Es war einmal… (in Deinem Business)? Diese alte Märchenfloskel dürfte wohl jedem im Gedächtnis sein. Doch mal im Ernst: Was hat Storytelling mit Business zu tun und warum sollte man Geschichten überhaupt erzählen, um etwas zu verkaufen? Die Antwort liegt im Grunde genommen auf der Hand. Denn das Geschichtenerzählen ist schlussendlich nichts anderes, als etwas verkaufen zu wollen. Nur handelt es sich nicht um den Verkauf von physischen Produkten oder Dienstleistungen, sondern um glaubhafte Informationen für den Zuhörer. Beim Storytelling verkauft ein Unternehmen quasi Glaubwürdigkeit, Authentizität und nicht zuletzt auch Emotionen, die im Gedächtnis bleiben.
Storytelling beschreibt grundsätzlich das Erzählen von spannenden Geschichten. Fakten und Informationen werden geschickt, mit Emotionen geladen und in eine interessante Story verpackt. Hinzu kommen reichlich Bilder, die sich der Zuhörer im Kopf dazu bildet. Das Erzählen von Geschichten ist dabei mitnichten eine neue Erscheinung, auch wenn dieses im Bereich Marketing einer immer größerer Beliebtheit erfährt. Seine Ursprünge gehen auf Literatur und Film zurück – auf Mythen und Märchen. Ja sogar auf die Politik und den Journalismus.
Storytelling begegnet uns in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens – oftmals sogar unbewusst. Und auch der Business-Bereich kommt ohne ein fesselndes Storytelling längst nicht mehr aus. Eingesetzt im Branding, in der PR einer Marke sowie in der Unternehmenskommunikation stellt Storytelling ein effektives, stilistisches Mittel dar. Was es damit genau auf sich hat, wie eine gute Geschichte beschaffen sein sollte und wie auch Du das Instrument des Storytelling in Deine individuelle Online Marketing-Strategie mit einbaust, erfährst Du in den folgenden Abschnitten detaillierter.
Was ist überhaupt eine gute Story und was sind die Zutaten?
Eine Story (zu Deutsch: Geschichte) befasst sich in aller Regel mit Aspekten der Vergangenheit. Der Begriff wird daher gern auch als Synonym für die Vergangenheit verwendet. Was heißt das im Umkehrschluss? Eine gute Geschichte spielt üblicherweise in der Vergangenheit und beschreibt die Abfolge von Situationen, die bereits geschehen sind. Als Geschichtenerzähler kannst Du Dir daher sämtliche Szenarien ausmalen, da diese eine bereits abgeschlossene Handlung darstellen. Zu den grundlegenden Elementen einer guten Geschichte gehören:
- eine Heldin oder einen Helden (mit dem sich das Publikum, der Leser oder der Zuhörer Deiner Geschichte im Bestfall identifizieren kann)
- ein grundlegender Konflikt (alle Widerstände, die Deine Heldin oder Dein Held auf Ihrem Weg erfahren)
- eine Zielstellung (zum einen das Ziel Deiner Handlung, zum anderen Deine Intention hinter der Geschichte – warum willst Du diese überhaupt erzählen?)
- reichlich Drama (erzeuge einen Spannungsbogen, der mit einer Einleitung beginnt, sich mit der Komplikation fortsetzt und in der Auflösung endet)
- die Auflösung (hiermit wird die Handlung aufgelöst und es wird ein Learning erzeugt – im Idealfall regst Du durch dieses zum Kauf Deiner Produkte oder Dienstleistungen an)
Hier nochmal ganz kurz: Der Protagonist Deiner Geschichte gerät in eine Problemlage, aus der er sich zu befreien versucht. Passenderweise hast Du für die Befreiung auch gleich die notwendigen Informationen, Produkte, Marken oder Dienstleistungen parat. Wie Du siehst, unterteilt sich eine gute Geschichte zudem in die drei folgenden Abschnitte: die Ausgangssituation, die eigentliche Handlung und die Auflösung.
