Ein Markenname ist oft das Erste, was Menschen von Deinem Unternehmen wahrnehmen – noch bevor sie Dein Logo sehen oder Deine Website besuchen. Genau wie ein guter erster Eindruck kann ein starker Markenname Türen öffnen, Emotionen wecken und Deine Botschaft klar machen.
Aber wie findest Du einen Firmennamen, der nicht nur beschreibt, was Du machst, sondern auch im Gedächtnis bleibt? In diesem Artikel zeige ich Dir Schritt für Schritt, wie Du einen einprägsamen Markennamen entwickelst, der Deine Zielgruppe begeistert und Dich von der Masse abhebt. Dazu gehört auch, dass Du eine gründliche Markenrecherche durchführst und verschiedene Schreibweisen prüfst, bevor Du Dich endgültig festlegst.
Der Weg zum perfekten Namen: Eine kleine Geschichte
Stell Dir einfach vor, Du bist Peter, ein Malermeister aus Rostock. Deine Arbeit ist Dein Stolz: Du gestaltest kunstvolle Wandflächen, bringst frische Ideen in jedes Projekt und setzt auf nachhaltige Farben. Aber Dein Unternehmensname? Malermeister Meier. Kunden wissen, was Du machst, aber sie erinnern sich kaum an Dich – schließlich gibt es viele „Malermeister“.
Dann entschließt Du Dich, etwas zu ändern. Du setzt Dich hin und überlegst: Was macht Dich einzigartig? Deine
Kreativität! Und so entsteht Farbflair – ein Name, der nicht nur beschreibt, was Du tust, sondern auch Emotionen
weckt. Kombiniert mit einem ansprechenden Logo, baust Du langfristig einen echten Markennamen auf. Jetzt sprechen
die Kunden über Dich, noch bevor sie Dich getroffen haben.
Unterschied beim Markennamen
Viele Unternehmer:innen denken, dass ihr Unternehmensname und ihr Markenname ein und dasselbe sein müssen – das stimmt jedoch nicht.
Beispiel:
Du kannst Dein Unternehmen „Malermeister Meier GmbH“ nennen, weil das rechtlich und formal korrekt ist. Aber der Markenname, den Du nach außen trägst, kann etwas völlig anderes sein, z. B. Farbflair. Bevor Du diesen Namen jedoch öffentlich machst, solltest Du eine Markenanmeldung durchzuführen um zu prüfen, ob er bereits in den Markenämtern eingetragen ist und ob Du ihn als Unionsmarke schützen lassen kannst. Dieser Markenname wird auf Deinen Briefköpfen, Deiner Website und in Deiner Werbung präsent sein. Die Malermeister Meier GmbH bleibt die rechtliche Basis, während Farbflair die Marke ist, die Du aufbaust.
Warum ist das wichtig?
Ein Markenname gibt Dir die Freiheit, kreativ zu sein, einprägsam zu bleiben und Deine Zielgruppe emotional anzusprechen – unabhängig von rechtlichen Anforderungen.
Schritt 1: Klarheit über Deine Positionierung
Ein starker Markenname beginnt mit einer klaren Positionierung. Das klingt einfach, ist aber in der Praxis oft die größte Herausforderung. Der Firmenname sollte sich von der Konkurrenz abheben. Dazu kann der Firmenname eine Metapher (also Begriffe, die mit etwas anderem vergleichen, um eine Idee zu vermitteln) enthalten. Der Name „Kraftwerk“ vermittelt beispielsweise Stärke und Energie und eignet sich somit gut für ein Fitnessstudio oder eine Maschinenbau-Firma. Eine weitere Möglichkeit zur Individualisierung bietet die Nutzung eines Akronyms (also die Kurzform von Wörtern, bei denen jeder Buchstabe für ein anderes Wort steht). „WELT“ könnte für „Wirtschaft, Entwicklung, Lernen, Technik“ stehen und ein Akronym für ein Unternehmen sein, das sich auf Bildung und Technologie spezialisiert hat.
Warum ist Positionierung so wichtig?
