Eine Reise in das Jahr 2000
In diesem Jahr wurde das Cluetrain Manifesto mit seinen 95 Thesen geboren.
Mit dem Cluetrain Manifesto versuchten vier Internet-Propheten die Zukunft des Internets in Hinblick auf Märkte, Konsumenten und natürlich deren Kommunikation für die Menschheit vorauszusagen. Dieses Manifest hat seinerzeit für großes Aufsehen gesorgt und ist heute nach wie vor aktuell.
Hier ein kleiner Einblick:
„Märkte sind Gespräche.“
„Die Märkte bestehen aus Menschen, nicht aus demographischen Segmenten.“
„Gespräche zwischen Menschen klingen menschlich. Sie werden in einer menschlichen Sprache geführt.“
Ein paar dieser Thesen möchte ich hier gerne noch einbringen, da sie doch in unserer heutigen digitalen Zeit sehr wichtig sind.
„Ob es darum geht, Informationen oder Meinungen auszutauschen, Standpunkte zu vertreten, zu argumentieren oder Anekdoten zu verbreiten – die menschliche Stimme ist offen, natürlich und unprätentiös.“
„Vernetzte Gespräche ermöglichen es, dass sich machtvoll neue Formen sozialer Organisation und des Austauschs von Wissen entfalten“ und „Wer annimmt, die Online-Märkte seien dieselben Märkte, die einst die TV-Spots im Fernsehen erduldet haben, macht sich etwas vor“.
Das Internet sind WIR
„Im Internet sind wertvolle Gespräche zu einem wertvollen Werkzeug geworden“, heißt es im Cluetrain Manifesto.
Darum ist das Internet nicht das Eigentum von Google, Amazon oder YouTube, und es besteht nicht nur aus Funkwellen, aus Servern oder Glasfasern. Und nein, das Internet definiert sich auch nicht nur durch Algorithmen, Backlinks und die Suchmaschinenoptimierung.
Das Internet ist und bleibt ein Ort des Austausches für uns Menschen.
Ein Ort des Wissens und der Information, wo die Grenzen zwischen Sender und Empfänger von Informationen nicht mehr existieren und jeder mit jedem kommunizieren kann. Das Internet, also „der Ort, wo sich die Intelligenz und Wissen von Milliarden von Menschen sammelt und sich ständig erneuert“, das sind WIR.
Was heißt das nun für Dein Business?
Laut Statista wird es weltweit 2019 rund 2,77 Milliarden Social-Media-Nutzer geben. Das heißt: Einer von drei Menschen ist in einem sozialen Netzwerk aktiv.
In Anbetracht der Menge an Menschen, die in den Social-Media-Kanälen aktiv ist, ist es wichtig, dass Dein Unternehmen an Deinen Kunden „nah dran“ ist.
Menschen reden über Dein Unternehmen. Das war zu analogen Zeiten so und ist in der heutigen digitalen Zeit nicht anders. Menschen haben sich schon immer ausgetauscht, nur war es für viele Unternehmen nicht sichtbar.
Nun findet die Kommunikation in den Medien statt. Der digitale Wirkkreis ist natürlich größer und erreicht sehr viele Menschen, aber diese Kommunikation kann heute mit Dir stattfinden und nicht wie früher ohne Dich. Und Du hast die Macht, diese Kommunikation zu moderieren und kritische Follower zurückzugewinnen.
Daher, lasse Deine Kunden nicht alleine ohne Dich reden, sei bei ihnen und rede mit ihnen, höre ihnen zu und tue alles, um sie zu verstehen. Denn dann erschließen sich Dir neue Welten und Du kannst Dein Produkt stetig nach vorne bringen.
Unternehmen müssen heute im Social-Media-Bereich leben und atmen. Sie müssen auf Tuchfühlung mit ihren Kunden gehen und natürlich mit ihnen kommunizieren.
Zu Social Media zählen
- Blogs
- Foren & Communitys
- Soziale Netzwerke (Kontaktpflege geschäftlich) wie XING und LinkedIN
- Bewertungsportale wie ciao! und Kununu
- Auskunftsportale wie wer-weiss-was oder gutefrage.net
- Wikis wie Wikipedia
- Social-Bookmark-Portale
- Snapchat
- TikTok
- YouTube
- Vimeo
- flickr uvm.
Jedes Netzwerk wird anderes bespielt und hat seine eigenen Regeln, die es zu beachten gilt.
Mit folgenden Tipps kannst Du mit geringem Budget erfolgreich Social Media betreiben: Sei authentisch, denn Authentisch ist das neue Sexy.