Alles nur Show? – ein paar Beispiele erfolgreicher Geschichten aus dem Business-Alltag
„Hier wurde doch geflunkert?“, wirst Du Dich nach dem Lesen dieses Abschnitts sicherlich fragen, doch genau so läuft Storytelling im Business-Alltag im Grunde genommen ab.
Das wohl bekannteste Beispiel einer guten Story ist die Geschichte des US-amerikanischen Hard- und Softwareentwicklers Apple. Gründer Steve Jobs war für seine mitreißenden Präsentationen bekannt. Zunächst verwies Jobs in der Ausgangssituation auf die nicht wirklich innovativen Smartphones älteren Semesters. Dann begab sich Apple auf seine beschwerliche Reise und trotzte schlussendlich jeglichen Komplikationen (hier wurde der Spannungsbogen der Geschichte aufgebaut), um Dir als potenziellen Kunden zu guter Letzt die Auflösung des Konflikts anzubieten: das neue iPhone.
Noch mehr Schmalz und Klischee steckt jedoch in der Geschichte des US-amerikanischen Online-Versandhändlers Amazon. Das Unternehmen ist vor allem für seine Unternehmenswerte, die eine starke Kundenorientierung verkörpern, bekannt geworden. Seine Guidelines setzte das Unternehmen von Anfang an geschickt ein. Wer kann sich noch an ältere YouTube-Videos des Gründers Jeff Bezos erinnern? „I wanna provide the best customer service“ galt sein Slogan schon kurz nach der Gründung in den 1990er Jahren. Und dafür verzichtete Bezos und sein Unternehmen auf alle Annehmlichkeiten. Geschickt setzte man aus Paletten selbstgebaute Schreibtische in Szene. Der Konflikt der Geschichte in diesem Fall: „Wir gehen für den Kunden durch die Hölle und verzichten selbst auf alles, um schlussendlich einen bestmöglichen Kundenservice zu realisieren“!
Ein eher aktuelles Beispiel ist das Fitness-Label Rocka Nutrition um Gründer Julian Zietlow. Seiner Geschichte gemäß galt dieser in seiner Kindheit als unsportlich und übergewichtig, entdeckte jedoch den Sport als seinen neuen Lebenssinn und mixte zeitgleich ein paar passende Fitnessdrinks zusammen, die auch Dir den Weg zum Traumkörper ebnen sollen. Auf dem Weg zur Auflösung trifft der Protagonist Zietlow zudem auf weitere Weggefährten mit gleicher Zielsetzung, die diesen unterstützen und zeitgleich weitere Zielgruppen anziehen. Clever, nicht wahr?
Gute Storys starten also zusammenfassend immer mit einem Problem, welches der Protagonist und seine Gefährten zu lösen versuchen. Auf dem beschwerlichen Weg zur Auflösung der Geschichte entwickelt der Protagonist in der Regel vorteilhafte Produkte oder Dienstleistungen oder zeigt Dir einen vorteilhaften Lifestyle dafür auf, den Du nun ebenso beschreiten sollst, um ans Ziel zu gelangen. Das Ziel legt dabei jedoch der Protagonist selbst fest: zum Beispiel Gesundheit, ein Traumkörper, eine große Reichweite im Netz, Reichtum und vieles mehr. Je nachdem, welches individuelle Ziel Du verfolgst, findest Du gewiss auch den passenden Helden hierfür, der mit einer spannenden und sicherlich auch verkaufsfördernden Geschichte aufwartet.
Ein paar Fakten zu guten Geschichten und warum auch Du fortan auf das Storytelling setzen solltest
Das menschliche Emotionssystem funktioniert im Grunde genommen ganz einfach. Die Hauptinitiatoren für unser neuronales Belohnungssystem sind die vier Botenstoffe Dopamin, Serotonin sowie Noradrenalin und Endorphin. Jene sind für das Auslösen von Glücksgefühlen maßgeblich verantwortlich. Um die entsprechenden Stoffe des Glücks in unserem Körper auszulösen, bedarf es Regeln, aber auch Chaos, Siege und Spannung. Oder besser gesagt: Geschichten!
