Online Marketing ist heutzutage nicht mehr wegzudenken, wenn man langfristig, unternehmerisch im Game bleiben und erfolgreich sein möchte. Schließlich geht es immer nur darum, Menschen zu erreichen. Möglichst große Reichweite zu erzielen, um potenzielle Kunden zu erreichen und abzuholen. Und wo sonst sind Menschen unterwegs, wenn nicht online?
Gerade in den sozialen Medien sind die meisten Menschen unterwegs. Statistisch gesehen, lag die Anzahl der Nutzer:innen von sozialen Medien bis Januar 2023 bei 4,76 Milliarden weltweit (Quelle: Statista.de). In Deutschland sind es bis Januar 2023, 70,9 Millionen (Quelle: Meltwater.com).
Eine Spielwiese mit exponentiell steigendem Potenzial, die sich lohnt zu professionalisieren, falls Du das noch nicht tust. Denn, wer langfristig und nachhaltig auf dem umkämpften Markt mitspielen möchte, sollte sein Social Media Marketing professionell betreiben, und zwar strukturiert und mit viel Effizienz und Konsistenz.
Wie genau soll das funktionieren?
Ich habe im Folgenden die wichtigsten Schritte für nachhaltiges Social Media Marketing für Dich zusammengestellt.
Schritt #1: Die richtigen Rahmenbedingungen setzen
Ziele
Ohne Ziel, keine Richtung. Es ist elementar bei jedem Projekt oder jeder Maßnahme konkrete Ziele zu definieren. Das gilt auch für Social Media Marketing.
- Was möchtest Du mit Deinem Social-Media-Kanal oder Deinen Social-Media-Kanälen erreichen? (sowohl inhaltlich als auch zahlen technisch)
- Welche Menschen möchtest Du damit erreichen?
- Welche Meilensteine möchtest Du setzen?
- Wann soll welches Ziel/welchen Meilenstein erreicht sein?
Mindset und Erwartungshaltung
Social Media Marketing ist ein MUSS für beinahe jedes Unternehmen. Es ist dennoch kein Zaubertrick, der Dir beim einmal Zauberstab schwingen, alle Wünsche erfüllt und Kunden bringt. Das solltest Du Dir im Klaren sein und keine falschen Erwartungen hegen.
Im gleichen Zuge möchte ich gerne auch Deine Erwartung abnehmen, direkt über Social Media zu verkaufen.
Gutes und nachhaltiges Social Media Marketing wertet im besten Falle das Ansehen und das Vertrauen eines Unternehmens auf. Deine Marke wird dadurch gestärkt und gefestigt. Dies kann somit das Verkaufen der Dienstleistungen oder Produkte vereinfachen, erhöhen und fördern.
Doch direktes Werben von Produkten und Dienstleistungen ist Tabu, außer bei ein paar Ausnahmefällen, wie bei sehr produktlastigen Branchen, zum Beispiel im E-Commerce.
Was gut funktioniert, ist Content mit viel Kreativität und der einen Mehrwert bietet. Das subtile Werben ist dann auch erlaubt und sogar gerne gesehen. 😉
Wenn die Qualität stimmt, spielt die Quantität tatsächlich eine mindestens ebenso große Rolle, auch, wenn häufig etwas anders behauptet wird.
Dabei ist nicht gemeint, viel auf einmal zu posten und dann wieder über einen längeren Zeitraum gar nichts. Das wäre ineffektiv und zielführend.
Es ist vielmehr gemeint, eine moderate Anzahl an Postings (angepasst an Deine Ziele) regelmäßig und konstant zu veröffentlichen.
Nachhaltiges Social Media Marketing ist, wie schon das Wort „nachhaltig“ impliziert, ein nachhaltiges und langfristiges Thema. Social Media Marketing ist kein Sprint, sondern ein ausdauernder Marathonlauf.
Personal
So, jetzt kann es losgehen, sofern die zwei vorangegangenen Rahmen gesetzt sind.
Viele Unternehmen glauben irrtümlicherweise, dass jede:r – ohne besondere Kenntnisse – Social Media Marketing machen und betreiben kann, weshalb sie häufig auf Praktikanten bzw. Praktikantinnen oder Werkstudenten bzw. Werkstudentinnen zurückgreifen. Schließlich kann doch jede:r ein paar Zeilen auf Facebook, Instagram oder LinkedIn schreiben und veröffentlichen?!
