Kaum ein anderes Format begeistert die Nutzer in den sozialen Medien mehr als die Stories. Bereits knapp drei Jahre nach der Einführung nutzten weltweit jeden Tag 500 Millionen Menschen Instagram Stories – das sind mehr als die Hälfte aller Instagram-Nutzer. Tendenz klar steigend!
Auch die Zahl der Werbetreibenden innerhalb des Story-Kosmos steigt und damit der Wettbewerb um die Anzeigenplätze. Dementsprechend solltet ihr euch auf jeden Fall intensiv mit dem besonderen Format auseinandersetzen, wenn ihr euch mit euren Produkten erfolgreich platzieren wollt.
Im Folgenden geben wir euch also ein paar Tipps, wie ihr zukünftig bessere Instagram Story Ads erstellen könnt, und zeigen euch dafür am Ende noch ein praktisches Tool, damit ihr richtig loslegen könnt.
Aber bevor wir durchstarten, das Wichtigste zuerst: Wo können aktuell Story Ads eingesetzt werden?
Ziele, die mit Instagram Story Ads verfolgt werden können
Die Zielauswahl wird durch Facebook nach und nach weiter ausgebaut, sodass euch aktuell acht Ziele innerhalb des Werbeanzeigenmanagers zur Verfügung stehen (siehe Abbildung 1) – wobei die Platzierung „Katalogverkäufe“ als Teil der Dynamic Ads aktuell nur sehr eingeschränkt an das Platzierungsformat angepasst werden kann.
Bei all diesen Zielen habt ihr die Möglichkeit, nur die Story-Platzierung auszuwählen oder diese Platzierung als Teil der „automatischen Platzierung“ mit zu bedienen. Entscheidet ihr euch für die automatische Platzierung, um möglichst viele Chancen zu haben, euer Ziel zu erreichen, solltet ihr unbedingt die Asset Customization nutzen.
Die Asset Customization als erste Optimierungsmöglichkeit
Wenn ihr auf der Ebene der Anzeigenerstellung seid, habt ihr die Möglichkeit, neben eurer ursprünglichen (im Regelfall ja für den Instagram- oder Facebook-Feed erstellten) Anzeige noch weitere Platzierungen anzupassen (siehe Abbildung 2), sprich: das Bild oder das Video beispielsweise noch in dem Story-üblichen Hochformat (9:16) hochzuladen.
Und dies solltet ihr unbedingt machen, damit eure Anzeigen auch tatsächlich auf allen Platzierungen richtig gut aussehen. Denn neben den Instagram Story Ads gibt es mit den Facebook Stories und den Messenger Stories durchaus noch mehr Platzierungen, die – ohne Anpassung – im Regelfall ziemlich bescheiden aussehen. Es gibt übrigens noch einen ganz anderen Vorteil dieses Vorgehens: Statt für jede Platzierung beispielsweise eine eigene Anzeigengruppe samt Anzeige zu erstellen, die jeweils ihre eigene Reichweite, ihre (hoffentlich) positiven Qualitätseinstufungen und ihr soziales Engagement erreichen muss, zahlt bei der Asset Customization alles auf eine Anzeige ein.
Asset Customization 2.0 – oder: Die Instagram Story Ads Templates
Für drei der oben genannten Kampagnenziele, nämlich Traffic, App-Install und Conversions, hat Facebook euch seit Kurzem im Werbeanzeigenmanager noch ein weiteres, sehr praktisches Tool freigeschaltet: Die Instagram Story Ads Templates! Damit könnt ihr zumindest auch euren Standard-Bild-Anzeigen noch einen kleinen Bewegtbild-Touch verleihen. Denn aus der Auswahl von acht Templates erstellt ihr ziemlich easy kleine sechs-sekündige Animationen eurer ursprünglich statischen Anzeigen (diese Funktion ist daher auch nur mit Fotos möglich). Dabei wird allerdings – wie der Name sagt – aktuell tatsächlich nur Instagram unterstützt; wer Facebook Story Ads erstellen will, der muss noch warten.
Dank der relativ umfangreichen Anpassungsmöglichkeiten der Schriften, Farben und Texte kann sich das Endergebnis aber durchaus sehen lassen. Was uns besonders gut gefällt, ist die Möglichkeit, auch den Call-to-Action noch einmal mehr hervorzuheben (siehe Abbildung 3). Insgesamt habt ihr mit den Templates auf jeden Fall zumindest eine schnelle Lösung, um die quadratischen Anzeigenbilder samt Text in das bevorzugte Format zu bringen. Apropos Format, jetzt nochmal für alle: Was ist das richtige Format für Instagram Story Ads?
