Kennst Du die berühmteste Community der Welt? Der Bored Ape Yacht Club (BAYC) ist ein Community Club voller Promis aus allen Branchen. Einzutreten ist denkbar einfach.
Um Teil des exklusiven Zirkels zu werden, dem Justin Bieber, Paris Hilton und Co. angehören, bedarf es lediglich den Kauf eines von insgesamt 10.000 Affenbildern, die auf der Blockchain liegen.
Justin Bieber hat für seinen Affen mit der Nummer 3001 ursprünglich 1.3 Millionen USD hinblättern müssen.
NFTs sind wie ein Grundbucheintrag im Web
Ganz kurz erklärt:
Mit der Entwicklung von Blockchain-Technologien und Kryptowährungen hat sich die digitale Welt um ein Phänomen erweitert: Non-Fungible Token, kurz NFTs.
Diese Einheiten repräsentieren einzigartige Daten auf der Blockchain und revolutionieren die Art und Weise wie wir digitales Eigentum betrachten und handhaben.
Stell Dir NFTs einfach als eine Art Grundbucheintrag für das Internet vor. Dieser hält fest, wer Orignalbesitzer:in einer digitalen Datei, in dem Fall eines Bildes, ist.
NFTs lassen sich ersteigern, kaufen oder verkaufen und lösen ein grundlegendes Problem digitaler Kunst: Wie weist man etwas wert zu, dass jeder leicht kopieren kann?
Klassischerweise lassen sich Bilder im Netz einfach via Rechtsklick („Bild speichern“) sichern. Die Kopie gleicht dem Original. Besitze ich aber das Bild als NFT, kann ich damit zweifelsfrei nachweisen, dass ich das digitale Original besitze.
Das NFT als Eintrittskarte zur Community
Der BAYC ist nicht allein. Hunderte weltweit bekannte Unternehmen wie Adidas, Nike, Starbucks oder Louis Vuitton setzen auf eigene NFT-Kollektionen, Kollaborationen und digitale Communitys. NFTs gelten auch hier als die Eintrittskarte zu einer exklusiven Gemeinschaft.
Doch wehe, die Community enttäuscht. Keine Diskussionen, keine Beiträge, kein Austausch. Wofür habe ich das NFT überhaupt gekauft?
Effektives Community Management beeinflusst klar den Erfolg von NFT-Projekten, indem es die Beziehung zwischen Creator:innen und Fans stärkt und eine dauerhafte Wertschätzung für die Kunst schafft. Wer erfolgreich NFTs launchen will, muss zuvor erfolgreich eine Community aufbauen und umgekehrt.
Wie man eine digitale Community in 5 Schritten erstellt, hat Nora bereits hier zusammengefasst. Für NFT Communities ergeben sich jedoch einige Besonderheiten.
Während es z. B. bei digitalen Communitys ausreicht, sich aufgrund einer einfachen Gemeinsamkeit zusammenzuschließen, z.B. auf beruflicher Basis „Arbeiten im Marketing“, „Social Media Manager:innen“ oder eben mit Fokus auf ein Hobby, basieren große NFT-Communitys auf einer Vision, die mit den Werten und Interessen ihrer Zielgruppe übereinstimmt.
Es geht um mehr als das reine Teilen der Kunst – des NFTs – es geht darum, gemeinsam an der Vision zu arbeiten.
Die drei wichtigsten Punkte, die es beim Aufbau einer NFT-Community im Speziellen zu beachten gilt:
Punkt 1: Authentizität und Transparenz
Sie sind die Grundlage für eine erfolgreiche Community. Sie fördern Vertrauen, Engagement und eine positive Dynamik.
In der NFT-Welt gibt es wie überall Fälle von Betrug oder anderer unlauterer Praktiken. Wer transparent und authentisch über sein NFT-Projekt berichtet, Mitglieder updated und für die Community verfügbar ist, schafft Vertrauen und eine stärkere Gemeinschaft.
Mitglieder sind nur bereit sich zu engagieren, wenn ihre Sorgen ernst genommen werden und die NFT-Community Ziele klar und ehrlich verfolgt und kommuniziert werden.
