Alles, was Du über interne Verlinkung wissen musst: von Hintergründen über Analyse und Visualisierung bis zu Optimierungstipps
Verlinkungen sind nach wie vor das Salz in der SEO-Suppe. Während durch Onpage SEO Relevanz erzeugt und somit die Grundlage für ein gutes Ranking gelegt wird, geht es bei der Offpage-Optimierung darum, durch website-interne („interne Links“) und website-externe („externe Links“) Verlinkungen eine einzelne Seite besser erreichbar zu machen.
Der Aufbau von externen Links („Linkbuilding“) bekommt dabei viel Aufmerksamkeit. So werden beispielsweise Inhalte erstellt, die als „Linkmagnete“ für externe Verlinkungen sorgen sollen. Doch die interne Verlinkung kommt bei vielen Websites zu kurz – und ein großes SEO-Potenzial wird verschenkt.
Was sind interne Verlinkungen und wofür braucht man sie?
Interne Verlinkungen sind Hyperlinks, die auf andere Seiten oder Abschnitte innerhalb einer Website verweisen. Das bedeutet, wenn Du beispielsweise auf der Startseite auf einen Link im Text klickst, der NICHT auf eine andere Domain leitet, sondern auf eine Unterseite Deiner eigenen Domain, spricht man von einem internen Link.
Die interne Verlinkung ist aus zwei Gründen wichtig:
- Um Nutzer:innen durch die Website zu leiten und einzelne Seiten „ins Schaufenster zu stellen“. Es geht also darum, den Traffic zu verteilen.
- Damit Suchmaschinen nicht nur die Relevanz einer Seite bewerten können, sondern auch herausfinden können, welche Seiten bedingt durch eine häufige(re) Verlinkung innerhalb des Webauftritts wichtiger sind als andere.
Bevor wir starten, noch einmal ein kurzer Vokabelcheck:
- Website steht für eine Domain, also z.B. omt.de
- Webseite steht für eine einzelne Seite auf einer Domain, z.B. diesem Artikel hier beim OMT
- Content-Link steht für einen Link, der aus dem Text heraus gesetzt wurde
- Navigations-Link steht für einen Link, der innerhalb eines sich exakt wiederholenden Website-Elements wie der Hauptnavigation oder des Footers gesetzt wird. Diese Links werden auch als „Template-Links“ bezeichnet, da sie fest im Seitentemplate (= Seitenaufbau) definiert wurden.
Lass uns deshalb darauf schauen, wie die interne Verlinkung optimiert werden kann.
Warum sowohl interne als auch externe Verlinkungen extrem wichtig sind
Lassen wir den Faktor „Nutzer“ (und für die bauen wir Websites eigentlich!) außen vor und schauen nur auf Suchmaschinen, dann müssen wir uns folgendes vor Augen führen.
Googles Crawler, die Googlebots, sind dauerhaft im Web aktiv, um neue oder geänderte Webinhalte zu finden. Damit das klappt, muss für Google diese Webadressen bekannt sein – und dafür sind Verlinkungen notwendig. Es muss also einen Weg geben, um von einem Dokument zu einem anderen zu gelangen.
Die möglichen Wege dafür sind:
- Verlinkungen mit der <a href=””>-Syntax von einer bereits bekannten Webseite
- Eintrag der URL in einer XML-Sitemap (die Adresse der XML-Sitemap muss der Crawler natürlich auch kennen)
- Explizite Anmeldung der Adresse über z.B. die Google Search Console
Etwas komplizierter wird es, wenn noch optionale Linkattribute wie z.B. „nofollow“ dazukommen – denn das wäre ein Hinweis an den bzw. die Googlebots, dem Link nicht zu folgen.
Neben der reinen „Referenz“ (= Verlinkung) analysieren Suchmaschinen weitere Datenpunkte, wie z.B. den Kontext, also dem Thema der verlinkenden Seite, in dem der Link gesetzt wurde.
