Der beste Zeitpunkt einen Podcast zu starten war gestern – der zweitbeste ist heute.
„Podcasts sind wie Rendezvous.“ Ein Vergleich, der im ersten Moment komisch klingen mag, aber auch treffender nicht sein könnte. Immerhin werden Podcasts auch gerne 30 Minuten oder länger angehört. (Quelle: adobe.com) 30 Minuten, in denen Du die ungeteilte Aufmerksamkeit von Deiner Zielgruppe genießt.
In der Regel entscheiden sich die Zuhörer:innen auch bewusst dazu, Dir diese Aufmerksamkeit zu schenken. Sie empfinden Deinen Podcast grundsätzlich interessant, wählen eine bestimmte Podcastfolge aus und klicken “Play” – bereit, sich diese Zeit zu nehmen.
Zwar werden auch andere Inhalte vorgeschlagen, aber die Ablenkung ist z.B. im Vergleich zu Social Media – wo unendlicher Content nur eine Daumenbewegung entfernt ist – um vieles geringer. Dazu kommt, dass Podcasts teilweise in Settings gehört werden, bei denen andere Medien nur bedingt „hinkommen“: im Funkloch beim Zugfahren, beim Putzen u.v.m.
43 % der Deutschen hören gelegentlich Podcasts – eine Zahl, die sich seit 2016 verdreifacht hat! Gleichzeitig ist aber auch die Menge an verfügbaren Podcasts nahezu explodiert. Ist hier noch Platz für einen weiteren? (Quelle: statista.com)
Ja! Grundvoraussetzung ist jedoch, dass Dein Podcast sich von der Masse abhebt.
Ein interessantes Thema, besonderes Format, qualitative Inhalte und weitere Dinge, die man erst beim Abspielen wahrnimmt, reichen dafür jedoch nicht aus. Im Gegensatz zu Social Media sind Podcasts erstmal mehr oder weniger unsichtbar für die eigene Zielgruppe. Zwar kann der Podcast auch direkt auf der Plattform gesehen und gefunden werden, häufig kommt der Traffic in erster Linie von „außen“.
Du erfährst in diesem Artikel das Wichtigste zur erfolgreichen Vermarktung eines Podcasts. Sei Dir jedoch bewusst: Der Aufbau eines Podcasts ist ein Marathon, kein Sprint. Vermeintliche „Hacks“ können zwar wirksam sein, aber was zählt ist der nachhaltige Aufbau einer treuen Zuhörerschaft.
Warum sind Podcasts für Unternehmen interessant?
Im Content Marketing werden gezielt Inhalte produziert und publiziert, die für die eigenen Zielgruppen interessant und hilfreich sind. Beispiele sind Artikel, Videos, Social-Media-Beiträge und natürlich auch Podcast-Episoden. Wurde die richtige Content-Strategie gewählt, kommen potenzielle Kunden später von sich aus auf das Unternehmen zu (Pull-Marketing).
Jeder Inhalt ist ein möglicher Kontaktpunkt und erhöht das Bewusstsein für die Marke. Wenn dann irgendwann eine konkrete Kaufabsicht (= Lösen eines Problems) entsteht, sind Unternehmen mit erfolgreichem Content Marketing besser positioniert als Unternehmen, die noch keinen Kontakt mit dieser Person gehabt haben.
Ein Podcast stiftet also im Idealfall kostenlosen Mehrwert in Form von Tipps, Problemlösungen, Inspiration, Unterhaltung o.ä. und zeigt die Expertise Deines Unternehmens in diesem Gebiet auf. Ebenfalls kann er auch vorhandene Kundenbeziehungen stärken oder im Employer Branding gezielt zur Stärkung der Arbeitgebermarke eingesetzt werden.
Einen erfolgreichen Podcast produzieren
Bevor Du Dir Gedanken über die Werbung machst, musst Du erstmal ein „Produkt“ zum Vermarkten haben – in diesem Fall Dein Podcast bzw. Episoden davon.
Grundsätzlich gilt das gleiche „Gesetz“ wie auf YouTube: Clickbait ist verboten. Was Dein Podcast nicht halten kann, darfst Du in der Vermarktung nicht versprechen.