Da sich unsere Gehirne im Verlauf der menschlichen Evolutionsgeschichte immer mehr auf das Storytelling ausgerichtet haben, haben sich führende Neurowissenschaftlicher innerhalb der letzten Jahrzehnte eingehend mit dieser Thematik beschäftigt. Storys müssen demnach bildhaft und einprägsam sein und zudem mit Emotionen gefüllt erzählt werden. Eine wirklich gute Geschichte lässt sich daher schlecht auf Werbeplakate oder auf PowerPoint-Folien packen.
Eine gute Story eignet sich darüber hinaus auch perfekt dazu, sich wichtige Dinge einzuprägen. Rein wissenschaftlich betrachtet, merken wir uns Fakten, die in Geschichten verpackt werden, bis zu 22 Mal besser. Hier noch ein paar weitere Fakten zum Storytelling für Dich:
- gute Storys sorgen für wesentlich mehr Umsatz
- der maximal erzielbare Verkaufspreis von Produkten oder Dienstleistungen kann im Schnitt um das 27-fache gesteigert werden
- 95 Prozent unseres Denkens findet im Unterbewusstsein statt (und genau dort wirken gute Storys)
- unser Gehirn vereinfacht gern Sachverhalte (der sogenannte Autopilot-Modus nutzt nur 25 Prozent der vollen Denkleistung)
Und noch weitere Gründe sprechen für das Storytelling in Deiner Online Marketing-Strategie, die wir Dir natürlich nicht länger vorenthalten möchten:
Grund 1: Storys sind unterhaltsam
Du musst Dein Produkt oder Deine Dienstleistung Deiner potenziellen Zielgruppe erst erklären und dabei ein wenig tiefer ins Detail gehen? Hierfür eignen sich Storys nahezu perfekt! Denn das Erzählen einer Geschichte kann komplexe Sachverhalte vereinfachen und den dargestellten Inhalt zugleich auf unterhaltsame Art und Weise präsentieren. Da Du Dich in Deiner Geschichte aber auch auf das Wesentliche konzentrieren solltest, ist die Nutzung eines Spannungsbogens von großer Bedeutung. Auch der Einsatz von visuellen Elementen wie zum Beispiel Bildern oder Videos dient nicht nur der Unterhaltung, sondern auch der besseren Einprägsamkeit – doch dazu im Folgenden mehr!
Grund 2: Illustrationen, Bilder und Effekte machen Deine Story wahrhaftig lebendig
Da visuelle Effekte in der Regel schneller wahrgenommen werden, als ein schnöder Text, können pfiffige Bilder oder unterhaltsame Videos mit schrillen Effekten wahre Wunder wirken. Und ganz unter uns: In einer Story muss nicht immer alles realitätsnah sein. Du erzählst schließlich eine Geschichte und darfst Dich daher ruhig auch des ein oder anderen stilistischen Mittels, wie zum Beispiel Übertreibungen, bedienen. Packst Du einprägsame, visuelle Effekte in eine interessante und fesselnde Story, kannst Du damit den perfekten Werbeeffekt erzielen. Zumal sprechen Bilder an sich auch eine nahezu universelle Sprache.
Grund 3: Storytelling drängt sich nicht zu sehr auf
Wer kennt es nicht? Man schaut TV oder YouTube und wird mit lästigen Werbeeinspielern bombardiert und fühlt sich bis aufs Äußerste davon bedrängt? Storys sollen diesen Umstand, dass Du Dich fühlst, als würde man Dir etwas aufschwatzen wollen, eben gerade nicht erzeugen. Denn eine gute Story weckt Deine intrinsische Motivation, Dich für den Lebenswandel des Protagonisten zu begeistern. Du fängst an, diesen und alle Mitstreiter zu bewundern und interessierst Dich daher aus innerster Überzeugung für dessen Produkte oder Dienstleistungen. Erzeugt die Geschichte positive Emotionen, so sinkt automatisch die Kaufschwelle und jene wird auch nicht als nervige Werbung wahrgenommen.