Der aus Offpage-SEO-Sicht wichtigste Datenpunkt ist dabei der sogenannte Ankertext, also die verlinkenden Worte (auch Linktext genannt). Diese liefern Nutzern und Suchmaschinen gleichermaßen eine Idee, worum es auf der verlinkten Website (vermutlich) geht.
Ein Beispiel: Etwas weiter oben habe ich das Wort „Linkattribute“ auf einen anderen Artikel hier beim OMT verlinkt. Daraus lässt sich erahnen, dass es auf der verlinkten Seite um das Thema „Linkattribute“ geht. Spoiler: Das ist der Fall 😉
Ok, Verlinkungen sind also für die Auffindbarkeit von Websites notwendig. Und dabei ist es grundsätzlich egal, ob sich diese Links auf Webseiten innerhalb derselben Domain beziehen („interne Links“), oder eben auf eine Drittwebsite („externe Links“). Schauen wir uns die Unterschiede noch einmal an:
- Interne Links: Verlinkungen, die von einer Seite von omt.de zu einer anderen Seite von omt.de gesetzt werden. In der Abbildung „SEO Seminare“
- Externe Links: Verlinkungen, die von einer Seite von omt.de zu einer fremden Website, z.B. searchanalyzer.de gesetzt werden. In der Abbildung „auf seiner Website“.
Gehen wir weg von der Betrachtung einer einzelnen Seite und zum Webauftritt insgesamt, dann ergeben sich noch weitere Betrachtungsebenen. So kann für einzelne Seiten, nennen wir sie einfach Seite A, erhoben werden, wie viele „intern eingehende Verlinkungen“ sie hat. Es wird also geschaut, wie viele Webseiten von z.B. omt.de einen Link zu Seite A setzen.
Genauso kann erhoben werden, wie viel „extern eingehende Links“ Seite A hat, also von wie vielen Webseiten außerhalb von omt.de diese Seite verlinkt wird. Zudem kann nach „extern ausgehenden Links“, sowie nach „intern ausgehenden Links“ geschaut werden.
Doch eins muss man wissen: die meisten Webseiten verfügen über gar keinen einzigen von extern eingehendem Link! Heißt, wenn wir intern nicht dorthin verlinken, dann kann diesen Inhalt niemand finden. Es sei denn, der unwahrscheinliche Fall tritt ein, und eine Adresse wird erraten.
Exkurs: Wie viele Adressen einer Website sind überhaupt extern verlinkt?
Um die externe Verlinkung zu analysieren, ist ein SEO-Tool mit „Backlink-Daten“ notwendig. Viele SEO-Tools können die externe Verlinkung einer Website sichtbar machen, doch kein Tool, vermutlich nicht mal Google, kennt alle Links.
Schauen wir einmal auf das Linkprofil von travelcats.de bei SEMrush, dann sind gemäß dieser Daten insgesamt 65 verschiedene Adressen mindestens einmal extern verlinkt.
Es gibt allerdings aktuell über 230 bei Google indexierte Webseiten! Ergo verfügen fast 75 % der von Google indexierten Seiten über keinen Verweis von anderen Websites.
Diese Links haben auch ganz unterschiedliche Qualitäten. Manche kommen von stark verlinkten Websites, der Großteil allerdings von selbst nur schwach verlinkten Webauftritten. Das schlägt sich auf das direkte „Traffic-Potenzial“ dieser Links nieder. Denn je weniger Besucher:innen eine Website hat, desto weniger Personen sehen diese Verlinkungen zu externen Seiten. Und genau darauf bist Du ja aus: Mehr Zugriffe auf Deine Website zu bekommen, sowohl über Google als auch über Verweise von anderen trafficstarken Seiten.
