Brand-Suchanfragen sind für die organische Performance elementar, werden aber von SEOs oft vernachlässigt. Snippet Optimierung hat erheblichen Einfluss auf die Click-Through-Rate, dennoch stehen Sitelinks selten im SEO-Fokus. Haben organische Sitelinks an Relevanz verloren?
Nach welchen Kriterien blendet sie Google überhaupt ein? Welche Steuerungsmöglichkeiten hat der Webseitenbetreiber?
Dieser Artikel gibt aktuelle Antworten und Handlungsempfehlungen zu dieser häufig eingeblendeten Snippet-Erweiterung.
Was sind Sitelinks?
Sitelinks ergänzen klassische Suchergebnisse mit einer zusätzlichen Gruppe von Links. Sie werden vor allem bei Brand-Suchanfragen, aber auch bei informellen Suchanfragen unterhalb eines Suchergebnisses eingeblendet.
Sitelinks tauchten bei Google erstmals 2005 auf und helfen Suchenden, schnell zu relevanten Informationen auf einer Website zu gelangen. Google erstellt die Sitelinks automatisiert, eine Steuerung durch Webseitenbetreiber:innen ist nur indirekt möglich.
Welche Arten von Sitelinks gibt es?
Google hat die Einblendung von Sitelinks in den vergangenen Jahren häufig angepasst: Sowohl bei der Darstellungsform als auch bei der Anzahl der Verlinkungen auf Unterseiten gab es zahlreiche Veränderungen.
Expanded Sitelinks:
Aktuell blendet Google bei Brand-Suchanfragen sog. Expanded Sitelinks ein. Dies im Normalfall jeweils für das oberste Suchergebnis. Auf Desktop umfassen die Expanded Sitelinks seit 2022 meist nur noch vier, manchmal zwei Sitelinks, welche mit einer kurzen Beschreibung auf einer zusätzlichen Zeile ergänzt werden.
Auf Mobile werden die Expanded Sitelinks ohne zusätzliche Beschreibung eingeblendet, die Gruppe besteht oft aus sechs Sitelinks, manchmal weniger.
Mini Sitelinks:
Bei informellen Suchanfragen blendet Google teilweise sog. Mini Sitelinks ein. Diese können im Gegensatz zu Expanded Sitelinks die Suchergebnisse an unterschiedlichen Ranking-Positionen ergänzen.
Auf Desktop werden Mini Sitelinks als horizontal angeordnete Textlinks angezeigt. Auf Mobile kommen die Mini Sitelinks seit 2017 in einem horizontal scrollbaren Karussell-Stil daher (oft mit sieben, teils mit weniger Sitelinks).
Die Mini Sitelinks bei informellen Suchanfragen können zwei unterschiedliche Gruppen von internen Zielseiten aufweisen: Entweder wichtige Unterseiten (siehe folgendes Beispiel) oder aber Sprungmarken auf dieselbe Seite.
Sitelinks Search Box:
Bei manchen Brand-Suchanfragen blendet Google eine sog. Sitelinks Search Box ein (siehe erstes Bild mit Suchergebnis von ebay.ch). Suchende können über dieses Suchfeld eine gezieltere Suchanfrage starten.
Die Search Box kann mittels Meta-Tag “nositelinkssearchbox” unterdrückt und deren Verhalten mittels Schema-Markup gesteuert werden. Häufigkeit, Steuerungsmöglichkeiten sowie die Handlungsempfehlung der Sitelinks Search Box werden in meinem Artikel zu diesem Thema näher beschrieben.
Paid Sitelinks:
Auch Google Ads kennen Sitelinks. Im Gegensatz zu den organischen Sitelinks können diese jedoch gezielt gesteuert und ausgewertet werden.
Andere Suchmaschinen:
Neben Google blenden auch andere Suchmaschinen wie Bing, DuckDuckGo oder Yahoo! Sitelinks in Suchergebnissen ein.
In diesem Artikel werden ausschließlich organische Sitelinks von Google behandelt.
Welche Vorteile bieten Sitelinks?
Sitelinks sind eine willkommene Möglichkeit, die eigenen Suchergebnisse attraktiver erscheinen zu lassen. Sie bieten verschiedene Vorteile.
Sitelinks führen zu mehr Sichtbarkeit in den Suchergebnissen: Snippets mit Sitelinks nehmen mehr Raum ein und verdrängen somit die Ergebnisse der Konkurrenz nach unten. Zudem heben sich Snippets mit Sitelinks optisch von anderen Suchergebnissen ab und fallen daher mehr auf.