Grund 4: Du kannst Dein gesamtes Vorwissen über Deine Zielgruppe kreativ in Deine Storys einbauen
Für eine gute Story brauchst Du grundsätzlich nicht viel. Entsprechende Zielgruppeninformationen musst Du Dir in jedem Fall einholen, auch ohne Storys. Jene kannst Du kreativ in die Erstellung Deiner eigenen Geschichte einbinden. Zum einen kannst Du den Handlungsstrang (oder auch „Plot“) danach ausrichten, zum anderen kannst Du so auch versteckte Botschaften in die Erzählung einbauen, die gerade Deine Zielgruppe perfekt ansprechen. Storytelling ist zudem kein teures Marketing-Instrument und kann auch mit sehr viel Spaß verbunden sein – immerhin sind der eigenen Kreativität keinerlei Grenzen gesetzt!
So setzt Du Deine individuelle Story in die Realität um – Tools und Techniken
In puncto Storytelling führen viele Wege nach Rom. Entweder startest Du ganz einfach mit einem Bild und baust Deine individuelle Story darum auf oder zeigst den Menschen und nicht das eigentliche Thema. Um Deine Zuschauer oder Leser in die Thematik einzuhaken, sollten diese von Anfang an auf Deine Seite gezogen werden. Zeige also Ausschnitte aus dem täglichen Leben, aber auch besondere Ereignisse, Fehlschläge, Siegesmomente, Trauer, Glück und Freude. Wichtig dabei ist, dass Du beim Storytelling so authentisch wie nur möglich wirkst. Darüber hinaus bieten sich für das Storytelling folgende 9 Techniken an:
- Phigital (eine Mischung aus Physical und Digital, bei der auch Interaktionen mit dem jeweiligen Publikum angedacht sind)
- Virtual Realitiy (mit professionellen Headsets sowie Spielen)
- Interactive Storytelling (die Story muss vor allem technisch gut umgesetzt werden und mit interaktiven Inhalten, wie zum Beispiel Grafiken oder Quizzen sowie Gewinnspielen, angereichert werden)
- Livestreaming (ein Ereignis live zu filmen oder Deinen Livestyle per Stream zu zeigen)
- Location Based Storytelling (Storys finden an bestimmtem Ort statt oder nutzen Apps sowie Geofencing, um damit erdachte Begrenzungen zu überwinden)
- Nutzung des medienübergreifenden Storytellings (hier erzählst Du Deine Geschichte über viele Medien hinweg und nutzt entsprechend viele Kommunikationskanäle zur Zielgruppenansprache)
- Dark Social (Storytelling über vergleichsweise private Plattformen wie zum Beispiel WhatsApp, Slack sowie weitere Messaging-Apps oder E-Mail)
- Podcasts (erzähle Deine Geschichte in Form von Interviews mit für Deine Zielgruppe attraktiven Gesprächspartnern durch Audio-Storytelling)
- Data Storytelling (Fakten anhand kleiner Infografiken auf das Wesentliche reduzieren, aber unterhaltsam aufbereiten)
Hast Du die passende Geschichte bereits parat und Dich für Deine individuelle Storytelling-Technik entschieden? Dann wird es Zeit, auch das passende Tool zur Realisierung Deiner Story ausfindig zu machen. Wir haben Dir daher im Folgenden ein paar nützliche Tools zur Verwirklichung Deiner individuellen Storytelling-Strategie zusammengestellt, die Du Dir zunutze machen kannst. Es handelt sich dabei um die 16 folgenden Tools:
Planungstools |
Scrollytelling-Tools |
Audiovisuelle Tools |
StoryboardThat
Storyline Creator Keeeb Collections |
Storyform
Storyhand Storybuilder
|
StoryMapJS
Juxtapose Google My Maps SoundCiteJS |
Jede gute Story beginnt zunächst mit der Planung. Das Tool StoryboardThat kannst Du zum Beispiel zur Visualisierung Deines individuellen Storyboards einsetzen. Plane damit einzelne Szenen oder Story-Abschnitte. Mit Wisemapping bringst Du Klarheit in Deine Storytelling-Planung und ersetzt damit Offline-Papierschnipsel, indem Du dafür praktische Mindmapping-Tools nutzt. Für die Entwicklung Deiner grundlegenden Geschichte empfiehlt sich zudem das Tool StorylineCreator, mit welchem Du Handlungsstränge sowie Akteure gut im Überblick behalten kannst. Auch das Tool Keeeb Collector erweist sich für Deine Storytelling-Planung als ausgesprochen nützlich, indem Du dieses zur Markierung von Webinhalten in Deinen Storys einsetzt.
