: Ein Team, das schnell und effizient Entscheidungen trifft, bringt höhere Renditen. Und wenn dieses Team auch noch gut zusammenarbeitet? Das Umsatzwachstum verdoppelt sich (Quelle: Harvard Business Review).
Talenterhalt und Informationsklarheit: Schlechte Kommunikation kann dazu führen, dass Deine besten Mitarbeiter:innen gehen. Aber gute Kommunikation kann auch Informationsüberflutung verhindern und so den Verbleib Deiner Mitarbeiter:innen sichern.
Risiken schlechter Kommunikation: “Quiet Quitting” und die “Great Resignation”
Schlechte, interne Kommunikation kann zu einer Vielzahl von Problemen führen, von mangelnder Produktivität bis hin zu erhöhter Fluktuation. In jüngster Zeit sind zwei Phänomene in den Fokus gerückt, die direkte Konsequenzen schlechter Kommunikation sein können: “Quiet Quitting” und die sogenannte “Great Resignation”.
Quiet Quitting
“Quiet Quitting” bezeichnet eine Situation, in der Mitarbeitende zwar formell im Unternehmen bleiben, sich aber emotional und intellektuell von ihrer Arbeit distanzieren. Sie erfüllen nur noch die absolut notwendigen Aufgaben und ziehen sich aus dem aktiven Arbeitsleben zurück.
Dies kann durch Frustration, mangelnde Anerkennung oder schlechte, interne Kommunikation ausgelöst werden. Das Risiko hier ist, dass diese Mitarbeiter:innen im Unternehmen verbleiben und Ressourcen verbrauchen, aber nicht mehr mit voller Leistungsfähigkeit dabei sind oder Engagement beitragen.
Das schlägt sich auch auf das Arbeitsklima negativ nieder, was sich wiederum auf die Leistung des gesamten Teams auswirken kann.
Great Resignation
Die “Great Resignation” ist ein Begriff, der vor allem in den USA geprägt wurde, um den massiven Anstieg der Mitarbeiterfluktuation seit der COVID-19-Pandemie zu beschreiben.
Viele Menschen nutzen die Veränderungen im Arbeitsmarkt und die Flexibilität der Remote-Arbeit als Gelegenheit, ihre aktuellen Jobs zu verlassen und nach sinnvolleren, erfüllenderen oder flexibleren Arbeitsmöglichkeiten zu suchen.
Schlechte Kommunikation—sei es über Erwartungen, Möglichkeiten zur Weiterentwicklung oder einfach die Anerkennung von Arbeit—kann ein treibender Faktor in dieser Welle von Kündigungen sein.
Beide Phänomene stellen ein ernsthaftes Risiko für Unternehmen dar, das weit über die offensichtlichen finanziellen Kosten hinausgeht. Sie beeinflussen das Arbeitsklima, die Teamdynamik und letztlich die Fähigkeit des Unternehmens, erfolgreich zu sein.
Durch die Anwendung strukturierter Kommunikationsstrategien können Unternehmen dieses Risiko minimieren und eine stärkere, engagiertere Belegschaft fördern.
Aus psychologischer Sicht lässt sich dies noch weiter mit der bekannten Bedürfnispyramide von Maslow untermauern. Eine wirksame Kommunikation sollte nicht nur Grundbedürfnisse (wie Arbeitsplatzsicherheit), sondern auch psychologische Bedürfnisse (wie Zugehörigkeit und Wertschätzung) und sogar Selbstverwirklichung ansprechen, indem die individuellen Rollen mit den umfassenderen Unternehmenszielen in Einklang gebracht werden.
Das Gefühl von Zugehörigkeit und Anerkennung entsteht oft durch soziale Interaktion. Gute, interne Kommunikationsstrategien können dazu beitragen, diese intrinsischen, menschlichen Bedürfnisse zu befriedigen, was zu einer höheren Produktivität und Arbeitszufriedenheit führt.
In wenigen Worten: Die interne Kommunikation ist nicht nur ein “Nice-to-have”, sondern ein “Must-have” für den Erfolg Deines Unternehmens.
Die vier Säulen interner Kommunikation
Informationsverbreitung, Dialog, Motivation und Wissenstransfer – diese vier Säulen bilden das Fundament jeder erfolgreichen, internen Kommunikationsstrategie. Aber wie hängen sie zusammen, und wie können sie effektiv implementiert werden?
