Tagtäglich werden wir beim Surfen im Internet durch tausende Bilder auf das riesige Überangebot an Waren auf den unterschiedlichsten Onlineplattformen aufmerksam gemacht. Bekanntlich ist der erste Eindruck das wichtigste Merkmal, um das Interesse eines Produktes bei einem potentiellen Käufer zu wecken. Die visuelle Übermittlung bildet das Fundament für eine erfolgreiche Verkaufsstrategie für auf dem Online-Marktplatz tätige Unternehmen. Alles was Du konkret zum umfangreichen Themenbereich der Produktfotografie wissen solltest, damit Du selbst richtig durchstarten kannst, haben wir in unserem folgenden Beitrag für dich gesammelt.
Haben ansprechende Aufnahmen die größte Relevanz im Onlinehandel?
Wohl kaum ein anderes Kriterium strahlt so viel Aussagekraft über ein Produkt aus, wie eine optische Darlegung in Form einer ausdrucksstarken Fotografie. Bei der Suche nach einem spezifischen Artikel orientierst Du dich erfahrungsgemäß nicht nach dem Listing, sondern hauptsächlich nach den visuellen Impressionen, die dabei auf dich einwirken. Du legst deinen Fokus automatisch auf die vorgeschlagenen Bilder – Titel und Beschreibung werden erstmals in den Hintergrund gerückt. Aufgrund dessen konzentrierst Du dich voll und ganz auf die vorhandenen Bilder der Artikel und filterst gewohnheitsgemäß den Match heraus, der deinen persönlichen Vorstellungen am besten entspricht. Stimmt der visuelle Match letztendlich mit deinen Ansprüchen überein, so landet das gewünschte Gut mit nur einem Klick in deiner Einkaufsliste.
Ist der Sale also im Grunde genommen nur von den Fotografien abhängig?
Aussagekräftige fotografische Darstellungen sind ein essentieller Indikator, um den Verkauf eines Produktes gewinnbringend und effektiv zu fördern. So lässt sich also behaupten, dass der Erwerb eines Gegenstandes zu 90 Prozent durch die Fotografie bedingt ist. Der kommerzielle Aspekt besteht konkret darin, die Produktfotografien so zu gestalten, dass allein durch eine einzige Abbildung sämtliche Informationen und Eigenschaften wiedergegeben werden. Welche spezifischen Besonderheiten spielen für dich die größte Rolle, bevor du dich dafür entscheidest, einen Artikel zu erwerben? Meistens orientiert sich die Aufmerksamkeit, die wir einer Sache schenken, auf Charakteristiken wie zum Beispiel Farbe, Größe, Form, Beschaffenheit und vieles mehr. Lassen sich diese wesentlichen Informationen bereits in Bildern ausdrücken, so wird das Listing für den Kunden nebensächlich. Du solltest dementsprechend deine Artikel so in Szene setzen, dass sich diese ohne zusätzliche Beschreibungen oder beiläufige Werbungen anderer Händler unmittelbar in der Einkaufstasche der Kundschaft wieder finden. Ganz nach dem Motto: Von der Galerie zum Warenkorb.
Können exzellente Fotografien sogar geringwertige Produkte kompensieren?
So hochwertig die Aufnahme eines bestimmten Artikels auch sein mag – ist die Qualität mangelhaft kann selbst eine hervorragende Fotografie keine Wunder bewirken. Sind eine ausgezeichnete visuelle Erscheinung und eine in Wahrheit minderwertige Beschaffenheit eines Gutes viel zu widersprüchlich, so findet sich die Ware durch einen Rückversand schnell beim Händler wieder. Das Prinzip eines erfolgreichen Gewerbes im Onlinehandel lässt sich kinderleicht definieren. Gute Bilder entscheiden zwar, wer auf dem virtuellen Marketplace viel verkauft – doch einzig und allein die Qualität entscheidet, wer das Produkt schlussendlich mit Zufriedenheit auch behält.
