Unternehmenswerte werden oft als Assets bezeichnet. Dementsprechend bezeichnet der Begriff Marketing Assets (zunehmend digitale) Unternehmenswerte und -inhalte im Besitz eines Unternehmens, die im Marketing zum Einsatz kommen oder im Zusammenhang mit dem Marketing stehen.
Kurz gesagt: Marketing Assets sind Ressourcen, gestalterische Elemente oder Inhalte, die für Marketingzwecke genutzt werden. Mit ihnen wollen Unternehmen ihre Botschaften platzieren, sowie die Bekanntheit der eigenen Marke steigern und deren Reichweite erhöhen.
Marketing Assets als Unternehmenswerte können in vielen verschiedenen Formen vorliegen, wie ein Blick auf die wichtigsten Arten zeigt.
Kategorisierung von Marketing Assets
Grundsätzlich lassen sich Marketings Assets nach ihrer Form und ihrem jeweiligen Verwendungszweck einteilen. Im Marketing kommen Assets entweder in digitaler Form (wie Social Media Posts) oder in als Vermögensgegenstände in physischer Form (wie gedruckte Kundenmagazine) zum Einsatz. Wichtige Verwendungszwecke von Marketing Assets sind:
Content Assets: Darunter fallen alle Assets, die ein Unternehmen für seinen Content verwendet, um die Reichweite und Bekanntheit seiner Marke zu steigern. Beispiele hierfür sind: Blogartikel, Video-Inhalte, Social-Media-Content oder gedruckte Marketingmaterialien (wie Flyer oder Kundenzeitschriften).
Design Assets: Dies sind Assets, die ein Unternehmen für die Präsentation der Marke und Gestaltung seiner Auftritte nutzt, wie Schriftarten, Farbtöne oder Logos.
Eine andere Kategorisierung könnte nach dem primären Medium oder der Darstellungsform der Marketing Assets erfolgen, beispielsweise: textbasierte Assets (wie ein Slogan oder eine Wortmarke als Ergänzung zum Logo) und visuelle Assets (Videos, Grafiken).
Ebenfalls zu den Marketing Assets zählen Assets in Form von Vermögenswerten, die gar nicht in Marketingkampagnen, auf Social Media Postings oder anderweitig in der Öffentlichkeit zu sehen sind.
Darunter fallen Marketing Guidelines, Datenbanken für Analyse und Auswertungen von Kampagnen (wie Metadaten) und anderweitige Dokumente, die relevante Informationen für das Marketing enthalten und somit ebenfalls ihren Teil zum Unternehmenswert sowie Gewinnwachstum beitragen.
Somit lassen sich Marketing Assets auch unterscheiden, ob sie der externen oder internen Verwendung dienen. Interne Marketing Assets richten sich an die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (wie Guidelines oder Lehrmaterial für neue Produkte), während externe Marketing Assets sich an potenzielle und bestehende Kunden richten.
Letztlich ist es auch eine subjektive Perspektive, was ein Unternehmen als Marketing Asset bzw. relevanten Unternehmenswert betrachtet. Insgesamt haben jedoch alle Marketing Assets gemeinsam, dass sie auf die eine oder andere Weise einen Wert und Nutzen für das Marketing eines Unternehmens darstellen.
Aufgrund des Potenzials von Online Marketing begannen Unternehmen ihre Marketingaktivitäten auch ins Internet zu verlegen. Daher könnte eine weitere Unterscheidung Assets danach einteilen, ob sie für den digitalen Gebrauch oder für Offline-Maßnahmen gedacht sind.
Allerdings sollte eine solche Einteilung berücksichtigen, dass mittlerweile ein Großteil der Marketingkampagnen online und offline miteinander verknüpfen. Ein Bild für ein Werbeplakat kann ebenso wieder in einer Social-Media-Anzeige auftauchen.
Recht neu zu den digitalen Marketing Assets gehören Unternehmenswerte, die auf einer Blockchain gespeichert sind, wie NFTs oder andere digitale Sammelobjekte und Vermögenswerte.
Ein weiterer Unterschied zwischen digitalen und analogen Assets: Digitale Marketing Assets lassen sich leichter analysieren als ihre analogen Pendants. Bei einem Social-Media-Beitrag ist beispielsweise sofort erkennbar, wie viele Leute ihn gesehen oder damit interagiert haben.
Bei einem in der Öffentlichkeit verteilten Flyer ist es schon schwieriger herauszubekommen, wie viele Leute ihn betrachtet oder in der Hand hatten.
