Eine nachhaltig wachsende Social Media bzw. Online-Präsenz ist heute nicht mehr garantiert, wenn wir uns nur auf schöne Bilder und ein paar Gewinnspiele fokussieren. Durch die große Konkurrenz, die mittlerweile auf und auch unter den Plattformen herrscht, braucht es ein wenig mehr, um die Nutzer und insbesondere Deine Zielgruppe von Dir oder Deiner Marke zu überzeugen.
Buzzwörter, die Du in diesem Zusammenhang sicherlich schon einmal gehört hast, sind “Mehrwert bieten” oder “Content Marketing”. Und auch wenn diese mittlerweile schon ziemlich abgedroschen klingen, geht es genau darum. Zu wissen, was und wen Du erreichen willst, Deine Mitbewerber zu kennen und dann die richtigen Kanäle und den richtigen Content auszuwählen, um Deine Zielgruppe bestmöglich für Deinen Content zu begeistern.
Das “Wer” und “Wo” ist die Vorarbeit bzw. die Strategie, mit der Du Dich definitiv zuerst beschäftigen solltest – und deren Grande Finale sozusagen der Redaktionsplan (auch Content-Plan, Themenplan oder Redaktionskalender) bildet, um den es in diesem Artikel gehen soll. Im Redaktionsplan ist genau hinterlegt, wann Du welche Beiträge bzw. welchen Content auf welchem Kanal postest – er schafft also eine gewisse Planbarkeit für Dich.
Klingt einfach? Ist es auch! Trotzdem machen Deine Mitbewerber in puncto Redaktionsplan Fehler, was Deine Chance ist, Dein Marketing planbarer, messbarer und erfolgreicher zu machen!
Kannst Du Dir vorstellen, warum ein Redaktionsplan Sinn ergibt? Mehr über die Vorteile und die Strategie des Redaktionsplans erfährst Du im Folgenden.
Vorteile eines Redaktionsplans
Gerade, wenn Du Einzelunternehmer, Freelancer oder ein 1-Mann-Marketing-Team in einem kleinen Unternehmen bist, fragst Du Dich sicher, wie Du diese ganzen Mehrwert bietenden Marketing-Aktivitäten neben Deinem Arbeitsalltag noch bewerkstelligen sollst. Von Strategie und Ideen- sowie Themenfindung über die Aufbereitung der Themen bis hin zur konkreten Produktion von Blogbeiträgen oder Social Media Posts und deren anschließende Veröffentlichung ist das Ganze für ein Unternehmen ja doch ganz schön viel Arbeit.
Die gute Nachricht ist: Wenn Du Dir am Anfang einmal die Mühe machst, den Redaktionskalender strukturiert aufzusetzen und vorzubereiten, wird sich das Marketing irgendwann ganz einfach und selbstverständlich in Deinen Arbeitsalltag einfügen und Du kannst Dich wieder stärker auf andere Aufgaben fokussieren.
Natürlich kannst Du Dir auch eine Unterstützung suchen, die zum Beispiel Beiträge und Posts für Dich verfasst, veröffentlicht oder vorausplant und mit Deinen Followern in Interaktion tritt.
Aber, vor allem, wenn Du Dich selbst vermarktest oder ganz am Anfang stehst, ist es wichtig, selbst aktiv dabei zu sein und auch die Themenplanung mit zu gestalten! So erfährst Du automatisch mehr über Deine Zielgruppe und kannst direkt mit potenziellen Kunden in Interaktion treten. Auch, wenn Du Dir jede Woche nur zwei Stunden Zeit dafür nehmen kannst, klappt es mit der richtigen Strategie und einem Redaktionsplan.
Die Vorteile, die ein Redaktionsplan hat, liegen auf der Hand:
1. Planung mit Themenplan im Voraus spart Zeit und Frustration
2. Durch den Redaktionskalender Regelmäßigkeit sicherstellen
3. Redaktionskalender schafft Vereinfachung der Zusammenarbeit mit einer weiteren Person
4. Verknüpfung und Synergien zwischen den einzelnen Kanälen sicherstellen
1. Planung mit Themenplan im Voraus spart Zeit und Frustration
Schon wieder keine Idee für einen Post? Schreibblockade und schon wieder eine Woche nichts gemacht? Nimm Dir die Zeit – wenn Du sie hast – und schaffe Planbarkeit, damit es gar nicht erst dazu kommt.
