Podcasts werden immer beliebter, das zeigt auch eine Umfrage von Statista. Nach den Angaben aus 2022 zählen mittlerweile 38% der Deutschen zu aktiven Podcast-Hörer:innen, wohingegen 43% gelegentlich Podcasts hören. (Quelle: statista.com). Das macht Podcasts zu einem idealen und auch neuen Kanal für jedes Unternehmen, aber auch für Privatpersonen, die mit ihrer Botschaft an die Öffentlichkeit wollen.
Und das Beste: Einen Podcast zu starten ist viel einfacher und günstiger, als Du vielleicht denkst, sodass auch Du die Chance hast, mit Deiner Message viele Menschen zu erreichen! In diesem Artikel erfährst Du, wie Du Dein Podcast Konzept in 10 Schritten entwirfst und ihn ganz einfach auf den beliebtesten Plattformen wie iTunes und Spotify hochlädst.
In 11 Schritten Deinen eigenen Podcast starten
Du möchtest wissen, wie Du jetzt Deinen eigenen Podcast starten kannst, sodass er auch ein Erfolg wird? Ich habe eine Checkliste mit 11 Schritten für Dich. Von der Planung über Equipment und Audiosoftware bis hin zur Einreichung auf Spotify und Co. – erfahre jetzt, was Du beachten musst.
Tipp: Wenn Du Unterstützung bei der Wahl einer geeigneten Podcast Agentur benötigst, nutze unseren Agenturfinder, um die beste Agentur für Deine Bedürfnisse zu finden.
Schritt 1: Thema und Titel Deines Podcasts wählen
Zuerst solltest Du Dir natürlich überlegen, worüber Du in Deinem Podcast sprechen möchtest und welche Themen für Deine Zielgruppe relevant sein könnten. Überlege Dir dann einen Titel, der zu Deinem Thema passt und dieses gut zusammenfasst. Wichtig ist, dass Du Deinen Zuhörer:innen einen Mehrwert bietest. Möchtest Du informieren, inspirieren oder einfach unterhalten? Generell solltest Du Deinen Podcast nicht aus reinen Werbezwecken starten, sondern weil Du Freude hast, spannende Themen in die Welt zu tragen. Dabei ist es egal, ob Du in die allgemeine Öffentlichkeit als Zielgruppe wählst oder ein Nischenthema besetzt. Gerade da findet sich oftmals eine loyale Hörerschaft. Um es auf den Punkt zu bringen, finde ein Thema, das Dich begeistert und bei dem Du Dich wohlfühlst.
Als Tipp: Denke Dir zusätzlich auch einen catchy Podcast-Slogan aus. Mein Podcast heißt beispielsweise „Mantzgenug – der perfekte Podcast für Unperfekte“. Neben dem Titel spricht der Slogan meine Zielgruppe an und bleibt so besser im Kopf. Nicht immer muss der Slogan mit in den Titel. Er kann auch als weiterführende Beschreibung dienen. Du kannst ihn dann, neben Deinem Titel, im Willkommenssatz Deines Intros erwähnen. Ein Beispiel dafür ist die berühmte Podcasterin Laura Seiler mit Ihrem Podcast „Happy, holy and Confident“. In jedem Intro begrüßt sie ihre Hörer nach Nennung ihres Namens mit dem Satz „Dein Podcast für’s Herz und den Verstand“.
Schritt 2: Entwirf erste Ideen für Deine Podcast-Episoden
Es nützt nichts, eine richtig gute Podcast-Folge auf die Beine zu stellen…hier ist Kontinuität gefragt. Plane Deine Episoden im Voraus, um sicherzustellen, dass Deine Inhalte interessant und relevant sind. Erstelle eine Liste von Themen, die Du in Deiner Podcast-Reihe besprechen möchtest. Hier hilft es einen Redaktionsplan zu erstellen und auch konkrete Meinungen und Themenvorschläge bei Deiner Zielgruppe zu erfragen. Frage sie, was sie interessieren würde.
Schritt 3: Passende Formate für die Podcast-Folgen festlegen
Du hast viele Ideen gesammelt? Perfekt! Dann kannst Du jetzt überlegen, welches Format Deine Episoden haben sollen. Gibt es einen Host (Dich selbst) oder sogar zwei? Wie lange sollen Deine Folgen im Durchschnitt gehen? Möchtest Du Interviews führen? Interviews zu führen eignet sich gut, um Reichweite aufzubauen, indem Deine Gäste Deinen Podcast auf ihren Kanälen teilen. Achte jedoch darauf, dass der Host auch einige Einzelfolgen bekommt. Podcasts sind ein sehr persönliches Medium und die Hörer:innen möchten eine Verbindung zu dem Host aufbauen und ihn oder sie kennenlernen, was in Einzelfolgen am besten gelingt.