Ein Beispiel: Es wäre super, wenn dieser Artikel hier für Suchanfragen rund um das Thema „Interne Verlinkung“ über Suchmaschinen wie Google viele Zugriffe bekommt, und zudem innerhalb des OMT viel Aufmerksamkeit. Denn das erhöht die Reichweite dieses Artikels, und damit das Traffic-Potenzial auf die von hier verlinkten, externen und internen Seiten. Wenn Du also diesen Artikel liest, scheint der Artikel und damit die Links eine gewisse Sichtbarkeit zu haben ;). Viel gestritten und ungeklärt ist dabei, ob häufig angeklickte externe Links einen höheren „Linkwert“ von Google erhalten.
Externe Links haben weiterhin (und vermutlich für immer) eine höhere Gewichtung in den Algorithmen der Suchmaschinen. Warum ist das so? Ob eine „fremde“ Website (sagen wir mal stephan-czysch.de) auf omt.de verlinkt, liegt nicht im Einflussbereich des OMT.
Machen wir es konkret: Jeder würde gerne einen Link von der Google-Startseite bekommen – und das ganz egal, ob dieser Link „follow“ oder „nofollow“ wäre. Denn die Google-Startseite hat extrem viele Zugriffe (= Traffic) und würde für viele Verweiszugriffe auf die angelinkte Website sorgen. Von einem positiven SEO-Effekt ganz zu schweigen.
Doch einen solchen Link kann man sich zwar wünschen, aber man kann nur bedingt darauf Einfluss nehmen, ob dieser Link auch zustande kommt. Denn das entscheiden Dritte, in diesem Fall Angestellte bei Google.
Die interne Verlinkung hingegen liegt komplett im eigenen Einflussbereich. Wir können für unsere Websites selbst definieren, welche Links wo auftauchen. Deshalb schnell zurück zum eigentlichen Thema: Der Optimierung der internen Verlinkung.
Durch die interne Verlinkung das SEO-Ranking verbessern
Wie Du nun weißt, haben nur sehr wenige Adressen (URLs) Deiner Website (relevante) externe Links. Entsprechend können diese Seiten nur dann über Verlinkungen angesteuert werden, wenn Du diese Seiten über interne Links erreichbar machst.
Wenn Du Dir die Bedeutung von externen Links für das SEO-Ranking vor Augen führst, heißt das aber auch: Nur für die wenigsten Adressen hat Google überhaupt externe Signale vorliegen. Folglich sind neben dem eigentlichen Inhalt die „internen Offpage-SEO“-Maßnahmen entscheidend. Je besser der Inhalt im Vergleich zu Konkurrenzangeboten von Dir innerhalb Deiner Website erreichbar gemacht wird, desto höher ist die Chance auf ein gutes Ranking!
Und noch eine abgewandelte Ableitung kann aus den fehlenden externen Verlinkungen gezogen werden: Ein gutes Ranking ist ohne externe Links auf die entsprechende Zielseite möglich! Die Wahrscheinlichkeit für diesen Fall steigt, wenn Deine Website insgesamt gut (extern) verlinkt ist und Du den Linkjuice gut durch Deinen Webauftritt verteilst, damit auch Seiten ohne direkte externe Links gut auffindbar werden.
Was war noch einmal dieser Linkjuice? Mit diesem Begriff beschreiben SEOs die Stärke der Rankingsignale, die über einen internen oder externen Link an die verlinkte Seite übertragen werden. Vereinfacht gesagt: Je stärker die Linkquelle selbst verlinkt ist und je weniger Seiten sie verlinkt, desto mehr Linkjuice überträgt jeder einzelne Link.
Darauf kommt es bei der internen Verlinkung an
Bei der internen Verlinkung solltest Du darauf achten, für Dich wichtige (Unter-)Seiten:
- direkt von der Startseite aus zu verlinken,
- den Linktext „inhaltsbeschreibend“ zu wählen, am besten das Fokus-Keyword der Ziel-URL
- dass weitere Links von ebenfalls sehr gut verlinkten und themenrelevanten Seiten gesetzt werden.