Deswegen beginnt der Weg zu einem erfolgreichen Podcast mit folgenden Punkten:
- Ziel und Zielgruppe
- Thema
- Format
- Qualität
…und erst dann kommt die Vermarktung.
Ziel: Warum und für wen produzierst Du einen Podcast?
Ein Podcast ohne Ziel ist verschwendete Zeit. Das Ziel gibt die thematische Ausrichtung sowie das Format vor und fungiert als Leitfaden für die Vermarktung. Steht Dein Ziel fest, stellt sich zuerst die Frage, ob Du dieses mit einem Podcast oder doch eher mit einem anderen Medium erreichen kannst. Nahezu jede Branche hat erfolgreiche Use-Cases für Podcasts, aber es hängt auch viel von der Umsetzung ab.
Übrigens haben auch vermeintlich geringe Unterschiede in der Zieldefinition eine spürbare Auswirkung auf die Gestaltung des Podcasts.
Beispiel: Kundenakquise oder Kundenbindung?
Kundenakquise: Wenn das Ziel des Podcasts darin besteht, neue Kunden zu gewinnen, sollte das Thema des Podcasts die Probleme und Herausforderungen ansprechen, mit denen die Zielgruppe konfrontiert ist. Der Podcast sollte relevante Inhalte liefern und einen Mehrwert bieten, um das Interesse potenzieller Kunden zu wecken und sie dazu zu bewegen, mit dem Unternehmen in Kontakt zu treten.
Kundenbindung: Wenn das Ziel des Podcasts darin besteht, bestehende Kunden zu binden und zu engagieren, sollte das Thema des Podcasts relevante Themen behandeln, die für die Anwender:innen Deines Produkts von Interesse sind. Der Podcast sollte auch dazu beitragen, eine persönliche Beziehung zwischen dem Unternehmen und den Kunden aufzubauen, indem den Kunden die Möglichkeit gegeben wird, Fragen zu stellen, Feedback zu geben und an Diskussionen teilzunehmen.
Podcasts können ein sehr wichtiger Bestandteil im Content-Mix sein, leben aber auch stark von den Synergien im Zusammenspiel mit den anderen Formaten – nicht nur in der Vermarktung. Deswegen solltest Du den Podcast dafür nutzen, wofür er am besten geeignet ist: Ins Detail gehen, Beziehungen und Verbindungen aufbauen und in Vorleistung gehen.
Denn wenn Du Mehrwert (Wissen vermitteln, Inspiration und Motivation schaffen, Unterhaltung bieten usw.) stiftest, bist Du für Dein Thema im Idealfall die Nummer 1 im Kopf Deiner Zielgruppe.
Thema: Worüber wird im Podcast gesprochen?
Steht das Ziel des Podcasts fest, kannst Du dafür passende Themen überlegen. Mögliche Fragen, die Du Dir stellen kannst:
- Welche Probleme / Herausforderungen haben meine Zielgruppe?
- Wofür interessiert sich meine Zielgruppe?
- Wo überschneiden sich Erwartungen und Bedürfnisse mit meiner Expertise und Angebot?
- Was begeistert meine Kunden an meinem Produkt?
- Mein Produkt ist Teil von Thema X, welche Themengebiete sind damit eng verknüpft?
- Will ich unterhalten, motivieren, inspirieren, informieren, zu Diskussionen anregen, aktiv zur Beteiligung auffordern…? (gemäß dem Ziel!)
- Auf welcher Flughöhe will ich diese Themen behandeln – erstes Reinschnuppern zum Kennenlernen oder tiefgehendes Spezialwissen für ein Fachpublikum?
Beispiel von einem Hersteller von Kaffeemaschinen: Weder für die Kundenbindung noch zur Kundenakquise (als Ziel) macht es Sinn, die (Bedienung der) eigenen Maschinen im Podcast im Detail zu erklären. Dafür eignet sich YouTube deutlich besser! Warum sollte die Zielgruppe nun also einen Podcast von einem Kaffeemaschinenhersteller anhören?
Kaffee ist mehr als nur ein Getränk – es ist daraus eine eigene Kultur entstanden, eine Begeisterung. Wahre Glaubenskriege können sich da entwickeln zwischen Espresso-Purist:innen und Latte-Liebhaber:innen.