Deine Positionierung entscheidet, wie Du Dich von anderen unterscheidest und welche Botschaft Du nach außen trägst. Wenn Du nicht weißt, was Dich einzigartig macht, wird auch Dein Markenname generisch bleiben. Eine gründliche Marktrecherche hilft Dir hier, herauszufinden, welche Firmennamen in Deiner Branche bereits existieren und wie Du Dich von ihnen abheben kannst.
Falls Dein Unternehmen international tätig ist, kann es sinnvoll sein, Deinen Firmennamen als Unionsmarke registrieren zu lassen. Informiere Dich hierzu bei den zuständigen Markenämtern und teste verschiedene Schreibweisen um spätere Konflikte zu vermeiden.
Häufige Fehler bei der Positionierung
1.Unklarheit über die eigenen Stärken: Viele Unternehmer:innen wissen nicht genau, was sie gut können. Das führt dazu, dass sie ihre Alleinstellungsmerkmale nicht herausarbeiten können.
2.Fehlender Fokus: Wenn Du versuchst, „alles für alle“ zu sein, wird Dein Name beliebig und austauschbar.
3.Vergleich mit der Konkurrenz: Statt zu überlegen, was Dich einzigartig macht, orientieren sich viele an dem, was andere machen. Das Ergebnis? Ein Name, der sich nicht abhebt.
Schritt 2: Kreativ werden – Techniken für brillante Namensideen
Nachdem Deine Positionierung klar ist, geht es an die Namensfindung. Hier sind bewährte Methoden, um kreative Ideen zu entwickeln:
Zwei-Wort-Kombinationen: Einfach und prägnant
Zwei-Wort-Kombinationen sind ein bewährter Ansatz, weil sie leicht zu merken sind und Deine Tätigkeit mit Deinem Nutzen verbinden.
Praxisbeispiele:
• Präsenzmacher: Der Name kombiniert die Lösung (Sichtbarkeit) mit der Tätigkeit (etwas „machen“).
• Finanzmanufaktur: Eine Verbindung von Finanzen mit handwerklicher Präzision.
• Unternehmermanufaktur: Dieser Name spricht klar die Zielgruppe an und vermittelt maßgeschneiderte Unterstützung.
So setzt Du es um:
1. Notiere Begriffe, die Deine Tätigkeit und den Nutzen beschreiben, den Du Deinen Kunden bringst.
2. Experimentiere mit ungewöhnlichen Kombinationen. Was passiert, wenn Du Begriffe aus ganz unterschiedlichen Bereichen zusammenfügst?
Falls Du Schwierigkeiten hast, kreative Ideen zu entwickeln, kannst Du mit verschiedenen Schreibweisen spielen oder eine Metapher nutzen, die Dein Angebot bildlich beschreibt. Ein weiterer kreativer Ansatz kann die Bildung eines Akronyms aus Schlüsselbegriffen sein.
Brainstorming mit Struktur
Ein erfolgreiches Brainstorming beginnt mit einer klaren Struktur. Teile Deine Begriffe in Kategorien:
- Tätigkeit: Was machst Du genau?
- Nutzen: Welchen Mehrwert bietest Du?
- Emotionen: Welche Gefühle möchtest Du auslösen?
Beispiele für Fragen, die Du Dir stellen kannst:
- Welche Probleme löse ich für meine Kunden?
- Welche positiven Assoziationen sollen Kunden haben, wenn sie meinen Namen hören?
- Gibt es eine Metapher, die mein Angebot emotional auflädt?
Reflexionsfragen: Entwickle Deinen Markennamen Schritt für Schritt
Um Dir die Namensfindung zu erleichtern, beantworte diese Fragen. Sie helfen Dir, Klarheit über Deine Marke zu gewinnen und inspirieren Dich zu neuen Ideen:
1.Was unterscheidet Dich von Deinen Mitbewerbern?
• Gibt es etwas, das nur Du anbietest oder besonders gut machst?
2.Welche Emotionen möchtest Du bei Deiner Zielgruppe wecken?