- Informationsverbreitung: Das effektive Management von Informationen, von der Führungsebene über die Abteilungen bis zum einzelnen Mitarbeitenden, ist entscheidend. Hier geht es darum, sicherzustellen, dass jede:r die Informationen erhält, die er oder sie für seine oder ihre Arbeit benötigt.
- Dialog: Die Förderung einer offenen und ehrlichen Kommunikation zwischen den verschiedenen Ebenen einer Organisation sind wichtig. Offene Diskussionen, Feedback und konstruktive Kritik sind unerlässlich für den Fortschritt und die kontinuierliche Verbesserung.
- Motivation: Die Verwendung von Kommunikation als Werkzeug zur Steigerung der Mitarbeitermotivation und -bindung ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Eine gute, interne Kommunikation inspiriert, motiviert und bringt das Beste aus Mitarbeiter:innen heraus.
- Wissenstransfer: Die Förderung des Austauschs von Fachwissen und Fähigkeiten innerhalb des Teams und der gesamten Organisation sollte nicht außer Acht gelassen werden. Ob durch Mentorings, Schulungen oder Gespräche, der Wissenstransfer beschleunigt die Lernkurve und steigert die kollektive Intelligenz des Unternehmens.
Ein ausgeglichenes Verhältnis dieser vier Säulen führt zu einer robusten und effektiven, internen Kommunikation, die als Rückgrat für den Unternehmenserfolg dient. Vernachlässige eine, und die anderen werden leiden. Die Kunst liegt darin, sie alle in Harmonie zu bringen.
Aus dem Shannon-Weaver-Modell der Kommunikation lernen wir auch, dass der Erfolg der vier Säulen nicht nur von der Qualität der Botschaften, sondern auch von der Auswahl des richtigen Kanals und der Minimierung von Störquellen abhängt.
Dieses Modell erinnert uns daran, dass effektive, interne Kommunikation ein dynamischer, wechselseitiger Prozess ist, der sowohl die technischen als auch die menschlichen Aspekte der Kommunikation berücksichtigt.
Kommunikationskanäle & Kommunikationsinstrumente: Mehr als nur Mittel zum Zweck
Chatnachricht hier, Telefonanruf da – oder eben doch das Gespräch zwischen Tür und Angel. In einer vernetzten Arbeitswelt sind Kommunikationskanäle nicht nur Mittel zum Zweck, sondern formen aktiv die Unternehmenskultur und beeinflussen die Produktivität.
Ob formell oder informell, digital oder persönlich – die Wahl des richtigen Kanals oder Kommunikationsinstruments kann entscheidend sein. Daher sollte vor der Kommunikation gut bedacht sein, welches Instrument genutzt wird.
Formelle Kommunikationskanäle
Feedback-Sitzungen und Mitarbeiterbefragungen sind eine ideale Gelegenheit, Vertrauen und Offenheit zu fördern. Sie schaffen eine Kultur der gemeinsamen Verantwortung und des gegenseitigen Respekts und bilden einen wichtigen Rahmen für Austausch. Wichtig dabei: auch negatives Feedback sollte wertschätzend entgegengenommen werden.
Ein gut gestaltetes Mentoring-Programm kann nicht nur den Wissensaustausch fördern, sondern auch die Einarbeitungszeit neuer Teammitglieder verkürzen. Aber auch Teambuilding-Aktivitäten und Events können das Eis brechen und eine positivere Arbeitsatmosphäre schaffen.
Doch Vorsicht: schlecht durchgeführte Events können das genaue Gegenteil bewirken und als Zeitverschwendung empfunden werden.
Informelle Kommunikationskanäle
Der Flurfunk und sogenannte Wassercooler-Gespräche sind oft ein zweischneidiges Schwert. Einerseits können sie einen authentischen Einblick in die Unternehmenskultur bieten; andererseits können sie auch zur Verbreitung von Gerüchten und Missinformationen führen.
Ganz unterbinden lässt sich dieses Phänomen auch mit einer gut durchdachten Kommunikationsstrategie nicht. Zumindest gegen das Verbreiten von Falschinformationen hilft es jedoch, wenn die Kommunikationsstrategie konsequent eingehalten und verbessert wird und eine offene sowie transparente Kultur herrscht.
Tipp für lokal zerstreute Teams: Die digitale Kaffeeküche ist ein innovativer Ansatz, um in Zeiten der Remote-Arbeit den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Gut ist es dabei, wenn man Zeitzonen-freundliche Zeiten nutzt, damit möglichst viele den sozialen Austausch in ihren Tag integrieren können.
