Was ist eigentlich SEM und worin unterscheiden sich die Teilbereiche SEO und SEA? Das und viele weitere Fragen werden Dir in unserer vollumfänglichen SEM Themenwelt beantwortet.
Getreu unserem Motto “Lebenslang voneinander lernen”, kannst Du Dich im Bereich SEM ganzheitlich weiterbilden.
Wenn auch Du Dich mit dem Thema Suchmaschinenmarketing beschäftigen willst, findest Du hier auf unserer Suchmaschinenmarketing-Themenwelt Artikel, Podcasts, Webinare und einen Leitfaden, der Dir beim Start helfen wird.
Was ist Suchmaschinenmarketing (SEM)?
Unter dem Begriff Suchmaschinenmarketing fasst man alle Marketingmaßnahmen zusammen, die das Ziel verfolgen, qualifizierte Website-Besucher:innen über die Suchergebnisse in Suchmaschinen zu gewinnen. Die Abkürzung SEM leitet sich von dem englischsprachigen Ausdruck “Search Engine Marketing” ab. Im englischsprachigen Raum wird Search Engine Marketing häufig synonym zu Search Engine Advertising verwendet, bezieht sich also meist ausschließlich auf Anzeigen in der bezahlten Suche. Wenn hier die Rede von Suchmaschinenmarketing ist, sprechen wir immer sowohl von der Positionierung im bezahlten als auch im organischen Bereich der Suchergebnisseite (SERP).
Welche Bedeutung hat SEM im Online Marketing?
Suchmaschinenmarketing mit den beiden Teilbereichen SEA und SEO ist einer der wichtigsten Hebel im Online Marketing. Egal ob Nutzer:innen nach Informationen, Dienstleistungen, Produkten oder dem besten Restaurant in der Nähe suchen: Laut zahlreichen Statistiken beginnen die meisten Nutzer:innen ihre Suche nach Informationen, Dienstleistungen, Produkten oder dem besten Restaurant in der Nähe in Suchmaschinen wie Google, Bing oder Yahoo.
Da Google mit einem Marktanteil von rund 90 % den deutschen Suchmaschinenmarkt dominiert, konzentrieren wir uns in diesem Beitrag in erster Linie auf Suchmaschinenwerbung über Google Ads (ehemals Google AdWords). Ist Deine Website auf den Google Suchergebnisseiten prominent platziert, nutzt Du eine effektive Möglichkeit, potenzielle Kunden auf Deine Website zu führen und dort von Deinem Unternehmen zu überzeugen.
Der Traffic aus Suchmaschinen ist für Unternehmen besonders wertvoll, da sich Suchmaschinenmarketing insbesondere durch seinen „Pull-Charakter“ auszeichnet. Potenzielle Interessenten werden nicht wie bei klassischen Push-Kanälen ungefragt mit einer mehr oder weniger relevanten Werbeeinblendung konfrontiert. Stattdessen erhalten sie eine relevante Antwort auf ihre Fragen, während sie aktiv nach einem Produkt, einer Lösung oder einer Dienstleistung suchen. Suchmaschinenmarketing ist daher unverzichtbar, um sicherzustellen, dass deine Zielgruppe deine Inhalte und somit dein Unternehmen in den Suchergebnissen findet.
Zusätzlich zum “Pull-Charakter” von Suchmaschinenmarketing bieten SEA und SEO auch wertvolle Daten und Erkenntnisse, die für andere Kanäle genutzt werden können. Zum Beispiel können die Daten aus beiden Disziplinen verwendet werden, um die Wirksamkeit von Branding-Maßnahmen aus klassischeren Kanälen wie TV und Print zu analysieren oder sogar negative PR abzuwenden. Durch den integrierten Ansatz von SEM können Synergien genutzt werden, um die Gesamtperformance des Unternehmens zu steigern.
Buchst Du Dich zum Beispiel für ein Keyword wie „Deine Marke + Kritik“ ein und schickst den User:innen auf eine Landing Page mit positiven Kundenstimmen, kannst Du Deine Markenbotschaft effektiv kontrollieren und die Kommunikation nicht ausschließlich unabhängigen Vergleichs- oder Bewertungsportalen überlassen.