Wie groß ist der Aufwand, wenn Du selbstständig professionelle Produktfotografien entwerfen möchtest?
Bei einer fachkundigen Fotografie von Artikeln spielen vielerlei komplexe und anspruchsvolle Aspekte eine bedeutende Rolle. Schließlich sollen deine Bilder andere zum Kauf animieren und dafür hat eine gute Aufnahme oberste Priorität. Wie kompetent deine Bilder nach dem Prozedere auf andere wirken, hängt größtenteils von deinen Kenntnissen ab. Auf welchem Niveau bewegen sich beispielsweise deine Grafikkenntnisse? Wie sicher bist Du im Umgang mit der Kamera? Du solltest jedoch nicht in Panik verfallen und die Hoffnung aufgeben. Denn es ist noch kein professioneller Produktfotograf ohne Übung und Erfahrung erfolgreich geworden. Als Anfänger musst Du dir noch nicht den Kopf über technische Elemente deiner Kamera, wie zum Beispiel einer Blende, einer ISO, den Lichtverhältnissen usw. zerbrechen. Als erfahrener Fotograf gehört das Know-How solcher Komponenten zu der Profession dazu. In der Anfangszeit ist es vollkommen ausreichend, wenn Du zu erst einmal das richtige Gefühl dafür bekommst, in welchem Winkel Du dein Produkt ausstellst und aus welcher Perspektive die wesentlichen Kennzeichen am besten zum Ausdruck kommen.
Dabei kannst Du dich nach drei bestimmten Faktoren richten:
1. Die Kamera
Wie gut ist die Hauptausrüstung für deine Fotografien? Was Du auf jeden Fall vermeiden solltest ist eine gewöhnliche Handykamera. Zwar schießen auch diese heutzutage schon haarscharfe Aufnahmen in hochauflösender Qualität. Dennoch besitzt diese nicht die erforderlichen Komponenten und kann somit einer Spiegelreflexkamera unmöglich das Wasser reichen. Denn eine Spiegelreflexkamera fotografiert auf Grundlage der Roh-Basis. Anhand der dabei zur Verfügung gestellten Roh-Daten, steht es Dir offen die Lichtverhältnisse in der anschließenden Bearbeitung entsprechend zu verbessern, diese zu verfeinern oder anzupassen. Bei einer Handykamera besitzt Du hingegen eine komprimierte Bilddatei mit einer Kapazität von ca. 4-5 Megabyte – eine Roh-Datei hat stattdessen mit 30-40 Megabyte ein Vielfaches mehr zu bieten.
2. Das Stativ
Ergänzt wird deine Kamera durch ein passendes Stativ, welches Du bereits mit wenig Geld überall ergattern kannst. Schon für gerade einmal 15€ findest Du ein Stativ, das dein Equipment perfekt abrundet. Natürlich steht die preisliche Grenze nach oben hin ziemlich weit offen. Für professionelle Fotografen können sich die Kosten bei bestimmten hochwertigen Modellen schon mal auf bis zu 1600€ belaufen. Die optimale Preisklasse bewegt sich bei Anfängern bei etwa 60€-100€. So kannst Du Dir sicher sein, dass dein Stativ deinen Ansprüchen Stand hält und nicht schon nach kurzer Nutzungsdauer den Geist aufgibt. Achte beim Kauf am besten darauf, dass dein Stativ einen Kugelkopf besitzt und keinen Zahnmechanismus. Denn bei letzterem besteht die Gefahr, dass dieses dann je nach Größe und Gewicht der Kamera und Linse zusammenbrechen kann bzw. kaum Standfestigkeit besitzt. Vor allem bei regelmäßiger Anwendung, empfiehlt es sich lieber auf Qualität zu setzen, um nicht unnötig viel Geld für mangelhafte Ausstattung auszugeben.