1. Authentizität ist das A und O in den sozialen Netzwerken
Um sich langfristig in den sozialen Netzwerken einen Namen zu machen, solltest Du unbedingt authentisch bleiben und Deinen eigenen Stil finden. Und wenn Du ihn gefunden hast, dann bleib bei ihm, denn so schaffst Du einen Wiedererkennungswert für Deine Marke. Seinen eigenen Stil zu finden kann einige Zeit in Anspruch nehmen, aber habe keine Angst, Dich auszuprobieren, denn Erfolg kennt nur drei Buchstaben: „TUN“.
Menschen verbinden sich mit Menschen, dass können wir nicht oft genug wiederholen. Deine Follower möchten auf Deiner Unternehmens-Website das Gefühl haben, mit einem echten und realen Gegenüber zu kommunizieren.
Beachte: Wenn Du auf Deinem Fachgebiet als Experte wahrgenommen werden möchte, solltest Du Dich inhaltlich nicht wie ein Fähnchen im Wind bewegen. Du solltest dazu fähig sein, Deine eigene Meinung zu vertreten und zu Dir selbst zu stehen.
2. Lege Deine Zielgruppe fest
Was machst Du, wenn Du mit Deinem Auto in eine Dir unbekannte Stadt fährst?
Genau, Du gibst die Adresse in Dein Navigationssystem ein und lässt Dich zu Deinem Ziel führen.
So ist es auch mit Deiner Zielgruppe. Wenn Du nicht weißt, welche Menschen Du mit Deinem Business ansprichst, dann wirst Du in den sozialen Netzwerken einfach nur „irgendwo“ hinfahren und immer wieder merken, dass Du nicht am richtigen Ziel angekommen bist. Daher lege, ungeachtet von der Größe Deines Unternehmens, Deine Zielgruppe fest und sprich nicht Gott und die Welt an.
Die Zielgruppe festzulegen, kommt sogar vor der Frage, in welchen Netzwerken Du mit Deinem Business aktiv sein möchtest.
Bitte beachte: Es reicht nicht, einen Online-Shop aufzubauen und dann eine zusätzliche Facebook-Präsenz zu errichten. Der Aufbau von Vertrauen zu Deinen Followern ist das Wichtigste. Damit Deine Follower heute kaufen, morgen wiederkommen und anderen von Deiner Marke erzählen, musst Du Vertrauen aufbauen und einen Mehrwert bieten.
John Hayden hat vier Personenkategorien konzipiert und ausformuliert, wie sie in den sozialen Medien interagieren. „Four Social Personas Your Nonprofit Needs to Understand„. Lesenswert und empfehlenswert für eure Zielgruppen-Definition.
Wie man Zielgruppen/Personas definiert, könnt ihr unter diese Artikel (6 Punkte-Anleitung zur Erstellung individueller Personas) nachlesen.
3. Nutze kostenlose Tools!
Inzwischen gibt es für sehr viele unterschiedliche Zwecke eine Menge kostenloser oder bezahlbarer Tools. Wir möchten euch einige an die Hand geben.
- Google Alert: Richte Dir zu wichtigen relevanten Themen eine E-Mail-Benachrichtigung ein. Wer im Social Media aktiv sein will, braucht viele Informationen und sollte wissen, was jeden Tag in der Welt passiert. Alles was wichtig ist, interessiert auch Deine Follower und Du kannst Dich auch über die Aktivitäten Deiner Mitbewerber hier informieren.
- Facebook Education: Hier findest Du alles Wissenswerte über Facebook und kannst Dein Wissen ausbauen. Sehr empfehlenswert.
- YouTube: Hier kannst Du dank einer Fülle an Tutorials Dein Wissen ausbauen und festigen.
- Keyword-Planer: Ubersuggest und io
Fotos & Video:
- Ripl
- Unfold
- B612
- Boomerang
- Hypertype
- Adobe Spark
Kostenfreie und lizenzfreie Bilder
4. Social-Media-Todsünden
- Langweiliger Content durch überflüssige Beiträge. Beachte: Was Dich interessiert und Dich zum Lachen bringt, bedeutet nicht, dass es Deinen Followern gefällt. Nimm Dich zurück und schaue, dass Du Content postest, der Deine Follower interessiert, denn guter Content ist immer noch KING.
- Keine Reaktion auf Fragen, Wortmeldungen: Hinter jedem Kommentar, hinter jeder Frage usw. ist ein Mensch. Dieser möchte von Dir wahrgenommen werden. Nutze daher jeden einzelnen Kommentar, um in einen Dialog mit Deinen Followern zu kommen und sie zu begeistern.
