Kurzfassung
Attributionsmodelle ermöglichen es Unternehmen, den Erfolg ihrer Marketingaktivitäten zu messen und zu bewerten. Sie existieren in diversen Varianten, welche auf unterschiedliche Weise den Wert jeder Interaktion mit (potenzieller) Kundschaft messen und bewerten.
Jedes Unternehmen ist einzigartig und hat eigene Ansprüche an ein solches Attributionsmodell. Somit ist es entscheidend, jenes Modell zu wählen, welches die spezifischen Unternehmensbedürfnisse bestmöglich erfüllt.
Aufgrund der einzigartigen Bedürfnisse und Ansprüche kann es schließlich auch keine allgemeingültige Lösung geben, die für jedes Unternehmen geeignet ist.
Was ist ein Attributionsmodell?
Ein Attributionsmodell ist eine Methode zur Zuordnung von Marketing-Touchpoints oder Interaktionen zu einem Verkauf oder einer Conversion. Es hilft dabei zu verstehen, welche Marketing Kanäle und Maßnahmen den größten Einfluss auf den Kaufprozess von Kundschaft haben.
Da Kunden bzw. Kundinnen normalerweise mehrere Touchpoints/Interaktionen mit einer Marke haben, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen, ist es ohne technische Unterstützung schwierig nachzuvollziehen, welche Maßnahme welchen Einfluss auf die letztliche Entscheidung hat.
So kann beispielsweise das erste Interesse über eine Social Media Werbeanzeige geweckt werden, gefolgt von mehreren Google-Suchen, bis schließlich eine Display-Werbung den finalen Kaufreiz auslöst.
Und genau an dieser Stelle kommen Attributionsmodelle zum Zuge.
Sie ermöglichen es zu verstehen, welcher Touchpoint am einflussreichsten war und somit den größten Beitrag zum Abschluss geleistet hat. Dadurch können Budgets clever verteilt sowie die Effektivität und Effizienz der einzelnen Kanäle und Maßnahmen erhöht werden. Schlussfolgernd wird sich auch der Return-on-Investment merklich steigern.
Welche Attributionsmodelle gibt es?
Es existieren zahlreiche verschiedene Typen von Attributionsmodellen. Grundsätzlich können sie in Single-Touch und Multi-Touch eingeteilt werden. Wie Du feststellen wirst, hat jedes Modell seine individuellen Vor- und Nachteile und sollte daher je nach Branche und Geschäftsmodell ausgewählt werden.
Folgend lernst Du die gängigsten Modelle samt Praxisbeispiel kennen:
Single-Touch-Modelle
Multi-Touch-Modelle
Individuelles Attributionsmodell
Wichtige Information
Google kündigte am 06.04.2023 an, dass folgende Attributionsmodelle künftig nicht mehr in Google Ads and Google Analytics verfügbar sein werden:
- First-Click
- Linear
- Position-Based
- Time-Decay
Falls Du bisher eines dieser Modelle genutzt hast oder künftig nutzen wolltest, solltest Du Dich rechtzeitig umorientieren. Die endgültige Entfernung erfolgt ab September 2023.
Quelle: support.google.com
Single-Touch-Modelle
Single-Touch-Modelle berücksichtigen nur einen Kontaktpunkt innerhalb der Customer Journey (Kundenreise) und geben diesem Kontaktpunkt den vollen Conversion-Wert.
Wenn ein Kunde oder eine Kundin also beispielsweise durch eine Suchanfrage auf Deine Website gelangt und daraufhin einen Kauf tätigt, schreibt das Single-Touch-Modell diesem ersten Kontaktpunkt den gesamten Wert zu.
Besonders geeignet für:
Aufgrund ihrer Einfachheit eignen sich Single-Touch-Modelle insbesondere für kleinere Unternehmen und Unternehmen mit geringem Marketingbudget.
Sie sind relativ leicht zu implementieren und liefern wichtige Erkenntnisse über die Customer Journey. Gleichwohl sind sie in Ihrer Aussagekraft eingeschränkter als die meisten Multi-Touch-Modelle.
First-Click
Das First-Click-Modell schreibt dem ersten Kontaktpunkt, den ein Kunde oder eine Kundin mit einer Marke oder einem Produkt hat, den gesamten Wert zu.