SEO + SEA = SEM
Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenwerbung (SEA) sind zwei sich ergänzende Aspekte des Suchmaschinenmarketings (SEM). Das gemeinsame Ziel der beiden Marketing-Maßnahmen besteht darin, die Sichtbarkeit von Unternehmen in Suchmaschinen zu maximieren und die richtige Zielgruppe in entscheidenden Momenten zu erreichen. Beide Strategien zielen darauf ab, den Benutzer nach dem Klick durch eine herausragende Benutzererfahrung auf der Zielseite zu überzeugen und im besten Fall in einen zufriedenen Kunden oder eine Kundin umzuwandeln.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Suchmaschinenoptimierung und SEA liegt in der Herangehensweise zur Erhöhung der Sichtbarkeit in den Suchergebnisseiten. SEO konzentriert sich auf die Verbesserung des Rankings innerhalb der organischen Suchergebnisse, während im SEA Nutzer:innen durch Anzeigen im bezahlten Bereich der Suche auf die Website gelenkt werden.
Ein fundamentales Element, das beide Disziplinen verbindet, ist die Verwendung von Keywords. Ein Keyword ist ein Suchbegriff, den Benutzer in die Suchmaschine eingeben. Es kann aus einem einzelnen Wort (Head Term) oder aus mehreren Wörtern (Long Tail) bestehen. Das Keyword wird dann von der Suchmaschine durch Suchalgorithmen verarbeitet und mit dem jeweiligen Index abgeglichen bzw. findet für jede Suchanfrage eine klickpreisbasierte Auktion in Google Ads statt.
Das Resultat ist eine Suchmaschinenergebnisseite, die die relevantesten Ergebnisse für den jeweiligen Suchbegriff anzeigt:
In vielen Unternehmen liegen die Verantwortlichkeiten für SEO und SEA bei verschiedenen Teams, da es sich um zwei separate Kanäle handelt. Diese Teams arbeiten oft isoliert und verfolgen ihre eigenen Strategien mit individuellen Budgets und Prozessen. Beispielsweise haben SEA-Verantwortliche oft wenig mit Sichtbarkeit, Rankings, Core Web Vitals und Website-Inhalten zu tun, während SEOs auf der anderen Seite selten eine einwandfreie Google Search Kampagne erstellen, steuern und auswerten können (Ausnahmen bestätigen die Regel 😉).
Aufgrund der Unterschiede in den Anforderungen an SEO- und SEA-Verantwortliche macht die Spezialisierung aufgrund der Komplexität der beiden Kanäle durchaus Sinn und wird auch in der Zukunft bestehen bleiben. Dies schließt jedoch nicht aus, dass eine effektive Integration beider Kanäle für ein ganzheitliches Suchmaschinenmarketing erfolgen kann. Beide Seiten verfügen über komplementäre Fähigkeiten, Know-how und Erfahrungen, um gemeinsam Unternehmensziele zu erreichen. Eine starke Website kommt allen zugute: SEOs, SEAs, dem Unternehmen und vor allem den User:innen.
Suchmaschinenmarketing mit SEO
SEO steht für „Search Engine Optimization“. Einfach ausgedrückt beschreibt Suchmaschinenoptimierung den Prozess der Verbesserung einer Webseite mit dem Ziel, die Sichtbarkeit in der Suchmaschine für relevante Suchanfragen zu steigern.
Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, eine der begehrten Top-Positionen in den organischen Google-Suchergebnissen zu erreichen. Vielmehr erfordert es das Berücksichtigen zahlreicher Faktoren und die Implementierung gezielter Strategien, um das Ranking einer Website für ausgewählte Suchanfragen zu verbessern. Diese spezifischen Strategien werden in der SEO in die zwei Hauptkategorien Onpage- und Offpage-Optimierung unterteilt.
SEO-Experte Artur Kosch definiert in seinem SEO-Guide für Anfänger die folgenden fünf Anforderungen für Rankings in Suchmaschinen:
1. Indexierbarkeit
Die Basis, damit Suchmaschinen Inhalte auf Webseiten überhaupt finden können.
2. Gesuchter Content
Hilfreiche Antworten auf die Fragen, die in Suchmaschinen gestellt werden.
3. User Experience
Die allgemeine Nutzererfahrung mit einer Website.
4. Bekanntheit
Die Bekanntheit und Autorität einer Marke im Internet.
5. SEO
Strategie, Erfahrung und Umsetzung.
