Was ist Personal Branding?
Personal Branding – ein Begriff, der seit Jahren in aller Munde ist. Aber was bedeutet es eigentlich genau, eine persönliche Marke zu erschaffen und welches prominente Beispiel hat diese Art der Markenbildung besonders geprägt?
Der aus dem Englischen stammende Begriff Personal Branding, bedeutet übersetzt soviel wie Selbstvermarktung, Eigenmarke oder auch Personenmarke. Eine einheitliche Definition sucht man im Web allerdings vergeblich. Mitunter variiert die Beschreibung in Blogs, sozialen Medien und Büchern sogar erheblich.
Dennoch wagen wir heute einen Versuch, Euch das Mysterium, um Personal Branding aus unserer Sicht näher zu bringen.
Beispiele für Personenmarken
Am besten und plakativsten lassen sich Personenmarken an echten Beispielen erklären – denn was haben erfolgreiche Persönlichkeiten wie Heidi Klum, Karl Lagerfeld oder Dieter Bohlen gemeinsam? Sie rufen ganz bestimmte Emotionen, Werte und Reaktionen hervor, die wir sonst nur von Produkten kennen. Sie haben eine klare Botschaft, verfolgen eindeutige Ziele und zeigen sich in der Öffentlichkeit immer zu 100% authentisch – ob das nun allen gefällt oder eben nicht. Ihr unverwechselbarer Charakter, das sichere Auftreten, ihr ganz besonderer Stil – eine Personenmarke bleibt im Gedächtnis und erzählt ihre ganz eigene, authentische Geschichte für jeden öffentlich zugänglich – im wahren Leben, im Web und auf Social Media Kanälen. Damit macht sie sich nahbar für eine Zielgruppe und schafft Vertrauen.
Personal Branding lebt von Ehrlichkeit – nur wer sich authentisch zeigt, ist glaubwürdig und kann zur Ikone werden.
Marken wollen vor allem eines – verkaufen. Dafür müssen sie aber zuerst unser vollstes Vertrauen – und damit das Vertrauen ihrer Zielgruppe gewinnen. Die Personenmarke, also die Personal Brand hat genau hier ihren riesigen Vorteil. Einer Person, die wir zu kennen glauben, weil sie uns durch Social Media oder andere Kanäle, so nah erscheint, kann uns viel schneller überzeugen. Wir glauben die Person zu kennen, nimmt sie uns doch fast täglich mit durch ihren Alltag. Dahinter steckt neben all der Authentizität, aber auch eine Strategie – die nur funktioniert, wenn sie exakt auf die Eigenmarke zugeschnitten ist.
Es geht bei Personal Branding also nicht in erster Linie um ein Unternehmen oder eine Marke, es geht zunächst darum, die eigene Person mit ihren besonderen Fähigkeiten und Kompetenzen in Szene zu setzen und ihr individuelles Anliegen sichtbar zu machen. Im Zentrum dieser Personal-Branding-Strategie steht der Aufbau einer merk-würdigen Persönlichkeit, die ihre Kunden zu echten Fans werden lässt. Im Grunde ist es auch für jeden Freiberufler, Selbständigen und Unternehmer erstrebenswert, eine Personal Brand zu verkörpern – die Vorteile aus einer Personenmarke erschließt sich recht schnell: Sie werden schneller im Netz gefunden, gelten bald als Experten auf ihrem Gebiet – und bekommen mehr Jobs oder Aufträge. Was ihr dabei hilft bekannter und gefragter zu werden, sind ein gut funktionierendes Netwzerk und die Präsenz auf allen zur Strategie passenden Kanälen.