Und das bietet eine Vielzahl an Anknüpfungspunkten:
- Kaffeetraditionen aus aller Welt erkunden
- (Verrückte) neue Kaffeekreationen vorstellen
- Tipps zur Kaffeezubereitung
- Unterschiedliche Arten von Kaffeemaschinen
- Art des Getränks (Cappuccino, Espresso, etc.)
- …
Das sind nur die offensichtlichen Themen, sei kreativ! Keiner möchte den 100. Podcasts zum gleichen Thema hören – bespiele eine Nische! Das Produkt (Kaffeemaschinen, Zubehör, etc.) kann hier nebenbei erwähnt werden, sollte aber nicht im Fokus stehen. Die Inhalte lösen entweder ohnehin ein Bedürfnis für ein neues Produkt aus oder Du bist bei späterer Kaufabsicht bereits lange in den Köpfen Deiner Zielgruppe.
Format: Wie ist Dein Podcast gestaltet?
Dein Podcast kann inhaltlich der Beste in Deiner Nische sein, aber wenn die Qualität, der Spannungsbogen und der generelle Aufbau unzureichend sind, wird niemand gerne Deinen Podcast anhören.
Die Entscheidung, wie Du Dein Thema als Podcast präsentieren willst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Häufig sind diese eng miteinander verknüpft und führen am Ende zu einem klaren Podcast-Konzept. Es wird dadurch auch eine Art Wiedererkennungswert und Differenzierung geschaffen.
Konsistenz: Ein Podcast lebt von Konsistenz, mit gezielten Ausnahmen (wenn sinnvoll). Dies gilt für den Aufbau, die Episodendauer und auch für die Frequenz neuer Podcastfolgen. Ein Podcast wächst besser, wenn regelmäßig neue Inhalte veröffentlicht werden, im besten Fall sogar alle 1-2 Wochen.
Dauer: Für die Dauer einer Episode gibt es keine pauschale Empfehlung, außer: lieber kurz als lang. Ein Podcast sollte niemals künstlich in die Länge gezogen werden, um mehr Zeit mit der Zielgruppe zu erwirken. Wurde ein Thema Mehrwert-bringend behandelt, ist die Podcastfolge zu Ende. Das kann auch schon nach 5 bis 10 Minuten der Fall sein.
Monolog vs. Dialog: Die Episodenlänge wird jedoch in der Regel maßgeblich von der Entscheidung „Monolog vs. Dialog“ beeinflusst. Wenn eine einzelne Person einen Monolog hält, wird dieser nur ein paar Minuten dauern. Häufig auch deswegen, weil ein großes Thema gestückelt wird und jedes Teil-Thema eine eigene Episode erhält. Dies ist aus SEO-Sicht sehr interessant und ermöglicht den Nutzer:innen gezielt das anzuhören, wo das größte Interesse / Bedarf besteht.
Beim Dialog – häufig Interviews oder lockere Gespräche – dauert eine Episode auch eine halbe oder ganze Stunde. Hier ist nicht nur der Inhalt interessant, sondern auch der Gesprächsverlauf und wie die Personen miteinander interagieren und harmonieren.
Es gibt Podcasts mit einem (oder zwei) Host und wechselnden Gästen, aber es gibt auch 2er-, 3er- oder 4er-Konstellationen, die jede Episode miteinander abhalten. Besonders bei wechselnden Gästen ist die Dynamik zwischen Host und Gast spannend: Stellt der Host ausschließlich vordefinierte Fragen oder eröffnet er basierend auf dem Gesprächsverlauf den Diskurs? (Hierzu muss eine entsprechende Wissensbasis vorhanden sein).
Der Host: Unabhängig von der Ausprägung: Ein Podcast-Host ist für den Erfolg verantwortlich – nicht der Gast. Der Host bereitet das Thema vor, überlegt sich Fragen, strukturiert die Episode, etc. Er achtet während der Aufnahme, dass das Ziel des Podcasts / der Podcastfolge eingehalten wird und führt souverän durchs Gespräch. Selbst geübte Public Speaker werden bei ihrer ersten Podcast-Aufnahme schwitzen. Podcasten kann und wird man lernen – der Beginn ist die erste Podcastfolge.
Wie wählt man gute Podcast-Gäste aus?