3. Die Lichtverhältnisse
Zwar spielen die richtigen Lichtverhältnisse eine wichtige Rolle bei qualitativ wertvollen Bildaufnahmen. Doch mit dem richtigen Feingefühl und einem gewissen Grat der Vertrautheit zwischen Dir und deiner Kamera, können Unstimmigkeit fingerfertig ausgeglichen werden. So kannst Du auch mit einem geringen Anteil an einwirkenden Lichtverhältnissen exakt das gleiche Ergebnis erzielen, wie bei der Anwendung von zusätzlichen Beleuchtungen oder Blitzeffekten. Der Trick liegt in der Kalibrierung der Kamera. Hast Du erst einmal herausgefunden wie Du diese entsprechend kalibrierst, benötigst Du für die gleichen Aufnahmen keine hinzukommenden Lichteinwirkungen für ein makelloses Ergebnis. Jedoch solltest Du wissen, dass sich dahinter etwas Erfahrung und Geschick verbirgt. Doch Übung macht den Meister und mit der Zeit wirst Du diese Methode beherrschen können.
Steigert eine Foto-Box die Aufnahmequalität deiner Bilder?
Du hast schon oft zu hören bekommen, dass eine Foto-Box das optimale Tool ist, das deine Aufnahmegalerie vollkommen macht und nun fragst Du dich, ob es sinnvoll für dich wäre, deine Ausstattung um diese zu erweitern? Im Grunde genommen basieren sämtliche Produktfotografien auf dem Farb-Code FFFFFF, welcher einen komplett weißen Hintergrund angibt. Denn selbst wenn Du bei deinen Bildern eine Foto-Box benutzt und jede Menge Kamerablitze und zusätzliche Lichteinwirkungen anwendest, verbleibt durch die Hohlkehle immer ein Grau-Ton auf deinen Fotos. Dieser wird jedoch von Amazon nicht akzeptiert und würde dich somit daran hindern deine Werke dort zu publizieren. In jedem Fall muss die besagte Stelle ohnehin bei der nachfolgenden Bearbeitung ausgeschnitten werden. Somit macht es kaum einen Unterschied, ob du mehr Geld für eine Foto-Box ausgibst oder dieses in ein reguläres weißes Laken investierst. Das Resultat bleibt letztendlich gleich.
Nun weißt du bereits über die primären Bestandteile der Produktfotografie Bescheid. Doch wie gestaltet sich diese Tätigkeit aus finanzieller Hinsicht?
Selbstverständlich besitz jeder Fotograf seine eigenen Vorlieben, wenn um die perfekte Kameraausrüstung geht. Rüstest Du beispielsweise eine Canon 750D oder Canon 80D mit einem Weitwinkelobjektiv und einer speziellen Linse aus, die unter anderem mit der Makrofotografie bei Schmuck kompatibel ist, so schwankt das preisliche Angebot zwischen mindestens 1500€-2000€. Mit inbegriffen können außerdem noch ein geeignetes Stativ als auch eine passende Beleuchtungseinrichtung sein. So solltest Du neben der materiellen Ausrüstung auch noch anderweitige Segmente, wie die Software und das Know-How mit einkalkulieren. Hier empfehlen wir Dir beispielsweise das praktische Programm Adobe, welches du in einem Monatsabonnement für 49€ mieten kannst oder auch Photoshop, bei welchem dir in der Premium-Version unzählige Möglichkeiten bei der Umgestaltung deiner Aufnahmen zur Verfügung stehen. Monatlich kostet die Photoshop-Mitgliedschaft, je nach gebuchter Option, zwischen 29€-49€. Oftmals werden auch vier wöchige Testversionen ohne zusätzliche Gebühren angeboten, die Dir die Chance geben, das Programm umfänglich auszuprobieren und dessen Funktionen zu erforschen. Entspricht jedoch nichts davon deinen Vorstellungen, bietet sich als kostenlose Alternative noch das Bildbearbeitungs-Tool Gimp an.
Wie gehst Du vor, wenn Du deine Produkte nicht selbst ablichten möchtest, sondern vor hast, dir professionelle Hilfe bei einem Fachmann zu suchen?
