Einleitung
Du bist gerade dabei ein Startup zu gründen? Oder möchtest Du für Dich oder Deinen Kunden eine neue Homepage erstellen?
Dann hast Du bestimmt schon gelesen, dass Text nicht ausreicht, sondern mit visuellen Medien gearbeitet werden sollte. Fotos, Videos, Animationen oder Grafiken gehören auf jede gute Webseite.
Woher sollen diese ganzen Medien kommen?
Vielleicht fragst du zuerst beim Fotografen, Filmer oder Designer deines Vertrauens an, ob er dir helfen kann. Aber wie bei anderen Arbeiten gelichermaßen, die in einem professionellen Rahmen durchgeführt werden, entstehen dabei Kosten, die auf den ersten Blick oftmals recht hoch erscheinen mögen.
Was liegt näher als bei einer Stockagentur auf Shoppingtour zu gehen?
Die Kosten sehen (auf den ersten Blick) überschaubar aus und ruckzuck hast Du visuell starkes Material für Deine Webseite oder Deinen Auftritt auf Social Media.
Die Geschichte könnte jetzt schon zu Ende sein, aber für mich fängt es hier erst richtig an. Denn so schön rosarot, wie die Nutzung von Stockmaterial auf den ersten Blick erscheint, ist sie leider nicht.
„Aber Björn, du als Fotograf & Filmer bist doch befangen!“
Ja, das bin ich.
Aber nicht, weil ich hier Pro / Contra Stockmedien argumentiere, sondern weil ich helfen möchte, dass Du für Dich und Dein Unternehmen selbst entscheiden kannst, ob Stockmedien der richtige Weg sind. Und vor allem worauf du bei Stockmedien achten musst.
Was sind Stockmedien?
Exemplarisch für Stockmedien hier der Auszug für Stockfotografie auf Wikipedia:
„Stockfotografie ist ein Bereich der Fotografie, bei dem Bilder auf Vorrat („to have in stock“ – „auf Lager haben“) produziert werden. Das Gegenteil der Stockfotografie ist demnach die Auftragsfotografie
Die vorproduzierten Aufnahmen werden meist über Bildagenturen vertrieben und verkauft.“ (Quelle: wikipedia)
Ich spreche hier bewusst von Stockmedien, weil es neben der meist verbreiteten Stockfotografie auch Stockvideos, Stockmusik oder Stockdesign-Assets gibt.
All Diesen ist gemeinsam, dass sie durch entsprechende Agenturen oder über bestimmte Plattformen verkauft werden und von jedem lizenziert werden können.
No Go für Stockmaterial:
Wo solltest Du niemals Stockmedien verwenden?
Kurz und prägnant auf den Punkt gebracht: In Bereichen, die den individuellen Kern Deines Unternehmens zeigen.
Dazu zählen:
Deine Produkte
Klingt erstmal selbstverständlich, aber gerade im Fotografenumfeld gibt es einige schwarze Schafe, die Fotos von anderen kopieren.
Deine Dienstleistungen
Hier gilt das Gleiche wie bei Deinen Produkten. Wenn du mit Grafiken, Fotos oder Videos für Deine Dienstleistung wirbst, dann sollten diese auch DEINE Dienstleistung zeigen!
Deine Person / Deine Mitarbeiter
Wenn du Deinem Unternehmen ein Gesicht geben möchtest, dann sollte es Deines sein oder eines Deiner Mitarbeiter*innen und nicht das Gesicht eines Models.
Deine Büroräume, Produktionsstätten oder Firmengebäude
Egal, ob es Dein Büro oder Deine Produktionsanlagen betrifft, auch diese sind individuell und sollten authentisch abgebildet werden.
Fakten (und Mythen) zu Stockmedien
Welche Agenturen gibt es und welche sind zu empfehlen?
Zu den bekanntesten zählen Getty, Shutterstock und Adobe Stock. Es gibt selbstverständlich noch unzählige Weitere. Alle aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen.
Bei unserem Stockfoto-Anbieter-Vergleich ist kein Rahmen groß genug, um ihn zu sprengen! Bei 31 Stockfoto-Anbietern ist auch Für DICH garantiert der Richtige dabei.
Allen großen Stockagenturen gemein ist, dass Du hier qualitativ hochwertiges Material risikofrei für Deine Zwecke kaufen kannst.