Auf eine abgeschlossene Planung folgt in aller Regel eine gelungene Präsentation Deiner Story. Diese sogenannten Scrollytelling-Tools ermöglichen Dir die Umsetzung Deiner Geschichte. Mit dem Tool Storyform kannst Du verschiedene Templates für Deine Geschichte erstellen – übrigens auch im Responsive Design! Das Tool Storyhand hingegen bietet Dir die Einbeziehung verschiedener, interaktiver Elemente in eine einzige Story und wird von führenden TV-Sendern wie zum Beispiel BBC genutzt. Das Tool Storybuilder eignet sich dazu, Storys, die aus Audio-Dateien, Videos und Text bestehen, über die entsprechende Plattform zu veröffentlichen oder Deiner Zielgruppe zum Download anzubieten – die Software gibt es im Übrigen auch als Open Source.
Zum Schluss kannst Du Deine Story aber auch noch durch audiovisuelle Highlights aufpeppen. Das Tool StoryMapJS bietet Dir beispielsweise die Möglichkeit, Deine Geschichte anhand von Karten darzustellen. Mit Juxtapose kannst Du die Vorher-Nachher-Unterschiede Deiner Story perfekt in Szene setzen. Zum Beispiel kannst Du hier einen Bilder- oder Videovergleich realisieren. Aus dem Hause von Google kannst Du darüber hinaus das Tool Google My Maps einsetzen, mit denen Du eine Reise perfekt visualisieren kannst. Zu guter Letzt eignet sich das Tool SoundCiteJS zur Einbindung von Interviews oder Musik in Deine individuelle Story.
Bleibt uns zuletzt noch zu erwähnen, dass eine gute Geschichte zwar greifbar und abwechslungsreich sein, diese aber nicht mit Elementen überfrachtet wirken sollte. Dieser Schuss kann schnell nach hinten losgehen, da er Deine potenziellen Leser oder Zuschauer überfordern kann. Ansonsten sind Deiner Kreativität durch die Nutzung der praktischen und oft auch kostenlosen Tools für das Storytelling keinerlei Grenzen gesetzt! Da wir uns in diesem Abschnitt mit der Konzeption Deiner Storys befasst haben und welche Tools Du hierfür am besten einsetzen kannst, gehen wir im nächsten Abschnitt nun ans Eingemachte. Dort zeigen wir Dir alle möglichen Medien auf, über die Du Dein Storytelling geschickt umsetzen kannst.
Welche Medien sich hinsichtlich der Präsentation eignen
Marketingstrategien werden immer mehr auch crossmedial geplant. Für die Umsetzung bedeutet dies, dass die entsprechende Werbekampagne auf einer Vielzahl an Kanälen gleichzeitig geschaltet werden oder ineinander übergreifen kann. Gemäß vieler Wirksamkeitsstudien weisen kanalübergreifende Kampagnen eine wesentlich höhere Effektivität auf. Genutzt werden für Crossmedia-Kampagnen daher gern das Internet – zum Beispiel in Form von Blogs, Webseiten sowie Foren. In den vergangenen Jahren rückte auch immer mehr Social Media als Werbeplattform in den Vordergrund.
Hier werden Storys gern crossmedial auf Facebook, Instagram sowie Twitter verbreitet. Hinzu kommen noch die Streaming-Plattformen wie zum Beispiel YouTube. Darüber hinaus gibt es die gute, alte TV-Werbung, Zeitungsannoncen sowie Banner- und digitale Signaturen für die gezielte Outdoor-Werbung. Außenwerbung gehört zwar nach wie vor immer noch zu klassischen Marketing-Strategien dazu, jedoch wird ein Großteil der heutigen Werbeaktivitäten vorrangig digital verwirklicht. Indem Du bei Deiner individuellen Storytelling-Strategie auf Social Media setzt und Videos, Bilder oder Beiträge mit einbindest, bist Du daher bestens beraten. Wir möchten Dir in den nun folgenden Abschnitten daher Möglichkeiten zur Umsetzung von kanalübergreifendem Social Media-Storytelling aufzeigen – viel Spaß dabei!