Sollten Zweifel am Projekt oder der Roadmap aufkommen, wird eine transparente Kommunikation dazu beitragen, diese Zweifel aufzulösen oder Lösungen gefunden werden.
Punkt 2: Nachhaltigkeit und Value
Im NFT-Space gibt es ähnlich wie im Aktienhandel den Begriff des „Flippings“. Das bedeutet, dass User:innen innerhalb eines kurzen Zeitraums ihre NFTs und damit ihren Zugang zur Community wieder verkaufen, um kurzfristig Gewinne zu erzielen.
Einerseits erhöht das die Liquidität im NFT-Market und den Preis der eigens erstellten NFT-Kollektion, andererseits ist das aber genau so schädlich für das Community-Building. Wenn Dein NFT lediglich als kurzfristige Investitionsmöglichkeit gesehen wird, warum sollte man sich überhaupt in der Community engagieren?
Die ursprünglichen Werte der Community rücken damit in den Hintergrund. Das NFT-Projekt und die Community stehen damit nur für schnelle Gewinne – und die Gemeinschaft fällt in sich zusammen. Dennoch lassen sich NFT-Flips nie vermeiden.
Um eine gesunde und nachhaltige NFT-Community zu fördern, ist es daher wichtig, das Gleichgewicht zwischen kurzfristigen Gewinnen und langfristiger Wertschätzung des Projekts und der Community zu finden.
Wenn der Mehrwert der Community klar definiert ist und ein hohes Engagement verzeichnet wird, dann werden Nutzer:innen selbst bei hohen Geboten auf ihr NFT nicht schwach.
Punkt 3: Gamification
Damit Nutzer:innen sich in Communitys beteiligen, ist bei NFT-Projekten Gamification, also die Anwendung von spielerischen Elementen und Mechanismen, Pflicht.
Insbesondere Discord, eine der Hautplattformen für Web3 und damit NFT-Communitys, bietet hier verschiedenste Möglichkeiten an:
- Belohnungen und Abzeichen:
NFT-Communitys können Abzeichen oder digitale Belohnungen an Mitglieder vergeben, die bestimmte Aktivitäten innerhalb der Community durchführen. Zum Beispiel könnten Mitglieder, die regelmäßig Beiträge teilen oder an bestimmten Events oder Diskussionen teilnehmen, spezielle Abzeichen erhalten, die ihre Beteiligung und ihr Engagement anzeigen. Diese Abzeichen können eine gewisse soziale Anerkennung bieten und die Mitglieder dazu ermutigen, aktiv zu bleiben. - Wettbewerbe und Herausforderungen:
Veranstalte Wettbewerbe oder Herausforderungen, bei denen Mitglieder eingeladen werden, kreative Inhalte zu erstellen oder bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Diese Wettbewerbe fördern nicht nur die Beteiligung, sondern tragen auch zur Förderung von Talenten und Kreativität innerhalb der Community bei. - Levelsysteme:
Ähnlich wie in Videospielen lassen sich bspw. auf Discord Levelsysteme einführen, bei denen Mitglieder durch ihre Aktivitäten und Beiträge im Community-Rang aufsteigen können. Mit jedem erreichten Level könnten den Mitgliedern zusätzliche Vorteile gewährt werden, wie zum Beispiel exklusiver Zugang zu Inhalten, Foren oder sogar die Möglichkeit, an bestimmten Entscheidungsprozessen teilzunehmen.
You are not alone
Partnerschaften und Kooperationen sind in der Welt von NFT-Communitys von großer Bedeutung und können erhebliche Vorteile für die eigene NFT-Community bieten.
In einer sich schnell entwickelnden und sich ständig verändernden digitalen Landschaft sind Kollaborationen mit anderen Communitys ein strategischer Schritt, um Wachstum, Vielfalt und Erfolg zu fördern.
Eine solide Partnerschaft erfordert jedoch sorgfältige Planung, klare Kommunikation und die Ausrichtung der Ziele beider Seiten, um eine nachhaltige und erfolgreiche Zusammenarbeit sicherzustellen.