Zur Marke werden – In wenigen Schritten zur Personal Brand
Neben einer absolut klaren Botschaft gibt es weitere grundlegende Bestandteile einer starken Personenmarke – hierzu zählen unter anderem:
- Das Alleinstellungsmerkmal (Geschichte & Persönlichkeit)
- Relevante Inhalte für die Zielgruppe
- Ein unverwechselbarer Stil
- Ein authentischer Auftritt
- Referenzen die den Expertenstatus bestätigen
- Ein kontinuierlich wachsendes Netzwerk und damit wachsende Reichweite
- Kontinuität: In Handlung und visuellem Konzept
Im Personal Branding ist es also wichtig, neue mutige Wege zu erschließen, um aus der breiten Masse hervorzustechen. Die sozialen Medien ermöglichen euch diesen Prozess mit Leichtigkeit, denn sie bieten die passende Bühne, um Meinungen kund zu tun und Aufmerksamkeit zu generieren. In Zukunft werden nur noch Persönlichkeiten, die sich selbst als Eigen- oder Personenmarke etablieren, diese Aufmerksamkeit erhalten. Nicht selten, polarisieren Menschen, die eine Personenmarke etabliert haben, dabei mit ihren Aussagen oder Aktivitäten. Genau das macht jedoch eine starke Marke aus – sie wirkt auf die einen anziehend und stößt bei den anderen auf Ablehnung.
Eine Personal Brand zu sein heißt, von anderen auch so wahrgenommen zu werden. Es ist die Summe aller Eindrücke, die bei der Zielgruppe hervorgerufen werden und die Übereinstimmung der Marken-Eigenschaften. Dieser Eindruck ist das Ergebnis konsequenten Handelns, das Leben der eigenen Werte- und Wissensbotschaften jeder Personal Brand.
Als Voraussetzung für den Aufbau einer starken Personenmarke gilt also nicht nur eine fachliche Kompetenz. Sie ist selbstbewusst und weiß sich selbst ganz genau einzuschätzen – sie kennt ihre Vorzüge, Stärken und auch ihre Schwächen sehr genau und weiß damit umzugehen, beziehungsweise diese zu nutzen. Sie geht mit ihren positiven Eigenschaften ebenso offensiv um, wie mit ihren negativen Charakterzügen – und „brennt“ sich somit in das Gedächtnis von Fans und Hatern ein.
Wann ist die Idee von Personal Branding entstanden?
Erstmals fiel der Begriff Personal Branding im Jahr 1997. Der Management-Coach Tom Peters nutzte die Wortwahl „Brand you“ als neue Umschreibung von persönlicher Selbstdefinition. Seine Idee wurde daraufhin von vielen Autoren und Experten aufgegriffen, die sich mit dem Thema: „Wie präsentieren und vermarkten wir uns selbst gegenüber anderen?” beschäftigten. (Quelle: de.wikipedia.org).
Allerdings haben uns das Internet und Social Media erst die Werkzeuge und Mittel in die Hand gegeben, um wirklich erfolgreiches Personal Branding zu erschaffen. Der online-Auftritt als zentrales Ausdrucks-Medium, hat Personal Branding zu dem gemacht, was es heute ist – authentisches Storytelling.
Die Markenbildung umfasst im Allgemeinen, neben der Entwicklung einer klaren Positionierung, auch den Aufbau und die Pflege eines bestimmten Images. Das Ziel ist es, mit Hilfe von klassischem Marketing, Public Relations und Networking in seinem Themenbereich zum Experten zu werden und diese Position zu verstärken. Das Ansehen der Persönlichkeit wird gezielt aufgebaut – im Idealfall entwickelt sich dann der eigene Name zum Markennamen, der mit einer klaren Botschaft und Werten assoziiert wird.
Personal Branding im Internet
Das Internet spielt in der heutigen Zeit eine übergeordnete Rolle für die Personenmarke. Neben Website und Blog, gibt es zahlreiche Social Media Kanäle. Die Frage, die dabei über allen Maßnahmen steht, ist: „Was zeigt die Personal Brand authentisch, setzt ihre Stärken in Szene und pusht den Expertenstatus am besten?“ Hinter einer nahbaren, vertrauenswürdigen Personal Brand, steht ein starkes Warum und eine Vision.
Dos & Donts für den Online Auftritt:
- Aktualität: Wer verschiedene Kanäle bespielt, sollte stets darauf achten, diese auch auf dem aktuellen Stand zu halten – oder sie lieber gleich löschen.