Exkurs: Die ideale Länge von Podcast-Episoden
Laut einer Studie von Splendid Research liegt der wöchentliche Konsum bei durchschnittlich 30 Minuten pro User:in (Quelle: splendid-research.com).
Ich denke, es kommt auch auf das Format an. Es ist natürlich, dass Interviews oft länger dauern als Einzelfolge. Ich würde mich nicht zu sehr an vorgegebenen Längen aufhalten, dafür sind die Themen auch zu verschieden. Manche Themen sind eben komplexer. Solange Du keinen 2-stündigen Monolog hältst, bei dem Du Dich in jedem zweiten Satz wiederholst, kannst Du ein Thema gerne ausführlich in einer Folge erörtern. Wenn es zu viel wird, teile das Thema notfalls in zwei Folgen auf.
Schritt 4: Weitere Vorbereitungen, wie Logo oder Cover Art
Mit Themen und einem Titel ist die Planung nicht getan. Wähle zudem ein Logo aus und erstelle ein Cover Art. Dies ist der erste Blickfang deiner Hörer:innen mit Deinem Podcast und sollte daher ansprechend gestaltet sein und einen Wiedererkennungswert haben.
Passende Intro & Outro-Musik
Ganz wichtig, denn eine passende Intro & Outro-Musik führt bei loyalen Hörer:innen dazu, dass sie Deinen Podcast wiedererkennen. Achte darauf, dass die Musik vom Stil her auch zu Deinem Thema passt. Du kannst mal bei lizenzfreien Anbietern schauen für eine lizenzfreie Podcast-Musik. Hier reichen in der Regel 1-2 Lieder. Anbieter sind bspw. Audiohub oder PremiumBeat.
Schritt 5: Besorge Dir das richtige Equipment für Podcaster:innen
Zum Podcasten braucht es nicht viel Equipment. Neben Deinem Laptop brauchst Du eine Aufnahme- und Audiobearbeitungssoftware sowie ein gutes Mikrofon.
Aufnahme- und Audiobearbeitungssoftware
Die meisten Podcaster:innen greifen zu Audacity, das kostenlos zum Download verfügbar ist. Damit kannst Du Deine Folgen einfach aufnehmen und schneiden.
In Audacity kannst Du ebenfalls verschiedene Teile, wie Dein Intro, Dein Outro und Dein Jingle miteinander verbinden und so die Episoden zusammenbauen.
Schritt 6: Finde eine gute Location für Deine Podcast-Aufnahmen
Fakt ist, Du brauchst nicht das perfekte Tonstudio für Deine Podcast-Aufnahmen. Dennoch solltest Du schauen, eine möglichst ruhige Umgebung für die Audioaufnahme auszuwählen. Die Akustik in Deinem Raum sollte stimmen. Hast Du bspw. einen eher kahlen Raum wirst Du merken, dass es womöglich hallt. Ein mit Möbel gefüllter Raum, ggf. sogar Teppich und ein paar Bilder an der Wand wären für den Start ideal. Als Tipp: Vermeide auch Räume mit glatten Oberflächen, wie bspw. ein Badezimmer. Nimm einfach mal ein paar Sequenzen mit Deinem Mikrofon auf und teste, was am besten ist.
Um die Klangqualität Deiner Aufnahmen zu verbessern, kannst Du in ein gutes Mikrofon und einen Audio-Recorder investieren.
Du bist jetzt startklar, Deine erste Episode aufzunehmen! Doch was kommt dann?
Schritt 7: Die eigentliche Podcast-Aufnahme
Sind alle Vorbereitungen getroffen, kannst Du Deine erste Aufnahme starten. Auch dabei gibt es ein paar wichtige Hinweise und Tipps, die ich Dir gerne mit an die Hand geben würde.
Überlege Dir, wie Du Deine Inhalte erzählen möchtest. Sprichst Du frei oder machst Du Dir vorher Notizen? Achte darauf, dass es nicht zu abgelesen klingt. Mit Gästen und weiteren Hosts läuft der Podcast meistens sehr fließend, da man öfter improvisiert. Bist Du alleine, sollten Deine Hörer:innen einen roten Faden in Deiner Story spüren.