Social Media Marketing ist eine eigenständige Disziplin, vielmehr sogar eine Kunst im Online Marketing, die nicht jede:r beherrscht, aber jede:r kann es erlernen.
Wenn Du Dich nun aus unternehmerischen Gründen mit Social Media Marketing beschäftigen möchtest, solltest Du in jedem Fall mit einem Profi zusammenarbeiten. Viele strategische und konzeptionelle Themen sollten zu Beginn behandelt werden, bevor es an die Durchführung geht. Sie dienen als erste Grundsteine für erfolgreiches und nachhaltiges Social Media Marketing.
Setze Dich entweder selbst damit auseinander oder arbeite mit richtigen Profis zusammen, um alles auf einem stabilen und festen Grund mit Ergebnis und Nachhaltigkeit aufzubauen.
Nachdem die Strategien und Konzeption erstellt worden sind und Du einen konkreten Plan zur Durchführung und Umsetzung entwickelt hast, kannst Du gerne ab diesem Zeitpunkt die Überlegung in Betracht ziehen, Praktikanten bzw. Praktikantinnen oder Werkstudenten bzw. Werkstudentinnen einzubeziehen. Aber bitte mit Vorbehalt und viel Führung von Deiner Seite aus!
Eine durchdachte Social Media Strategie bildet die Grundlage und erfasst somit alle Rahmenbedingungen in diesem Abschnitt für nachhaltiges Social Media Marketing.
Schritt #2: Die richtige Herangehensweise zur Content-Erstellung
Ideensammlung
Nachdem die Rahmenbedingungen gesetzt und die Strategie entwickelt worden sind, führe ich Dich gerne weiter in die Tiefe. Beginnend mit der Themensammlung:
Bei Social Media geht es darum relevante, interessante oder sogar polarisierende Inhalte über die sozialen Medien zu erstellen und zu veröffentlichen sowie für Interkation zu sorgen. Content Marketing bildet somit das Fundament von Social Media Marketing.
Es ist zum einen fundamental immer präsent zu sein und zum anderen mit den richtigen und ansprechenden Inhalten präsent zu sein. So stellst Du sicher, dass Du stets in Kommunikation und Interaktion mit Deiner Zielgruppe bleibst.
Um Dein Social Media Marketing nachhaltig betreiben zu können, empfehle ich Dir stets für „Gesprächsstoffe“ zu sorgen, um interessant und präsent zu bleiben.
Dabei sind interessante Themen relevant, die sowohl Dich als auch Deine Dienstleistungen direkt oder indirekt widerspiegeln und auch Deine potenziellen Kunden anregen bzw. stimulieren.
Daraus folgend ergeben sich hier zwei wichtige Fragen zum Sammeln von Ideen:
1. Wie kann ich immer wieder neue Ideen sammeln?
Probiere gerne diese Techniken aus und implementiere sie in Deine Social-Media-Content-Planungs-Routine.
💎 Schreibe alle wichtigen Argumente von Deinen Kunden und Kundinnen in Euren Gesprächen auf:
Denn in einer Konversation teilen sie “nebenher” viele Themen und Herausforderungen mit. Wenn Du gut zuhörst, wirst Du daraus viele Ideen schöpfen können, entweder um das Problem zu schildern, als Storytelling oder die Lösung bzw. Gegenargumente für diese Herausforderungen als Postings darzulegen.
💎 Schreibe alle Deine Beobachtungen auf:
Ob im Alltag, im Job oder auf Reisen, wir nehmen täglich verschiedene Eindrücke auf – Beobachtungen, die direkt oder indirekt mit Eurem Unternehmensthema zu tun haben oder die Dich beschäftigen. Deine Gedanken oder Lösungsvorschläge dazu sind gute Ideenlieferanten für Deine Beiträge. Nutze Deine Gedanken als Botschaft für Deine Zielgruppe.
💎 Nutze Answer the public:
Nutze das Content-Tool Answer the public, um nach Ideen zu brainstormen. Du kannst ein beliebtes Thema als Stichwort dort auf der Plattform eingeben und Answer the public schlägt Dir Ideen nach verschiedenen Kategorien vor, um Beispiel sogar als Fragen. Das Tool sammelt Fragestellungen, nach deren Antwort Nutzer:innen zum Beispiel über Google, Bing oder auf YouTube gesucht haben.