Das bedeutet konkret: Blocke Dir jede Woche – z.B. an einem Freitag, wenn das Telefon nicht so häufig klingelt – ein paar Stunden Zeit, um Dir zu überlegen, welche Themen Du an den einzelnen Wochentagen bespielen möchtest. Trage in Deinen Redaktionsplan ein, wann welcher Post auf welchem Kanal veröffentlicht wird und bereite den Content dafür am besten gleich vor – überarbeiten kannst Du ihn später immer noch.
Dann kannst Du Dir noch einen Reminder für die Veröffentlichung im Kalender setzen oder die Planung der Veröffentlichung direkt im Tool Deiner Wahl – z.B. CoSchedule oder Hootsuite – vornehmen. So verzettelst Du Dich nicht, sparst Zeit und Deine Content-Erstellung wird planbarer.
Sollte es mal zu zeitlichen Engpässen kommen, hast Du im Idealfall „Evergreen“-Beiträge in Deinem Redaktionsplan, die Du bereits vorproduziert hast.
2. Durch den Redaktionskalender eine Regelmäßigkeit sicherstellen
Für die Algorithmen der sozialen Netzwerke genau wie für Deine Nutzer ist es sehr wichtig, dass Du mit einer gewissen Regelmäßigkeit Content veröffentlichst. Das heißt z.B., zwei Posts die Woche, am besten immer am gleichen Tag zur gleichen Uhrzeit.
Das kannst Du ganz gut mit dem Gang ins Fitnessstudio vergleichen: Einmal im Monat für drei Stunden zu gehen, bringt weniger als es sich regelmäßig einmal die Woche für eine Stunde einzuplanen. Durchhaltevermögen zahlt sich hier aus – und Deine Erfolge werden schnell messbar sein!
Regelmäßigkeit kannst Du auch sehr gut durch Formate sicherstellen. Das bedeutet, dass Du zum Beispiel jeden Dienstag einen Post zu einem bestimmten Überthema oder in einer bestimmten Struktur veröffentlichst. Das können Zitate, Tipps für Deine Kunden oder auch Case Studies sein.
So kannst Du mit Vorlagen arbeiten und die Aufbereitung von Content weiter vereinfachen.
3. Redaktionskalender schafft Vereinfachung der Zusammenarbeit mit einer weiteren Person
Arbeitest Du in einem Team oder hast Dir Teammitglieder gesucht, der Dich bei Deinen Marketingaktivitäten unterstützen? Dann ist es wichtig, dass Ihr Euch in eurer Kommunikation nicht verzettelt und Euch effektiv im Team abstimmen könnt. Eine sehr gute Grundlage hierfür bietet der Redaktionsplan.
In einem wöchentlichen Abstimmungstermin könnt Ihr so Beiträge aus Eurem Themenplan (siehe Content-Mindmap weiter unten) in euren Redaktionsplan ziehen und ihnen so ein Veröffentlichungsdatum und eine Timeline für die Erstellung der Inhalte zuweisen. Außerdem könnt Ihr Aufgaben dazu an die einzelnen Teammitglieder verteilen.
4. Verknüpfung und Synergien zwischen den einzelnen Kanälen sicherstellen
Nutze Inhalte, die Du mühsam erstellt hast, bestmöglich aus. Hast Du letzte Woche einen Beitrag oder einen Gastartikel veröffentlicht? Dann kannst Du ihn direkt im nächsten Newsletter anteasern und vielleicht zwei oder drei spannende Facebook-Beiträge dazu schreiben und über die nächsten Wochen verteilen.
Du kannst sogar regelmäßig alten Content wie z.B. Blogartikel oder Videos, die besonders gut funktioniert haben, so wieder aufleben lassen und in einer etwas optimierten Form oder in einem anderen Format wieder posten. All das lässt sich optimal in Deinem Redaktionsplan teils Monate im Voraus planen.
