Paid Marketing und Organic Marketing sind wichtige Begriffe im Online Marketing, die auf jeden Fall zusammengehören, aber auch Unterschiede aufweisen. Es lohnt sich die Vor- und Nachteile zu kennen, um die Vorteile einer jeweiligen Umsetzung vollkommen auszuschöpfen, sowie sich den Nachteilen bewusst zu sein.
Gerade in der jetzigen Zeit, wo die digitale Welt nicht mehr wegzudenken ist und bestimmte Maßnahmen als Wettbewerbsvorteil fungieren, darf eine Online Marketing Strategie im Business-Plan nicht fehlen. Alles, was Du über Paid Marketing und Organic Marketing wissen musst, erfährst Du in diesem Artikel.
Was versteht man unter Paid Marketing?
Wie der Name schon sagt, wird unter Paid Marketing bezahltes Marketing verstanden, das meistens in Form von Werbeanzeigen stattfindet. Über das Werbenetzwerk von Google oder über Social Ads wie Facebook, Instagram, LinkedIn & Co. erreichen Werbetreibende sehr schnell eine große Anzahl an Personen.
Diese Strategie ist sehr beliebt bei Unternehmen, die sehr kurzfristig ein Business aufbauen wollen oder planen, ihre Konsumenten saisonal anzusprechen. Über Paid Marketing können Unternehmen mit einem bereits geringen Budget ihre Bekanntheit zügig steigern sowie ihre Präsenz im Web stärken.
Einen direkten Einfluss auf die organische Suche haben bezahlte Werbeanzeigen nicht. Die ausgewerteten Daten können jedoch für die Suchmaschinenoptimierung oder weitere Marketingmaßnahmen verwendet werden. Detailliertere Einblicke in das Zusammenspiel von Organic Marketing und Paid Marketing erläutern wir Dir in den nächsten Abschnitten dieses Artikels.
Pay-per-Click (PPC) als Teil des Paid Marketings
Eine wichtige Abrechnungsmethode im Paid Marketing ist der Pay-per-Click (PPC). Jedes Mal, wenn Nutzer auf eine Anzeige klicken, zahlen Werbetreibende einen bestimmten Betrag. Typische PPC-Kampagnen sind am Anfang und am Ende der Google Suchergebnisse (SERPs) platziert.
Der Vorteil von PPC-Werbung ist, dass rasch Ergebnisse erzielt werden, ohne dass ein Unternehmen viel Aufwand betreibt und immense Budgets benötigt. Es ist dabei irrelevant, ob das Unternehmen erst gegründet wurde oder die Webseite schon länger am Markt ist.
Unternehmen können über PPC-Kampagnen sehr schnell Leads und Verkäufe generieren und somit den Traffic auf der Webseite erhöhen. Die aus den Kampagnen gewonnenen Daten sind sehr wertvoll für weitere Marketingmaßnahmen wie beispielsweise SEO, um den Online-Auftritt zu verbessern und Umsatz zu generieren.
Trotz allem ist nicht zu vergessen, dass einige Kunden auf die Anzeige klicken und sofort die Webseite wieder verlassen, ohne eine Aktion zu tätigen, Werbetreibende jedoch für den Klick trotzdem bezahlen.
Paid Marketing wird vor allem eingesetzt, um:
- die Markenbekanntheit zu steigern,
- neue Leads zu generieren,
- auf Angebote, Events, Neuheiten etc. aufmerksam zu machen und
- Conversions wie E-Commerce-Umsätze zu erhöhen.
Wie wird Organic Marketing definiert?
Das Pendant zu Paid Marketing ist Organic Marketing, selten auch Bio-Marketing genannt. Das Ziel dieser Marketingmaßnahme ist, natürlichen Traffic zu generieren, um langfristig ein bestmögliches Ranking in den Suchergebnisseiten (SERPs) der Suchmaschinen zu erhalten und allgemein die Sichtbarkeit zu erhöhen – insbesondere im Vergleich zur Konkurrenz.
Wie auch im Paid Marketing sind die Steigerung der Markenbekanntheit und die Leadgenerierung weitere wichtige Ziele. Bei organischem Marketing geht es, wie der Name schon sagt, um rein organischen Traffic. Das heißt, dass hierfür nur der Traffic berücksichtigt wird, für den Du nicht bezahlt hast.