Probiere es gerne aus. Ich garantiere Dir, dass es Dir nicht mehr an Ideen fehlt und Du so mehr Konsistenz mit Deinen Postings aufbaust. Das wird außerdem die Reichweite Deiner Beiträge erhöhen.
2. Wie kann ich für viele Ideen sorgen?
Hier geht es darum, wie Du viele, interessante Ideen in kürzester Zeit finden und sammeln kannst. Damit Du immer genügend relevante Ideen zum Posten hast, empfehle ich Dir Deine Ideen am besten mit einem System zu sammeln.
Hier möchte ich Dir keine fest vorgeschriebene Herangehensweise an die Hand geben, da jeder Mensch unterschiedlich arbeitet und seine individuellen Präferenzen hat. Aus diesem Grund findest Du im Folgenden ein paar Empfehlungen, die Du nach bestem Wissen über Dich selbst auswählen sollst.
Probiere Folgendes aus, um Deine Ideen zu sammeln:
- Alle Ideen in einer Exeltabelle sammeln
- Deine Ideen in einem Trello Board einzutragen und später auch den Prozess bei der Erstellung organisieren
- Mit einem anderen digitalen Projektmanagement Tool bzw. Kanban Board oder digitalem Notebook arbeiten
kreative und authentische Inhalte
Nach der Ideensammlung ist vor dem Schreiben. Achte beim Schreiben, dass Du Deinen authentischen Stil beibehältst. Schreibe so, wie Du sonst sprichst.
Schließlich funktionieren in den sozialen Medien andere Regeln. Es geht insbesondere darum, Vertrauen und Nähe wie bei Freunden, Familien und Bekannten aufzubauen.
Deine Freunde sprichst Du sicherlich nicht mit „Sie“ oder akademisch „hochgestochen“ an, oder? In Unternehmen gibt es Brand Guidelines, denen Du für die Erstellung von Inhalten und Medien folgen solltest. Ziehe sie bei der Erstellung Deiner Social Media Postings gerne heran.
Es wäre hier interessant zu erfahren, ob die interne oder externe Brand/Marketingabteilung das Wording für Social Media Marketing bei der Entwicklung des Brandbooks des Unternehmens mitberücksichtigt. Falls nicht, rate ich Dir dazu einen Hinweis darauf dem/der entsprechenden:r Ansprechpartner:in zu geben und gegebenenfalls nachzufragen. Jedes Unternehmen hat seine eigene Markenidentität, welche in jedem Fall durch professionelle Kommunikation und Stilisierung dargestellt und aufrechterhalten werden sollte.
Schritt #3: Professionelle Struktur & Planung
Um Dein Social Media professionell und nachhaltig zu betreiben, rate ich in jedem Fall eine richtige Struktur für Deine Postings zu implementieren und alle Deine Postings im Vorfeld zu planen.
Das hilft Dir nicht nur dabei, Zeit zu sparen, sondern sorgt auch für mehr Effizienz bei der Erstellung der Beiträge und fördert somit eine bessere Planbarkeit sowie gleichermaßen mehr regelmäßiges Erscheinen der Beiträge. Konsistenz ist King im Social Media Marketing.
Über – zum Beispiel – ein Trello Board (oder ein anderes Projektmanagement Tool oder Kanban Board) kannst Du einen Prozess für die Erstellung Deiner Postings für Dich und Dein Team entwickeln.
- Ideensammlung
- Ideen genehmigt -> (gerne auch mit Ideen zu Medien oder zum Motiv)
- Beiträge in Erstellung
- Beiträge fertig
- (Beiträge freigegeben) -> Ggf. bei Bedarf, falls notwendig
- Beiträge geplant
- Beiträge veröffentlicht
Bei diesem Prozess handelt es sich um einen Ablauf, der das Planen auf der strukturellen Ebene – mit oder ohne Team – erleichtern soll und kann.
Abgesehen davon empfehle ich zusätzlich, einen Redaktionsplan zu erstellen, um auf der inhaltlichen Ebene ebenfalls eine gute Übersicht zu behalten.
Inhalte bzw. Komponenten des Redaktionsplans könnten sein:
- Thema
- Datum der Veröffentlichung
- Uhrzeit der Veröffentlichung
- Deadline Fertigstellung der Postings
- Keywörter bzw. Hashtags
- Kanäle
- Medium
Der beste Fall wäre, wenn diese beiden Abläufe integriert und gleichzeitig in einem Tool abgebildet und durchgeführt werden können.