Viele Gäste werden eventuell nur einmal in ihrem Leben in einem Podcast sprechen – oder machen es bei Dir zumindest zum ersten Mal. Umso wichtiger ist, dass der Host (wie zuvor beschrieben), mögliche Ängste nimmt. Manche Gäste fühlen sich sicherer, wenn sie die Fragen bereits vorab bekommen und sich Gedanken machen können.
Tipps für die Aufnahme: Bei Versprechern kurze Pause machen – kann alles im Schnitt behoben werden. Bei groben Patzern oder falschen Aussagen kurzer Hinweis ins Mikrofon und von vorne anfangen.
Bei der Auswahl der Gäste geht es demnach nicht darum, wie geübt jemand mit Podcasts ist – sondern darum, wie gut jemand Bilder erzeugen kann. Beim Podcast haben wir nur das Gesprochene und damit muss das Wissen vermittelt werden. Ist demnach die Expertise des Gastes glaubhaft? Kann die Person wirklich davon erzählen?
Du hast direkt Personen im Kopf, die Du gerne in Deinem Podcast hättest? Dann frage sie! Du wirst überrascht sein, wie gerne jemand sich dafür die Zeit nimmt. Dennoch solltest Du zu Beginn eher diejenigen fragen, die sicher zusagen werden. Bei denen Du unsicher bist, kann Du dann zu einem späteren Zeitpunkt einen qualitativen Podcast vorweisen, in dem viele gerne zu Gast wären.
Struktur: Ein abschließender Gedanke für die Gestaltung Deines Podcasts ist die Struktur:
(Jingle) – Begrüßung – Thema – Verabschiedung – (Jingle)
Dieses System verwenden die meisten Podcasts, manchmal ist noch ein Werbeblock dazwischen. Die Frage nach dem Jingle wäre jetzt eine Grundsatzdiskussion, häufig wird dadurch jedoch wertvolle Zeit verspielt. Zu Beginn ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass jemand abspringt.
Demnach macht es am Anfang einer Episode mehr Sinn, den eigentlichen Inhalt anzuteasern. Entweder durch einen Ausschnitt (eine Aussage, die besonders neugierig macht) aus der Folge oder einer kurzen Auflistung der zentralen Themen. Der Jingle / die Begrüßung folgt danach.
Qualität: Welches Equipment zur Podcast-Produktion?
Bevor Du Dir über das Equipment Gedanken machst, solltest Du den Ort der Aufnahme bestimmen. Es ist wichtig, einen ruhigen Raum für die Aufnahme zu wählen. Vermeide Räume mit hohen Decken und harten Oberflächen, da diese zu Echo und Hall führen können.
Ein gutes Mikrofon ist unvermeidbar bei der Podcast-Aufnahme, da niemand gerne für eine Stunde etwas in schlechter Qualität anhören möchte. Ein Kondensatormikrofon oder dynamisches Mikrofon ist empfehlenswert. Diese Mikrofone bieten eine gute Klangqualität und sind in der Regel erschwinglich. Auch ein Mikrofon mit passender Richtcharakteristik (z.B. “Niere”) kann dabei helfen, störende Hintergrundgeräusche zu minimieren.
Die Aufnahme hört sich nicht gut an? Künstliche Intelligenz wie z.B. von Adobe kann mittlerweile die Qualität maßgeblich verbessern. Hier hören sich sogar Aufnahmen via Video-Call wesentlich besser an! (podcast.adobe.com)
Die Aufnahme kann via Audio-Interfaces (Hardware) durchgeführt werden oder via Software, z.B. Audacity, Hindenburg Journalist, Reaper oder Adobe Audition. Manche davon, z.B. Audacity sind sogar kostenlos. Mit diesen Tools kannst Du die Aufnahmen auch bearbeiten, Rauschen entfernen oder den Sound verbessern.
Einen Podcast auf Spotify, Apple Podcasts und Co. hochladen
Der einfachste Weg, einen Podcast zu veröffentlichen, ist die Nutzung eines dafür spezialisierten Anbieters. Anchor ist ein beliebter kostenloser Anbieter (von Spotify finanziert). Es gibt auch kostenpflichtige Anbieter, wie z.B. Buzzsprout.