Grundsätzlich kann man sich im SEO die Keywords, für die eine URL ranken soll, nicht einfach aussuchen. Zumindest gibt es keine Möglichkeit, Google zu kontaktieren und zu sagen „Bitte zeige genau diese URL für dieses Keyword auf Platz 1“. Stattdessen sollten durch eine ausführliche Keyword-Recherche alle Keywords festgelegt werden, die für ein Unternehmen relevant sind und die Optimierung der wichtigsten Keywords systematisch angegangen werden. Dabei reicht es nicht, die entsprechende Keyword-Kombination einfach irgendwo auf der Seite einzubauen. Um organisch für ein Keyword zu ranken, ist es unerlässlich, relevante und ganzheitliche Inhalte zu erstellen. Diese Inhalte sollten den Nutzer:innen einen echten Mehrwert bieten und Antworten auf seine Fragen liefern.
Suchmaschinenmarketing mit SEA
SEA, die Abkürzung für “Search Engine Advertising”, bezieht sich auf das Schalten von Werbeanzeigen in Suchmaschinen. Durch Plattformen wie Google Ads können Anzeigen in verschiedenen Kanälen platziert werden, darunter neben der Google-Suche auch auf YouTube, Gmail und im Google Displaynetzwerk. Im Suchmaschinenmarketing nehmen die klassischen Suchanzeigen jedoch die Hauptrolle ein.
Ein häufiges Problem im Suchmaschinenmarketing ist das Fehlen von Ressourcen. Viele Marketer:innen haben nicht genügend Zeit, neue und individuelle Inhalte für eine komplett neue URL zu erstellen und dann auf die Etablierung organischer Rankings zu warten. In solchen Situationen greifen viele Unternehmen auf SEA als schnellere Alternative zurück.
Tatsächlich ist Sichtbarkeit in den bezahlten Suchergebnissen oft leichter zu erreichen als in den organischen Suchergebnissen. Selbst wenn Ressourcen knapp sind, kann man mit SEA die angestrebte Top-Position bei Google erreichen: Man bucht die gewünschten Keywords ein, erstellt eine ansprechende Anzeige, hinterlegt die gewünschte Landingpage – und schon ist man fertig. Vorausgesetzt, es steht ein ausreichendes Werbebudget zur Verfügung, um konkurrenzfähig zu sein, kann der erste Platz bei Google wirklich so einfach erreichbar sein.
Eine SEA-Kampagne als ressourcenschonende Alternative zu SEO reicht in der Realität allerdings selten aus, um im SEA echten Erfolg zu haben. Zwar kann eine Kampagne kurzfristig den Traffic auf der Zielseite steigern, aber um langfristige Erfolge zu erzielen, bedarf es einer durchdachten Strategie, kontinuierlicher Optimierung und Überwachung.
Bei der Erstellung einer SEA-Kampagne ist es wichtig, die richtigen Keywords auszuwählen, die relevante Suchanfragen der Zielgruppe abdecken. Durch gezielte Keyword-Recherche und die Nutzung von Tools wie dem Google Ads Keyword Planner kann man potenzielle Keywords identifizieren und bewerten. Zusätzlich ist es hilfreich, die Konkurrenz zu analysieren und zu verstehen, welche Keywords sie nutzen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt im SEA ist die Gestaltung der Anzeigentexte. Sie sollten prägnant, ansprechend und relevant für die Suchanfrage sein. Eine klare Call-to-Action (Handlungsaufforderung) kann dazu beitragen, die Klickrate und die Conversion-Rate zu verbessern. Es ist auch möglich, Anzeigenerweiterungen wie Sitelinks, Anruferweiterungen oder Standorterweiterungen hinzuzufügen, um zusätzliche Informationen und Funktionen in den Anzeigen zu präsentieren.
Die Wahl der richtigen Landingpage ist ebenfalls von großer Bedeutung. Die Zielseite sollte eine gute Benutzererfahrung bieten, schnell laden und den Besuchern den gewünschten Mehrwert liefern. Eine relevante Landingpage erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Conversion und trägt zur Verbesserung der Qualitätsfaktoren bei, die das Ranking der Anzeigen beeinflussen.
Ein großer Vorteil von SEA ist die Möglichkeit, den Erfolg der Kampagne genau zu messen und zu analysieren. Durch die Verwendung von Tracking-Codes und Conversion-Tracking kann man den Return on Investment (ROI) messen und die Leistung der Kampagne kontinuierlich optimieren. Mit A/B-Tests lassen sich verschiedene Anzeigenversionen vergleichen und die Effektivität der Anzeigen verbessern.