1. Facebook als der Klassiker in Sachen Social Media – doch funktioniert Storytelling auch hier?
Zwar machte das wohl bekannteste aller sozialen Netzwerke, Facebook, in den letzten Jahren immer häufiger negative Schlagzeilen, jedoch stellt es immer noch eine der beliebtesten Werbeplattformen überhaupt dar. Entsprechend groß ist bei den in Deutschland allein 25 Millionen aktiven Nutzern auch das Potenzial, hier mit einer guten Story zu punkten. Facebook an sich gilt darüber hinaus als ideale Plattform, um eine möglichst breite Zielgruppe anzusprechen. Denn bei Facebook handelt es sich um eine der ältesten Social Media-Plattformen, deren Publikum mitgealtert ist, aber auch immer noch reichlich Anziehungskraft auf junge Menschen auswirkt. Facebook wird stationär, als auch mobil genutzt. Möglichkeiten des Austauschs bieten Dir in puncto Storytelling vor allem die Bereiche Newsfeed, geschlossene Facebook-Gruppen sowie die vergleichsweise noch recht jungen Facebook-Storys. Für eine bessere Reichweite solltest Du Videos hier unbedingt immer mit Untertitel bestücken, um diese auch ohne tonale Untermalung nutzbar zu machen. Je mehr Interaktion Deine Story in Form von Likes, Kommentaren oder Shares erfährt, desto besser!
2. Über Instagram vor allem eine junge Zielgruppe ansprechen – welche Möglichkeiten gibt es hier?
Auf Platz 2 im Ranking und damit in Deutschland aktuell die zweitbeste Möglichkeit für Social Media-Storytelling ist Instagram. Rund 21 Millionen aktive Nutzer zählt das soziale Netzwerk, welches ein jüngeres Publikum als Facebook aufweist. Neben dem Newsfeed gibt es auch hier eine Instagram-Story, die viel Aufmerksamkeit bekommt und mittlerweile auch die Möglichkeit der Shoppable Posts für Marken und Unternehmen, mit denen Du Storys mit interaktiver Produktwerbung verbinden kannst. Kurze und bis zu 15 Sekunden lange, unterhaltsame Videos kannst Du auf Instagram zudem via Instagram Reels streamen und mit Deinen Community-Mitgliedern teilen. Auch Live-Videos sind über Instagram möglich und ergänzen somit das ungeheure Storytelling-Potenzial dieser Plattform. Deine Storys lassen sich zudem ohne großen Aufwand ganz bequem auch auf Facebook teilen. Das ist der enorme Vorteil von Storytelling via Social Media: Mit wenig Aufwand lässt sich hier viel umsetzen!
3. Mit Twitter wieder auf dem Boden der Tatsachen – eignet sich auch diese Plattform fürs Storytelling?
Nach den Ausflügen ins Social Media für Erwachsene und eine bunte Glitzerwelt, liegt die Aufmerksamkeit auf Twitter eher bei Fakten und Fake News. Doch auch aus dieser auf den ersten Blick schnöden Welt lässt sich etwas Gutes herausziehen. Rund 10 Millionen Menschen nutzen Twitter aktuell in Deutschland. Die Zielgruppe an sich ist relativ spitz und zeichnet sich vor allem durch politisches Interesse aus. Das ursprünglich als Microblogging-Plattform angedachte Twitter erlaubt bisweilen Tweets mit bis zu 280 Zeichen Länge. Über die sogenannten Hashtags können zudem diverse Interessensgruppen, Themen und Buzzwords in Deine Storys mit eingebunden werden. Da die Plattform nur ein recht überschaubares Kontingent an Zeichen erlaubt, müssen Deine Storys hier perfekt sitzen und selbst mit wenig Anlauf, trotzdem Lust auf mehr machen. Wichtige Storytelling-Elemente auf Twitter sind neben Tweets und Hashtags aber auch Bilder, Videos und Grafiken.