Ein Podcast wird nämlich nicht direkt auf Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts, etc. hochgeladen. Die Plattformen beziehen die Informationen via RSS-Feed. Das ist ein Link mit allen relevanten Informationen zum Podcast und den Episoden.
Den Link zum RSS-Feed kannst Du bei solchen Anbietern direkt an die Plattformen schicken lassen oder Du meldest Dich bei ausgewählten an (um z.B. weitere Statistiken zu erhalten) und gibst den Link manuell an.
Alternativ kannst Du den Podcast auf Deinem eigenen Server hosten.
Einen Podcast erfolgreich vermarkten
Zur Erinnerung: Ein Podcast ist grundsätzlich kein Tool, um schnelle Erfolge zu feiern – sondern um nachhaltige Ergebnisse im Content Marketing zu erzielen. Demnach solltest Du auch Deine Vermarktung darauf auslegen: Menschen auf Deinen Podcast aufmerksam machen, die ihn in Zukunft regelmäßig konsumieren und dadurch für Dein eigentliches Ziel konvertieren – z.B. als Neukunden gewinnen.
Zu Beginn solltest Du den Multiplikationswert Deines bestehenden Netzwerks ausnutzen. Schreibe aktiv Leute an und frage z.B. nach Feedback. Dadurch bekommst Du erste Downloads und darüber hinaus Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten.
Bitte wähle die Empfänger:innen mit Bedacht aus, es soll nicht zu Spam mutieren. Dein erweitertes Netzwerk erreichst Du eher über Social-Media-Postings.
Somit ist der Start geglückt, wie geht es weiter?
Podcast-Reichweite wird auf Social Media und Co. gesammelt
Ein Podcast wird in der Regel nicht wachsen, wenn Du keine Personen von außerhalb auf die Podcast-Plattform leitest. Du musst Dich demnach auch intensiv mit Social Media, E-Mail-Marketing und Co. beschäftigen und dort Reichweite aufbauen – um diese dann später auf den Podcast umzulenken.
So kannst Du Werbung für Deinen Podcast auf Social Media machen:
Postings, die einfach nur „Eine neue Episode ist online“ schreien, werden nur eine kleine Gruppe Menschen ansprechen. Ein bisschen besser funktioniert es, wenn Du Interesse schaffst und eventuell sogar FOMO auslöst.
Mache direkt zu Beginn eine Headline, die Aufmerksamkeit erweckt, zum Beispiel durch eine polarisierende Aussage. Und im Nachgang erklärst Du in 1-2 Sätzen, warum das so ist – Du musst bereits einen kleinen Happen an Information liefern. Die vollständige Erklärung, etc. gibt’s im Podcast. Das schreibst Du so ähnlich auch in Deinen Post-Text.
Wähle unterschiedliche Ansätze für jeden Post beziehungsweise passend zu Deinem Thema. Manchmal kann man auch ein paar Punkte aufzählen, die im Podcast behandelt werden (wenn das Thema z.B. noch relativ neu ist). Manchmal muss man, wie zuvor angedeutet, eine neue Erkenntnis zu einem Thema liefern.
Ein anderer Ansatz (v.a. für Personen, die Dich / Deinen Podcast noch nicht kennen) sind subtile Hinweise in Deinen Postings, etc. Mache zum Beispiel auf LinkedIn oder Instagram eine Slideshow mit Fakten zu einem bestimmten Thema.
Auf der letzten Slide gibt es dann den Hinweis, dass das Thema im Podcast behandelt wurde. Wer das Thema vertiefen möchte, wird nun in Deinen Podcast reinhören.
Wichtig ist nur, dass die Episode auch das hält, was Du versprichst – sonst schadest Du Deinem Podcast mehr als Du mit der Aufmerksamkeit hilfst. Zuvor gab es den Vergleich mit YouTube und Clickbait: Bei falschen Behauptungen (= Clickbait) springt der oder die User:in direkt wieder ab und das Video wird schlecht vom Algorithmus eingestuft.
Wenn das Video jedoch zu Titel und Thumbnail passt, dürfen diese auch gerne bewusst mit Elementen arbeiten, die Aufmerksamkeit erzielen und neugierig auf den Videoinhalt machen.