Achte auch auf Deinen Ton. Das kannst Du übrigens im Vorfeld wunderbar üben. Du solltest klar und deutlich sprechen, freundlich und sympathisch. Furchtbar ist, wenn es sich am Ende komplett monoton anhört. Denk immer dran, dass es den Hörerinnen Spaß machen sollte Dir zuzuhören, nicht nur inhaltlich von dem, was Du erzählst, sondern auch von Deiner Tonlage her.
Stell Dich relativ am Anfang Deiner Folge kurz vor und erzähle Deinen Hörer:innen kurz und knapp, was sie in Deinem Podcast erwartet. Ich würde es nicht direkt an den Anfang setzen, denn die ersten paar Sekunden sind die entscheidendsten, ob die Leute weiterhören oder nicht. Gerade der Anfang sollte inhaltlich top sein. Verabschiede Dich am Ende und bedanke Dich fürs Zuhören. Gerne kannst Du darum bitten, den Podcast zu bewerten. Damit würde ich allerdings ein paar Folgen abwarten.
Schritt 8: Schneide Deine Podcast-Folge
Um Deine Podcast-Folge zu schneiden, empfiehlt es sich, eine geeignete Software zu nutzen. Eine großartige Option für die Bearbeitung von Audio ist die kostenlose Software GarageBand. Diese ist auf jedem Mac bereits vorinstalliert und bietet eine Vielzahl an Grundfunktionen sowie zahlreiche Zusatzfunktionen. Die Filter sind leicht verständlich und übersichtlich visualisiert, die Bedienung ist intuitiv.
Eine weitere Option ist Adobe Audition, welches für Mac und Windows verfügbar ist und einen enormen Funktionsumfang bietet. Hier findest Du ein vollständiges Tonstudio für die Aufnahme und dank einer großen Community gibt es reichlich Tutorials, die Dir sowohl die Basics als auch die verstecktesten Funktionen erklären.
Eine weitere Möglichkeit ist die Freeware-App Audacity, die auf dem Mac und Windows funktioniert. Die Aufnahme sowie Bearbeitung sind relativ einfach und das Hinzufügen von Filtern wie EQ oder Compressor ist auch kein Problem.
Du bist zufrieden? Perfekt, dann exportiere die Datei in einem Format wie z.B. mp3.
Schritt 9: Festlegung des Podcast-Hostings
Deine erste Episode steht und Du willst sie an den Hörer oder die Hörerin bringen? Wunderbar! Das Erste, was Du dafür brauchst, ist ein Host. Er wird sozusagen das Zuhause Deines Podcasts, über den Du ihn verwalten kannst. Dein Host erstellt Dir einen RSS-Feed Deines Podcasts. Ein RSS-Feed ist ein Datei-Link, der alle Informationen über Deinen Podcast speichert und die Webseiten und Apps über getätigte Änderungen und Neuerungen informiert. Über ihn laufen alle Deine Podcast-Inhalte wie Texte, Cover-Bilder und natürlich die Episoden. Du bearbeitest Deine Informationen also immer im Host, nicht auf den Plattformen selbst.
Der RSS-Feed wird bei den verschiedenen Plattformen, über die Dein Podcast abspielbar sein soll, eingereicht. Dies geschieht entweder manuell oder, je nach Host automatisch, und so für sie zugänglich gemacht. Es reicht übrigens, den Feed jeweils nur einmal einzureichen. Danach updatet er sich automatisch jedes Mal, wenn Du die Inhalte in Deinem Host-Profil änderst oder neue Folgen hochlädst.
Viele wählen den bekannten Podcast-Host Libsyn. Libsyn hat den Vorteil, dass Dein Podcast automatisch auf allen gängigen Plattformen, inklusive iTunes und Spotify hochgeladen wird. Du brauchst Dich also darum nicht mehr zu kümmern. E
Neben externen Anbietern kannst Du Deinen Podcast auch auf Deiner Webseite hosten, wenn Du eine hast. Insgesamt ist es wichtig, Dich vorher über die verschiedenen Hosting-Möglichkeiten zu informieren und die für dich passende auszuwählen.
Nachdem Du Deine erste Folge erstellt und bei SoundCloud hochgeladen hast, findest Du unter ‚Einstellungen > Inhalt‘ Deinen RSS-Feed.