4. Visual Storytelling für die Generation YouTube – was kann die Mutter aller Video-Plattformen?
Man mag es nicht ganz glauben, doch YouTube stellt nach Google die am häufigsten genutzte Suchmaschine Deutschlands dar. Wer einen Sachverhalt bei Google nicht versteht, der schaut nach passenden Videos bei YouTube – klingt einleuchtend, oder? Rund 8 Millionen aktive Nutzer verzeichnet YouTube allein in Deutschland und bietet Dir zudem eine Vielzahl praktischer Storytelling-Möglichkeiten.
Und gewissermaßen: YouTube ist mit Sicherheit auch die am besten geeignete Plattform für visuelles Storytelling überhaupt. Um mit Deiner Zielgruppe in Kontakt zu bleiben, bietet Dir YouTube die Abo-Funktion, Likes sowie Kommentare und eine Teilen-Funktion. Darüber hinaus dient die Glocke dazu, dass Deine Abonnenten sofort über Neuigkeiten (zum Beispiel Deine Story betreffend) informiert werden. Indem Du in Serien denkst und Dir unterhaltsame Videos nutzt, um Deine individuelle Geschichte zu erzählen, gewinnst Du Abonnenten und Fürsprecher. Diese kannst Du entsprechend mit Deiner Authentizität überzeugen und durch Produktplatzierungen oder YouTube-Partnerprogramme Geld verdienen. Weiterhin kannst Du auch Live-Videos posten und Dich währenddessen per Live-Chat mit Deinen Zuschauern unterhalten.
Conclusio: In ein paar Schritten zur richtig guten Story
Da Du nun das Rüstzeug für die Umsetzung Deiner individuellen Storytelling-Strategie hast, liegt es nun an Dir, eine wirklich gute Geschichte zu kreieren und Deine Zielgruppe damit in den Bann zu ziehen. Um Dir ein paar abschließende Worte mit auf den Weg zu geben, soll dieser Abschnitt dazu dienen, Dir zusammenfassende Informationen für das Gelingen von Business-Storytelling zu liefern. Legen wir damit los, warum manche Storys für uns überhaupt relevant sind und andere wiederum nicht.
Darum fesseln uns manche Storys und andere wiederum nicht
Wann eine Geschichte wirklich relevant für uns ist, das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. In der Regel stellen wir uns in Bezug auf Informationen jedoch diese drei grundlegenden Fragen:
- Was hat die Thematik überhaupt mit mir zu tun?
- Was bringt mir die Information aus der Geschichte für einen Nutzen?
- Habe ich so etwas schon mal gehört oder gesehen?
Nehmen wir einmal das Beispiel eines Fitness-Channels auf YouTube. Du als potenzieller Zuschauer möchtest Dich eingehend mit den Thematiken Fitness, Ernährung und Diäten befassen. Die täglichen Trainingsstories eines Fitness-YouTubers passen demnach schon einmal ideal dazu. Nun schaust Du Dir seine Story (in diesem Fall seine täglichen Videos) an und ziehst Deinen Nutzen daraus, indem Du die in dem Video dargestellten Informationen für Dich vereinnahmst und gleichsam umsetzt. Die Bedingung hierfür ist jedoch, dass der entsprechende YouTuber Dein angestrebtes Ziel bereits erreicht hat und Du diesem nacheifern möchtest. Zu guter Letzt müssen die von jenem YouTuber dargestellten Ideen, Konzepte sowie Produkte oder Dienstleistungen aber auch etwas gänzlich Neues darstellen, um ein gewisses Alleinstellungsmerkmal und Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Erst dann bringt Dir Storytelling etwas für Dein Business
Das Geschichtenerzählen bringt Dir im Business nur etwas, wenn Du Deine entsprechende Storyline auch mit Deinen individuellen Businesszielen verknüpfen kannst. Zwar sollten wirklich gute Storys auf der einen Seite emotional und authentisch sein, jedoch solltest Du dabei den eigentlichen Sinn dahinter nie aus den Augen verlieren. Demnach solltest Du Deine Geschichten auch mit relevanten Botschaften füttern, die Deine Zuhörer oder Zuschauer schlussendlich zum Kauf Deiner Produkte oder Dienstleistungen überzeugen. Zudem solltest Du Dich auch immer fragen: Erreiche ich mit meiner Story überhaupt meine individuellen Unternehmensziele? Das ist im Grunde genommen auch schon alles, was Du tun kannst, da sich normalerweise erst im Nachhinein feststellen lässt, ob eine Story wirklich gut war oder nicht.