Social Media in 2023 findet im Hochformat statt
Durch TikTok und weitere 9:16-Formate hat sich eine neue Art von Podcast Vermarktung ergeben, die vor allem außerhalb der eigenen Follower:innen stattfindet:
Kurze Video-Ausschnitte von der Podcast-Aufnahme, die Lust auf den kompletten Podcast machen. Hier nutzt Du den Vorteil der noch hohen organischen Reichweiten bei TikTok, Instagram & Facebook Reels sowie YouTube Shorts.
Aktuell verwenden vor allem Unterhaltungspodcasts mit 2 oder 3 Sprecher:innen diese Strategie. Sie zeigen in zum Beispiel nur 15 Sekunden eine lustige Aussage aus dem Podcast, oder in einer Minute eine amüsante Konversation.
Das hat einen spannenden Effekt: Sieht ein:e User:in eines dieser Videos komplett an, wird der Algorithmus ihm oder ihr weitere Ausschnitte des Podcasts zeigen. Nach nur einem Video wird kaum jemand den Podcast direkt öffnen. Wird man jedoch regelmäßig von den Ausschnitten begeistert, wird man eventuell auch den Podcast irgendwann anhören wollen.
Die größte Herausforderung ist, dass ein Podcast und Kurzvideos im Hochformat komplett unterschiedlich funktionieren. Das ist auch der Grund, wieso eher Unterhaltungspodcasts diesen Tipp anwenden als Wissenspodcasts von einer Person. Die Nutzer:innen von TikTok und Co. sind gewisse Mechaniken und „Regeln“ auf ihren Plattformen gewohnt.
Hier ein paar erste Orientierungspunkte, beschäftige Dich aber am besten generell mit den Plattformen, bevor Du dort aktiv wirst. Grundsätzlich sind 9:16-Kanäle der Inbegriff von „K.I.S.S“ – keep it short & simple.
Schneide jede Sprechpause und jedes Füllwort raus. Es geht um jede Millisekunde, da das nächste Video nur eine Daumenbewegung entfernt ist. Aus diesem Grund muss das Video auch direkt zu Beginn die Aufmerksamkeit des Users bzw. der Userin erzielen.
Nutze darüber hinaus gut sichtbare Untertitel, damit man auch ohne Ton den Inhalt versteht. Eventuell nutzt Du Texte sogar dazu, dass am Beginn Aufmerksamkeit erzielt wird – indem Du ihn auffällig einsetzt und das Thema direkt nennst.
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Mehr InformationenWie Du in den Beispielen siehst, werden häufig auch mehrere Kamera-Positionen, Schnittwechsel, etc. eingesetzt, um die Aufmerksamkeitsspanne konstant hochzuhalten.
Kurzer Exkurs zu SEO: Wenn Du die Videoaufnahme geschickt durchführst, hast Du auch gleichzeitig ein Querformat-Video, welches Du als komplette Ausgabe auf YouTube hochladen könntest.
Denn Du darfst nicht vergessen: YouTube ist die zweitgrößte Suchmaschine der Welt. Erstelle auch für jede Episode eine Detailseite auf Deiner Website. So kann jede Ausgabe über die Podcast-Plattformen, YouTube und Deine Website gefunden werden.
Mit Budgeteinsatz die Aktivitäten beschleunigen
Dir gehen die gezeigten Methoden zu langsam? Natürlich kannst Du Deine Social-Media-Bemühungen auch beschleunigen! Jede Plattform bietet die Möglichkeit an, bezahlte Anzeigen beziehungsweise Postings zu veröffentlichen.
Somit kannst Du Deine Beiträge einer größeren Personengruppe präsentieren oder speziell an Deine Zielgruppe eigens erstellte Anzeigen ausliefern lassen.
Grundsätzlich gelten aber die gleichen „Regeln“ wie bei organischen Postings – Du bekommst durch den Geldeinsatz nur mehr Reichweite, der Inhalt muss sie überzeugen, den Podcast anzuhören. Deswegen gestalte Deine bezahlten Inhalte ansprechend und mache neugierig auf Deine Podcast-Episoden.
Abgesehen davon kannst Du Deinen Podcast auch in relevanten Blogs und sogar anderen Podcasts bewerben lassen. Suche Dir passende Partner und handle mit ihnen eine passende Werbekooperation aus.