Es ist wichtig, dass SEO und SEA nicht als isolierte Strategien betrachtet werden, sondern als integrierte Komponenten des Suchmaschinenmarketings. Durch die Kombination beider Ansätze kann man die Sichtbarkeit und Reichweite in Suchmaschinen maximieren und die Chancen auf qualifizierten Traffic und Conversions erhöhen.
Die Wahl zwischen SEO und SEA hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem verfügbaren Budget, den Ressourcen, dem Wettbewerbsumfeld und den langfristigen Zielen des Unternehmens. Oftmals ist eine Kombination aus beiden Strategien die effektivste Lösung, um sowohl kurzfristige Ergebnisse durch SEA als auch langfristige Sichtbarkeit und Traffic durch SEO zu erzielen.
Letztendlich sollte das Ziel darin bestehen, die beste Suchmaschinenpräsenz für das Unternehmen zu erreichen und die individuellen Bedürfnisse und Ziele zu berücksichtigen. Durch eine kontinuierliche Optimierung und Anpassung der Strategien kann man das volle Potenzial des Suchmaschinenmarketings ausschöpfen und den Erfolg im Online Marketing steigern.
SEO vs. SEA: Welche Disziplin sollte im Fokus einer SEM-Strategie stehen?
Insbesondere in den Anfangsphasen des Suchmaschinenmarketings gab es eine klare Trennung zwischen den beiden Kanälen SEA und SEO: Einerseits gab es die langfristigen, kosteneffizienten Strategien für organische Suchergebnisse und andererseits den unmittelbaren, scheinbar mühelos generierten Traffic aus der bezahlten Suchmaschinenwerbung.
Bedauerlicherweise entbrennt auch heute noch immer wieder eine Debatte unter Marketer:innen, ob die eine Methode besser ist als die andere. Das Keyword “sea vs. seo” weist beispielsweise ein monatliches Suchvolumen von 320 auf.
Wie zuvor beschrieben, haben beide Kanäle ihre Vor- und Nachteile. Häufig wird SEA als kostspielig und SEO als zu zeitaufwändig betrachtet. Dennoch sollte in Bezug auf Suchmaschinenmarketing keine Entweder-oder-Entscheidung getroffen werden. Als gleichwertige Aspekte des Suchmaschinenmarketings sollten SEA und SEO niemals in Silos betrachtet werden.
Da die beiden Disziplinen unterschiedliche Aufgaben erfüllen und mit unterschiedlichen Mitteln arbeiten, kommt es letztendlich immer auch auf Dein Business-Modell und die individuellen Ziele Deines Unternehmens an.
Eines steht jedoch fest: Effektives Suchmaschinenmarketing kann ohne eine organische SEO-Strategie nicht funktionieren. Außerdem gibt es gleichermaßen Situationen, in denen SEA der effektivere Kanal ist. Die beiden Kanäle ergänzen sich in ihren Vor- und Nachteilen perfekt. Der Schlüssel zum Erfolg im Suchmaschinenmarketing liegt daher in der effektiven Kombination der beiden Disziplinen.
In der Praxis gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die beiden Kanäle intelligent miteinander zu verzahnen. In den nächsten Abschnitten haben wir für Dich unsere drei Top-Tipps für eine holistische Suchmarketing-Strategie zusammengefasst:
1. SERP-Dominanz ohne Kannibalisierung
2. Austausch von relevanten Daten
3. Wechselwirkung zwischen On-Page-Optimierung und dem Qualitätsfaktor
1. SERP-Dominanz ohne Kannibalisierung
Einige Unternehmen verfolgen einen vermeintlich ganzheitlichen Ansatz im Suchmaschinenmarketing, der wie folgt aussieht: Zuerst wird SEA genutzt, um ganz oben in den Suchergebnissen sichtbar zu sein, bis die SEO-Maßnahmen greifen und Google Ads abgeschaltet werden können.
Diese “Strategie” hat jedoch mehrere Schwachstellen:
- Es gibt niemals eine Garantie, dass ein Unternehmen durch SEO für alle relevanten Keywords auf der ersten Seite der Suchergebnisse landet.
- Selbst wenn das Ziel erreicht wird, gibt es aufgrund von regelmäßigen Updates im Google-Algorithmus und aktiven Mitbewerbern keine lebenslange Garantie, dass das Unternehmen die Position für immer halten kann.