Das „Warum“ ist schnell erklärt, denn durch die Kooperation gewinnt man sofortigen Zugang zu einer breiteren, bestenfalls diversen, Zielgruppe. Dafür müssen die Ziele und die User-Struktur der Kooperations-Community auch zueinander passen.
Die potenzielle Reichweite, die durch solche Partnerschaften erzielt werden kann, ist oft weit größer, als es allein möglich wäre.
Durch die Zusammenarbeit mit anderen Communitys kann man so nicht nur die eigenen NFTs präsentieren, sondern auch die Partner-Community in der eigenen NFT-Community bewerben. Dies schafft eine Win-Win-Situation, bei der beide Seiten von erhöhter Aufmerksamkeit und Interesse profitieren.
Sollte es dann zusätzlich zu einer engeren Kooperation kommen abseits von reiner Werbung, bspw. durch Zusammenarbeit, dann öffnen sich neue Ideen und Perspektiven.
Diese gegenseitige Bereicherung kann dazu beitragen, die Qualität der eigenen Community zu verbessern und die Prozesse – wie geht die kooperierende Community mit Gamification Inhalten, mit Challenges etc. um – zu optimieren. Die Lernkurve wird verkürzt, wenn man von den Erfahrungen anderer profitieren kann.
Darüber hinaus bieten Partnerschaften die Möglichkeit für gemeinsame Aktionen und Events. Gemeinsame Wettbewerbe und Challenges erhöhen die Beteiligung stark.
Es gibt eine Vielzahl von Ansätzen, um eine erfolgreiche NFT-Community aufzubauen und zu pflegen, aber eines steht fest: Community Management ist der Schlüssel zum langfristigen Erfolg von NFT-Projekten.
Community ungleich Follower:innen
Eine blühende Community ist das Herzstück jedes NFT-Projekts. Deine Community sind nicht nur passive Zuschauer:innen, sondern aktive Botschafter:innen und Unterstützer:innen Deines Projekts.
Sie tragen nicht nur dazu bei, den Wert Deiner NFTs zu steigern, sondern können auch wertvolles Feedback, Ideen und kreative Impulse liefern. Eine engagierte Community ist ein Zeichen dafür, dass Dein Projekt einen echten Einfluss hat und einen Platz in der NFT-Welt verdient.
Vergiss nie: Community-Members sind aktive Botschafter:innen Deines NFT-Projektes. Wir sprechen hier nicht von einfachen Follower:innen, sondern Personen, die (je nach NFT) viel Geld investiert haben, um Deiner Community beizutreten.
Sie sind nicht einfach nur Follower:in Deines Instagram-Kanals, die eventuell an ein bisschen Content interessiert sind. Communitys müssen, wie beschrieben, gepflegt werden.
Mitglieder müssen ermutigt werden, ihre Gedanken und Meinungen zu teilen, damit sie sich noch stärker mit dem Projekt verbunden und wertgeschätzt fühlen.
Wertschätze Deine Community
Die Einbindung der Community in wichtige Entscheidungen ist ein Zeichen von Respekt und Engagement.
Dies könnte von der Auswahl neuer NFT-Designs (für zukünftige Drops) bis hin zur Festlegung von Projektzielen reichen. Mitglieder, die das Gefühl haben, dass ihre Meinungen zählen, werden sich stärker mit dem Projekt identifizieren und sich für seinen Erfolg einsetzen.
Und natürlich können auch Konflikte auftreten: ein Ziel der Roadmap nicht eingehalten, späte Antwortzeiten, etc. Doch: effektive Moderation, klare Verhaltensrichtlinien und offene Kommunikation helfen, eine positive und respektvolle Umgebung aufrechtzuerhalten.
Insgesamt ist das NFT Community Management eine anspruchsvolle Aufgabe, die jedoch immense Belohnungen bietet. Durch den Aufbau einer engagierten, aktiven und inklusiven Community kannst Du nicht nur den Erfolg Deiner NFTs fördern, sondern auch eine lebendige Gemeinschaft von Gleichgesinnten schaffen.