Was kosten Stockmedien?
Hier gibt es unterschiedliche Modelle, angefangen von einzelnen Lizenzen über Prepaid Ansätze bis hin zu Abo-Modellen mit einem festgelegten Kontingent an Medien pro Monat.
Gerade im Audiobereich gibt es viele Unternehmen, die ein Flatrate-Modell anbieten. Hier kann man für 200-300 € Jahresbeitrag ein Solches erwerben.
Es gibt auch kostenlose Stockmedien, die aber verschiedene Nachteile und Risiken aufweisen. Mehr dazu im weiteren Verlauf des Artikels.
Stockmedien sind in vielen Fällen hochprofessionell produziert
Für Medien von großen Stockagenturen ein klares Ja. Wenn Du bei Agenturen Stockmedien kaufst, dann sind diese üblicherweise professionell fotografiert.
Stockagenturen haben Qualitätskriterien, die je nach Agentur mehr oder weniger streng sind.
Grob kann man sagen, dass Agenturen mit „teuren“ Lizenzmodellen mehr auf die Qualität achten als Agenturen, die günstiges Material anbieten. Es ist eine Frage der Philosophie: Masse oder Klasse.
Stockmedien sind günstig
Vielerorts gibt es für ein 5er Pack an Credits 50€. Also knapp 10 € (teilweise habe ich Modelle gesehen, bei denen Fotos schon ab ca. 3,-€ zu bekommen waren).
Musik bekommt man bereits zum Flatrate-Preis. Hier gibt es einige Plattformen die für 200 -300€ im Jahr eine beliebige Anzahl an Downloads zulassen.
Videoschnipsel liegen bei ca. 50€ – 300€
Das klingt im ersten Moment günstig. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Warum das so ist, siehst Du im Abschnitt „Versteckte Kosten von Stockmedien“.
Ich kann Stockmedien beliebig verwenden
Hierzu ein klares Nein. Sowohl bei einem Stockmedium als auch bei einem individuell für Dich erstellten Medium erwirbst du Nutzungsrechte.
In diesen Nutzungsrechten ist sehr genau geregelt, was du mit dem Stockfoto, der Grafik oder dem Video machen darfst und was bei der Verwendung zu beachten ist (z.B. Urhebernennung, …). Was du nicht damit machen darfst, ist meistens nicht explizit erwähnt.
Lies dir also genau die Bedingungen durch, bevor du ein Stockfoto kaufst oder frage bei einer anderen Verwendungsart, als dort beschrieben ist, direkt bei der Agentur an.
Oftmals bieten Agenturen neben günstigeren Standard-Lizenzen auch Extended Lizenzen an, die dann zusätzliche Nutzungsrechte beinhalten.
Stockmedien sind frei von Rechten Dritter
In den meisten Fällen ist es bei großen Agenturen folgendermaßen:
Die Agenturen verlangen eine Freigabe für abgebildete Personen (Model-Release) oder Eigentum (Property-Release), bevor sie entsprechendes Material in Ihre Kartei aufnehmen.
Auch wenn das Stockmaterial vermeintlich frei von Rechten Dritter sein sollte, so besteht ein Restrisiko, dass der Einreicher bei der Agentur selbst nicht der Urheber ist.
Die großen Agenturen bieten hier aber im Falle eines Rechtsstreits Unterstützung an und halten den Käufer (bis zu einem gewissen Grad) frei von Ansprüchen Dritter.
Jeder kann Stockmedien kaufen und verwenden
Das ist richtig.
Und für mich ist das einer der größten Nachteile von Stockmaterial.
Ich habe einmal bei den drei großen Stockagenturen und bei einem der größten Anbieter von Fotos unter CC0 Lizenz, jeweils ein Foto zum Thema Businessfotografie in die Google Bildersuche geschickt. (Die Fotos sind hier verlinkt Bild 1, Bild 2, Bild 3, Bild Pexels) mit dem Ergebnis, dass Google teilweise mehrere hundert Treffer eines Fotos zeigt. Bei dem Bild aus dem Portal Pexels waren es sogar mehr als 5000 Treffer.
Das Risiko ist relativ hoch ist, dass andere (konkurrierende) Unternehmen die gleichen Medien nutzen wie Du.