Suchergebnisse mit Sitelinks können dadurch höhere Click-Through-Rates aufweisen und folglich mehr Klicks generieren.
Snippets mit Sitelink-Erweiterungen zeigen bereits in den Suchergebnissen mehr zu den vorhandenen Inhalten auf der Website an. Nutzer:innen können sich dadurch einen ersten Überblick verschaffen.
Nutzer:innen können dank der Sitelinks direkt zu den gewünschten Inhalten auf Unterseiten der Website gelangen.
Aus Sicht des Webseitenbetreibers bzw. der Webseitenbetreiberin bedeutet dies: Nutzer:innen landen dank der Sitelinks womöglich bereits einen Schritt näher an der gewünschten Konversion.
Zudem können Sitelinks die Brand unterstützen hinsichtlich Bekanntheit (Snippets mit Sitelinks weisen mehr Sichtbarkeit auf) und Reputation (nicht alle Snippets weisen Sitelinks auf).
Wie oft werden Sitelinks eingeblendet und für welche Suchanfragen?
Sitelinks gehören zu den häufig auftretenden Erweiterungen von Suchergebnissen, da sie bei Markensuchen sowie zahlreichen informellen Suchanfragen eingeblendet werden.
Gemäß RankRanger werden Sitelinks in Deutschland aktuell bei knapp 60 % aller Suchanfragen in den SERPs eingeblendet (sowohl Mobile als auch Desktop).
Mit SEO Tools wie z.B. Sistrix, Searchmetrics, Semrush, Ahrefs oder RankRanger lässt sich analysieren, bei welchen Suchanfragen Sitelinks in den Suchergebnissen zu finden sind.
Wie kommen Sitelinks zustande?
Gemäß Google Dokumentation (Quelle: developers.google.com) zeigt Google Sitelinks lediglich für Suchergebnisse an, wenn sie als hilfreich für den bzw. die Nutzer:in erachtet werden. Google erstellt die Sitelinks automatisiert.
Für die Auswahl der Sitelinks wird die Struktur der Website sowie die interne Verlinkung ausgewertet. Zudem geht die Branche davon aus, dass Google für die Auswahl auch weitere Daten rund um Suchvolumen, Performance und generelle Erfahrungswerte einbezieht.
Für die Bezeichnung der Sitelinks werden Ankertexte der internen Verlinkungen sowie Seitentitel (Title Tag) der Zielseiten ausgewertet, für die Kurzbeschreibungen unterhalb der Sitelinks sind die Meta Descriptions der Zielseiten relevant.
Bei umfangreichen Landingpages oder Blogposts wertet Google zudem die Sprungmarken von Inhaltsverzeichnissen aus. Die Sprungmarken können ebenfalls als Sitelinks im Suchergebnis ausgegeben werden, wobei Google die Bezeichnung der Sprungmarken oft übernimmt.
Wie lassen sich Sitelinks beeinflussen?
Generell ist die Qualität der durch Google automatisiert erstellten Sitelinks heute recht hoch.
Zudem ist anzumerken, dass die Sitelinks eine gewisse Dynamik aufweisen: Nicht jede:r Nutzer:in sieht für dieselbe Suchanfrage gezwungenermaßen dieselben Sitelinks. Standort, Device sowie Suchhistorie des Suchenden können Einfluss auf die Sitelinks haben – so wie dies auch generell auf Suchergebnisse zutrifft.
Wie aber vorgehen, wenn eine Sitelink suboptimal ist und angepasst werden soll? Leider können Sitelinks nur eingeschränkt und indirekt gesteuert werden.
Einblendung von Sitelinks erzeugen resp. vermeiden:
Bis im Jahr 2016 konnten in den damaligen Google Webmaster Tools (heute: Google Search Console) ungewollte Sitelinks abgewertet werden. Eine derart direkte Steuerung ist heute leider nicht mehr möglich.
Indirekte Steuermöglichkeiten:
- Für Brand-Suchanfragen ist das Ranking an Position 1 Voraussetzung, damit ein Suchergebnis Sitelinks erhält. Für Brands, deren Name mehrere Bedeutungen hat oder aus generischen Begriffen besteht (z.B. “Maler München”), kann dies eine Herausforderung sein.
- Klare Webseitenstruktur (Kategorisierung, Navigation, Breadcrumb) sowie Linkstruktur sind elementar, da Google meist Links der Haupt- oder Subnavigation für Sitelinks auswählt. Eine Stärkung resp. Schwächung der internen Verlinkung (z.B. via Startseite) kann das Erzeugen resp. Vermeiden eines Sitelinks zur Folge haben.