Wichtig: Dein Profilbild bei SoundCloud wird auch Dein Cover sein. Schau also, dass Du gleich das richtige Bild wählst.
Alternativ nutzen viele Podcaster:innen auch den Hosting-Anbeiter Podigee. Zum Start kannst Du auch hier eine kostenlose Variante nutzen, da auch diese unbegrenzten Speicherplatz bietet.
Wenn Du Dich für einen Host entschieden hast, bei dem Du Deinen RSS Feed selbständig bei den verschiedenen Plattformen einreichen musst, erkläre ich Dir nachfolgend, wie Du Deinen RSS-Feed bei Spotify und iTunes hochlädst.
Schritt 10: Deinen Podcast bei iTunes und Spotify hochladen
Deinen Podcast bei Spotify hochladen
Du kannst Deinen Podcast bei iTunes einreichen. Du brauchst auch hier einen Apple-Account. Gleich auf der ersten Seite siehst Du auch schon das Feld, in das Du
Shownotes
Wenn Du Deine Folge hochlädst, denke unbedingt an Shownotes. Shownotes sind kurze Beschreibungen und Links zu Inhalten, die Du in Deinem Podcast thematisierst. Sie sind in der Regel in Textform und werden zusammen mit der Audio- oder Videoaufnahme veröffentlicht. Die Shownotes können verschiedene Informationen enthalten, wie zum Beispiel eine Zusammenfassung des behandelten Themas, eine Liste der erwähnten Personen oder Quellen, Links zu weiterführenden Informationen oder Empfehlungen für Bücher, Filme oder Websites. Die Shownotes sollen den Hörer:innen helfen, sich besser inhaltlich zu orientieren und relevante Informationen oder Ressourcen schnell und einfach zu finden.
Schritt 11: Deinen Podcast bekannt machen
Yes, Du hast Deine erste Podcast-Folge veröffentlicht! Damit Du jetzt auch Deine Zielgruppe erreichst und Hörer:innen gewinnst, ist der letzte Schritt, den Podcast jetzt zu bewerben.
Für den Start lässt sich Dein Podcast am einfachsten über Deine Social-Media-Kanäle wie Facebook und Instagram bekannt machen. Mache schon vor dem Release neugierig auf Dein Thema und kündige Deinen Podcast-Start an, damit Du von Anfang an einige Hörer:innen hast. Auf diesem Wege bekommst Du auch erstes Feedback und Du kannst es eventuell schon in der zweiten Folge umsetzen.
Facebook und Instagram als Marketing-Kanäle für Deinen Podcast
Nutze Instagram und Facebook als primäre Kanäle im Marketing-Mix Deines Podcasts. Passe Deine Texte an die jeweiligen Kanäle an und nutze Hashtags bei Instagram, aber nicht bei Facebook. Achte auf die Gesamtoptik Deines Instagram-Profils, da der Algorithmus dies bewertet. Ein weiterer wichtiger Teil Deiner Instagram-Strategie sind Stories. Damit eignen sie sich perfekt, um Deine Follower:innen auf Deinen Podcast neugierig zu machen. Du kannst hier Deine Podcast-Folgen ankündigen, in Umfragen um Feedback bitten oder Deine Best-Of’s einer Episode in kurzen Videosequenzen wiedergeben. Letzteres geht mit dem Videoprogramm Headliner.
Mit Headliner kannst Du Audiodateien in Bilder oder Videosequenzen einfügen. In meinem Fall sieht das beispielsweise so aus:
Du kannst auch private Inhalte teilen, damit sich Deine Follower mit Dir verbinden. Gründe auf Facebook eine Gruppe zu Deinem Podcast, um Deine Community aufzubauen oder biete auf beiden Kanälen regelmäßig Mehrwert an, um Deine Expertise zu zeigen und auf Dein Thema neugierig zu machen.
Du siehst, es gibt einiges, wie man die eigenen Episoden promoten kann. Die perfekte Anleitung dafür gibt es so aber nicht. Du musst schauen, wie Du Deine Zielgruppe erreichen kannst und ein bisschen testen, über welche Promotion Du mehr Hörer:innen erreichst.
Das war es auch schon – wenn Du diese 11 Schritte befolgst, kann Deine Podcast-Karriere jetzt starten! Ich wünsche Dir viel Freude mit diesem wunderbaren Medium!
Weitere Leseempfehlungen zu dem Thema:
- Podcast Shownotes richtig nutzen + kostenlose Vorlage (Quelle: mucks audio)
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