- Positionierung: Eine klare Botschaft und Position zu beziehen, ist auch online unumgänglich – achte dabei besonders auf eine einheitliche Kommunikation.
- Community Building: Dein Netzwerk macht Dich stark – behandle Deine Community auch genau so, mit Wertschätzung und auf Augenhöhe.
- Visuelles Branding: Ein eindeutiger Look & Feel, Farben, Schriften und wiederkehrende Elemente, ergeben einen erhöhten Wiedererkennungseffekt.
- Bleib dran: Eine Personenmarke baut sich nicht von jetzt auf gleich auf. Kontinuität und Durchhaltevermögen, sind das A und O.
Dabei solltet ihr vor allem darauf achten, neben all den Fachthemen, auch persönliches zu teilen.
Wechseln wir hierzu einmal die Perspektive: Eure Zielgruppe identifiziert sich mit euch und eurer ganz persönlichen Geschichte. Das macht sie nicht nur zu Kunden – sondern zu echten Fans, die selbst bei kleinen Fehltritten, fest zu euch stehen. Menschlich, nahbar, authentisch – das sind Eigenschaften, die Führungspersönlichkeiten, Wissenschaftler oder Freiberufler genauso für das Personal Branding mitbringen müssen, wie Unternehmer. Und das Internet bietet eine riesige Plattform für alle Themen, die zum Ausbau einer solchen Personenmarke wichtig sind.
Die Methodik hinter Personal Branding
„Menschen folgen lieber Menschen und nicht Marken.”
Ihr wisst jetzt also, dass Personal Branding euch dabei helfen kann, eure Ideen und Visionen zu teilen und zu verbreiten. Wie sieht dieser Prozess aber bei größeren Unternehmen aus? Hier können beispielsweise die Führungspersönlichkeiten den Part des Personal Branding übernehmen – als großes Vorbild können wir euch hier Steve Jobs nennen, der das Herz von Apple ausgemacht hat. Jeder kannte ihn, selbst wenn er gar keine Apple Produkte genutzt hat. Seine Geschichte, seine Vision und Botschaft haben viele Menschen berührt und zu großen Fans gemacht. Er hat wesentlich zum großen Erfolg seiner Marke Apple beigetragen.
Es können aber auch besondere Mitarbeiter in die Rolle der Personal Brand treten, auch diese Konstellation ist höchst profitabel für jedes Unternehmen. So geben Firmen auf Social Media einzigartige Einblicke in Produktionsabläufe: Einzelne Mitarbeiter werden zum Gesicht des Unternehmens und nehmen ihre Kunden mit in ihren Alltag. Man spricht hierbei auch von Corporate Influencing.
Generell lässt sich die Personal Branding Methodik in verschiedene Ansätze einteilen:
- Personenbezogene Marke: Personal Branding
- Mitarbeiter, die ihr Unternehmen über die sozialen Medien bewerben: Corporate Influencer
- Führungskräfte, die sich und ihr Unternehmen über Social Media vermarkten: Social CEO
- Erschaffen einer Arbeitgebermarke, um herausragende Mitarbeiter zu gewinnen: Employer Branding
Fakt ist, dass sich der Trend des Personal Branding weiter durchsetzen wird. Nur wer sich in der Öffentlichkeit regelmäßig authentisch zeigt, hat längerfristig Erfolg in seinem Business. Eine sorgfältig aufgebaute Online Reputation sind das A und O der Personal Brand – stimmen Botschaften, Werte und Visionen, die im Web gefunden werden mit dem überein was du als Person darstellst, hast du es geschafft.
Was haben Personal Branding und Storytelling miteinander zu tun?
Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte und so auch seine ganz eigene Meinung und Sicht auf die Dinge. Diese persönlichen Erfahrungen und daraus resultierenden Eigenschaften, bilden den USP (Unique Selling Proposition) der Personenmarke.
Beim Personal Branding ist also die Geschichte ausschlaggebend für den Erfolg der dahinterstehenden Marke. Geschichten, die mitreißen, verkaufen einfach besser. Das bedeutet aber keinesfalls, dass wir uns diese Geschichten ausdenken dürfen!