Zu den digitalen Assets zählen außerdem Vermögenswerte wie Daten, die Unternehmen aus Analysen bzw. dem Einsatz von Analysetools gewinnen. Zwar sind sie nicht so offensichtlich wie externe Assets, aber sie stellen dennoch einen wichtigen Unternehmenswert dar.
Mit einer entsprechenden Datenanalyse gewinnen Unternehmen bessere Insights über ihre Kunden, Zielgruppen, Metadaten und Communitys.
Welche Bedeutung haben Marketing Assets als Unternehmenswert?
Marketing Assets verleihen einer Marke ihren Wiedererkennungswert. Sie drücken aus, was eine Marke einzigartig macht.
Manche Farben, Schriftarten oder Logos sind unverkennbar in ihrer Wahrnehmung mit einem bestimmten Unternehmen oder Hersteller verbunden.
Erinnert sei hier nur an das Rot mit den schwungvollen weißen Buchstaben eines Getränkeherstellers.
Mit einer konsistenten Markenführung zum Unternehmenserfolg und Wettbewerbsvorteil
Wenn man es genau nimmt, ist die Marke an sich ebenfalls ein bedeutender Vermögenswert eines Unternehmens. Marken, die Ansehen bei den Zielgruppen genießen und einen großen Wiedererkennungswert besitzen, erhöhen deutlich den Wert von Unternehmen und somit die Aussicht auf Gewinnwachstum.
Damit das auch klappt, kommen Marketing Assets zum Einsatz, um die Reichweite und Bekanntheit einer Marke zu steigern. Assets sollten dementsprechend einen Wiederkennungswert aufweisen, um die Markenwahrnehmung konsistent zu halten.
Je besser die Markenkonsistenz ist, umso leichter fällt die Wiedererkennung auf allen Ebenen, beispielsweise Marketingmaterialien, die alle im selben Stil designt sind. Nicht umsonst ist eine durchgehende Markenkonsistenz ein echter Wettbewerbsvorteil.
Assets als Bestandteil der Marketingstrategie
Ob die gewünschten Zielgruppen Marketing Assets überhaupt wahrnehmen, hängt unweigerlich von ihrer Verwendung ab. Ein Blogbeitrag, den niemand liest, weil er sich in den Untiefen der eigenen Website versteckt, ist wenig zielführend.
Die angemessene Verwendung sowie Platzierung von Marketing Assets sollte ein gleichrangiger Bestandteil der Marketingstrategie sein, wie ihre Gestaltung und Erstellung. Außerdem benötigt der erfolgreiche Einsatz von Marketing Assets eine gründliche Organisation und Verwaltung sämtlicher unternehmenseigenen Marketing Assets.
Für digitale Assets übernehmen sogenannte Digital Asset Management Tools (abgekürzt: DAM) diese Aufgabe.
Vorteile eines Digital Asset Management Tool
Im Bereich Online und Social Media Marketing wächst der Bedarf nach digitalen Assets, wie Bilder, Videos oder Animationen. Immer mehr Social-Media-Plattformen buhlen um die Aufmerksamkeit des Publikums. Doch jede Plattform benötigt eigens für sie erstellte und angepasste Inhalte. Würde man hier die digitalen Assets noch von Hand bearbeiten, die Aufgabenliste wäre bald unendlich lang.
Digital Asset Management Tools bieten für diese Aufgaben eine Lösung. Einerseits erleichtern sie die Verwaltung der digitalen Assets und andererseits erlauben sie direkte Anpassung an die Vorgaben der jeweiligen Netzwerke und Plattformen.
Dazu zählen Faktoren, wie die korrekten Formatgrößen, technische Vorgaben und Präferenzen der Zielgruppen auf den einzelnen Plattformen und Netzwerken.
Gerade Unternehmen, die jüngere Zielgruppen im Blick haben, können von einem Digital Asset Management Tool profitieren und so rechtzeitig auf die Schnelllebigkeit von Social Media reagieren.
Die Nutzungszeit von Social Media und mobilen Anwendungen steigt, während die Aufmerksamkeitsspanne gleichermaßen sinkt. Die Geschwindigkeit, mit der neuer Content benötigt wird, sollte nicht in eine Sackgasse führen, in der Geschwindigkeit Vorrang vor Qualität hat.