Die Kaffeeküche ist oft ein Umschlagplatz, an dem neue Ideen entstehen und die Zusammengehörigkeit unternehmensübergreifend gefördert wird – als digitales Instrument kannst Du also diese Vorteile des lokalen Zusammentreffens nutzen.
Digitale und Technologiegestützte Kommunikation
Interne Social-Media-Plattformen und unternehmensweite Videokonferenzen bieten als Kommunikationsinstrumente zwar den Vorteil der Skalierbarkeit und der schnellen Verbreitung von Informationen, können jedoch auch zur Informationsüberflutung führen, wenn sie nicht sorgfältig verwaltet werden.
Intranet-Systeme sind unverzichtbare Instrumente für den schnellen Zugriff auf wichtige Ressourcen, bergen jedoch die Gefahr, unübersichtlich und schwer navigierbar zu werden, wenn sie nicht gut gepflegt sind. Ein weiterer Faktor: Intranets sind häufig nur sinnvoll über den Desktop zu bedienen, daher für stark Büro-lastige Tätigkeiten ideal. Geht es aber darum, das Intranet auch mobil aufzurufen, wird es oft schon schwierig.
Gut genutzt und durchdacht kann die technologisch gestützte Kommunikation ein hilfreiches Mittel sein, um Information nicht nur sprachlich, sondern auch schriftlich (oder sogar bildlich) zu vermitteln.
Feedback und Verbesserung
Schließlich sind Umfragen und Feedback-Schleifen zur Kommunikation unerlässlich für die kontinuierliche Verbesserung der Kommunikationsstrategien. Hier muss jedoch darauf geachtet werden, dass die erhobenen Daten auch tatsächlich zur Optimierung der Prozesse verwendet werden.
Jeder Kanal und jedes Instrument kommt mit eigenen Vorteilen und Herausforderungen, die Kunst liegt darin, ein harmonisches Gleichgewicht zu finden. Daher ist es hilfreich, für die Kommunikation verschiedene Materialien, wie beispielsweise eine Channel-Matrix, aufzustellen.
Large-Language-Models in der Mitarbeiterkommunikation
Mit dem technologischen Fortschritt hat sich auch das Spektrum der internen Kommunikation erweitert. Künstliche Intelligenz (KI) bietet in diesem Zusammenhang ganz neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen.
KI kann dazu beitragen, die Informationsflut zu reduzieren, indem sie große Mengen von Daten analysiert und die relevanten Informationen für die jeweiligen Mitarbeitenden herausfiltert. Chatbots können wiederkehrende Fragen beantworten und somit die Arbeitslast der Mitarbeiter:innen reduzieren.
Doch Vorsicht: Eine übermäßige Automatisierung kann die Qualität der Kommunikation beeinträchtigen und das menschliche Element, das für eine effektive, interne Kommunikation unerlässlich ist, vermindern.
Kommunikationsstrategie entwickeln
Eine effektive Kommunikationsstrategie erfordert sorgfältige Planung und die Auswahl der richtigen Materialien und Tools. Die Channel-Matrix ist ein nützliches Instrument, um die verschiedenen Kommunikationskanäle zu organisieren, die ein Unternehmen oder eine Organisation nutzen kann, um seine Botschaften zu verbreiten.
Channel-Matrix
Nutze die Channel-Matrix zur Planung und Koordination der Kommunikationsstrategie. Du kannst damit die Kommunikationsinstrumente systematisieren und dafür sorgen, dass immer die richtige Zielgruppe die richtige Nachricht auf dem relevanten Kanal erhält.
Für Deine Channel-Matrix solltest Du folgende Bestandteile im Blick behalten:
- Kanal: Welcher Kommunikationskanal wird genutzt? Dies kann eine Vielzahl von Medien umfassen, von Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Twitter bis hin zu E-Mails, Webseiten, Printmedien oder sogar physischen Aushängen in Produktionsstätten.
- Tool: Welche Anwendung oder welcher Dienst wird genutzt, um den Kanal zu bespielen? Das kann beispielsweise eine E-Mail-Software sein.
- Häufigkeit: Die Häufigkeit gibt an, wie oft die Kommunikation über einen bestimmten Kanal stattfinden soll. Zu viel Kommunikation kann zu Informationsüberlastung führen, während zu wenig Kommunikation das Risiko birgt, dass Deine Botschaft nicht wahrgenommen wird.
- Zielgruppe: Welche Zielgruppe soll mit dem jeweiligen Kanal erreicht werden? Verschiedene Kanäle eignen sich für unterschiedliche Zielgruppen.