Instagram Story Ads Format-Empfehlungen
Video:
- Formate: 9:16 und 16:9 bis 4:5
- Auflösung: 1.080 x 1.920 px
- Dateigröße des Videos: max. 4 GB
- Videolänge: 1 bis 120 Sekunden (es werden aber nur max. 15 direkt abgespielt)
Fotos:
- Formate: 9:16 und 16:9 bis 4:5
- Auflösung: 1.080 x 1.920 px
- Dateigröße des Bildes: max. 30 MB
- 5 Sekunden Einblendung
Gut zu wissen:
Bei den Fotos und Videos gilt übrigens – wie bei allen Werbeanzeigen im blauen Kosmos – die 20-%-Text-Regelung. Sprich, wenn eure Anzeige mehr als 20 % Text enthält, wird sie möglicherweise gedrosselt ausgespielt. Gerade aufgrund der Tatsache, dass Story Ads ohne Anzeigentext und Headline auskommen müssen, kann es manchmal etwas tricky werden, eure angedachte Botschaft auch tatsächlich unterzubringen. Für Videos und Animationen lässt sich aber die Problematik ganz einfach umgehen, indem ihr ein eigenes Thumbnail (Startbild) ohne Text hochladet.
Zudem solltet ihr bei der Gestaltung von Videos und Fotos immer darauf achten, dass später in der Anzeige noch Profilbild und Call-to-Action im oberen und unteren Bereich der Anzeigen eingeblendet werden. Daher fügt am besten wichtige Botschaften und Elemente nur in dem Bereich von 1.080 x 1.420 px ein (siehe Abbildung 4). Zu oft haben wir schon gesehen, dass Textelemente oder Logos durch den Call-to-Action blöd verdeckt wurden.
Gestaltungstipps für Story Ads
Nun aber mal Butter bei die Fische: Denn ja, mit den genannten Templates habt ihr auf jeden Fall eine gute Möglichkeit, mit wenig Material doch noch was halbwegs Cooles hinzubekommen. Aber wie wäre es, wenn ihr die Besonderheiten des Story-Ads-Formats so richtig auskostet und total geniale Anzeigen erstellt? Wir haben euch dafür fünf wichtige Gestaltungstipps für erfolgreiche Instagram Story Ads zusammengestellt:
1. Keine Zeit verschwenden
Schon mal selbst gebannt bei Instagram oder Facebook geschaut, wie sich bei einem Video erst einmal über mehrere Sekunden ein Logo oder ähnliches am Anfang aufbaut und witzig zusammenwürfelt? Nein?! Ja, dann wird das eure Zielgruppe bei den Instagram Story Ads sicher auch nicht tun. Also: verschwendet keine Zeit! Ihr habt bei den Stories ungefähr ein bis drei Sekunden Zeit, den Nutzer davon abzuhalten, eure Anzeige direkt wieder wegzuwischen. Und dann nochmal die verbleibenden zwölf bis vierzehn, um eure „Story“ rüberzubringen. Versucht also so schnell und so direkt wie möglich, die Aufmerksamkeit des Nutzers zu bekommen: beispielsweise indem ihr einfach direkt eine Frage an ihn richtet oder auch eine (provokante) Aussage an den Anfang stellt.
2. Say my name, say my name
Es gibt sicher Brands, deren Produkt oder alleine deren Brand-Farbe so bekannt ist, dass sie es gar nicht nötig haben, den Namen oder das Logo noch einmal groß zu platzieren. Wir gehen aber erst einmal davon aus, dass das bei eurem Unternehmen (noch) nicht der Fall ist. Also: Platziert eure Brand frühzeitig, damit der Nutzer auch einen Zusammenhang zu eurer Marke herstellen kann. Bei den Stories ist der Absender so klein, dass ihr nicht davon ausgehen solltet, dass dieser irgendwie wahrgenommen wird. Stellt euch vor, ihr macht Werbung beispielsweise für einen Rucksack mit Flügeln: Die Nutzer finden ihn cool, ganz viele googlen nachher das Ding und kommen aber bei dem Konkurrenten auf die Seite (weil der bessere Google Ads zu „Rucksack mit Flügeln“ macht ?). Von daher: Lieber direkt sagen, wer diese echt coolen Flügel-Rucksäcke macht.