Dieses Modell geht davon aus, dass der erste Kontakt am meisten Einfluss auf die Kaufentscheidung hat. Schlussfolgernd wird das gesamte Marketingbudget auf den ersten Kontaktpunkt ausgerichtet und optimiert.
Beispiel:
Ein:e Online-Händler:in stellt fest, dass die meisten seiner bzw. ihrer Kunden und Kundinnen über Google-Suchanfragen auf seine bzw. ihre Website gelangen.
Basierend auf dem First-Click-Modell konzentriert er sein bzw. sie ihr gesamtes Marketingbudget auf SEO- und Google-Anzeigen.
Somit kann er bzw. sie mehr potenzielle Kundschaft ansprechen, die über diese Kanäle auf seine bzw. ihre Website gelangen.
Vorteile des First-Click-Modells:
- Hilft dabei, die Ursache-Wirkungsbeziehung zwischen Marketingaktivitäten und Conversions zu verstehen.
- Geringere Komplexität, da nur ein Kontaktpunkt betrachtet wird.
- Besonders nützlich, um die Effektivität von Marketingaktivitäten zu messen, die die Kundschaft auf die Website eines Unternehmens bringen.
Nachteile des First-Click-Modells:
- Vernachlässigt andere Kontaktpunkte, welche ebenfalls zur Conversion beitragen.
- Ignoriert den Wert der Kundenbindung und Wiederholungskäufe.
- Kann zu einer Überbewertung von Aktivitäten führen, welche zwar Traffic generieren, jedoch nicht für die tatsächliche Conversion verantwortlich sind.
Last-Click
Im Gegensatz zum First-Click-Modell ordnet das Last-Click-Modell dem letzten Kontaktpunkt, den ein Kunde oder eine Kundin mit einer Marke oder einem Produkt hat, den meisten Wert zu. Entsprechend geht diese Variante davon aus, dass der letzte Kontakt am ausschlaggebendsten für die Kaufentscheidung ist.
Beispiel:
Das Last-Click-Modell wird besonders häufig von E-Commerce-Unternehmen verwendet, da hier der letzte Kontaktpunkt zumeist auch der Kaufabschluss ist.
Ein typisches Praxisbeispiel ist der Spontankauf eines neuen Kleidungsstückes, nachdem eine Werbeanzeige in den sozialen Medien angezeigt wurde.
Vorteile des Last-Click-Modells:
- Unterstützt wird dabei, die Effektivität von Marketingaktivitäten zu bewerten, die am Ende des Kaufprozesses stattfinden.
- Berücksichtigt die Bedeutung von Kundenbindung und Wiederholungskäufen.
- Sehr nützlich, um den Erfolg von Aktivitäten zu messen, die zum direkten Kauf beitragen.
Nachteile des Last-Click-Modells:
- Vernachlässigt frühere Kontaktpunkte, welche den Kaufprozess vorbereitet haben.
- Kann zu einer Überbewertung von Marketingaktivitäten führen, die zum Kaufabschluss jedoch nicht zur Generierung von Traffic oder Interesse beitragen.
- Ignoriert die Bedeutung von Markenbewusstsein und Bekanntheit.
Multi-Touch-Modelle
Anders als bei den bisher genannten Beispielen, berücksichtigen Multi-Touch-Modelle nicht nur einen Kontaktpunkt innerhalb der Customer Journey sondern mehrere. Auf diese wird auch der Conversion-Wert aufgeteilt.
Wenn ein Kunde bzw. eine Kundin beispielsweise durch eine Suchanfrage auf Deine Website gelangt, dann ein Video ansieht und schließlich Dein Produkt kauft, wird der Conversion-Wert zwischen diesen drei Kontaktpunkten aufgeteilt.
Last-Non-Direct Click
Lineares Attributionsmodell
Position-Based
Time-Decay
Data-Driven
Last-Non-Direct Click
Das Last-Non-Direct Click-Modell (LND) gewichtet denjenigen Marketingkanal am höchsten, der vor dem Kauf beteiligt war, jedoch nicht direkt zu dem Kauf geführt hat.
Im Gegensatz zum Last-Click-Modell, welches den gesamten Wert dem letzten Klick vor dem Kauf zuweist, berücksichtigt das LND auch jene Kontaktpunkte, die zuvor berührt wurden, aber nicht unmittelbar zum Kauf geführt haben.