• Vertrauen, Abenteuerlust, Kreativität?
3.Wer ist Deine Zielgruppe?
• Jung, digitalaffin, regional? Oder konservativ und traditionsbewusst?
4.Wenn Dein Unternehmen ein Auto wäre – welches wäre es?
• Ein SUV, das Robustheit und Zuverlässigkeit vermittelt? Oder ein sportlicher Roadster, der für Dynamik und Freiheit steht? Gehe gerne noch einen Schritt tiefer und frage Dich welches Modell Du konkret wärst. Umso detaillierter Du es beschreibst, desto besser wird das Ergebnis.
Geheimtipp: Diese Frage verwenden wir regelmäßig in unseren Branding-Workshops, und sie löst oft die besten Diskussionen aus. Warum? Weil sie direkt zeigt, wie Du wahrgenommen werden möchtest – und das ist die Basis für einen guten Firmennamen.
Der ultimative Chat-GPT-Prompt für kreative Namensideen
Tools wie Chat-GPT können Dir helfen, neue Ideen zu entwickeln. Damit die Ergebnisse überzeugend sind, brauchst Du einen präzisen Prompt – damit Du Ergebnisse erzielst, die kein anderer hat. Probiere es aus:
Ich suche kreative Namensvorschläge für meinen Unternehmensnamen. Bitte beachte folgende Details:
1. Branche: [z. B. Finanzberatung, Marketing, Handwerk].
2. Zielgruppe: [z. B. Unternehmer:innen, Start-ups, lokale Kundschaft].
3. Emotionen: [z. B. Vertrauen, Kreativität, Exklusivität].
4. Besondere Merkmale: [z. B. nachhaltige Arbeitsweise, innovative Ansätze, regionaler Fokus].
Erstelle mindestens 20 Namensvorschläge, die diese Kriterien erfüllen:
– Maximal 2 Wörter.
– Deutsche Begriffe.
– Einprägsam und leicht zu merken.
– Einzigartig und unverwechselbar.
Baue im Idealfall noch ein Keyword meiner Branche mit ein, das langfristig mein Suchvolumen erhöht.
Zusätzlich erkläre zu jedem Vorschlag, warum er passt und welche Assoziationen er weckt. Beispiel: „Finanzmanufaktur – kombiniert Finanzen und handwerkliche Präzision, ideal für hochwertige Dienstleistungen.“
Schritt 3: Prüfen und testen – Dein Name muss funktionieren
Ein starker Markenname ist ein großartiger Anfang – aber er muss auch im echten Leben funktionieren. Hier sind die entscheidenden Schritte, um sicherzustellen, dass Dein Name sowohl rechtlich als auch praktisch tragfähig ist:
- Google-Suche: Dein erster Reality-Check
Bevor Du Dich in Deinen neuen Namen verliebst, such ihn bei Google. Gibt es bereits Unternehmen mit einem ähnlichen Namen? Falls ja, solltest Du prüfen, ob Verwechslungsgefahr besteht.
Tipp: Achte nicht nur auf identische Namen, sondern auch auf ähnliche Begriffe. Wenn Du z. B. Farbflair als Namen favorisierst, könnte ein Unternehmen wie Farbenflair schon zu nah dran sein.
- DPMAregister: Der rechtliche Check
Gehe zum Deutschen Marken- und Patentamt (DPMA) und prüfe, ob Dein Wunschname bereits registriert ist. Dabei gibt es zwei wichtige Optionen:
• Wortmarke: Schutz für den geschriebenen Namen.
• Wort-Bild-Marke: Schutz für die Kombination von Name und Logo.
• Unionsmarke: Falls Du auch in der EU Schutz benötigst.
- SEO- und Domain-Check: Die Technik dahinter
Warum keine Umlaute?
Namen mit Umlauten wie ä, ö oder ü können problematisch sein. Warum? Wenn Du eine Domain für Deine Website sichern willst, musst Du Umlaut-Buchstaben wie ä oder ö häufig in ae oder oe umwandeln (z. B. „Künstler“ zu „Kuenstler“). Das sieht nicht nur weniger ansprechend aus, sondern kann auch zu Verwirrung führen. Hier ist die Schreibweise entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden.