Mit einer DAM-Lösung können Marken-Verantwortliche und Marketing-Teams schnell neuen Content erstellen, der aber jederzeit den Qualitätsrichtlinien des Unternehmens und dessen Marke, Kernbotschaft und Corporate Identity entspricht.
Aber neben den Vorteilen für die Markenführung schafft der Einsatz eines Digital Asset Managements ein Bewusstsein für das zunehmende Datenwachstum. Letztlich ist eigentlich alles, was während der Arbeit erstellt wird, ein digitales Asset.
Dies wirft wiederum die Frage auf, ob für eine angemessene Verwaltung der digitalen Assets gesorgt ist und ob ein Unternehmen überhaupt bereit ist, über all diese Daten die Kontrolle zu behalten.
Auch unter diesen Gesichtspunkten verhilft ein Digital Asset Management zu mehr Sorgfalt und verdeutlicht, welchen Wert mittlerweile digitale Assets für Marken und Unternehmen angenommen haben.
Digital Asset Management in der Markenführung
Wie und zu welchem Zweck die unternehmenseigenen Marketing Assets genutzt werden, liegt in der Hand des jeweiligen Marken-Verantwortlichen.
Doch zu viel Zeit damit zu verbringen, nachdenken zu müssen, welche Farbe und Schriftart, der nächste Instagram Post haben soll, hält die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit Markenführung vertraut sind, von ihrer eigentlichen Aufgabe ab: nämlich die Verantwortung über die Markenstrategie.
Eine DAM-Lösung hilft bei der Sicherstellung, dass sämtliche digitalen Assets eines Unternehmens stets in Einklang zur Markenstrategie stehen und somit die Markenkonsistenz aufrechterhalten. Gleichzeitig können Markenverantwortliche ihren Teams mehr Verantwortung übergeben.
Content, der mit Hilfe eines DAM produziert wird, ist jederzeit On-Brand. Langwierige Korrekturschleifen entfallen und es bleibt mehr Zeit für die kreative Ausgestaltung des Contents. Schließlich geht ein zu hoher Aufwand zulasten der Profitabilität.
Dies schafft Sicherheit im Team und sorgt für mehr Transparenz im Umgang mit digitalen Assets. Außerdem sorgt das DAM auf diesem Weg noch für zusätzliche Sicherheit bezüglich rechtlicher Vorgaben, Lizenzvereinbarungen, Persönlichkeitsrechte oder gewünschter Dateiformate.
Ohne ein sinnvolles DAM besteht die Gefahr, die Übersicht zu verlieren. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erstellen und bearbeiten selbst ihre Dateien ohne Übersicht, welche Assets das Team bereits erstellt hat oder an welchen Dateien derzeit gearbeitet wird.
Ebenso fehlt bei einer Markenführung ohne DAM der durchgängige Überblick über sämtliche Assets, die einem Unternehmen gehören.
In einem solchen Umfeld haben die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre eigenen Wege und Mittel gefunden, Assets zu speichern und zu verwalten. Eine einheitliche Markenführung wird dadurch erschwert.
Auswahl eines Digital Asset Management Systems
Mittlerweile lässt sich aus einer Vielzahl an Anbieter wählen, grundsätzlich ist es ratsam, bei der Entscheidung für ein DAM-Tool ein paar Merkmale zu berücksichtigen. Ein DAM sollte Funktionen aufweisen, mit denen sichergestellt werden kann, dass erstellte Assets direkt On-Brand sind. Dies ist vorwiegend bei der Zusammenarbeit mit externem Personal sinnvoll.
Diese können ihre Expertise einbringen und für das Unternehmen tätig sein, benötigen aber kein langes Briefing und müssen sich nicht erst sämtliche Richtlinien, wie Content-Vorgaben oder die CI-Richtlinien durchlesen. So bleibt mehr Zeit für die wesentlichen Aufgaben bei der Zusammenarbeit mit Externen.
Dasselbe gilt auch für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zum Marketing-Team hinzustoßen. Ein langes Onboarding entfällt und sie können umgehend ihre Ideen in die Asset-Erstellung einfließen lassen.
Je größer Unternehmen sind, desto mehr sollten sie bei der Auswahl für ein DAM-Tool darauf achten, dass die Möglichkeit besteht, feststellen zu können, ob ein Asset auch alle rechtlichen Vorgaben, wie Bildlizenzen oder andere bindende Nutzungsvorgaben, einhält. Ansonsten müssten einzelne Assets in einem zeitaufwendigen Prozess überprüft werden, ob sie alle Lizenzvereinbarungen einhalten.