Der Nachteil hier ist, dass die Übersichtlichkeit in diesem Fall darunter leiden könnte. Probiere es gerne für Dich selbst aus.
Inzwischen gibt es digitale, frei verfügbare Content Planer und Plattformen, mit denen Beiträge direkt mit Datum und Uhrzeit eingeplant und für Dich ausgespielt werden können. Hootsuite oder Buffer sind zwei externe Anbieter dafür.
LinkedIn und Meta (für Facebook und Instagram) verfügen mittlerweile ihren eigenen internen und kostenlosen Planer für das Posten. Es handelt sich hierbei jedoch lediglich um die Planung und Ausspielung von Social-Media-Beiträgen. Für die Koordination und Planung der Beiträge innerhalb des Teams oder Unternehmen sind sie nicht vorgesehen und schlicht und einfach ungeeignet.
Ich selbst benutze beides, sowohl ein externes Tool Zoho Social von der Firma Zoho als auch die internen Planer von LinkedIn und Meta und bin sehr zufrieden damit.
Schritt #4: Relevantes Community Management
Das regelmäßige Posten der Beiträge ist nur ein wichtiger Bestandteil von vielen. Nachdem Du einen geeigneten Ablauf zur Erstellung von Beiträgen für Dich und Dein Unternehmen gefunden und etabliert hast, ist es ebenfalls wichtig Deinen Content und die Interaktion zu managen und zu kultivieren.
Reagiere und antworte auf die Kommentare der Interessenten und Interessentinnen. Beantworte eventuelle Fragen von ihnen. Sorge für Interaktion und rege Interaktion an. Mit jedem Like und Kommentar erreicht Dein Beitrag mehr Reichweite und Sichtbarkeit.
Nicht nur der Algorithmus der Social-Media-Kanäle wird dadurch begünstigt, sondern Du gehst vor allem auf Deine Community ein. In Deiner Community sind Interessenten bzw. Interessentinnen, bei denen jede:r Dein:e potentielle:r Kunden bzw. Kundin werden könnte. Community Management ist somit Kundenmanagement.
Schritt #5: Monitoring & Datensammlung
Was passiert nach der Veröffentlichung der Beiträge? Die Performance Deiner Postings geben Dir aussagekräftigen Input und es lassen sich viele wertvolle Rückschlüsse ziehen.
Aus diesem Grund ist es essenziell, die Performance hierbei regelmäßig zu überwachen und zu analysieren:
- Welcher Post kam gut an?
- Welcher weniger?
- Liegt es an der Zeit der Veröffentlichung oder an dem Thema? Oder beides?
- Was kann ich sonst noch verbessern?
Mit der Datensammlung und Analyse kannst Du die Qualität Deiner Beiträge stets konstant verbessern.
Obwohl diese Aufgabe elementar ist, geht sie dennoch in vielen Unternehmen unter und der Fokus liegt alleinig bei der Entwicklung und Veröffentlichung der Beiträge.
Ich empfehle daher auch hier eine Routine zu entwickeln, um diese Aufgabe als einen festen Bestandteil in diesem Kreationsprozess einzubinden.
Mein Fazit
Nachhaltiges Social Media Marketing kann sehr mächtig sein. Wer das Potenzial daraus schöpfen möchte, dem ist es zu empfehlen Social Media mit mehr Professionalität, Strategie, Struktur und vor allem Konsistenz zu betreiben.
Schließlich sind nicht nur wertvolle Inhalte, sondern auch die richtige Herangehensweise, wie Du nachhaltig Social Media Beiträge entwickelst und erstellt der Schlüssel für wahrhaftiges, nachhaltiges Social Media.
Mit diesen Tipps und dieser Struktur wirst Du zum Social-Media-Profi und ich wünsche Dir viel Erfolg beim Ausprobieren und bei der Umsetzung!
- Die richtigen Rahmenbedingungen setzen
- Die richtige Herangehensweise zur Content-Erstellung
- Professionelle Struktur & Planung
- Relevante Community Management
- Monitoring & Datensammlung
(Bildquelle: hausintern; Alt-Text: Eine kreisförmige Grafik mit 5 Kreisen zur Abbildung von einem Ablauf. Der Ablauf ist von 1 bis 5 nummeriert.)
Wie ist Deine Erfahrung im Social Media Marketing? Teile gerne Deine Gedanken dazu und zu diesem Artikel mit uns oder kontaktiere Yun.
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