Beispiel:
Ein Kunde oder eine Kundin hat zuerst eine Anzeige auf Facebook gesehen und ist dann über eine Google-Suche auf Deine Website gekommen, hat dort jedoch nicht gekauft. Wenige Tage später führte eine E-Mail-Kampagne zur Bestellung.
In diesem Fall würde das LND-Modell einen Teil des Verkaufswertes der E-Mail-Kampagne zu schreiben, da es der letzte nicht-direkte Marketingkanal war, der den Kauf beeinflusst hat.
Vorteile des Last-Non-Direct Click-Modells:
- Berücksichtigung mehrerer Touchpoints: Das LND-Modell weist Marketingkanälen, welche die Customer Journey in der Vergangenheit beeinflusst haben, einen gewissen Anteil am Verkaufswert zu.
- Genauere Zuordnung als bei Single-Touch-Modellen möglich.
- Verbessert die Entscheidungsfindung und liefert ein besseres Verständnis dafür, welche Marketingkanäle den größten Beitrag zum Umsatz leisten.
Nachteile des Last-Non-Direct Click-Modells:
- Komplexität: Das LND-Modell kann aufgrund seiner komplexen Berechnungsmethode schwieriger zu verstehen und zu implementieren sein.
- Datenverfügbarkeit: Um das LND-Modell korrekt anwenden zu können, ist eine umfassende und präzise Datensammlung erforderlich.
- Nicht für alle Branchen geeignet: Insbesondere bei längeren Verkaufszyklen ist das Modell weniger aussagekräftig, da der genaue Einfluss von Marketing Kanälen undeutlicher wird.
Besonders geeignet für:
Das LND-Modell eignet sich insbesondere für Unternehmen mit komplexen Verkaufsprozessen und verschiedenen Marketing Kanälen, um die Effektivität ihrer Marketingstrategien zu verbessern. Hierzu zählen Unternehmen mit langen Verkaufszyklen und komplexen Produkten oder Dienstleistungen.
Lineares Attributionsmodell
Beim linearen Modell werden alle Touchpoints auf dem Weg zur Conversion gleich gewichtet. Somit hat jeder Interaktionspunkt den gleichen Beitrag zum finalen Abschluss.
Das einfache und faire Modell eignet sich besonders für Unternehmen mit einem linearen Kaufprozess. Wichtig ist also, dass bestimmte Interaktionen keinen größeren Kaufeinfluss haben als andere.
Beispiel:
Ein:e Online-Blumenhändler:in hat einen sehr kurzen Kaufzyklus, bei dem seine bzw. ihre Kundschaft in der Regel nur wenige Interaktionen haben, bevor sie einen Kauf tätigen.
Durch die Anwendung des linearen Modells werden alle Interaktionen gleich gewichtet. So wird recht schnell deutlich, welcher Marketing Kanal am effektivsten ist und zum Kauf führt.
Vorteile des linearen Modells:
- Leicht verständlich und einfach anzuwenden.
- Berücksichtigt alle Interaktionen gleichermaßen.
- Liefert Überblick über die Performance von Marketing Kanälen.
Nachteile des linearen Modells:
- Die Relevanz eines Touchpoints innerhalb der Customer Journey bleibt unberücksichtigt.
- Frühe oder späte Interaktionen werden möglicherweise benachteiligt.
- Touchpoints aus jüngster Zeit könnten überbetont werden.
Besonders geeignet für:
Unternehmen mit kurzen Kaufzyklen. Da der Kaufprozess in der Regel kurz und einfach ist, können alle Interaktionen gleich gewichtet werden. Somit punktet das lineare Modell mit einer simplen Implementierung.
Position-Based
Beim positionsbasierten Modell (auch U-förmiges Attributionsmodell genannt) werden die Touchpoints basierend auf ihrer Position in der Customer Journey unterschiedlich gewichtet.
Dabei haben der erste und der letzte Touchpoint eine höhere Gewichtung, da sie für das erste Interesse am Angebot und dem Kaufabschluss am wichtigsten sind. Entsprechend erhalten mittlere Interaktionen eine geringere Gewichtung.