Praxisbeispiel:
Wenn Dein Markenname „SchönMaler“ lautet, müsstest Du die Domain vermutlich als „SchoenMaler.de“ registrieren. Für potenzielle Kunden kann das irritierend sein und zu Fehlern bei der Eingabe führen. In dem Fall empfehle ich Dir die Domain mit Umlaut und ohne Umlaut zu kaufen und anschließend eine 301-Weiterleitung einzurichten.
Das i-Tüpfelchen: Keywords in Deinem Namen
Ein Markenname, der gleichzeitig ein wichtiges Keyword enthält, ist wie die perfekte Verbindung aus Branding und SEO. Aber wie funktioniert das in der Praxis?
Warum Keywords Sinn machen:
Keywords helfen nicht nur dabei, dass Deine Zielgruppe auf Google sofort versteht, was Du machst – sie beeinflussen auch, wie leicht Dein Unternehmen gefunden wird. Ein Name wie „Dachdecker Rostock“ funktioniert in lokalen Suchanfragen hervorragend.
Die ultimative Verbindung:
Das Beste ist jedoch ein Markenname, der nicht nur emotional und einprägsam ist, sondern auch ein Keyword enthält. So entsteht das Gefühl, dass Deine Marke der Inbegriff dessen ist, was Du anbietest.
Beispiel:
Ein Name wie Die Fassadenreiniger vermittelt sofort, was das Unternehmen macht: Fassadenreinigung. Gleichzeitig hat der Name eine klare, starke Präsenz und bleibt im Kopf. Es klingt, als wäre dieses Unternehmen die „Instanz“ in dieser Branche. Ein solcher Name verbindet Funktionalität mit einer Marke, die Vertrauen und Professionalität ausstrahlt.
Achtung:
Nicht jedes Unternehmen braucht ein Keyword im Namen. Aber wenn es authentisch integriert ist, kann es den Unterschied machen zwischen „ganz gut“ und „unvergesslich“. Ein guter Firmenname sollte daher nicht nur kreativ sein, sondern auch strategisch durch Markenrecherchen geprüft werden.
Lokales und überregionaler Fokus kombinieren
Einer der wichtigsten Schritte bei der Namensfindung ist die Entscheidung, ob Dein Firmenname einen lokalen oder überregionalen Fokus haben soll. Beide Ansätze haben ihre Vorteile – und es gibt auch Möglichkeiten, sie zu verbinden.
Lokale Namen:
Wenn Dein Unternehmen stark regional ausgerichtet ist, kann ein Name mit Ortsbezug Deine lokale Sichtbarkeit stärken. Beispiele wie Rostock Immobilienservice oder Baukonzept Schwerin signalisieren sofort, wo Du tätig bist, und sprechen gezielt Kunden in der Region an.
Überregionaler Fokus:
Für Unternehmen, die auch außerhalb ihrer Region wachsen möchten, sind flexiblere Namen oft die bessere Wahl. Namen wie NordWerk oder UrbanBuilders lassen sich leichter auf neue Märkte übertragen.
Die goldene Mitte:
Du kannst lokale und überregionale Ansätze auch verbinden. Ein Name wie OstseeConsulting verknüpft Regionalität mit Professionalität und bleibt auch überregional verständlich.
Tipp:
Überlege, wo Dein Unternehmen in fünf oder zehn Jahren stehen soll. Dein Firmenname sollte mit Deinem Wachstum mitgehen können. Mach Dir außerdem Gedanken, ob Du international expandieren möchtest, könnte auch eine Unionsmarke sinnvoll sein, die europaweiten Schutz bietet.
Praxisbeispiel: Der Weg zu unserem Veranstaltungsnamen
Vor einigen Tagen saß ich selber zu Hause und habe überlegt: „Wie nennen wir die Veranstaltung, die wir planen?“ Das Ziel war klar: Unternehmer:innen zusammenzubringen und ihnen nicht nur fachliche, sondern auch kreative Impulse zu geben. Es sollte Wissen vermittelt werden, das man sonst vielleicht nicht direkt in der klassischen Weiterbildung findet – Dinge, die inspirieren und motivieren.