Diese Personen haben bereits eine relevante Podcast-Hörerschaft in Deiner Zielgruppe und können Dich dort bekannter machen. Hierbei musst Du jedoch individuell abwiegen, ob sich der Kosten-Nutzen-Faktor lohnt.
Mit Kollaborationen relevante Sichtbarkeit erhalten
Eine andere Art der Kooperation sind Kollaborationen. Besonders YouTuber:innen setzen erfolgreich auf diese Taktik. Sie drehen gemeinsam Videos (für beide Kanäle) und verweisen dadurch die jeweiligen Abonnent:innen auf den Kanal des anderen. Beide profitieren.
Dies funktioniert ebenso bei Podcasts. Wichtig ist die Überschneidung Eurer Zielgruppen.
Hierbei hast Du drei Möglichkeiten:
- Ihr nehmt jeweils eine gemeinsame Episode für beide Podcasts auf
- Du lädst jemanden in Deinen Podcast ein und dieser teilt die Episode auf Social Media
- Du bist in einem anderen Podcast zu Gast und erwähnst Deinen eigenen Podcast
Nummer 1 ist eine klare Win-win-Situation für beide. Sind eure Reichweiten jedoch zu unterschiedlich, wird es eventuell schwieriger, eine Kollaboration zu finden.
Bei Nummer 2 ist der beste Ansatz, einfach zu fragen – viele Menschen freuen sich über eine Einladung. Beachte jedoch, dass die „Qualität“ Deines Gastes ausschlaggebend für Deine Auswahl sein sollte. Auch wenn die Person ein Fachexperte ist, man muss ihm oder ihr auch zuhören wollen!
Nummer 3 kommt nach der Zeit von alleine, wenn Du auf den unterschiedlichen Kanälen Sichtbarkeit erlangst und Dich in Deinem Thema als Experte oder Expertin positionierst.
Spotify, Apple Podcasts & Co. – Sichtbarkeit auf den Plattformen erreichen
Die Plattformen funktionieren wie der Rest der Content-Landschaft. Du musst dafür sorgen, dass Deine Inhalte nicht nur verfügbar sind, sondern auch gefunden werden.
Aus dem Grund ist das Thema SEO ein ganz wichtiges bei Podcasts. Grundsätzlich gelten ähnliche Spielregeln wie bei Google, YouTube und Co. Du musst relevante Keywords im Titel und der Beschreibung unterbringen – gleichzeitig musst Du beachten, dass am Ende ein Mensch klickt. Sind die Titel ansprechend genug, um die Episode anzuhören?
Bei Interviews empfiehlt es sich, am Ende der Episode den Namen des Gastes zu ergänzen, da er nur über die Erwähnung in der Beschreibung nicht immer gefunden wird.
Erkennbarkeit: Das Coverbild und der Name Deines Podcasts sind übrigens genauso ein Faktor, ob der Podcast gehört wird. Beim Namen solltest Du darüber hinaus noch beachten, dass dieser einprägsam ist und auch gefunden wird.
Manche Podcasts findest Du quasi nur, wenn Du 1:1 den Wortlaut eingibst, weil der Großteil aus generischen Begriffen besteht und diese bereits von bekannten Podcasts dominiert werden.
Algorithmus: 5-Sterne-Bewertungen und deren positiver Einfluss erklärt sich von selbst. Es empfiehlt sich jedoch, nur einen Call-to-Action pro Episode zu haben und dieser sollte in der Regel „Abonnieren“ sein. Das führt nämlich dazu, dass Du mehr wiederkehrende Zuhörer:innen hast.
Manche Podcast-Hosts machen auch Gewinnspiele, um Bewertungen zu erhalten. Ich bin davon kein Fan und kann auch nicht sagen, ob das gegen irgendwelche Richtlinien widerspricht.
Beim Launch in den Podcast-Charts
Dieser Tipp oder besser gesagt „Hack“ ist umstritten – zu Recht. Dennoch solltest Du ihn zumindest kennen, weil viele mit einer Chartplatzierung direkt beim Launch werben, obwohl die Reichweite überschaubar wirkt. Was steckt dahinter?