Das positionsbasierte Attributionsmodell hilft dabei, den Fokus auf jene Interaktionen zu legen, die die Kundschaft am effektivsten durch die Customer Journey führen.
Beispiel:
Die Kundschaft eines Online-Anbieters für Luxusgüter benötigt in der Regel mehrere Interaktionen und gründliche Überlegungen, bevor sie einen Kauf tätigt. Die Kaufreise ist somit länger und ausgeprägter als bei Spontankäufen.
Durch die Nutzung des positionsbasierten Attributionsmodells kann der bzw. die Anbietende genau sehen, welche Touchpoints am effektivsten sind, um potenzielle Kundschaft durch die Customer Journey zu führen.
Er bzw. sie erfährt, welche Marketing Kanäle am wirksamsten sind, um Interessenten auf die Website zu bringen und welche Maßnahmen den finalen Kaufimpuls auslösen.
Vorteile des positionsbasierten Modells:
- Einfluss der Touchpoints in verschiedenen Phasen der Customer Journey wird berücksichtigt.
- Wirkung von Marketinginstrumenten in der frühen, mittleren und späten Phase der Customer Journey nachvollziehbar.
- Unterstützt dabei, jene Kanäle zu identifizieren, die besonders großen Einfluss auf den Abschluss haben.
Nachteile des positionsbasierten Modells:
- Subjektive Auswertung möglich.
- Die Gewichtung der einzelnen Customer Journey Phasen basiert auf Annahmen.
- Kanäle der mittleren Phase werden benachteiligt.
Besonders geeignet für:
Unternehmen mit langen Kaufzyklen, bei denen die Kundschaft für gewöhnlich mehrere Interaktionen hat, bevor sie eine Kaufentscheidung trifft. In diesem Fall können Unternehmen sehen, welche Touchpoints am effektivsten sind, um Kundschaft durch die gesamte Customer Journey zu führen.
Time-Decay
Das zeitgewichtete Attributionsmodell weist Touchpoints, die näher an der Conversion liegen, eine höhere Gewichtung zu. Der Gedanke dahinter ist, dass diese Kontaktpunkte einen größeren Einfluss auf den Abschluss haben als andere.
Zum Beispiel kann Kundschaft, die kurz vor einem Kauf eine E-Mail mit einem Rabattcode erhält, eher geneigt sein, den Kauf auch tatsächlich abzuschließen. Das zeitgewichtete Modell ist nützlich, um den Fokus auf die jüngsten und vermeintlich stärksten Interaktionen zu legen.
Beispiel:
Ein bekanntes Unternehmen aus der Modebranche verkauft Kleidung über seine Website. Um den nötigen Traffic zu generieren, werden verschiedene Marketing Kanäle wie Google Ads, Facebook Ads und E-Mail Marketing eingesetzt.
Das Unternehmen möchte feststellen, welcher Kanal am effektivsten ist, um Verkäufe zu erzielen.Durch die Anwendung des zeitgewichteten Modells kann detailliert nachvollzogen werden, welcher Kanal in der jüngsten Vergangenheit die meisten Verkäufe eingebracht hat.
Vorteile des zeitgewichteten Modells:
- Einfach anzuwenden und zu verstehen.
- Berücksichtigt alle Interaktionen.
- Identifiziert die Performance von Marketing Kanälen im Zeitverlauf.
Nachteile des zeitgewichteten Modells:
- Relevanz eines Touchpoints innerhalb der Customer Journey wird unterbewertet.
- Frühe Phasen und Interaktionen werden möglicherweise benachteiligt.
- Einfluss von Kontaktpunkten, die in jüngster Zeit stattgefunden haben, wird eventuell überbetont.
Besonders geeignet für:
Für E-Commerce-Unternehmen und generell für Unternehmen, deren Kundschaft viele Touchpoints hat, bevor sie einen Kauf tätigt. Indem den neueren Interaktionen mehr Gewicht verliehen wird, kann festgestellt werden, welche Marketing Kanäle in der jüngsten Vergangenheit am erfolgreichsten waren.
Data-Driven
Schauen wir uns zu guter Letzt das datengetriebene Attributionsmodell an. Beim datengetriebenen Modell werden, wie der Name bereits vermuten lässt, Daten aus der Customer Journey zur Analyse und Identifizierung der effektivsten Touchpoints verwendet.