Erste Priorität im Personal Branding ist Authentizität. Das Ziel ist nicht, Deine Kunden mit Lügenmärchen einzufangen – im Gegenteil: Die Personal Brand macht sich durch ihre Geschichte nahbar und verletzlich. Ob es nun eine traurige Kindheitsgeschichte, eine überstandene Depression oder eine imposante Erfolgsgeschichte ist – findet sich die Zielgruppe hier wieder, entsteht Vertrauen und Glaubwürdigkeit – Du wirst zum Vorbild und Sinnbild einer Gemeinschaft.
Natürlich ist das Geschichten erzählen, um eine Kernbotschaft weiter zu vermitteln, keine neue Erfindung. Seit einigen Jahren setzt sich das so genannte Storytelling aber auch im Marketing mehr und mehr durch. So wird inzwischen um jedes Produkt und jede Dienstleistung, eine Story gestrickt. So bleiben Marken und ihre Botschaften einfach besser im Gedächtnis – der Verbraucher fühlt sich abgeholt und findet sich schneller wieder. Jeder von euch, kann das täglich in den Werbeunterbrechungen, im Fernsehen verfolgen – und ganz sicher, fällt euch genau jetzt ein gutes Beispiel ein.
Umso besser die Geschichte, desto besser auch deren Verbreitung: Werden bestimmte Gefühle und Emotionen beim Betrachter ausgelöst, weil er vielleicht genauso eine Geschichte selbst erlebt hat, oder es gerade zu seiner Lebenssituation passt, erzählt er die Geschichte anderen weiter.
Weil es so wichtig ist: Kontakte knüpfen und ein starkes Netzwerk aufbauen.
Eine Personenmarke lebt davon, gesehen und gehört zu werden. Da sind Multiplikatoren und Kooperationen gefragt – aber Obacht: Nicht jeder Kontakt ist auch ein guter Kontakt. Hier darf nach Werten und einem übergeordneten Ziel überprüft werden. Gerade bei Kooperationen muss es einen gemeinsamen Nenner geben.
Denn wenn wir ganz ehrlich sind, gestalten diese Menschen dein Image als Personal Brand mit: Auf das, was sie über Dich sagen und welche Meinung sich daraus bildet, hast Du nicht immer einen großen Einfluss. Dazu zählt eben auch, welche Veranstaltungen eine Person besucht, mit wem sie sich dort unterhält und welche Art von Gesprächen sie führt.
Wenn also auch Du Dich als Personenmarke positionieren möchtest, sei Dir bewusst darüber, dass die richtigen Kontakte ein Gamechanger sein können.
Fazit
Fassen wir einmal zusammen – wodurch wird Personal Branding also möglich?
- Die sozialen Medien und das World-Wide-Web machen es möglich, dass der Mensch mit seiner Geschichte als Marke in den Vordergrund rückt
- Führungspersönlichkeiten können ihre Botschaften und Visionen sowie ihre Kompetenzen und Leistungen authentisch nach außen zu kommunizieren, um mehr Aufmerksamkeit für ihre Produkte zu erzielen
- Die Digitalisierung ermöglicht eine neue Art der Meinungsbildung.
- Expertenstatus und Meinungsführerschaft lassen sich durch den Aufbau einer Online-Reputation erreichen.
- „Menschen folgen lieber Menschen als Marken.“ (Zitat Ibrahim Evsan, 2009)
Ihr kennt nun alle Do’s and Dont’s für eure eigene Personal Branding Strategie. Die Zeit selbst zur Marke zu werden ist reif – wenn ihr selbständig seid, wird dies euer Business nochmal auf ein ganz neues Level heben. Am besten startet ihr noch heute, mit euren ersten Schritten zur Personenmarke.
Aber auch als Angestellter könnt ihr mit Personal Branding für euer Unternehmen einen echten Mehrwert schaffen. Denn wenn sich die Menschen mit eurer Botschaft identifizieren können, bringt ihr ihnen auch euer Angebot sehr viel näher. Also raus mit euch und mischt die sozialen Medien einmal so richtig auf!
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