Das ist keine wissenschaftliche Untersuchung, aber für mich sind diese Zahlen schon ein deutliches Indiz, dass Du das beachten solltest.
Bei Filmclips ist das nicht so problematisch, denn hier sind die Sequenzen nur kurzzeitig zu sehen.
Aber bei Fotos, Grafiken oder auch Musik kann es einem Interessenten schnell auffallen, dass er auf der Seite Deines Marktbegleiters die gleiche Grafik oder das identische Foto schonmal gesehen hat.
Die Verwendung von Stockfotos & Stockmusik ist risikolos
Neben der Suchmaschine Google ist gerade YouTube ein mögliches Risiko.
Das Risiko bei Google habe ich im nächsten Abschnitt etwas näher beschrieben.
Bei YouTube sind es insbesondere Musikstücke in Videos, die zu einem Problem werden können. Hier habe ich schon von Kollegen Beispiele gehört, dass YouTube Videos wegen vermeintlicher Urheberrechtsverstöße erstmal geblockt hat. Das Ganze hat sich dann mit dem Upload einer Lizenzdatei der Stockmusik zügig (1-2 Tage) lösen lassen, aber bis dahin war das Video nicht aufrufbar.
Wenn Du aber gerade eine Marketingkampagne mit diesem Video laufen hast, dann kann es schnell teuer werden.
Google als Damoklesschwert
Du hast bestimmt schon davon gelesen oder vielleicht einen Bilderanalysealgorithmus schon live in Aktion erlebt. Mittels künstlicher Intelligenz wird der Inhalt eines Fotos ausgewertet. Und es ist faszinierend, was dieser Algorithmus jetzt schon auf den Fotos erkennt.
Meiner Meinung nach wird Google in den nächsten Jahren diese Algorithmen soweit verfeinern, dass Bilder-SEO zu (großen) Teilen automatisch ablaufen wird.
Wie Google dann darauf reagieren wird, dass das identische Foto mit identischem Inhalt, dem gleichen Layout, etc. auf mehreren hundert Seiten zu finden ist, darauf kann Dir keiner eine Antwort geben.
Ich persönlich sehe ein Risiko, dass Google dies im schlimmsten Fall als Duplicate Content ansehen wird oder solche Bilder aus der Suche herausgenommen werden, weil Sie den Google-Nutzern keinen Mehrwert liefern.
Was auch immer die Zukunft bringen mag, mit Stockfotos trägt eure Webseite ein solches Risiko in sich.
Stockmedien aus Kundensicht
Wenn Du Dich beispielsweise auf die Suche nach einer Dienstleistung (sagen wir mal zur Erstellung deiner Webseite) machst, dann wirst du mit Sicherheit auf Stockmedien treffen.
Und erkennst Du diese direkt?
Ich wette, dass Du als jemand der regelmäßig online unterwegs ist, ein Stockfoto in 7 von 10 Fälle sofort erkennst.
Wie wirkt ein Stockfoto- oder Video auf Dich?
Innovativ & fesselnd,
oder doch
lieblos, ideenlos & austauschbar
Das führt bewusst oder unterbewusst zu Rückschlüssen auf die Qualität der Leistung des Unternehmens. (Ähnlich wie es Rechtschreibfehler machen).
Deswegen solltest Du genau überlegen, ob Du Stockmedien auf Deiner Seite einsetzt.
Versteckte Kosten bei Stockfotos
Medien von Stockagenturen sind auf den ersten Blick viel günstiger als die Beauftragung eines Fotografen, Videografen oder Designers. Ein Foto, das ein professioneller Fotograf macht, kann schnell im niedrigen bis mittleren 3-stelligen Bereich kosten. Je nach Art der Verwendung auch um einiges mehr.
Dafür kannst du einige Stockfotos kaufen.
Somit ist doch klar, dass ich lieber viele Stockfotos kaufe für das Geld.
Wenn Du aber die versteckten Kosten für Stockfotos betrachtest, dann relativieren sich die Kosten für individuelle Fotos etwas.
Versteckte Kosten
- Bis Du ein passendes Foto gefunden hast, vergeht Zeit.