Ein letzter Faktor ist die Frage, wie leicht sich das DAM-Tool technisch in die Unternehmensabläufe integrieren lässt. Diese Frage hilft zudem bei der Auswahl, ob die gewählte Lösung für das Management der digitalen Marketing Assets cloudbasiert oder eine im Unternehmen integrierte On-Premise Lösung sein soll.
Unabhängig von der gewählten Technik, für die Verwaltung der Marketing Assets ist eine Anbindung an andere Marketing Tools sinnvoll. Vorrangig gilt dies für Content-Management-Systeme und E-Commerce-Plattformen. Also diejenigen Tools, bei denen Key Visuals und ähnliche Marketing Assets zum Einsatz kommen.
Digital Asset Management Systeme: Cloud oder On-Premises
Bevor die Wahl auf einen bestimmten Anbieter fällt, sollten sich Unternehmen entscheiden, ob sie eine cloudbasierte Anwendung oder eine On-Premises-Lösung bevorzugen.
Die meisten DAM-Tools entstammen einer dieser beiden Kategorien. Cloudbasierte Lösungen werden überwiegend im Abo-Modell angeboten, während On-Premises-Lösung direkt auf einem unternehmenseigenen Server installiert werden.
Im Vergleich zu cloudbasierten Tools zur Verwaltung der digitalen Marketing Assets sind On-Premises-Lösungen oft leichter an bestehende Schnittstellen und Vorsysteme anzubinden.
Dies erleichtert die Individualisierung. Cloudbasierte Tools hingegen können gleich genutzt werden und sind aufgrund automatischer Updates jederzeit auf dem neuesten Stand.
Digital Asset Management System: Kategorisierung
Mittlerweile existieren zahlreiche Anbieter für DAM-Systeme auf dem Markt, mit einer recht großen Auswahl an Lösungen für die Verwaltung von Marketing Assets. Unternehmen sollten vor der Entscheidung überlegen, was ihre primären Assets sind und welche weiteren Funktionen sie benötigen, die über die Verwaltung hinausgehen.
So bieten die meisten Lösungen zusätzlich zu den Verwaltungsfunktionen einen Editor an. Canva ist ein Beispiel, bei dem der Editor sogar die Hauptfunktion darstellt und durch die niedrigeren Kapitalkosten sich gut für kleinere Unternehmen, sowie Freelancer:innen und Selbstständige eignet.
Inzwischen verfügt Canva über einen Brand Hub, mit dem sich Guidelines und Markenrichtlinien aufstellen lassen.
Digitale Unternehmenswerte im Brand Hub zentralisieren
Ein Brand Hub als zentraler Ort, um sicherzustellen, dass sämtliche Marketing Assets stets markenkonform erstellt und genutzt werden, sollte neben den eigentlichen Verwaltungsfunktionen ein wichtiges Auswahlkriterium sein. Angebote wie Bynder bieten darüber hinaus interne Analysetools, mit denen sich messen lässt, wie erfolgreich der Einsatz der verwalteten Marketing Assets ist.
Andere Tools legen einen Schwerpunkt auf einen bestimmten Verwendungszweck, wie die DAM-Lösung des Anbieters Papirfly, die sich unter anderem an Unternehmen richtet, die Assets für ihr Corporate oder Employer Branding einsetzen, verwalten und erstellen wollen.
Unternehmen, die bisher hauptsächlich Tools zur Erstellung von Marketing Assets nutzen, müssen nicht gleich ein vollwertiges Digital Asset Management System anschaffen, wenn die im Einsatz befindlichen Tools nicht über denselben Funktionsumfang wie ein DAM verfügen.
Tools wie Figma erlauben die Implementierung von unterschiedlichen Digital Asset Management Plug-ins. Dadurch müssen sich die verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht sofort auf ein neues Tool umstellen, und können mit ihrer bevorzugten Methode und in allen Dateiformaten weiterarbeiten.
Marketing Assets Ausblick: KI als Unternehmenswert und Marketing Asset?
Bereits jetzt nutzen schon einige Anbieter künstliche Intelligenz für die Verwaltung und Erstellung von Marketing Assets und sonstiger digitaler Unternehmenswerte.
Es scheint unwahrscheinlich, dass sich an diesem Trend etwas ändert und neue Erscheinungen wie KI-Prompts oder auch Daten für das KI-Training werden künftig an Wert und Bedeutung als Marketing Assets zunehmen.
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