5. 50/30/20-Regel einhalten
Wenn Du zum Beispiel an Dein Instagram-Profil denkst, dann hast Du hier natürlich nicht nur Interessenten, die gerade auf Dich aufmerksam geworden sind oder Bestandskunden, sondern eine wilde Mischung. Daher ergibt es Sinn, in Deinem Redaktionsplan einen gewissen Content-Mix zu berücksichtigen.
Der Großteil Deines Contents in Deinem Redaktionsplan(mindestens 50%) sollte immer einen Mehrwert liefern bzw. Wissen vermitteln. So sprichst Du neue Interessenten an, die sich für Deine Themen interessieren, bindest aber auch Fans, die Dir schon länger folgen, an Dich und zeigst Deine Kompetenz. Du positionierst Dich durch die Inhalte als Experte und baust Vertrauen auf.
Übrigens: Auch humorvolle Beiträge vermitteln eine Art von Mehrwert. Zwar gibst Du hier den Nutzern nicht direkt Tipps oder vermittelst Wissen, aber Du bringst sie zum Lachen. Auch das kann gut funktionieren und sollte in Deiner Themenfindung eine Rolle spielen.
Einen gewissen Anteil (ca. 30%) dürfen auch persönliche Geschichten einnehmen. Fakten recherchieren kann jeder. Diese persönlichen Einblicke sind ganz individuell und zeigen etwas, das niemand anderes zeigt.
Ganz nach dem Motto: Menschen kaufen Emotionen!
Am Ende möchtest Du natürlich auch, dass sich Deine Arbeit auszahlt. Wenn Du die Interessenten und Kunden, sprich Deine Zielgruppe, mit Deinen wertvollen Inhalten aus Deinem Redaktionsplan angefüttert hast, darfst Du ihnen deshalb auch ab und zu erzählen, welche Produkte oder Dienstleistungen sie bei Dir erwerben können.
Das kann ab und zu auch mal eine relativ prominente Bewerbung einer Rabattaktion oder einer neuen Dienstleistung, die Du anbietest, sein, welche ich hier mit ca. 20% ansetze.
Besser ist aber immer, wenn es passt, auch in anderen Posts subtil auf Deine Services hinzuweisen und so vom Problem zur Lösung zu führen. Das heißt, Du schreibst z.B. einen Blogartikel oder auch einen Gastartikel zum Thema Herausforderungen in der veganen Ernährung und weist dann am Ende des Beitrags in einem Satz auf Deine angebotene Ernährungsberatung hin.
Wichtig ist hier nur: Es muss passen und sollte im Sinne des Content Marketings nicht gegenüber dem Mehrwert des Inhalts überwiegen.
Markiere Dir im Redaktionsplan, welche Themen Wissensvermittlung, Persönliches und Werbung sind. Es ist nicht schlimm, wenn Du die Regel nicht immer zu 100% einhältst, aber so kannst Du sicherstellen, dass Du z.B. in einer Woche nicht nur werblichen Content teilst. Die Themenplanung ist so einfacher für Dich und Dein Team.
Wie baut sich der Redaktionsplan auf?
Wie zu Anfang bereits beschrieben, solltest Du, bevor Du den Redaktionsplan aufsetzt, bereits einige Fragen beantwortet haben:
- Was möchte ich erreichen?
- Wen möchte ich ansprechen?
- Wo hält sich meine Zielgruppe (digital) auf?
- Welche Themen sind für meine Zielgruppe interessant? (Themenplanung)
Im vierten Aspekt bietet es sich an, eine Mindmap zu erstellen, in der Du Dein Thema in verschiedene Unterthemen und Unter-Unter-Themen aufbrichst. Die Unterthemen können zum Beispiel verschiedene Content-Formate wie Thementage oder -wochen ergeben, während die Themen auf der kleinsten Ebene in einzelne Posts verarbeitet werden können. So hast Du immer Ideen an der Hand, auch wenn Dich die Kreativität gerade mal im Stich lässt.