Du hast viele Kandidaten zur Auswahl und so kann die Suche nach einem passenden Foto, dass den Anforderungen an CI/CD, Layout, Story die Du erzählen möchtest etc. gut und gerne eine wertvolle Stunde Arbeitszeit einnehmen. - Damit Du nicht das „Eine Fotos“ kaufst, dass ein Mitbewerber auf seiner Seite hat, ist eine weitere Recherche notwendig. Und schon wieder brauchst du einige Minuten mehr für die Auswahl.
- Sollten dann die Medien individualisiert werden, dann brauchst Du auch hier einen Grafiker, Bildbearbeiter oder Colorist. Das sind dann zusätzliche externe Kosten.
Du siehst also, die „externen“ Kosten sind bei einem Stockfoto niedrig. Aber dazu kommen noch interne Kosten.
Es ist die Frage, ob Du und Deine Mitarbeiter die Zeit für diese Auswahl und den Check der Fotos haben oder ob diese Zeit nicht besser in andere Themen investiert wird.
Zusammengefasst hier noch einmal die Vor- und Nachteile von Stockmedien als Grafik
Stockmaterial ist nicht per se gut oder schlecht. Vielmehr hat es Vor und Nachteile, die Du abwägen musst. In dieser Grafik findest Du eine Übersicht.
Kostenlose Fotos unter Creative Commons CC0 Lizenz – Fakten und Mythen
Seit einigen Jahren gibt es die Möglichkeit Bilder unter Creative Commons Lizenzen freizugeben. Zu den Anfängen des Internets gab es etwas ähnliches bereits. Man sprach damals von Public Domain (öffentlich zugängliches Material).
Es haben sich große Webseiten als Plattformen etabliert, über die kostenlose Medien „angeboten“ werden.
Das Thema ist in den letzten Jahren immer präsenter geworden und deswegen widme ich CC0 Lizenzen einen eigenen Abschnitt.
Wenn Medien kostenlos mit CC0 Lizenz auf einem Portal angeboten werden, kannst Du diese dann bedenkenlos verwenden?
Ein klares Nein.
Zwar sagt CC0 (Creative Common Rights) aus, dass das Foto frei ohne Einschränkungen verwendet werden kann. Die Lizenz besagt aber auch, dass der Urheber keine Haftung für Rechtsverstöße bei der Verwendung übernimmt.
Ebenso prüfen diese „kostenlosen“ Bildagenturen nicht, ob der Einreicher des Fotos überhaupt die Urheberrechte hat. Das ist auch schwierig zu prüfen. Allerdings nehmen sich Portale, die freie Fotos anbieten, in Ihren Nutzungsbedingungen aus der Haftung. Im Gegensatz zu professionellen Stockagenturen.
Der Nutzer ist dazu verpflichtet, die Rechtmäßigkeit der Lizenz selbst zu prüfen. Aber wie willst Du als Nutzer bewerten, ob beispielsweise eine abgebildete Person ihre Einwilligung zur Veröffentlichung gegeben hat.
Kurze Antwort. Gar nicht!
Du kannst es nicht überprüfen.
Jetzt könntest Du sagen:
„Das betrifft mich bestimmt nicht. Ich bin ja ein kleiner Fisch und überhaupt, wie soll mich denn jemand finden“
Es gibt Unternehmen, die sich auf das Auffinden von unrechtmäßig verwendeten Medien spezialisiert haben. Mittels eigener Crawler wird das Web kontinuierlich durchsucht und irgendwann finden diese Unternehmen auch Dein Bild.
Im Auftrag des Urhebers mahnen diese Unternehmen dann ab und fordern Lizenzkosten nach. Das kann schnell 3-4-stellige Beträge nach sich ziehen.
Bei großen Stockagenturen hingegen gibt es eine Qualitätssicherung, um Rechte Dritter abzusichern. Einreichungen von Medien werden nur akzeptiert, wenn entsprechenden Freigaben (Model oder Property Releases) vorliegen.
Du siehst also, auch bei Stockmedien gilt: wer billig kauft, setzt eben nicht auf Qualität und kann hinterher Probleme bekommen.
Niedrige Qualität
Zwar kann man das nicht pauschalisieren aber ein schneller Blick und Vergleich zwischen freien Bilderplattformen und Stockagenturen zeigt doch deutlich, dass es hier immense qualitative Unterschiede gibt.