- Featured Snippets, No-Click-Searches und immer prominentere Anzeigenplatzierungen führen dazu, dass das erste organische Ergebnis nicht immer an der hart erkämpften Spitzenposition angezeigt wird.
Für Keywords, die für die übergeordnete Unternehmensstrategie und -positionierung relevant sind, ist es also sinnvoll, im organischen und im bezahlten Ranking präsent zu sein. Wenn ein bestimmtes Unternehmen in den SERPs gut vertreten ist, ist dies für Kunden zudem das Signal, dass es sich um ein seriöses Unternehmen handelt, das hochwertige Produkte oder Dienstleistungen anbietet.
Nun zur sagenumwobenen Frage: Stiehlt SEA dann SEO nicht die Klicks? Die Antwort ist nein. In der Regel führen zusätzliche SEA-Kampagnen immer zu einer inkrementellen Steigerung des Gesamt-Traffics (Quelle: searchenginejournal.com.) Die meisten Klicks entstehen aus Bekanntheit und Vertrautheit. Ist ein Nutzer mit einer Marke vertraut, ist die Klick-Wahrscheinlichkeit deutlich höher. Etwa 70 % aller Suchen resultieren in einem Klick auf ein organisches Ergebnis, bezahlte Ergebnisse erhalten meist deutlich weniger Klicks (Quelle: zerolimitweb.com). Dennoch ist dies kein Grund, auf eine Positionierung im bezahlten Bereich zu verzichten, denn Suchende sind im organischen Bereich noch klickfreudiger, wenn sie ein bezahltes Ergebnis daneben sehen, da die doppelte Platzierung die Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit Deines Unternehmens erhöht.
Dennoch ist es nur in intelligenter Zusammenarbeit von SEO und SEA möglich, die Suchergebnisseite gemeinsam zu dominieren. Daher ist es bei dieser SEM-Strategie von entscheidender Bedeutung, die Auswirkungen der einzelnen Kanäle aufeinander zu testen und alle Daten komprimiert zu überwachen, um bei Änderungen schnellstmöglich reagieren zu können.
2. Austausch von relevanten Daten
Daten sind das Herzstück einer jeden Suchmarketing-Strategie. Ohne belastbare Daten können weder SEOs noch SEA-Experten zuverlässige Aussagen darüber treffen, welche Maßnahmen effektiv sind und welche nicht.
Der größte gemeinsame Nenner in den beiden SEM-Disziplinen sind wie bereits erwähnt die Keywords. Ein Austausch von relevanten Keyword-Daten und Keyword-Recherchen zwischen SEAs und SEOs sollte daher „Standard-Best-Practice“ sein.
Jedes der beiden Teams kann die exakten Suchbegriffe einsehen, die Website-Besucher zuvor in der Suchleiste eingegeben haben. SEOs können die Suchanfragen in der Search Console einsehen, für SEAs steht der Suchanfragenbericht in Google Ads zur Verfügung.
Aus den Keyword-Daten in Google Ads lässt sich außerdem ablesen, welche Produkte oder Dienstleistungen besonders gefragt sind, welche Zielgruppe sich vorrangig dafür interessiert und, am wichtigsten, welche Keywords am besten konvertieren. Mit diesem Wissen können SEOs und Content Manager Inhalte erstellen, die wesentlich wirkungsvoller sind als Inhalte, die ohne diese Hintergrundinformationen erstellt werden könnten. Danach kann das SEA-Team den Content in den SERPs fördern, indem es bezahlten Traffic über Google Ads auf die Landing Page lenkt.
Zudem können die vom SEA-Team bereitgestellten Keyword-Daten genutzt werden, um Content-Lücken zu identifizieren und zusätzliche Inhalte zu erstellen. Diese richten sich an potenzielle Kunden in verschiedenen Phasen der Customer Journey und tragen so dazu bei, eine Marke in den SERPs insgesamt weiter voranzubringen.