Durch bestimmte Algorithmen der Suchmaschinen wie Google, Bing & Co. generiert sich die Reihenfolge der Ergebnisse. Je nachdem, wie gut ein Online-Auftritt diese Anforderungen erfüllt, erscheint eine URL weiter oben in den SERPs.
Eine Organic Marketing-Strategie besteht in der Regel aus SEO, also einer Analyse des bestehenden Traffics, gefolgt von einer Keyword-Analyse, Optimierung des bestehenden Contents bzw. Produktion von neuen Inhalten. Wichtig ist dabei, die Performance laufend zu überwachen und Verbesserungen vorzunehmen.
Folgende Maßnahmen gehören zu Organic Marketing:
- Landingpages
- Blogartikel
- Organische Social Media Posts
- Gastbeiträge
- User-generated Content
- E-Mail-Marketing
- Suchmaschinenoptimierung (SEO)
- PR
Paid Marketing vs. Organic Marketing: Wo liegen die Unterschiede?
Viele Unternehmen setzen mittlerweile auf Paid Media, da sich Botschaften schnell und gezielt verbreiten lassen. Ob Werbeanzeigen auf Social Media oder in Suchmaschinen: Mittlerweile wird verstärkt auf die Kooperationen mit Bloggern und Influencern gesetzt.
Diese Maßnahmen gehören nicht direkt zu einer Paid-Strategie, sind jedoch zusätzlich erfolgversprechend. Im Idealfall setzt ein Unternehmen nicht nur auf bezahlte Inhalte, sondern verstärkt auch auf organische Maßnahmen. Der Hauptunterschied zwischen Paid und Organic Marketing liegt vor allem darin, dass für ersteres bezahlt wird, während letzteres natürlich aufgebaut wird.
Paid Marketing legt den Fokus auf die gezielte Ansprache größerer Gruppen, die sich als die idealen Kunden herausstellen. Des Weiteren ist die Generierung von Leads – meist über dafür vorgesehene Landingpages – ein wichtiger KPI (Key Performance Indicator) in diesem Bereich.
Beliebte Conversions im Paid Marketing sind Kontaktanfragen oder Anrufe. Im E-Commerce ist vor allem die bezahlte Vermarktung über Shopping-Kampagnen üblich. Hier werden eher Conversions wie Produkte im Warenkorb oder Kaufabschlüsse verfolgt.
Auch im Employer Branding spielen bezahlte Anzeigen eine Rolle. Da Paid Kampagnen kurzfristig umzusetzen sind und sofortige Wirksamkeit zeigen, bietet es sich an, offene Stellen über diesen Kanal zu kommunizieren. Im Allgemeinen verstärkt Paid Media demnach alle Owned Media Kanäle und generiert dort mehr Traffic.
Ein weiterer Vorteil von Paid Media ist, dass die Ergebnisse immer genau verfolgt werden können und messbar sind. Eine der relevantesten Zielgrößen aus dem Paid Bereich ist der ROAS (Return-On-Ad-Spend). Diese Messgröße gibt an, wie viel Gewinn ein Unternehmen pro Werbebudget in Euro erzielt hat.
Bei Organic Marketing ist insbesondere die Markenbekanntheit ein Thema, indem die Sichtbarkeit durch SEO in Suchmaschinen erhöht wird. Ziel ist es, langfristig so weit oben wie möglich in Suchmaschinen zu ranken. Um die Sichtbarkeit zu erhöhen, ist vor allem der richtige Content ausschlaggebend. Follower auf Social Media folgen einer Seite nicht nur aus Interesse am Produkt, sondern auch aufgrund des interessanten und unterhaltsamen Contents.
Mit der Aussage “Content is king” hatte Bill Gates, der Mitgründer von Microsoft, nicht unrecht, denn das Zitat ist mittlerweile eines der bekanntesten im Marketing. Auch Webseiten leben von spannendem Content, der einerseits kundenorientiert geschrieben werden sollte und andererseits die Anforderungen der Suchmaschinen erfüllt.