Mit diesen Methoden gelangst Du in wenigen Schritten zur gelungenen Business-Story
Um Dir noch einmal alle relevanten Methoden für Dein individuelles Business-Storytelling aufzuzeigen, möchten wir Dir zum Schluss noch folgende Listen mit den wichtigsten Storytelling-Schritten präsentieren:
- sorge für eine glasklare Positionierung
- arbeite ein Kommunikationskonzept aus
- passe die jeweilige Kernbotschaft an Deine Zielgruppe an
- finde ein spannendes Thema für Deine Story
- schreibe ein Drehbuch
- passe Deine Story an die verschiedenen Kommunikationskanäle an
Im ersten Schritt, der Positionierung, solltest Du die Werte Deines Unternehmens in einer Botschaft ausarbeiten. Für was steht Dein Unternehmen? Welche Ziele möchte es erreichen? Arbeite dann im zweiten Schritt ein entsprechendes Kommunikationskonzept aus. Hier legst Du zunächst sämtliche Kommunikationskanäle fest, die Du für Deine Story nutzen möchtest. Weiterhin führst Du eine sogenannte Situationsanalyse durch, in der Du Deine Stärken, Schwächen sowie Potenziale und Risiken genau bewertest. Zudem legst Du in diesem Stadium auch Deine Botschaften und Maßnahmen fest. Im nächsten Schritt passt Du Deine Kernbotschaft an Deine individuelle Zielgruppe an. Stelle Dir hier eine Liste mit Emotionen, Idealen, Wertvorstellungen und Zielen Deiner Zielgruppe zusammen und übertrage diese in Deine Kernbotschaften. Finde dann ein geeignetes Thema für Deine Story. Denn um Deine Kernbotschaften gut verpacken zu können, musst Du Dir eine gute Geschichte dafür ausdenken. Hier geht es vor allem um inhaltliche Anforderungen – Du wirst in dieser Phase zum Geschichtenschreiber und erstellst ein Storyboard oder Drehbuch. Denke Dir hierfür passende Geschichten aus, die Du rund um Deine Marke, Deine Produkte sowie Deine Dienstleistungen erzählen kannst. Schreibe dann das dazugehörige Drehbuch. In dieser Phase machst Du die Kernelemente Deiner Geschichte fest: den Protagonisten, seine Mitstreiter, den Ort, die Kernprobleme und was das Ziel der Story sein soll. Wichtig dabei ist: Du musst nicht zwangsläufig selbst die Heldin oder den Helden verkörpern, in der Regel bist Du mit einer Person aus Deiner Zielgruppe wesentlich besser bedient. Passe Deine Geschichte zum Schluss noch an die jeweiligen Kommunikationskanäle an, die Du für Dein Business-Storytelling nutzen möchtest. Lege zudem fest, ob Du Deine Story via Text, Video sowie Audio verbreiten möchtest. Außerdem: auch der zeitliche Rhythmus und die Tonalität Deiner Story sollten hier abschließend festgelegt werden. Plane alles so detailliert, wie nur möglich und gefährde Deine gut durchdachte Geschichte nicht durch eine schlechte Umsetzung.
Wir wünschen Dir jedenfalls viel Spaß und vor allem viel Erfolg bei der Umsetzung Deiner ganz eigenen Business-Story, die im Gedächtnis bleibt!
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