3. Nimm dich selbst nicht zu ernst
Ja, wir alle wollen natürlich richtig gute Anzeigen, ganz professionell und erste Sahne. Aber: Denkt auch einmal daran, in welchem Umfeld ihr eure Anzeigen platzieren wollt. Denn die Schnelllebigkeit und die Vergänglichkeit der Stories gibt uns oft einen weniger geschönten, direkten und manchmal auch (buchstäblich) holprigen Einblick in das Leben anderer oder das daily-Business von Unternehmen, deren wir folgen. Dazu gibt es eine Menge GIFs, Sticker oder Name-Tags. Dementsprechend kann das Erscheinen von absoluten „Hochglanz-Story-Ads“ durchaus auch dazu führen, dass ihr direkt als Werbung „enttarnt“ und weitergewischt werdet. Also: Warum nicht einfach einmal diesen Charakter übernehmen und eure Anzeige auch mit ein, zwei Emojis auflockern oder vielleicht gleich eine „ganz normale“ Story als Anzeige nehmen?
4. Sag, was du willst
Vorteil an Ads im Allgemeinen bei Facebook und Instagram: Ihr könnt immer direkt einen von 15 Call-to-Actions auswählen und habt damit direkt den Spielball wieder an den Nutzer abgegeben. Leider ist dieser nicht immer so folgsam, vor allem wenn der Call-to-Action so mini klein ist wie bei den Instagram Story Ads. Also: Fordert ihn doch lieber noch einmal direkt mit einem blinkenden Pfeil, einer pulsierenden Laufschrift oder einer Neon-Untermalung (der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt ?) genau zu eurer gewünschten Aktion auf.
5. Der Ton macht die Musik und in der Ruhe liegt die Kraft
Instagram Stories werden zu 60 % mit Ton angesehen und sind dabei im Gegensatz zum Feed (nur ca. 20 %) deutlich „lauter“. Dementsprechend solltet ihr eurer Anzeige durchaus eine gewisse musikalische Untermalung gönnen. Aber, und das sollte nicht vergessen werden, da fehlen immer noch 40 %! Und die werden nun mal ohne Ton geschaut. Blöd also, wenn dann eure Anzeige ohne den eingesprochenen Text gar keinen Sinn mehr ergibt. Da ist das Weiterwischen vorprogrammiert. Von daher: Ton bzw. Musik immer gerne, aber überlegt euch bei gesprochenen Textsequenzen immer noch einen Plan B.
Tool-Tipp zum Selbermachen
Und jetzt werdet ihr euch die nicht ganz unwichtige Frage stellen: Wie bekommt ihr das hin, ohne direkt eine ganze Armee Grafiker, Video-Producer und Sound-Engineers dafür einzustellen? Dafür haben wir euch in dem Webinar mehrere Tools vorgestellt. Hier wollen wir davon noch einmal eines genauer zeigen, weil es letztendlich tatsächlich das ist, welches wir in der Praxis am meisten verwenden: Wave.com. Zum einen ist es mit einem Monatspreis von ca. 15 € relativ günstig, zum anderen hat es unserer Meinung nach die umfangreichsten Funktionen, um die typischen Gestaltungselemente einer Instagram Story Ad umzusetzen.
Ihr könnt verschiedene Templates als Vorlage nutzen, die für die Story Ads beispielsweise immer direkt auf 15 Sekunden begrenzt sind. Das ist gerade für Kreativ-Legastheniker auf jeden Fall eine wirklich gute Starthilfe (siehe Abbildung 5). ? Ihr könnt einfach eure eigenen Bilder und Videos ersetzen und in das richtige Format ziehen. Dabei gibt es wirklich eine Menge Möglichkeiten, Übergänge, Videos und Texte zu animieren und mit den Story-typischen GIFs zu versehen. Auch euer Logo samt einem aussagekräftigen Call-to-Action könnt ihr problemlos einsetzen. Und wirklich: Auch für Leute ohne Design-Erfahrung ist es echt easy zu bedienen.
Und zum Schluss:
Es ist noch kein Instagram-Story-Meister vom Himmel gefallen! Also tastet euch einfach langsam ran, lernt die Besonderheiten des Formats kennen und nutzt es, um eure „Story“ zu präsentieren. Wer ein paar grundlegende Gestaltungstipps beherzigt und sich vielleicht mit einem der Tools anfreunden kann, der macht die Anzeigen bald spielend schnell klar. ?
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