Es basiert auf der Annahme, dass bestimmte Berührungspunkte einen höheren Einfluss auf die Conversion Rate haben als andere. Die Auswertungen können anschließend als Grundlage zur Optimierung von Marketingkampagnen und der Fokussierung auf die effektivsten Mittel dienen.
Beispiel:
Ein renommiertes Einzelhandelsunternehmen mit mehreren Standorten verwendet diverse Marketing Kanäle, um Traffic auf seine Website und in seine Filialen zu leiten.
Das Unternehmen hat eine große Menge an Daten und möchte diese nutzen, um die effektivsten Interaktionen zu identifizieren.
Durch die Anwendung des datengetriebenen Modells gelingt es, Muster in der Customer Journey zu erkennen und somit die effektivsten Berührungspunkte zu identifizieren.
Die verantwortlichen Mitarbeitenden können feststellen, welche Marketing Kanäle am effektivsten sind, um Kundschaft in die örtlichen Filialen zu bringen und welche Instrumente dazu beitragen, Online-Verkäufe zu erzielen.
Vorteile des datengetriebenen Modells:
- Kann große Datenmengen verarbeiten.
- Berücksichtigt den Einfluss von Touchpoints in verschiedenen Phasen der Customer Journey.
- Kann nützlich sein, um Muster in der Customer Journey zu identifizieren.
Nachteile des datengetriebenen Modells:
- Sehr komplex, setzt tiefes Fachwissen voraus.
- Datenqualität und -verfügbarkeit können die Genauigkeit beeinträchtigen.
- Vergleichsweise kostspielig, da es auf der Verwendung von künstlicher Intelligenz und Datenanalyse-Tools basiert.
Besonders geeignet für:
Unternehmen mit einer großen Menge an Daten. Durch die Analyse von Kundeninteraktionen und -daten können Muster in der Customer Journey erkannt und dadurch die effektivsten Interaktionen identifiziert werden.
Individuelles Attributionsmodell
Die genannten Beispiele sind die gängigsten Attributionsmodelle. Der Vollständigkeit halber sollte jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass auch gänzlich individualisierte Modelle möglich sind.
Sie sind genauestens auf die Unternehmenssituation und die Customer Journey zugeschnitten und stellen korrekt implementiert die bestmögliche Lösung dar. Andererseits erfordern sie einen nicht zu unterschätzenden Arbeitsaufwand sowie entsprechendes Fachwissen zur Implementierung.
Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen dürften mit den Standard-Modellen am besten fahren.
Attributionsansätze in GA4
Attributionsansätze lassen sich in Google Analytics hervorragend umsetzen. In Google Analytics 4 bezieht sich Attribution darauf, wie man den Zielwert einem bestimmten Kontaktpunkt innerhalb der Customer Journey zuordnen kann.
Dabei werden Kaufabschlüsse den verschiedenen Berührungspunkten zugeordnet, die Deine Nutzer:innen besucht haben, bevor sie sich für Dein Angebot entschieden haben. Das wohl bekannteste Analyse-Tool der Marketingwelt bietet dafür eine Reihe von vordefinierten Modellen, welche wir Dir im Folgenden vorstellen möchten:
Cross-Channel
Bei diesem Attributionsansatz gelangen Nutzende über verschiedene Digital Marketing Kanäle auf Deine Seite und führen in mehreren Sitzungen eine Conversion aus.
Intra-Channel
In diesem Fall besuchen Nutzende Deine Seite in mehreren Sitzungen über den gleichen Marketing Kanal.
Cross-Device
Wie der Name vermuten lässt, vollzieht sich die Customer Journey bei diesem Ansatz über verschiedene Endgeräte.
Cross-Page
Beim Cross-Page-Ansatz gelangen Nutzende innerhalb einer einzigen Sitzung über verschiedene Websites auf Deine Seite.
R-O-P-O
R-O-P-O steht für Research Online Purchase Offline. Übersetzt bedeutet dies, dass Nutzende sich zuerst im Internet informieren und anschließend im örtlichen Geschäft kaufen. Selbstverständlich lässt sich dieser Fall auch umdrehen.
Welche Vorteile bieten Attributionsmodelle?