Zusätzlich pflegst Du mit einer organischen Strategie Deine Beziehung zu den Kunden, indem Du Deine Expertise und Dein Fachwissen preisgibst und sie somit an das Unternehmen bindest – und das alles ohne zusätzliche Kosten. Das einzige Budget, das dafür benötigt wird, ist rein die Bezahlung für Fachkräfte oder die Aneignung von Fachwissen in diesem Bereich.
Die Vorteile von Paid Marketing
1. Erreichen einer großen Zielgruppe
Medien wie Suchmaschinen oder Social-Media-Plattformen weisen eine sehr hohe Anzahl an Nutzern auf. Über bezahlte Anzeigen kannst Du somit sehr schnell eine hohe Reichweite generieren. Vor allem bei der Einführung von neuen Produkten wirkt Paid Marketing unterstützend, um schnell Deine Bekanntheit zu steigern.
2. Ansprache der idealen Kunden
Über Paid Marketing hast Du die Möglichkeit, die ideale Zielgruppe perfekt anzusprechen. Des Weiteren erreichst Du Deine Kunden auch über die lokale Ansprache an ganz beliebigen Orten – bezahltes Marketing ist schließlich ortsunabhängig. So kannst Du genau steuern, wer Deine Anzeigen sehen soll und noch mehr Daten über die Zielgruppe sammeln.
3. Hohe Leadgenerierung
Ein wichtiger Indikator im Paid Marketing ist die Anzahl der Leads. Über bezahltes Marketing lassen sich oftmals bereits mit geringen Werbebudgets schnell Leads generieren. Beispiele für Anzeigen, die zu Leads führen, sind Newsletter-Anmeldungen, kurze Meinungsumfragen zu einem Thema oder Anmeldungen in einem Onlineshop. Potenzielle Kunden werden dazu oft auf eine entsprechende Landingpage geführt.
Nachteile von Paid Marketing
1. Bestehende Konkurrenz
Gerade im Bereich des Paid Marketings schläft die Konkurrenz nie. Deine Anzeigen konkurrieren laufend mit anderen Unternehmen. Daher ist es wichtig, ein Gefühl für die richtige Kundenansprache zu bekommen. Behalte dazu die Konkurrenz im Blick und verpasse keine Trends.
2. Hohe Kosten
Wie der Name schon sagt, ist Paid Marketing mit Kosten verbunden. Da beispielsweise bei Google Ads für den Cost per Click bezahlt wird, reichen 5 Euro oft nicht aus. Ziel ist es, über die richtigen Keywords und Zielgruppe Dein Budget zurückzuholen. Dies machst Du am besten, indem Du durch A/B- Tests Erfahrungen sammelst.
3. Werbung wird als störend empfunden
Viele Konsumenten empfinden Werbung als eher störend und nehmen diese negativ wahr. Laut einer Umfrage auf Statista (2020) gaben 44 % der Befragten an, von Internetwerbung genervt zu sein. 29 % verwenden sogar einen Ad-Blocker.
Statistik zur Online-Werbung von Statista, Quelle
Die Vorteile von Organic Marketing
1. Hohen Traffic aufrechterhalten
Hat ein Unternehmen bereits einen hohen Traffic erzielt und treue Follower und Abonnenten gewonnen, wird dies durch organische Aktivitäten wie SEO auch meist aufrechterhalten. Bei Paid Marketing hingegen sinkt der Traffic sehr schnell, sobald die Aktivitäten gestoppt werden. Da sich die Interessen und Bedürfnisse von Konsumenten laufend ändern, solltest Du diese im Blick behalten und Dein Organic Marketing darauf abstimmen.
2. Traffic ist kostenlos
Primär ist Organic Marketing kostenlos, denn hierfür ist kein direktes Budget nötig. Die einzigen Kosten, die entstehen, sind das Honorar für Fachleute oder die Gebühren für das Aneignen von Fachwissen. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass der Traffic sich nicht von heute auf morgen aufbaut, sondern über die Zeit generiert wird.