Ein Beispiel: Worum geht es, wenn ich auf einen Artikel mit dem Ankertext hier verlinke? Du hast vermutlich keine Idee und versuchst über die Adresse des Linkziels etwas über den Inhalt zu erfahren?
Wie wäre es, wenn ich statt „hier“ als Linktext „Online Marketing Webinare“ gewählt hätte? Würde Dir das mehr Kontext geben? Mit Sicherheit ja. Wenn wir also über eine gute interne Verlinkung sprechen, darf das Thema Ankertext nicht zu kurz kommen.
Während bei externen Links die sogenannten „Keywordankertexte“ (verlinkende Worte wie „Kfz-Versicherung“ oder „Nike Sneaker“) einen negativen Einfluss auf das Ranking haben können, oder gar in einer manuellen Maßnahme enden, kannst Du die internen Ankertexte hinsichtlich des Keywords optimiert gestalten. Nutze diese Möglichkeit, um Nutzer:innen und Suchmaschinen gleichermaßen dabei zu helfen, den Inhalt des Linkziels zu erfassen.
Status-Quo-Analyse: Wie steht es eigentlich um die Websitestruktur? Und wie kann ich diese visualisieren?
Zwar macht man sich beim initialen Erstellen eines neuen Webauftritts sicher Gedanken über die Websitestruktur (Ups, habe ich Dich etwa gerade erwischt?), plant die Hauptnavigation, den Footer sowie Haupt- und Subthemen, aber spätestens nach einigen Monaten ist vom ursprünglichen Plan nicht mehr viel übrig. Neue Inhalte wurden dazu genommen, andere gelöscht und wieder andere fehlen noch. Oder Prioritäten verändern sich.
Ich sage immer: Wer nicht weiß, wofür er gefunden werden möchte, der braucht nicht mit SEO anzufangen. Häufig höre ich ein „Für alles, was ich halt habe.“, aber meistens ist es so, dass nur wenige Inhalte wirklich so gut sind, dass sie eine Topplatzierung in Suchmaschinen und die Aufmerksamkeit vom Leser oder der Leserin verdient haben. Und für das Unternehmen bzw. die Website wirklich relevant sind.
Deshalb: Überlege Dir ganz genau, welche Themen Du wirklich besetzen willst und biete den besten Inhalt. Und mache Dir Gedanken darüber, unter welcher Adresse diese Inhalte liegen! Wenn Du die Frage nach Deiner Priorität geklärt hast, dann kannst Du damit beginnen, die interne Verlinkung zu analysieren und im zweiten Schritt zu optimieren.
Mit Crawlern die Websitestruktur analysieren
Bereits für einzelne URLs kann es schwierig werden, die interne Verlinkung zu analysieren. Für ganze Websites mit mehreren hundert oder gar tausenden Unterseiten ist es quasi unmöglich.
Nutze für eine solche Aufgabe einen Crawler. Diese kosten zwar etwas Geld, nehmen Dir aber sehr viel Arbeit ab. Zu den bekanntesten Crawlern zählen:
Mein Tool der Wahl ist in der Regel der Screaming Frog, da er unglaublich viele Anwendungsfälle bei der SEO-Arbeit abdeckt. Dazu ist er mit knapp 170 € pro Jahr vergleichsweise erschwinglich.
Während des Crawling-Vorgangs folgen die Crawler nicht nur Links, sondern sammeln SEO-relevante Daten wie die h-Überschriften, den Seitentitel, die Canonical-URL und noch vieles mehr. Wer den Screaming Frog bisher nicht im Einsatz hatte, der schaut sich am besten nach einem passenden Guide bei Google um.
