Immer wieder ist aus den verschiedensten Richtungen und Medien der Begriff Generation Z zu hören – oft auch im Kontext des Fachkräftemangels und des Konsumverhaltens. Der ein oder andere hat dies vielleicht schon einmal wahrgenommen und denkt hierbei vermutlich an junge Menschen und das Internet. Was die Generation Z wirklich ist und was sie auszeichnet, erklären wir Dir im folgenden Artikel.
Wer ist die Generation Z?
Unter dem Begriff Generation Z versteht man alle Menschen, die von ihrer Kindheit an mit dem Handy und dem Internet aufgewachsen sind und sozusagen in der digitalen Welt leben. Die Jahrgänge dieser Generation lassen sich hierbei nicht eindeutig abgrenzen, ungefähr lässt sich jedoch sagen, dass sie Menschen mit dem Geburtsjahr von 1998 bis 2012 umfasst.
Die Generation Z ist die Nachfolgegeneration der Millenials, zu der alle Personen gehören, die zwischen den frühen Achtzigern und den späten Neunzigern geboren sind. Diese Generation ist durchaus technikinteressiert und -affin, hat ihre Kindheit und somit die prägendsten Jahre aber noch ohne das Handy und das Internet erlebt. Als Nachfolgegeneration zur Generation Z kommt die Generation Alpha. Hierzu gehören Jahrgänge ab ca. 2012 bis voraussichtlich 2025.
Eigenschaften der Generation Z
Wie auch schon vorherige Generationen oder Bevölkerungsgruppen hat die Generation Z bestimmte Eigenschaften, die sie auszeichnen. Typisch für sie ist der Wunsch nach persönlicher Weiterentwicklung, die Suche nach einem Sinn (in der Arbeit) und das Streben nach immateriellen Gütern (Güter, die man nicht anfassen kann, zum Beispiel Aktien oder Spielstände in Spielen). Außerdem ist die eigene Selbstverwirklichung nicht außer Acht zulassen.
Sie hat einen eher realistischen Weltblick und läuft nicht verträumt und hilflos in der Welt umher. Das Arbeitsleben der „GenZ“ sollte mit dem Privatleben vereinbar sein. Durch das Internet und die ständige Vernetzung mit der Außenwelt sind die Mitglieder der Generation Z gut informiert und ständig aktuell.
Durch die schier endlosen Möglichkeiten, die das Leben heutzutage bietet und die sich durch das Internet ergeben, fällt es der Generation Z schwer, feste Entscheidungen zu treffen. Diese sind oft nur ein kurzer Zustand und werden gerne wieder geändert. Auch die Pünktlichkeit ist für die Generation Z nicht mehr so wichtig. Durch das Handy lässt sich Unpünktlichkeit in Echtzeit ankündigen, so ist es kein so großes Problem mehr, Verabredungen nicht wie vereinbart wahrzunehmen.
Merkmale der Generation Z
Im Folgenden erläutern wir Ihnen die Merkmale unserer Generation – der Generation Z.
Alter und Lebenssituation
Die Mitglieder der Generation Z sind im Moment etwa zwischen acht und zwanzig Jahren alt, wie zu Beginn schon erwähnt, lässt sich dies aber nicht eindeutig abgrenzen.
Ein Teil von ihnen geht noch regulär zur Schule. Der andere Teil befindet sich in einer sehr entscheidenden Phase, ihm steht die Tür zur Welt jetzt buchstäblich offen. Es geht um die Zukunft, um Studium, Ausbildung oder Lehre. Hier fällt vielen eine fundierte Entscheidung schwer. Einige weichen dieser aus, indem sie ein FSJ oder Auslandsjahr beginnen.
Diversität und Inklusion – Individualität in der Generation Z
In der „Gen Z“ wird Diversität, Inklusion und Individualität großgeschrieben: ein jeder soll sich so entwickeln und das machen können, was er möchte. Der Generation Z nach soll keiner aufgrund seiner weniger populären Lebensform benachteiligt werden. Ein gutes Beispiel ist hier die LGBTQ-Community, die in der Generation Z viel Anklang findet. Diese Community setzt sich hauptsächlich gegen die Diskriminierung anderer Sexualitäten wie zum Beispiel Asexualität oder Pansexualität ein.
Was ist der Generation Z wichtig?
Die Generation Z ist von traditionellen Werten geprägt, aber dennoch offen und tolerant!
Im Jahre 2016 gab es unter etwas mehr als 1200 Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren eine Umfrage, in der sie zu den Themen Familie, Zukunft und Liebe befragt wurden. 61 Prozent der Befragten gaben an, auf jeden Fall heiraten zu wollen und 67 Prozent meinten, dass sie mindestens zwei Kinder möchten. Es lässt sich hier also sehr schön sehen, dass das traditionelle Familienbild, wie man es von früher kennt, nach wie vor aktuell ist. 86 Prozent der Befragten gaben weiterhin an, dass niemand wegen seiner sexuellen Orientierung diskriminiert werde sollte. Die Generation Z ist also tolerant und offen gegenüber anderen Lebensformen. Bei der Frage, was die Jugendlichen denn nach der Schule machen wollen, gaben 73 Prozent aller Teilnehmer an, entweder ein Studium oder eine Ausbildung beginnen zu wollen oder aber eine Reise oder ein Freies Soziales Jahr/ Au Pair zu planen.