3. Wechselwirkung zwischen On-Page-Optimierung und dem Qualitätsfaktor
Durch das Page Experience Update 2021 oder das Google Spam Update 2022 versucht Google ein besseres Kundenerlebnis für seine Nutzer zu schaffen. Im SEA spielt die Nutzerfahrung mit der Landing Page seit Jahren eine grundlegende Rolle und bestimmt gemeinsam mit der erwarteten Klickrate und der Anzeigenrelevanz den Qualitätsfaktor. Dieser beeinflusst wiederum die tatsächlichen Kosten pro Klick für Keywords und die Position der Anzeigen in den Suchtreffern. Die Landingpage-Experience schätzt ein, wie relevant und nützlich eine Landingpage für Personen ist, die auf eine Anzeige klicken. Dabei werden zahlreiche Faktoren berücksichtigt, z. B. wie gut der Inhalt Ihrer Landing Page mit dem Suchbegriff einer Person übereinstimmt und wie einfach es für Personen ist, sich auf der Seite zu navigieren.
Das Problem: In viele Fällen erstellen SEA-Teams zwar die Google-Ads-Anzeigen, haben aber mit dem eigentlichen Erlebnis nach dem Klick wenig bis nichts zu tun. Wenn SEO und SEA eng zusammenarbeiten, können Suchmaschinenoptimierer dabei unterstützen, Landingpages zu erstellen, die Besucher:innen in Käufer:innen bzw. Leads umwandeln, während das SEA-Team Anzeigentexte erstellt, die genau zu dem Inhalt auf der Website passen und so den Besucher oder die Besucherin zum Konvertieren animieren.
Auf diese Weise können sowohl die Kosten für Google Ads durch einen höheren Qualitätsfaktor reduziert als auch Ressourcen effizienter eingesetzt werden. Vor allem im B2B oder bei erklärungsbedürftigen Produkten mit langem Verkaufszyklus, z. B. in der Finanz- oder Versicherungsbranche, können aus der verzahnten Zusammenarbeit optimierte Hybrid Landing Pages entstehen, die ein Thema sowohl ganzheitlich abhandeln (für das organische Ranking) als auch auf eine bestimmte Conversion abzielen (für die messbare SEA-Performance). Schließlich verfolgen Nutzer, die nach einem bestimmten Keyword suchen, die gleiche Suchabsicht und sollten unabhängig vom gewählten Kanal nicht zu völlig verschiedenen Zielseiten geführt werden.
Integrierte SEM-Strategie für mehr Kunden, Umsatz und Wachstum
Im Suchmaschinenmarketing von heute sollte es die Debatte um SEO vs. SEA nicht mehr geben. Zwar erfordern SEO und SEA unterschiedliche Ansätze, doch die gewonnenen Erkenntnisse aus den Daten beider Kanäle können wechselseitig genutzt werden, um die Performance der jeweils anderen Disziplin erheblich zu steigern.
Es geht um die Entwicklung eines ganzheitlichen Ansatzes für das Suchmaschinenmarketing. Auf diese Weise können wir den Wettbewerbsvorteil aus den beiden leistungsstärksten Kanälen im Online Marketing maximieren und unsere Zielgruppe genau im richtigen Moment ansprechen: wenn sie aktiv auf der Suche sind.
Um diesen Idealzustand zu erreichen, brauchst Du ein Team, das in der Lage ist, Synergien zu schaffen und eine eng verzahnte Zusammenarbeit zwischen SEO und SEA zu gewährleisten. Dies erfordert eine klare Kommunikation, den Austausch relevanter Daten und eine abgestimmte Strategie, um das volle Potenzial beider Kanäle auszuschöpfen.
Indem Du SEO und SEA kombinierst, kannst Du eine starke Online-Präsenz aufbauen, die mehr Sichtbarkeit, Traffic, Leads und letztendlich mehr Umsatz für Dein Unternehmen generiert. Es ist an der Zeit, die alten Debatten zu beenden und die Vorteile einer integrierten SEM-Strategie zu nutzen, um Dein Unternehmen erfolgreich in den SERPs zu positionieren.
Cindy Ebner
Cindy Ebner liebt es, im Online Marketing über den Tellerrand zu schauen und die Potentiale der verschiedenen Disziplinen und Kanäle für den ganzheitlichen Erfolg ihrer Kunden zu nutzen.
Nach Abschluss ihres Studiums in Germanistik, Anglistik und Business Communication hat sie über Stationen in der Online-PR und im Content Marketing letztlich den Weg ins Performance Marketing gefunden.
Als Head of Performance Marketing bei Kosch Klink Performance hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, insbesondere die Verzahnung zwischen der bezahlten und der organischen Suche voranzutreiben, um das volle Potential jeder Suchmaschinenmarketing-Strategie auszuschöpfen.