Beim Launch ist Dein Podcast noch ein unbeschriebenes Blatt. Apple Podcasts belohnt dich deswegen mit einer guten Platzierung, wenn Du erste Aufmerksamkeit erzielst.
Ähnlich wie bei Social-Media-Posts entscheidet die Interaktion über den Erfolg Deines Podcasts. Direkt beim Launch ist demnach das Ziel, möglichste viele der folgenden Interaktionen zu sammeln. Wichtig hierbei ist jedoch, dass diese durch reale Zuhörer:innen erzielt werden und nicht durch gekaufte Interaktionen oder Bots:
- 5-Sterne-Bewertungen
- Abonnieren
- Teilen
- Hohe Wiedergabedauer
Für diese Charts-Strategie wird empfohlen, den Podcast zuerst nur auf Apple Podcasts bzw. iTunes zur Verfügung zu stellen. Circa eine Woche später folgen Spotify & Co.
Dadurch kanalisierst Du Deine Zuhörerschaft auf einen Anbieter und erhöhst die Chance für eine Chartplatzierung. Man kann übrigens auch ohne Apple-Geräte und ohne App die Episode anhören. Der geteilte Link hat auch einen Webplayer dabei.
Wichtig ist hierbei, dass Du den Launch bereits früh genug auf Social Media kommunizierst. Dein Ziel ist es, dass am ersten Tag alle den Podcast suchen und anhören.
Es empfiehlt sich, direkt mehrere Episoden online zu stellen. Dadurch erhöht sich die Wiedergabedauer und wenn jemand z.B. 5 Episoden direkt anhört, wird er den Podcast auch abonnieren.
In der Vergangenheit hat dieser umstrittene „Hack“ bei vielen bewusst (aber auch unbewusst) funktioniert. Wer direkt zu Beginn viele Menschen auf einen Podcast lenkt, wird manchmal vom Algorithmus belohnt. Ob Du damit dann angeben willst, musst Du aufgrund Deiner restlichen Marketingstrategie und Unternehmensphilosophie entscheiden.
Unabhängig von „Ich habe einen Nummer-1-Podcast“ erlangst Du dadurch jedoch auch Sichtbarkeit auf Apple Podcasts – die Leute sehen Dich dann mindestens einen Tag in der Topliste Deiner Kategorie.
Ein Mittelweg wäre übrigens, dass Du den Podcast zwar nicht exklusiv auf Apples Plattform zur Verfügung stellst, die ersten Tage jedoch nur dorthin aktiv verlinkst. So können auch die Personen, die wirklich z.B. nur auf Spotify Deinen Podcast hören möchten, den Podcast anhören und der Rest landet bei Apple.
Quick-Tips zur Podcast Vermarktung
Es gibt im Internet bestimmt noch zahlreiche weitere Tipps, wie Du Deinem Podcast zu mehr Reichweite verhelfen kannst. Es werden sich in Zukunft auch neue Beispiele auftun. Grundsätzlich darfst und sollst Du bei der Werbung kreativ sein!
Es lohnt sich z.B. immer, auch auf ältere Episoden zu verweisen – in Deinem Podcast, aber auch auf Social Media oder Deiner Website.
Genauso kannst Du eine Episode in Deiner E-Mail-Signatur platzieren oder an passenden Stellen Deiner Website: Footer, 404-Seite, Danke-Seiten bei einem Formular usw.
Solche kleinen Dinge können auch etwas bewirken. Den größten Traffic wirst Du jedoch über die größer ausgelegten Maßnahmen machen.
Fazit
Ganz egal, was Du davon umsetzt und welche Strategien Du noch findest, eines muss ich nochmal wiederholen: Der Erfolg steht und fällt mit Deinem Podcast.
Überzeugen Deine Episoden nicht und werden nicht angehört, lohnt sich der Aufwand auch nicht, diese zu bewerben. Deswegen mache Dir genügend Gedanken zum eigentlichen Inhalt, bevor Du Dir Gedanken über die Vermarktung machst.
Und bei allen Maßnahmen (Inhalt & Vermarktung) gilt: Geduld. Der Aufbau eines erfolgreichen Podcasts benötigt Zeit – die Inhalte haben dafür aber auch eine lange Lebensdauer. Auch 2 Jahre später kann eine Podcast-Episode z.B. zu einem Neukunden führen.
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