Das liegt vor allem daran, dass die freien Bilderarchive (fast) keine Qualitätskontrollen durchführen. Bei Agenturen wird vor der Zulassung eines Fotos die technische- und gestalterische Qualität geprüft. Nur wenn ein Mindeststandard erreicht wird, wird ein Medium in den Katalog der Agentur aufgenommen.
Natürlich gibt es auch auf den kostenlosen Seiten Perlen, nach denen musst Du allerdings bedeutend länger tauchen – und natürlich werden diese Perlen dann auch häufiger genutzt als kostenpflichtige Fotos (siehe dazu die Stichprobe in der Google Bildersuche)
Risiken von CC0 Lizenzen
Hier habe ich für Dich die Risiken von CC0 Lizenzen in einer Grafik zusammengefasst.
Individuelle Medien – Fakten und Mythen
Jein.
Egal, ob Du individuelle Medien erstellst oder Stockmedien kaufst, eine Planung und Vorbereitung ist bei beiden Wegen unerlässlich. Du definierst, was du genau brauchst, wie das Layout deiner Webseite aussieht und welche Themen Du mit den Medien besetzen möchtest.
Bei individuellen Medien hast Du allerdings Mehraufwand bei der eigentlichen Umsetzung. Du musst den Content Creator betreuen und ggf. Deine Zeit oder die Zeit Deiner Mitarbeiter investieren, damit die Medien erstellt werden können.
Individuelle Medien sind teuer
Die Umsetzung ist teurer, aber dafür bekommst Du auch höheren Nutzen, Individualität und einzigartige Medien, die so keiner deiner Mitbewerber hat.
Persönlichkeitsrechte, Eigentumsrechte & Markenrechte sind vorab zu klären
Auch das stimmt.
Sobald Personen, Gebäude oder Marken auf den Fotos abgebildet werden, ist dies vorab zu klären.
Gerade Persönlichkeitsrechte sind seit der DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) massiv gestärkt worden. Bevor Du also einen Mitarbeiter mit einem Foto oder Video aufnehmen darfst, musst Du eine schriftliche Einwilligung einholen.
Der Bereich der DSGVO konkurriert hier mit der KUG was die Freigabe des Materials betrifft.
Die Einwilligung in der DSGVO kann jederzeit ohne Begründung zurückgezogen werden. Das bedeutet, dass ein Mitarbeiter jederzeit verlangen kann, dass Medien nicht mehr genutzt werden.
Die Freigabe nach KUG kann nur in begründeten Fällen – z.B., wenn die Verwendung ehrverletztend ist – zurückgezogen werden.
Die Rechtsprechung ist hier bislang nicht eindeutig. Es besteht also ein Risiko, dass du Fotos von Mitarbeitern nicht verwenden darfst, wenn dieser beispielsweise Dein Unternehmen verlässt.
Individuelle Medien sind passgenau
Bei guter Planung und professioneller Umsetzung stimmt das. Bereits bei der Erstellung werden Unternehmensfarben, Webseitenlayout und Verwendungszweck beachtet.
Medien können beliebig verwendet werden
Die Verwendung der Medien ist mit dem Urheber der Medien zu klären. Dafür wird eine Vereinbarung über die erlaubte Nutzung getroffen, die Nutzungsrechte. Diese können sehr spezifisch ausgestaltet werden (Nutzung für ein spezifisches Produkt oder Anwendungsfall) bis hin zur komplett offenen Nutzung, dem Buyout.
Je unspezifischer die Nutzung definiert ist, desto teurer werden die Nutzungsrechte.
Wieviel Du für die Medien an Nutzungsrechten investieren musst, ist individuelle Verhandlung zwischen Dir und dem Urheber.
Individuelle Medien sind kreativ
Hier kommt es darauf an. Professionelle Content Creator wissen, wie sie für dich kreativ Medien erstellen können. Allerdings ist Kreativität nur ein Teil. Es muss auch technisch professionell umgesetzt werden. Und die Idee muss zu Dir und Deinem Unternehmen passen. Nichts ist schlimmer als ein „biederes“ Unternehmen, dass mit einer „kreativen“ Idee ungewohnt komische Medien produziert oder produzieren lässt.
Ein Zwischenweg: Stockmedien individualisieren
Stockmaterial kann in gewissen Grenzen individualisiert werden. Ein Grafiker*in kann z.B. Farben anpassen, Texte ändern oder Objekte einfügen. Ein Videoclip mit einem passenden Overlay wirkt anders. Auch im Video kann ein Colorist die Farben (in Grenzen) anpassen.