Das Entscheidungsproblem hierbei liegt jedoch nicht in der Frage, ob Studium, Ausbildung oder sonstiger Weg, sondern vielmehr in der schier endlosen Auswahl an jeweiligen Möglichkeiten. Einmal mehr zeigt sich, dass das stetig wachsende Überangebot an Informationen der Generation Z auch Schwierigkeiten bereitet.
Während man früher zu einer Beratungsstelle ging, sich bei den Eltern Rat einholte und letztendlich mit fünf bis zehn in Frage kommenden Optionen dastand, wird man heutzutage von Videos und Tests überschwemmt, die einem die richtige Arbeitsstelle versprechen.
Obgleich sich die Mitglieder der Generation Z also noch nicht immer sicher sind, wie ihre Zukunft aussehen soll, ist ihnen diese durchaus wichtig.
Kommunikation in der Generation Z
Wie schon zu Beginn des Textes erwähnt, benutzt die Generation Z das Handy und das Internet nicht nur, sie lebt förmlich darin. Logischerweise findet auch der Großteil der Kommunikation über entsprechende Apps wie WhatsApp, Instagram oder Snapchat statt. Durch diese Art der Kommunikation ist es den Jugendlichen möglich, immer up to date zu bleiben und sich gegenseitig durch Kurznachrichten oder Bilder auf dem Laufenden zu halten. Mit der App Snapchat zum Beispiel lässt sich in Sekundenschnelle ein Bild der aktuellen Lebenssituation an Freunde versenden, die dann wiederum mit einem lustigen Foto oder einer Textnachricht antworten können. Durch diese Kommunikation sind Mitglieder der Generation Z sehr viel unverbindlicher als noch vor einigen Jahren, da sich Treffen durch eine Kurznachricht innerhalb weniger Sekunden verschieben oder absagen lassen.
Das Thema Kommunikation der Generation Z ist gerade im Bereich Online Marketing von entscheidender Bedeutung. In unserem Podcast hat sich OMT-Gründer Mario Jung mit Paul Südbeck über das Phänomen Generation Z und Online Marketing unterhalten.
OMT-Podcast mit Paul Walter Südbeck, Mario Jung
Generation Z – Was sollten Online Marketer alles beachten? – OMT-Podcast Folge #016
Die Kommunikation innerhalb der modernen Medien ist auch etwas besonders. So werde beispielsweise immer mehr Abkürzungen wie „sry“ (sorry, deutsch: Entschuldigung) oder „vllt“ (vielleicht), benutzt. Hinzu kommt, dass sogenannte Emojis (digitale Smileys in Apps) über Textmessenger wie WhatsApp oder Telegram immer häufiger genutzt werden, um die fehlende Mimik und Gestik durch ein physisch anwesendes Gegenüber auszugleichen. Die Nutzung dieser Emojis kann zu Fehlinterpretationen – gerade bei älteren Generationen – führen, wodurch unter anderem Generationskonflikte entstehen können.
Die Medien der Generation Z
Die Generation Z hat im Gegensatz zu vorherigen Generationen die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Medien zu wählen und zu wechseln. Während in den vergangenen Jahrzehnten das Radio, die Zeitung oder der Fernseher das Medium Nummer eins waren, ist jetzt das Handy auf dem Vormarsch. Mitglieder der Generation Z sind von Anfang an mit einem Handy aufgewachsen und wissen es zu verstehen und zu bedienen. Sie stehen nicht wie so manch ältere Generation, zum Beispiel die Babyboomer (zwischen 1946- 1964) vor einer technischen Hürde, da sie das Handy nicht bedienen können.
Am Handy verbringt die Generation Z sehr viel Zeit in sozialen Netzwerken wie Instagram oder TikTok. Laut einer aktuellen Umfrage aus dem Jahre 2019 verbringt die „Genz“ im Durchschnitt etwas mehr als zwei Stunden am Tag auf Social Media. Erstaunlicherweise liegen die sozialen Netzwerke bei Betrachtung der täglichen Nutzungsdauer allerdings nicht auf Platz eins, hier finden sich die klassischen Medien wie Fernsehen, Radio und Zeitschriften/ Zeitungen.
Zu konstatieren ist: Viele Mitglieder der Generation Z greifen gerne noch auf die klassischen Medien zurück, obwohl die sozialen Netzwerke und damit auch das Handy definitiv eine immer wichtigere Rolle spielen.
Die Sprache der Generation Z
Ein Großteil der Generation Z befindet sich aktuell im jugendlichen Alter, weshalb die Jugendsprache besonders großen Anklang findet. Wie sich eine Sprache eben verändert, stammen heutzutage immer mehr Begriffe der Jugendsprache aus der amerikanischen Hip-Hop-Szene und sind somit englisch. Hierdurch hat sich eine Art neue Sprache entwickelt, genannt „Denglisch“, eine Mischung aus deutsch und englisch.