3. Stärkung der Kundenbeziehung
Markenbekanntheit und Kundenbindung sind ein relevantes Thema im organischen Marketing. Über einen Kundenservice, spannende Themen, Unterhaltung oder einen Blog mit interessantem Content stärkst Du die Beziehung zu Deinen bestehenden und potenziellen Kunden. Stark gebundene Kunden können zu wichtigen Stakeholdern werden und sollten auf jeden Fall in Deiner Marketing-Strategie berücksichtigt werden.
Die Nachteile von Organic Marketing
1. Aufbau des Traffics dauert
Der Aufbau eines relativ konstanten, mit der Tendenz steigendem Traffics, geht nicht von heute auf morgen, sondern benötigt Zeit. Meistens dauert es mehrere Monate, um ein passables Ergebnis aus SEO-Aktivitäten zu erzielen.
2. Direkte Messbarkeit ist schwierig
Über Tool-interne Statistiken sowie Google Analytics Daten können die Aktivitäten des organischen Marketings nachverfolgt werden. Die genauen Auswirkungen von organischem Marketing bei Kunden sind jedoch schwierig zu erfassen. Denn wer welche Inhalte teilt oder wie sich Word-of-Mouth entwickelt, ist schwer nachzuverfolgen.
3. Performance oft schwer zu erfassen
Die Auswirkungen der Organic Marketing Maßnahmen zeigen sich oftmals erst nach Wochen oder Monaten, daher ist Performance wie beispielsweise die Rankingveränderungen oder die Sichtbarkeit Deiner Website schwierig zu erfassen. Deshalb ist es wichtig, die Daten laufend auszuwerten, um kontinuierliche Änderungen im Ranking oder der Sichtbarkeit erkennen zu können. Laufende Reportings sind hierbei eine große Unterstützung.
Paid Marketing und Organic Marketing: Durch harmonisches Zusammenspiel beider Strategien zu mehr Erfolg
Zu Beginn jeder Online-Marketing-Strategie steht die Frage im Raum, ob Du Deinen Fokus eher auf Paid Marketing legst oder Organic Marketing vorantreiben möchtest. Wir empfehlen, die Synergieeffekte beider Marketingmaßnahmen zu nutzen. Wie Du durch die Kombination beider Strategien langfristig eine bessere Performance erzielst, erfährst Du im Folgenden.
Social Organic und Social Paid Marketing – Mit beiden Strategien zum Erfolg
Für Unternehmen mit neuen Produkten oder Dienstleistungen empfiehlt es sich, diese mithilfe von Social Ads wie Instagram oder LinkedIn Ads zu bewerben. Auf Social Media wird der Zielgruppe der Content beiläufig zwischen den organischen Posts angezeigt. Social Ads sind somit ein wirksames Instrument im Online Marketing, um zielgerichtet potenzielle Kunden anzusprechen und die Bekanntheit zu steigern.
In der Regel ist ein guter Mix aus Paid, Earned und Owned Kanälen der Schlüssel zum Erfolg. Daher solltest Du zusätzlich Deine Organic Marketing Strategie mit der Social Paid Marketing Strategie abstimmen. Da in der Regel der Erfolg bei organischem Marketing erst nach einigen Monaten sichtbar ist, ist es ratsam schon früh genug mit Aktivitäten zu starten.
SEO und SEA – Ein erfolgreiches Zusammenspiel beider Kanäle
Die übliche Vorgehensweise im Online Marketing ist es, mit SEO und SEA zu starten und dann ggf. Ads etwas weniger einzusetzen. Langfristig gesehen sollte man auf keinen Fall komplett auf Paid Marketing verzichten, denn für bestimmte Produkte oder Gruppen kann die Umsetzung sehr lohnend sein.
Fazit: Paid Marketing und Organic Marketing
Zusammenfassend lässt sich klarstellen, dass jedes Business davon lebt, nicht nur über einen Kanal Marketing zu betreiben, sondern eine Kombination aus Organic und Paid Marketing den Erfolg bringt.
Für beide Strategien ist es wichtig, die Zielgruppe genau zu kennen und im Vorhinein eine Zielgruppen- und Konkurrenzanalyse – Stichwort Wettbewerbsvorteil – zu erstellen und anschließend laufende Optimierungen durchzuführen. Nutze also die gegenseitige Wirkung von Paid und Organic Marketing als Fundament für Dein Online Marketing und starte noch heute mit der Umsetzung!
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