In diesen Fällen bieten viele Händler ihren Kunden zwei unterschiedliche Möglichkeiten an:
- Die eine Seite der Kundengruppe sendet dem jeweiligen Fotografen ein sehr genaues und explizites Briefing zu nach dem sich dieser bei den Aufnahmen zu richten hat und dementsprechend den genannten Forderungen nach geht. Dies kann zum Beispiel der Wunsch sein, die von der Kundschaft versandten Produkte aus einer Perspektive von 30 Grad frontal abzulichten. Die exakten Vorgaben werden dann Produkt für Produkt konsequent abgearbeitet.
- Die zweite Variante der Kundengruppe übergibt sämtliche Verantwortung in die Hände des Fotografen. Diese Variation gestaltet sich für den Grafikdesigner meist interessanter, da dieser seiner Kreativität freien Lauf lassen kann und dabei zahlreiche neue Ideen entwickeln. Hierbei besteht der erste Schritt in der sogenannten Mitbewerberanalyse. Welche Artikel bietet der Kunde auf dem Market-Place an und auf welche Art praktiziert er seinen Onlineverkauf? Welche Methoden wendet die Konkurrenz in der Branche an? Antworten auf diese Fragen sind fundamental, damit sich der Fotograf eine Vorstellung verschaffen kann, auf welche Weiße er die jeweiligen Produkte am besten in Szene setzen muss, um diese von Ihrer Schokoladenseite zu präsentieren. Neben der kategorischen Zuordnung, sind auch die Analyse von Bildern anderer Artikel derselben Güterart und die Betrachtung der Top-Seller elementar. Somit entwickelt sich die Idee, die notwendig ist, um den Ansprüchen der spezifischen Kategorie gerecht zu werden und das Produkt für einen möglichen Käufer ansprechend zu gestalten.
Welche Eigenschaften machen eine gute Fotografie aus?
Die meisten Bilder die Du auf Amazon oder EBay zu Gesicht bekommst, erwecken den Eindruck, dass diese als ein Ganzes aufgenommen wurden. Jedoch ist dem oft nicht so wie es anfangs scheinen mag. In Szene gesetzte Gegenstände, die zum einen aus mehreren Teilen bestehen oder wiederrum als Kleidungsstück beim Tragen an einer Person abgelichtet werden, wie beispielsweise ein Gürtel, sind größtenteils durch reines Bearbeitungsgeschick zustande gekommen. So wurde der Gürtel bei der Fotografie nicht bereits getragen. Dieser wurde mit der Hilfe von Photoshop angelegt. Die Kunst besteht zweifelsohne darin, die Objekte mit ihrer Umgebung harmonisch in Einklang zu bringen und den Moment dadurch so realistisch wie nur möglich auf den Betrachter wirken zu lassen. Für die reine Aufnahme benötigt ein erfahrener Fotograf meist nicht länger als fünf Minuten. Die Retusche beansprucht hingegen ein wenig mehr Zeit, vor allem wenn es sich dabei um feinen Schmuck handelt. Mit der zusätzlichen Retusche des Fotomodels werden schätzungsweise 40 Minuten einkalkuliert. Somit ergibt sich eine gesamte Bearbeitungszeit von ca. 45 Minuten für eine Aufnahme. Die Auflösung der Bilder orientiert sich an den jeweiligen Kundenwünschen. Das Spektrum bewegt sich zwischen einem Wert von 1500 Pixel oder 3600 Pixel. Zusätzlich erhält der Kunde nach jedem Auftrag sämtliche Photoshop-Daten und je nach Agentur auch die Roh-Daten um eigenständige Bearbeitungen vornehmen zu können.
Fazit
Bei den Tätigkeiten eines professionellen Fotografen sollten vielerlei Details beachtet werden. Doch grade als Anfänger benötigst Du kein überteuertes Equipment und musst auch nicht über alle Einzelheiten dieses komplexen Themenbereiches Bescheid wissen. Schließlich musst du zu erst mit allen Komponenten vertraut werden und die Funktionen deiner Kamera Kennenlernen.
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