Attributionsmodelle bieten zahlreiche Vorteile für Marketing-Teams und Unternehmen. Folgend erhältst Du fünf schlagkräftige Argumente für ihren Einsatz:
1. Besseres Verständnis der Customer Journey
Attributionsmodelle helfen Dir dabei, die Interaktionen der Kundschaft mit einer Marke oder einem Produkt zu verstehen. Durch das Verfolgen und Zuordnen der Touchpoints kannst Du die Customer Journey besser nachvollziehen und Dein Marketing entsprechend anpassen.
2. Effektive Budgetplanung
Auch bei der Planung des Marketingbudgets helfen die cleveren Modelle, da sie eine bessere Vorstellung davon geben, welche Kanäle und Maßnahmen den größten Einfluss auf die Conversion Rate haben. Somit kannst Du das Marketingbudget Deines Unternehmens gezielt auf die effektivsten Instrumente verteilen.
3. Optimierung von Marketingkampagnen
Wie soeben beschrieben, kannst Du jene Kanäle und Maßnahmen identifizieren, die besonders wirksam sind und diese gezielt verstärken. Dadurch können Marketingkampagnen nicht nur effektiver gestaltet, sondern auch unwirksame Kampagnen reduziert oder gänzlich abgestellt werden.
4. Reduzierung von Fehlentscheidungen
Dank der zahlreichen Zahlen, Daten & Fakten wirst Du in der Lage sein, gründlichere und differenzierte Entscheidungen zu treffen. Folglich werden Fehlerquoten reduziert sowie Kosten, Zeit und Aufwand gespart.
5. Erfolgsmessung
Mithilfe von Attributionsmodellen kannst Du den Erfolg von Marketingmaßnahmen künftig bis ins kleinste Detail messen. Durch die Zuordnung der einzelnen Touchpoints kannst Du den Einfluss der verschiedenen Kanäle auf die Conversion Rate messen und die Wirksamkeit Deiner Methoden quantifizieren.
Schließlich wirst Du das Marketing Deines Unternehmens Schritt für Schritt vorantreiben und auf das nächste Level befördern.
Fazit: Das richtige Attributionsmodell existiert … nicht
Fassen wir zu guter Letzt noch einmal das Wesentliche zusammen:
Attributionsmodelle dienen dazu, den Erfolg von Marketingaktivitäten zu messen und zu bewerten. Sie existieren in verschiedenen Arten – von einfachen Modellen wie dem zeitgewichteten oder dem linearen Modell bis hin zu komplexen algorithmischen Modellen, die maschinelles Lernen und Datenanalyse-Tools verwenden.
Jedes Modell hat seine individuellen Vor- und Nachteile und die Wahl des richtigen Typs hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hierzu zählen u. a. die Art des Geschäfts, Zielgruppe, Marketingziele und die Datenverfügbarkeit. Aufgrund der zahlreichen Faktoren kann es keine universelle Lösung geben, welche für jedes Unternehmen geeignet ist.
In der Regel sind einfache Modelle wie das zeitgewichtete oder das lineare Modell für kleinere Unternehmen mit begrenztem Marketingbudget und begrenzter Datenverfügbarkeit geeignet. Das positionsbasierte Modell bietet sich für Unternehmen, die eine detaillierte Analyse der Customer Journey benötigen und über mehr Daten verfügen, an.
Das datengetriebene Modell ist besonders nützlich für Unternehmen mit großen Datenmengen, die in der Lage sind, das Modell anzupassen und zu verwalten. Es erfordert jedoch eine höhere Investition in Ressourcen und Expertise.
Des Weiteren ist es wichtig zu beachten, dass Attributionsmodelle allein nicht ausreichen, um eine erfolgreiche Marketingstrategie zu entwickeln. Vielmehr müssen sie in Verbindung mit anderen Analyse-Tools und Datenquellen verwendet und kontinuierlich überwacht sowie angepasst werden, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Abschließend lässt sich sagen, dass jedes Unternehmen einzigartig ist und individuelle Anforderungen hat. Daher ist es entscheidend, dass Du sorgfältig prüfst, welche Art von Attributionsmodell am besten geeignet ist, um die spezifischen Bedürfnisse Deines Unternehmens zu erfüllen.
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