- Inhaltsverzeichnisse mit Sprungmarken können bei umfangreichen Landingpages und Blogposts Mini Sitelinks hervorrufen.
- Seiten, welche mittels Robots Meta Tag “noindex” von der Indexierung ausgeschlossen sind, werden von Google nicht für die Sitelinks berücksichtigt. Diese Methode zur Steuerung der Sitelinks dürfte allerdings nur in seltenen Fällen infrage kommen.
- Gelegentlich werden Sitelinks in einer unerwünschten Sprache eingeblendet. Hier kann die Überprüfung resp. Optimierung der Hreflang Tags Abhilfe verschaffen.
Inhaltliche Steuerung von Sitelinks:
- Ankertexte sowie Seitentitel (Title Tags) werden oft für die Bezeichnung der Sitelinks verwendet.
- Bei Mini Sitelinks, die auf Sprungmarken von Inhaltsverzeichnissen basieren, steuern die Sprungmarken die Bezeichnungen der Sitelinks. Kurze und knackige Sprungmarken sind daher von Vorteil.
- Die kurzen Beschreibungen der Expanded Sitelinks auf Desktop umfassen bis ca. 70 Zeichen. Basis für diese Beschreibungen sind die Meta Descriptions der Zielseiten. Es ist bei den entsprechenden (meist 4) Zielseiten darauf zu achten, dass die Meta Descriptions innerhalb der ersten 70 Zeichen die wichtigsten Informationen enthalten.
Wie sieht die Performance von Sitelinks aus?
Wie weiter oben erläutert, kann via Tools für Suchmaschinenoptimierung analysiert werden, für welche Suchanfragen Sitelinks in den Suchergebnissen eingeblendet werden.
Leider gibt es für Sitelinks keine separaten Performance Daten in der Google Search Console oder in Google Analytics.
In der Search Console sind die Performance Daten der Sitelinks im Bericht “Leistung” (Englisch: Performance) zu finden – allerdings nicht separiert von den übrigen Suchergebnissen. Für z.B. Brand-Suchanfragen weist der Bericht nicht nur Performance Daten (Impressions, Klicks etc.) für die Startseite auf, sondern auch für die Zielseiten in den Sitelinks auf.
Die Performance Daten der Sitelinks sind also vermischt mit den klassischen Suchergebnissen. Dies muss bei der Auswertung sowohl der Brand-Suchanfragen als auch der Ziel-URLs von Sitelinks berücksichtigt werden.
Beispielhaft wurde die Performance der Expanded Sitelinks von fünf unterschiedlichen Domains unter die Lupe genommen – soweit dies die Google Search Console Daten zulassen.
Der Anteil an Klicks von Brand-Suchanfragen (exact match) für die Startseite lag zwischen 66 % und 87 % – der Anteil auf die Sitelinks entsprechend zwischen 13 % und 34 %. Nutzer:innen steigen also durchaus direkt via Klick auf die Sitelinks auf Websites ein.
Empfehlung
Die Expanded Sitelinks bei Brand-Suchanfragen sind ein nicht zu unterschätzendes Element. Diese – sowie auch die Mini Sitelinks der wichtigsten informellen Suchanfragen resp. Zielseiten – sollten in einer gewissen Regelmäßigkeit analysiert werden:
- Werden wichtige, hilfreiche Sitelinks eingeblendet?
- Sind die Bezeichnungen der Sitelinks und die Beschreibungen (Desktop) zielführend?
Falls dem nicht so ist, sollten Verbesserungen mit vertretbarem Aufwand in die Wege geleitet werden. Dabei sind die eingeschränkten Steuerungsmöglichkeiten zu beachten.
Falls bei umfangreichen Landingpages und Blogposts noch keine Inhaltsverzeichnisse mit Sprungmarken im Einsatz sind, sollten diese in Erwägung gezogen werden. Denn einerseits sind die Sprungmarken für die User Experience förderlich, und andererseits können sie Mini Sitelinks hervorrufen.
Fazit
Vor allem bei Brand-Suchanfragen sind die Google Sitelinks ein wichtiges Element für den bzw. die Nutzer:in und somit auch für den bzw. die Webseitenbetreiber:in. Regelmäßige Auswertungen und Optimierungen sind zu empfehlen.
Denn Brand-Suchanfragen sollen optimal bedient werden. Auch bei textlich umfangreichen Inhalten können mittels Mini Sitelinks Vorteile bei Klickrate und Sichtbarkeit erzielt werden.
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