Ich habe mich hingesetzt und überlegt: Wen wollen wir ansprechen? Wir wollten eine Zielgruppe ansprechen, die älter ist. Aber wir wollten keine Veranstaltung schaffen, bei der alle im Schlips und Anzug sitzen, sondern etwas Lockeres, wo sich die Teilnehmer:innen auf einer coolen, privaten Ebene austauschen können. So sind wir auf „Business“ als Begriff gekommen, da auch noch Unternehmer aus der Zielgruppe den Namen verstehen.
Unser Gedanke:
Die Veranstaltung sollte den Teilnehmer:innen helfen, mehr aus ihrem Unternehmen zu machen. Das Wort „Mehr“ (mit H) gefiel uns, weil es Wachstum symbolisiert. Gleichzeitig hatten wir die Ostsee als regionalen Bezug im Kopf. So entstand der Name Mehr Business.
Gestalterischer Aspekt:
Während der Namensfindung haben wir uns auch direkt überlegt, wie der Name visuell wirken könnte. Zum Beispiel könnten die beiden „E“ in „Mehr“ optisch gestreckt werden, um den Eindruck von Expansion zu vermitteln.
Das Ergebnis: Mehr Business verbindet Modernität, Regionalität und Zielgruppenansprache – ein Name, der motiviert und auffällt.
Psychologische Aspekte – Warum Emotionen zählen
Ein Markenname ist mehr als eine Bezeichnung. Er ist ein Versprechen, ein Gefühl, eine Geschichte. Warum das so wichtig ist? Emotionen bleiben im Gedächtnis – Zahlen, Fakten oder rein funktionale Begriffe tun das nicht.
Praxisbeispiel:
Ein Reisebüro mit dem Namen Abenteuerzeit spricht sofort das Bedürfnis nach Freiheit, Entdeckung und neuen Erlebnissen an. Der Name löst Bilder im Kopf aus: Einen Rucksack, eine Karte, das Summen eines Flugzeugs. Das bleibt hängen. Ein generischer Name wie Reisebüro Müller? Eher weniger.
Ein starker Name muss auch mit Leben gefüllt werden:
Der Name alleine reicht nicht. Wenn Dein Name etwas verspricht – wie Abenteuer, Qualität oder Exklusivität – dann muss Deine Marke das einlösen. Ein tolles Beispiel hierfür ist ein Café mit dem Namen Heimathafen. Der Name vermittelt Geborgenheit und Gemeinschaft – und wenn das Café mit gemütlicher Einrichtung und freundlichem Service überzeugt, bleibt das Versprechen im Kopf.
Warum das funktioniert:
Emotionen schaffen Verbindungen. Sie bauen Vertrauen auf und machen es Deiner Zielgruppe leichter, sich an Dich zu erinnern. Und wenn der Name positiv besetzt ist, trägt das auch langfristig zum Erfolg Deiner Marke bei.
Typische Fehler bei der Namensfindung – und was Du daraus lernen kannst
Auch mit den besten Techniken können bei der Namensfindung Fehler passieren, die später teuer oder schwierig zu korrigieren sind. Hier sind die häufigsten Stolperfallen – und praktische Beispiele, die zeigen, wie Du sie vermeiden kannst:
1.Zu kompliziert:
Ein Firmenname, der schwer auszusprechen oder zu buchstabieren ist, bleibt nicht im Kopf. Namen wie GeschäftskonzeptLösungsfinder24 mögen beschreiben, was Du tust, aber sie sind sperrig und unpraktisch – besonders für die digitale Welt.
Beispiel:
Statt Dachdeckungsdienstleistungsservice GmbH könntest Du Dich einfach Dachprofi nennen. Kurz, einprägsam und funktional. Zudem lässt sich ein prägnanter Name besser in einer Markenanmeldung durchsetzen.