Ein Tool, mit dem Du solche Mindmaps kostenlos erstellen und Deine Ideen festhalten kannst, ist zum Beispiel Miro. Im Schaubild kannst Du sehen, wie Du eine solche Themenfindung mit Hilfe einer Content-Mindmap für Dein Unternehmen starten könntest. Zu jedem dieser Aspekte können nun noch unzählige Unterpunkte gefunden werden – je kleinteiliger Du wirst, desto besser!
Diese Methode nutzen viele Marketingspezialisten. Manchmal wird sie auch Themenbaum genannt.
Wenn Du Deine Themen kennst und die erste Themenfindung abgeschlossen hast, kannst Du final mit Deinem Redaktionsplan beginnen. Trotzdem darf die Content-Mindmap aber natürlich immer weiter wachsen und mit weiteren Ideen für Beiträge gefüllt werden.
Wie Du in dem Beispiel unten siehst, kannst Du Deinen Redaktionsplan ganz einfach in z. B. einer Excel-Tabelle oder in einem Google Sheets Dokument erstellen. Alternativ kannst Du für die Erstellung Deines Redaktionsplans natürlich auch ein anderes Planungs- oder Projektmanagement-Tool (z.B. Asana), mit dem Du arbeitest, nutzen, um Ideen für Beiträge festzuhalten.
Ich bin hierbei ein großer Fan des Tools Asana. Egal, für Du Dich am Ende entscheidest, macht es jedoch Sinn, wenn Dein Tool über eine Kalenderdarstellung verfügt.
Wichtig sind folgende Bestandteile:
Wochen und Tage
Wenn Du so etwas wie Thementage oder -wochen hast, kannst Du diese hier vermerken. Außerdem empfehle ich Dir, alle Tage, also auch die, an denen Du nichts postest, darzustellen.
Dies erleichtert es Dir, auf einen Blick zu sehen, wenn Du mal länger keine Beiträge geplant hast und kannst immer schnell etwas einschieben.
Kanäle
Nutze eine separate Spalte für jeden Deiner Kanäle, so behältst Du die Übersicht und kannst unterschiedliche Informationen pro Kanal festhalten. Für Deine Blogbeiträge bei Deinem Blog ist ein Redaktionsplan hilfreich, um den Überblick über doppelte Inhalte zu haben. Denn Duplicate Content wirkt sich auch auf Deine Suchmaschinenoptimierung und schlecht auf Deine Seite aus.
Kanal-Infos
Welche Informationen möchtest Du für Deine Posts bereits im Redaktionsplan festhalten? Das kann nur der Titel des Posts sein, ich empfehle Dir aber, so weit als möglich vorzuplanen, wenn Du die Zeit dafür hast. So kannst Du entspannt “copy-pasten”, wenn es soweit ist.
Zu den Informationen, die Du im bereits vorplanen kannst, zählen z. B.:
- Titel
- Text
- Bild
- Links
- Hashtags
- Budget für Bewerbung
- Mehrwert/Persönliches/Werbung (50/30/20-Regel)
Fazit zum Redaktionskalender – Zu guter Letzt: Bleibe spontan!
Um ein Fazit zu ziehen möchte ich eine letzte Sache noch mit Dir teilen: Dein Redaktionsplan ist nicht in Stein gemeißelt. Er soll eine Richtlinie und Hilfestellung für Dich und Deine Teammitglieder sein, doch es ist natürlich nicht verboten, flexibel das Veröffentlichungsdatum von Beiträgen hin und her zu schieben (wenn es Sinn macht), Posts zu überarbeiten oder mal etwas spontan zu posten.
Ganz im Gegenteil – und dabei werden mir alle Marketingspezialisten recht geben: Social Media lebt von Aktualität und wenn es gerade ein brandheißes Ereignis gibt, über das Du unbedingt berichten möchtest, tu es – Deine Leserschaft wird es Dir danken, wenn Du dazu beispielsweise einen spannenden Blogbeitrag oder ein umfassendes Whitepaper zur Verfügung stellst!
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