- Inhalt: Welcher Inhalt muss kommuniziert werden? Dieser muss relevant und wertvoll für die Zielgruppe sein. Die Art des Inhalts kann variieren: Ankündigungen, Updates, Bildungsinhalte usw.
Digital ist nicht immer gleich besser. Manchmal ist ein physischer Aushang in einer Produktionsstätte oder ein persönliches Meeting tatsächlich die effektivste Methode der internen Unternehmenskommunikation, um eine bestimmte Zielgruppe bzw. Abteilung zu erreichen.
Beispielsweise können Mitarbeitende, die keinen regelmäßigen Zugang zu E-Mails oder dem Intranet haben, von einem Aushang direkt an ihrem Arbeitsplatz profitieren.
Auch hier gilt wieder: Nicht jede:r muss alles hören. Deshalb ist es entscheidend, die Zielgruppen genau zu identifizieren und nur relevante Informationen zu senden.
Die Channel-Matrix kann dabei helfen, dieses Gleichgewicht zu finden, indem sie eine klare Struktur für die Auswahl des besten Kanals, des besten Tools und der besten Frequenz bietet, um jede Zielgruppe effektiv zu erreichen.
Die Channel-Matrix ist also nicht nur ein Organisationsinstrument, sondern auch ein strategisches Tool, das dazu beiträgt, die Kommunikation effizient und zielgerichtet zu gestalten.
Messung der Wirksamkeit interner Kommunikation
Die Messung der Wirksamkeit interner Kommunikation ist ein entscheidender Schritt, um den Return on Investment (ROI) von Kommunikationsstrategien zu bewerten.
Ohne messbare Kriterien läuft man Gefahr, im Dunkeln zu tappen und nicht zu wissen, welche Maßnahmen erfolgreich sind und welche Anpassungen vorgenommen werden sollten.
Auswahl von KPIs (Key Performance Indicators)
Die Auswahl der richtigen KPIs ist entscheidend und sollte im Kontext des spezifischen Unternehmens und seiner Ziele stehen.
Hier sind einige Beispiele für KPIs, die je nach Bedarf angepasst werden können:
- Mitarbeiterengagement: Anzahl der Interaktionen in internen Kommunikationsplattformen, Teilnahme an firmeninternen Veranstaltungen, etc.
- Informationsverständnis: Überprüfung des Verständnisses zentraler Botschaften durch Umfragen oder Tests.
- Reaktionszeit: Zeit zwischen der Veröffentlichung einer internen Mitteilung und der Umsetzung der darin enthaltenen Anweisungen oder Informationen.
- Mitarbeiterzufriedenheit: Regelmäßige Umfragen zur Arbeitszufriedenheit, die auch den Kommunikationsaspekt abdecken.
- Fluktuation: Abgangsrate im Kontext von Kommunikationsinitiativen – hat sich die Rate verändert, seitdem neue Kommunikationsmaßnahmen implementiert wurden?
Zielsetzung
Die KPIs sollten mit konkreten Zielen verknüpft werden, die SMART sind – spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitlich begrenzt.
Zum Beispiel:
- Erhöhung der Interaktionsrate in der internen Kommunikationsplattform um 20 % im nächsten Quartal.
- Verbesserung des Verständnisses der Unternehmensziele unter dem Personal um 15 % bis zum Ende des Jahres, gemessen durch Umfragen.
Auswertung und Anpassung
Die Datenerhebung sollte regelmäßig erfolgen, um Trends zu erkennen und Anpassungen in Echtzeit vornehmen zu können. Wenn bestimmte Maßnahmen nicht den gewünschten Effekt erzielen, sollte untersucht werden, warum das so ist, und die Strategie entsprechend angepasst werden.
Die 6 Schlüssel der effektiven, internen Kommunikation
Du kennst nun die vier Säulen der internen Kommunikation, die wichtigsten Kanäle und Messungen, aber wie setzt man sie in die Praxis um?
Hier kommen die sechs Schlüssel ins Spiel, die Deine Unternehmenskommunikation wirklich effektiv machen:
- Transparenz: Transparente Kommunikation schafft Vertrauen und macht es einfacher, Ziele und Erwartungen klar zu kommunizieren. Es fördert auch die Akzeptanz von Entscheidungen und Veränderungen im Unternehmen.
- Zuhören: Aktives Zuhören ist nicht nur für Führungskräfte wichtig. Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin sollte die Fähigkeit besitzen und nutzen, anderen zuzuhören, Fragen zu stellen und Feedback zu geben.