2.Zu generisch:
Namen wie Dienstleistungsagentur Nord oder Handwerkerteam Deutschland sagen zwar, was das Unternehmen macht, sind aber austauschbar und schaffen keinen Wiedererkennungswert.
Beispiel:
Ein Name wie Nordwerker verbindet Regionalität mit einem kreativen Twist – er ist nicht nur generisch, sondern bleibt hängen.
- Namen kopieren – trotz Markeneintragung
Ein häufiger Fehler ist, anzunehmen, dass ein Markenname in einer anderen Stadt problemlos genutzt werden kann. Markenrechte gelten deutschlandweit, und ein bereits geschützter Name kann Abmahnungen oder Rechtsstreitigkeiten verursachen.
Beispiel:
Ein Café in Hamburg namens „Heimathafen“ hat den Namen markenrechtlich geschützt. Ein neues Café in Rostock möchte denselben Namen nutzen – ein rechtliches Risiko, da die Markeneintragung bundesweit gilt.
4.Trends blind folgen:
Moden wie „My-…“ oder „…ify“ können modern wirken, veralten aber schnell. Besonders bei einer langfristigen Markenanmeldung solltest Du einen Namen wählen, der auch in zehn Jahren noch funktioniert.
Beispiel:
Statt MyHandwerkify wähle einen Namen, der zeitlos ist, wie Der Dachreiniger.
5.Emotionen ignorieren:
Ein rein funktionaler Name wie Auto-Service Mitte bleibt emotionslos und austauschbar.
Beispiel:
Ein Name wie Meisterwerk Karosserie vermittelt Exklusivität und Handwerkskunst – Eigenschaften, die Vertrauen schaffen. Durch den Einsatz einer Metapher kann ein Firmenname noch kraftvoller wirken und Assoziationen wecken.
6.Die Zielgruppe nicht beachten:
Ein häufiger Fehler ist, nicht aus der Perspektive der Zielgruppe zu denken. Wenn Du ein Dachreinigungsunternehmen hast und Deine Kund:innen überwiegend 40–60 Jahre alt sind, nützt Dir ein Name wie Rooftop Cleaning Service wenig.
Beispiel:
Ein Name wie Die Fassadenreiniger spricht die Zielgruppe klar an: Er ist deutsch, direkt und vermittelt Kompetenz.
Fang jetzt an!
Das größte Hindernis bei der Namensfindung? Anfangen. Viele Unternehmer:innen zögern, weil sie Angst haben, einen „falschen“ Namen zu wählen. Aber hier ist die Wahrheit: Ein schlechter Name ist besser als keiner. Warum? Weil Du ihn immer noch optimieren kannst, sobald Deine Marke wächst.
Motivationstipp:
Setz Dir ein klares Ziel: „Bis Ende dieser Woche habe ich mindestens 10 Ideen gesammelt und 3 davon geprüft.“ Dieser kleine psychologische Druck hilft Dir, ins Handeln zu kommen.
Checkliste: So findest Du Deinen perfekten Markennamen
1.Positionierung:
• Was macht Dich einzigartig?
• Welche Probleme löst Du für Deine Kunden?
• Welche Emotionen möchtest Du wecken?
2.Brainstorming:
• Notiere Begriffe zu Deiner Tätigkeit, Deinem Nutzen und Deinen Emotionen.
• Experimentiere mit Zwei-Wort-Kombinationen oder einem Akronym.
• Nutze Tools wie Chat-GPT, um neue Ideen zu recherchieren.
3.Prüfen:
• Suche den Namen bei Google.
• Prüfe die Verfügbarkeit im DPMAregister oder bei einer Unionsmarke.
• Hole Feedback von Freund:innen und Kund:innen ein.
4.SEO-Check:
• Ist die Domain verfügbar?
• Funktioniert der Name auch online gut (Schreibweise, Keywords)?
5.Finalisierung:
• Teste den Namen in verschiedenen Kontexten (Logo, Website, Visitenkarten).
• Stell sicher, dass er in Erinnerung bleibt!
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