- Fake-Comments für das eigene Unternehmen oder Produkt.
- Negative oder kritische Wortmeldungen löschen oder komplett ignorieren.
- Langsam antworten: Das Internet und vor allem Social Media leben von der Schnelligkeit. Auf Kommentare und Anfragen sollte man so schnell wie möglich, spätestens in ein bis zwei Stunden, reagieren.
- Nicht auf Augenhöhe kommunizieren: Wer mit seinen Follower nicht von Mensch zu Mensch kommuniziert und nicht die richtige Tonalität trifft, z.B. arrogant ist oder überheblich, wird seine Follower verlieren. Jeder Deiner Follower hat jede Sekunde die Möglichkeit, Deine Seite zu verlassen, vergesse das bitte nie!
5. Content is King
Facebook braucht anderen Content als Instagram. Gleiches gilt für Twitter und Pinterest. Wenn Du einmal den Dreh raus hast, dann wirst Du merken, dass alles nicht so schwer ist. Trotzdem solltest Du einen Content-Fundus haben und einen Content-Sammler, um im entscheidenen Moment darauf zurückgreifen zu können.
Persönlich sammele ich sehr viel über Facebook.
Facebook bietet die Möglichkeit, auf dem eigenen Account Content zu posten und diesen auf „Privat“ zu setzen. Das heißt, dass niemand außer Dir diesen Content sehen kann. Da ich ein sehr interessierter Mensch bin und mich tausende von Themen interessieren, folge ich diesen natürlich auf Facebook und werde tagtäglich mit einer Fülle an Content beliefert. Nachrichten, Witziges, Nachdenkliches, Motivation, Emotionales und vieles mehr. Ferner beobachte ich so auch natürlich Mitbewerber und sehe, was gepostet wird und womit deren Follower agieren.
Ich kann es Dir nur empfehlen.
Steigere stetig Dein Wissen, denn Wissen ist Macht, macht Dich sicher und gibt Dir zunehmend die Möglichkeit, guten Content zu produzieren.
6. Sharing is caring
Du hast nicht ausreichend Ressourcen, um Deine Social-Media-Kanäle regelmäßig mit tollen Inhalten zu versorgen?
Und kein Posting ist auch keine Lösung.
Du musst nicht alle Inhalte selbst entwickeln, sondern kannst relevante Inhalte, Lustiges und Aktuelles auch teilen. Geteilte Inhalte werden von der Seite, auf der Du sie teilst, gesehen, und oft auch mit einem Like oder Kommentar versehen. Kontakte und Geschäftsbeziehungen können entstehen und Vernetzung gelingt so auch, wenn man es möchte.
Mit etwas Glück teilen auch Deine Geschäftspartner zukünftig Deine Inhalte mit ihren Followern.
7. Action, please – Interaktion ist alles!
Bei den sozialen Medien geht es um Austausch und Kommunikation mit anderen. Sprich: Wer hier erfolgreich sein möchte, muss sich aktiv an der Kommunikation beteiligen.
Was bedeutet das für Dich?
Stellt jemand beispielsweise auf Deiner Facebook-Seite eine Frage, solltest Du zeitnah antworten oder auf Posts der User reagieren. Insbesondere bei kritischen Kommentaren ist das besonders wichtig. Denn so hast Du die Möglichkeit einer negativen Eigendynamik entgegenzuwirken.
Du kannst die User auch aktiv zur Interaktion einladen: Zum Beispiel bei Gewinnspielen, indem sie zu einem Thema ein Bild posten oder ein GIF. Oder sie folgen einem bestimmten Hashtag.
8. Mehr und Wert, also Mehrwert!
Niemand möchte von Werbung „zugespamt“ werden, das gilt auch für Social Media.
Achte deshalb darauf, dass Du zwar regelmäßig, aber auch interessante Inhalte postest. Natürlich dient so ein Social-Media-Kanal der Eigenwerbung, aber gleichzeitig sollen sich Deine Follower ja nicht langweilen oder Deiner Seite genervt den Rücken kehren.
Liefere Deinen Followern spannende Inhalte, die sie neugierig machen.
9. Nimm Deine Mitbewerber unter die Lupe!
Lass Dich von Deinen Mitbewerben inspirieren. Was posten sie? Welche ihrer Inhalte kommen gut an, welche nicht? Das soll nicht heißen, dass Du die Inhalte der Konkurrenz übernehmen sollst. Dennoch erhältst Du so einen guten Eindruck davon, welche Trends gerade angesagt sind.
Last but not least: Erfolg hat drei Buchstaben. Nämlich „TUN“.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Wir wünschen euch viel Erfolg.
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