- Konsistenz: Eine einheitliche Kommunikation sorgt für weniger Verwirrung und Missverständnisse. Sie legt den Grundstein für eine starke Unternehmenskultur und die erfolgreiche Umsetzung von Projekten.
- Personalisierung: Nicht jede Botschaft ist für jeden gleich relevant. Durch die Personalisierung der Kommunikation kann man sicherstellen, dass die richtigen Informationen an die richtigen Personen gelangen.
- Reaktionsfähigkeit: Schnelle und sinnvolle Reaktionen auf Anfragen, Ideen oder Feedback zeigt der Belegschaft, dass ihre Meinung geschätzt wird. Es fördert ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Engagements.
- Messbarkeit: Was nicht gemessen wird, wird nicht verbessert. Setze Metriken und KPIs für Deine Kommunikationsaktivitäten, um deren Effektivität zu überwachen und kontinuierlich zu optimieren.
Wenn Du diese sechs Schlüssel erfolgreich umsetzt, hast Du nicht nur eine effektive interne Kommunikation, sondern auch eine starke Grundlage für den Unternehmenserfolg geschaffen. Es sind die Feinheiten und die Anwendung dieser Schlüssel, die die vier Säulen der internen Kommunikation wirklich zum Leben erwecken.
Die Umsetzung beginnt im Kern: Der Einfluss der Organisationskultur
Die Unternehmenskultur ist der Dirigent des Orchesters der internen Kommunikation. Sie prägt entscheidend, wie gut die sechs Schlüssel zur effektiven Kommunikation im Unternehmen greifen.
In einer transparenten Kultur wird die Klarheit der Kommunikation zur Selbstverständlichkeit. Hier wissen alle, dass klare Botschaften nicht nur erwünscht, sondern erwartet werden. In einer teamorientierten Kultur fließt relevante Information intuitiv dorthin, wo sie gebraucht wird.
Die Geschwindigkeit und Frequenz der Kommunikation sind in einer flexiblen Kultur keine starr festgelegten Größen, sondern passen sich dynamisch an Bedürfnisse und Veränderungen an. Und wo Wertschätzung an erster Stelle steht, dort ist die Kommunikation nicht nur sachlich, sondern auch empathisch und menschlich.
Kurzum: Willst Du die interne Kommunikation verbessern, fang bei der Unternehmenskultur an. Sie ist der Schlüssel, der die anderen sechs Schlüssel erst wirklich wirksam macht.
Eine gute Unternehmenskultur zu entwickeln, kann aber ein noch größeres Kunststück darstellen als eine sauber aufgesetzte interne Kommunikation. Mein Geheimtipp dafür: „Der Fisch stinkt vom Kopf“. Fang also bei der Führungsebene an. Denn dort verstecken sich die Multiplikatoren, die das gesamte Unternehmen positiv „anstecken“ können.
Die Rolle der Führung in der internen Kommunikation
Die Führungsebene hat eine Schlüsselrolle in der internen Kommunikation und prägt maßgeblich die Unternehmenskultur. Doch viele Führungskräfte sind für diese wichtige Aufgabe schlecht vorbereitet, was erhebliche Kosten verursacht. US-Unternehmen verlieren jährlich etwa 2 Billionen Dollar durch ineffektive, interne Kommunikation (Quelle: Harvard Business Review).
Der Einfluss der Informationsüberlastung
Informationsüberlastung ist ein ernstzunehmendes Problem. Laut Gartner fühlen sich 27 % der Mitarbeiter:innen von der Informationsflut überwältigt. Diese Überforderung schlägt sich auch in den Zahlen nieder: Die Anzahl der Mitarbeitenden, die die Unternehmensstrategie verstehen, halbiert sich, wenn sie sich überlastet fühlen. Von diesen sehen nur 6 % ihre Zukunft im aktuellen Unternehmen.
Das Paradox der Informationsüberflut
Ein interessantes Phänomen in diesem Kontext ist das Paradox der Informationsüberflut, bei dem sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichzeitig über- und unterinformiert fühlen.
Dieses Dilemma stellt für Führungskräfte eine zusätzliche Herausforderung dar: Wie balanciert man die Menge und Qualität der Kommunikation so, dass das Personal nicht im Informationsnebel verloren geht, aber auch nicht das Gefühl hat, außen vor zu sein?