Damit kann aus einem Stockfoto oder einem Video ein Medium werden, dass zumindest optisch zu Dir und Deinem Business passt.
Man benötigt dafür aber Fachwissen und Software-Tools, um diese Änderungen umzusetzen.
Diese Lösung erlaubt nicht viel Spielraum bei der Individualisierung. Man kauft quasi ein fertiges Auto und lässt es dann noch mit einem Slogan folieren. Es bleibt immer noch das identische Auto, sieht aber anders aus.
Auch ist darauf zu achten, ob die Nutzungsrechte eine Bearbeitung überhaupt zulassen. Oftmals ist dann eine teure erweiterte Lizenz bei den Medien notwendig, die dann den Preis wieder relativiert.
Individualisieren kann eine Lösung sein, aber das bedeutet auch höhere Kosten und ist nur im begrenzten Rahmen möglich.
Eine Idee für die Zukunft – erschaffe Deine eigene Bilderwelt
Medien sind bereits wichtig, in der Kommunikation mit Deinen Kunden und Interessenten. In Zukunft werden Sie noch wichtiger werden. Vor allem Videomaterial wird meiner Meinung nach wichtiger, aber auch Fotos.
Und auch die Erstellung wird immer „einfacher“. Deine Mitarbeiter machen vielleicht schon regelmäßig Fotos während der Arbeit. Sei es zur Dokumentation oder weil Sie z.B. selbst auf Social Media aktiv sind.
Versuche diese Medien in Deine Unternehmenskommunikation zu integrieren. Gib deinen Mitarbeitern die Möglichkeit Fotos und Medien zentral hochzuladen. Und baue dir ein funktionierendes System auf, um dich in der Fülle von Fotos zurecht zu finden.
Ich nennen das gerne den Aufbau einer eigenen „Bilderwelt“. Eine Sammlung aus Videos, Fotos, Audiomaterial und Grafiken, auf die z.B. die Marketingabteilung oder ein Social Media Manager zurückgreifen kann.
Gerne unterstütze ich Dich sowohl bei der Planung als auch Umsetzung einer solchen Bilderwelt.
Zusammenfassung / Meine Mediencheckliste
Stockmedien sind aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Sie füllen für Unternehmen eine Lücke, wenn eine Webseite oder ein Flyer schnell und rechtsicher mit Medien bestückt werden soll.
Der Einsatz sollte jedoch nicht übereilt- und nur unter Betrachtung der primären Kosten erfolgen.
Oftmals hilft dir die Beauftragung eines Fotografen, Videografen oder Designers auf Dauer besser, um dein Business voran zu bringen. Er kann passende Medien für Deine Anforderungen erstellen. Medien, die zu Deinem CI/CD passen. Die kreativ sind, die Deine Geschichte erzählen.
Weil er Dir hilft, Dich von deinen Marktbegleitern abzuheben – mit authentischen Medien
Auch darf man die „sekundären“ Kosten für Stockmedien nicht aus dem Blick verlieren.
… Aus der unüberschaubaren Menge (mehr als 350.000.000 Fotos bei Shutterstock) Fotos die thematisch, inhaltlich und vom Design zu Deinem Unternehmen passen
… Prüfung, ob die Lizenz zur gewählten Nutzung passt
… Prüfung, ob diese Medien nicht zu häufig auf anderen Seiten eingesetzt werden
… Prüfung, ob keiner deiner Mitbewerber die gleichen Fotos (oder Fotos aus der gleichen Serie) nutzt
… Adaption / Individualisierung der Fotos (z.B. Anpassen von Farben etc.)
Und die ungeklärten Risiken musst Du auch beachten
… was ist mit Google? Wann werden Stockfotos als Duplicate Content gewertet?
… Restrisiko bei Stockfotos
… Fotos unter CC0 sind aus meiner Sicht für die gewerbliche Nutzung zu riskant
Hier findest Du zwei Checklisten, die dir dabei helfen, zu entscheiden, ob du Stockmedien für Dich nutzen kannst und was bei der Auswahl der Medien zu beachten ist.
Gerne berate ich Dich bei der Auswahl und Umsetzung der Medien für Deine Homepage.
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