Ebenfalls sind die Jugendlichen sehr kreativ darin, neue Begriffe für sich zu entdecken. So gibt es in der Jugendsprache mit Ausdrücken wie Bruder, Digga, Brudi oder Habibi etliche Begriffe, um einen guten Freund anzureden. Außerdem gibt es einige Abkürzungen wie zum Beispiel Yolo (you only live once, deutsch: Man lebt nur einmal), die gerne in den Sprachgebrauch integriert werden. Auch durch diese von außen eventuell merkwürdige Sprache, können ebenfalls Generationskonflikte entstehen.
Die Bedürfnisse der Generation Z
Wie alle anderen Menschen haben auch die Mitglieder der Generation Z ihre eigenen Bedürfnisse. Diese grenzen sich in gewisser Weise von denen der anderen Generationen ab, es lassen sich aber auch Gemeinsamkeiten finden. Wie auch unter Mitgliedern anderer Generationen, gibt es in der Generation Z ein Bedürfnis nach Geborgenheit und Sicherheit. Dieses erfüllt sich für viele innerhalb ihrer Familie, welche für die meisten wichtig ist und ein Rückzugsort darstellt. Ein anderes Bedürfnis, welches viele Personen der Generation Z verspüren, ist der Wunsch nach Verfügbarkeit. Sie wollen immer erreichbar sein, umso jederzeit mit der Außenwelt kommunizieren zu können und erwarten das Gleiche von ihrem Gegenüber. Dies ist auch der Grund, warum man bei vielen Jugendlichen heutzutage auf Reisen oft als erstes die Frage hört, ob es denn an diesem Ort WLAN gibt. Hier wird schnell die zeitlich angepasste Lebenswelt der Generation Z klar.
Nachhaltigkeit und das politische Interesse der Generation Z
Die Generation Z lebt hier in Deutschland und Europa in einer der reichsten Regionen der Welt und unter sehr günstigen Bedingungen. Dies ist für sie aber kein Grund, die Augen zu schließen oder die Probleme, die es in der Welt gibt, zu ignorieren. So setzt sie sich aktiv gegen Umweltverschmutzung oder Klimawandel ein. Eine Persönlichkeit, die sinnbildlich für die Generation Z und ihr politisches Engagement steht, ist die vielseits bekannte Greta Thunberg. Sie hat mit ihrer Bewegung ,,Fridays for Future“ etliche andere Jugendliche dazu gebracht, sich gegen die Zerstörung der Umwelt und den Klimawandel einzusetzen.
Immer mehr Jugendliche achten auf ihr Handeln und achten darauf, dass sie eine Welt hinterlassen, in der auch zukünftige Generationen noch leben können. Die Generation Z ist also eine Generation, die sich für ihre und die Zukunft nachfolgender Generationen einsetzt und Probleme aktiv angeht.
Die Generation Z in Deutschland
Die Generation Z in Deutschland grenzt sich vom Verhalten, den Zielen und den Bedürfnissen nicht wirklich von der anderer Länder ab. Es ist so, dass gleichaltrige Personen in verschiedenen Ländern aufgrund von politischen und oder kulturellen Einflüssen anders erzogen werden und daher teilweise andere Werte für wichtig erachten. Generell lässt sich jedoch sagen, dass es zwischen den Ländern keine wirklichen Unterschiede gibt.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Generation Z mit dem Handy und dem Internet aufgewachsen ist und somit die prägendsten Lebensjahre damit verbracht hat. Ein Leben ohne diese digitalen Medien wäre für diese Generation undenkbar, da sie sozusagen im Internet lebt. In ihrem Leben fällt es Mitgliedern schwer, Entscheidungen zu treffen, da sie durch das Internet sehr viele Möglichkeiten aufgezeigt bekommen. Weiterhin verlieren einzelne Entscheidungen an Wert. Wenn es um die Familie geht, pflegen viele Mitglieder traditionelle Werte, allgemein ist die Generation Z aber sehr offen und tolerant gegenüber anderen Lebensformen und Sexualitäten.
Durch das Handy ist die Generation Z ständig mit der Außenwelt und ihren Freunden verknüpft. Sie ist also immer auf dem neusten Stand und teilt ihr Leben über die sozialen Medien wie Snapchat oder Instagram häufig mit der ganzen Welt.
Die Generation Z ist nicht so Politik verdroschen, wie es häufig von älteren Menschen vermittelt wird, viele junge Menschen setzen sich heutzutage für eine nachhaltigere Welt und gegen den Klimawandel ein. Man will eine Welt hinterlassen, die auch für zukünftige Generationen noch lebenswert ist.
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Danke für den sehr interessanten Artikel, auf den ich im Rahmen eines Studiums gestoßen bin. Zur Vervollständigung der Quellenangabe beim Zitieren würde ich mich freuen, wenn man mir das Erscheinungsjahr mitteilen könnte. Vielen Dank dafür!