Haupttreiber der Informationsbelastung
Während wir also Über- und Unterinformation versuchen zu balancieren, ist es wichtig, nicht einfach alles an alle zu kommunizieren.
Es gibt vier Haupttreiber der Informationsbelastung: Duplizität, Irrelevanz, Arbeitsaufwand und Inkonsistenz. Führungskräfte müssen diese Faktoren berücksichtigen, um eine effektive Kommunikationsstrategie zu entwickeln.
Duplizität und Irrelevanz sorgen für eine Flut unnötiger Informationen, während Arbeitsaufwand und Inkonsistenz die Verarbeitung der erhaltenen Informationen erschweren.
Wenn Führungskräfte die internen Kommunikationsstrategien nicht nur entwickeln, sondern auch stetig verbessern, können sie die vier Haupttreiber der Informationsbelastung – Duplizität, Irrelevanz, Arbeitsaufwand und Inkonsistenz – wirksam adressieren. Ein paar Wegweiser können dabei helfen, Informationsbelastung zu reduzieren:
- Klare Kommunikationsnormen: Es beginnt damit, klare Erwartungen für den Informationsfluss zu schaffen. Führungskräfte müssen definieren, welche Informationen für welche Mitarbeitergruppen relevant sind und wie diese am besten kommuniziert werden können.
- Zielgerichtete Kommunikation: Die Qualität der Information spielt eine ebenso wichtige Rolle wie die Quantität. Führungskräfte sollten sicherstellen, dass die Unternehmenskommunikation nicht nur reichlich, sondern auch bedeutsam ist.
Klingt nach ganz schön viel? Eine offene Feedback-Kultur kann Wunder wirken. Führungskräfte sollten regelmäßige Feedback-Sitzungen einführen und die Ergebnisse nutzen, um die Kommunikationsstrategien zu verbessern.
Denn wie wir bereits festgestellt haben: Bewusste Kommunikation ist eine wichtige Führungsaufgabe, die nicht nur die Motivation der Mitarbeiter:innen beeinflusst, sondern auch die Produktivität des gesamten Unternehmens.
Das Credo ist also: Praktizieren, nicht nur predigen! Dann wird sich ganz nach Schema Domino die positive Kommunikationskultur auf das gesamte Unternehmen auswirken.
Im Übrigen ist es ein häufiger Irrglaube, dass eine „offene Tür“-Politik ausreicht, um die Kommunikation zu fördern. In der Realität sprechen die Mitarbeiter:innen dann nämlich nur über Dinge, von denen sie glauben, dass die Führungskräfte sie hören wollen. Proaktive Gespräche sind also ein Muss, wenn es darum geht, den echten Puls des Teams zu spüren.
Fazit: Kommunikation als Schlüssel zum Unternehmenserfolg
Kommunikation ist mehr als nur die Übertragung von Informationen; sie ist ein dynamischer Prozess, der das Herz eines jeden erfolgreichen Unternehmens bildet.
Eine durchdachte Kommunikationsstrategie, die von der Auswahl der richtigen Kanäle und Tools bis zur Messung ihrer Wirksamkeit reicht, kann den Unterschied zwischen einem fluktuierenden und einem engagierten Mitarbeiterstamm ausmachen.
Geheimtipp: Die Kunst des Zuhörens
Der abschließende Geheimtipp wird oft unterschätzt: die Kunst des Zuhörens. Während viel Zeit und Ressourcen darauf verwendet werden, die “perfekte” Nachricht zu formulieren und zu verbreiten, wird das Zuhören oft vernachlässigt.
Dabei ist Feedback von Mitarbeitenden ein unschätzbarer Indikator für den Erfolg einer Kommunikationsstrategie. Ein einfacher Weg, dies umzusetzen, ist die Einrichtung eines Feedback-Kanals, in dem Mitarbeiter:innen ihre Gedanken und Bedenken teilen können (dieser kann anonym oder nicht anonym sein – beides hat Vor- und Nachteile).
Auf diese Weise kannst Du nicht nur die Stimmung im Unternehmen einschätzen, sondern auch wertvolle Einblicke gewinnen, um Deine Kommunikationsstrategie kontinuierlich zu verbessern.
Indem Du diese verschiedenen Aspekte der internen Kommunikation berücksichtigst – von der Auswahl der Kanäle bis zur Messung der Effektivität –, legst Du den Grundstein für eine Unternehmenskultur, die auf Vertrauen, Transparenz und letztlich auch auf Erfolg basiert.
Weitere Quellen des gesamten Artikels:
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