Die NFT-Welt ist dynamisch und wandelt sich ständig. Indem Du die Bedürfnisse und Erwartungen Deiner Community im Blick behältst und kontinuierlich an ihrer Zufriedenheit arbeitest, wirst Du auf dem Weg zu einem erfolgreichen NFT Community Management sein.
Die größten NFT-Communitys: Affen, Punks und Bier
Wie anfangs angesprochen, ist der Bored Ape Yacht Club weiterhin das größte Aushängeschild und der Maßstab von NFT-Communitys.
Der Erfolgsfaktor: krasse Exklusivität und Mitgliedschaftsprivilegien, die seinesgleichen suchen. Yuga Labs, das Unternehmen hinter dem Club, wird laut Financial Times mit fünf Milliarden Dollar bewertet.
Hast Du schon mal im Metaverse ein Bier gekauft?
NFT Holder halten Miteigentümerrechte an einer echten Brauerei und können sich so ein jährliches „Freibier“kontigent von 100 bis 300 Dosen Bier pro NFT (je nach Seltenheitsgrad) sichern. Gleichzeitig gibt es Mitspracherechte bei wesentlichen Geschäftsentscheidungen.
Mit über 1.000 verkauften NFTs (in diesem Fall Genuss-Scheine) à 1.000 Euro ist die MetaBrewSociety eines der erfolgreichsten deutschen NFT-Projekte und die erste Web3 Brauerei. Das spiegelt sich auch in der Community wieder.
Eine der bekanntesten Communitys mit über 60.000 Mitgliedern. Viele Members, die frühzeitig das Potenzial erkannt haben, sind heute bekannte Influencer:innen in der Szene, da sich die Community schon 2017 beinahe natürlich gebildet hat.
Über 370.000 Mitglieder. Der bekannte US-Unternehmer Gary Vaynercheck verwandelte VeeFriends in eine Marke
DeGods ist eine Sammlung aus 10.000 virtuellen Gottheiten. Schon vor dem Launch in 2021 verbreitete sich DeGods. Die Kollektion war nach der Veröffentlichung im Oktober 2021 innerhalb von sieben Sekunden ausverkauft
Langfristige Bindungen wie in diesen Beispielen erfordern jahrelanges Engagement. Setze auf Langfristigkeit, indem Du langfristige Ziele entwickelst und die Community in die Entwicklungsprozesse einbindest. Dies erzeugt ein Gefühl von Kontinuität und gemeinsamer Entwicklung.
Was hält die Zukunft bereit?
Doch was hält die Zukunft für diese aufregende Sphäre bereit? Die Zukunftsaussichten sind ebenso spannend, wie vielversprechend, da NFTs weiterhin die Art und Weise revolutionieren, wie wir Kunst, Kultur, Gaming und vieles mehr erleben.
Die Zukunft der NFT-Communitys wird von technologischem Fortschritt und sich wandelnden Interessen geprägt sein. Neue Technologien werden das NFT-Ökosystem erweitern und verbessern.
Die Integration von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) in NFTs eröffnet eine völlig neue Dimension der Interaktion. Schon jetzt können Künstler:innen immersive virtuelle Galerien schaffen und auch NFTs in Gaming bringen Erlebnisse auf ein neues Level.
Abschließend solltest Du immer im Blick haben, dass nachhaltiges Community Management eine langfristige Verpflichtung ist. In der Welt des NFT Community Managements dreht sich alles um Beziehungen und Interaktionen.
Die Fähigkeit, eine inklusive und ansprechende Umgebung zu schaffen, in der Mitglieder Ideen austauschen und sich beteiligen können, ist von unschätzbarem Wert.
Die Welt der NFTs und des Community Managements bleibt dynamisch. Innovationen werden weiterhin die Art und Weise beeinflussen, wie NFTs geschaffen, gehandelt und erlebt werden. Halte Schritt mit den Veränderungen, bleibe neugierig und bereit, auf neue Herausforderungen und Chancen zu reagieren.
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