Mein nachfolgendes Beispiel ist auf den Screaming Frog gemünzt, kann aber in anderen Crawlern in sehr ähnlicher Form durchgeführt werden. Um die aktuelle interne Struktur zu erfassen, wird der Screaming Frog im Crawlmodus über die Website geschickt. Je nach Umfang der Website dauert dieser Prozess von wenigen Minuten bis hin zu Stunden oder gar Tagen. Für die Status-Quo-Analyse der internen Verlinkung sind von den vielen Daten des Tools besonders die folgenden interessant:
- Crawl Depth (Klicktiefe): Hier geht es um die Frage, mit wie vielen Klicks eine Adresse von der Startseite aus auf dem kürzesten Weg erreichbar ist. Eine direkt von der Startseite aus verlinkte Unterseite ist demnach auf Seitenebene 1, eine Seite auf Ebene 2 wird von (mindestens) einer Seite verlinkt, die von der Startseite direkt erreichbar ist.
- Unique Inlinks (Anzahl einzigartiger eingehender Links): Wie viele interne Links zeigen auf die analysierte Adresse, wenn pro Linkquelle nur ein Link gezählt wird? Es ist nämlich möglich, dass dieselbe Zielseite mehrfach verlinkt wird – beispielsweise aus dem Text oder zusätzlich aus der Hauptnavigation. Die Gesamtanzahl der eingehenden Links ist als Inlinks im Screaming Frog zu finden.
- Unique Outlinks (Anzahl einzigartiger ausgehender Links): Hier ist es dieselbe Frage, aber genau andersherum: Wie viele Adressen macht diese Seite intern wie extern erreichbar, wenn jedes Linkziel nur einmal gezählt wird? Outlinks hingegen gibt die Gesamtanzahl ausgehender interner und externer Verlinkungen an.
- % of total: Dieser Wert gibt prozentual an, wie viele Seiten des gesamten Webauftritts auf eine Seite verlinken.
Diese Daten werden pro Adresse separat ausgegeben. Dazu ist es seit der Version 10 des Screaming Frogs möglich, Links gewichten zu lassen. Denn nicht jeder Link ist gleich wertvoll!
Je mehr eingehende Verlinkungen eine Seite selbst hat und je weniger Seiten sie erreichbar macht (ergo: verlinkt), desto mehr Linkjuice wird über die Verlinkung weitergegeben. Dieses Linkgewicht ist beim Screaming Frog als „Link Score“ als Wert zwischen 0 und 100 angegeben. Dieser Wert steht nach der Durchführung der „Crawl Analysis“ im Nachgang eines Crawls zur Verfügung. Die Berechnung dauert dabei abhängig von der Websitegröße wenige Minuten bis mehrere Stunden.
Was solltest Du mit den Daten machen? Nun, Deine als besonders wichtig für den Unternehmenserfolg angesehene Adressen sollten bei einer Sortierung der Seiten nach Link Score weit oben erscheinen. Ist das nicht so, dann solltest Du die interne Verlinkung optimieren!
Doch nicht nur der Score ist einen Blick wert, achte zudem auf die oben aufgezählten weiteren Metriken – und schaue Dir zusätzlich die Ankertexte an, mit denen die Seite verlinkt wird. Diese findest Du nach einem Klick auf die gewünschte URL im unteren Bereich des Screaming Frog unter Inlink. Alternativ kannst Du durch einen Rechtsklick auf eine Adresse eine Visualisierung der Linktexte erstellen lassen.
Übrigens: Abseits des Link Scores bietet der Screaming Frog unter „Site Structure“ im rechten Bereich einige spannende Statistiken und Visualisierungen.
Und noch ein Tipp: Der Screaming Frog kann Dir nur die interne Verlinkung anzeigen. Wie gut einzelne Seiten im Web insgesamt verlinkt sind, kann Dir der Screaming Frog nur im Zusammenspiel mit SEO-Tools sagen. Über Configuration => API Access und entsprechende Konten lassen sich Daten von Tools wie Majestic oder ahrefs direkt in den Crawl integrieren. Schaue Dir also an, welche Seiten besonders viele (starke) externe Verlinkungen haben und verteile diesen Linkjuice durch die Seite.
Die Website-Struktur mit dem Screaming Frog visualisieren
Der Screaming Frog bietet die Möglichkeit, die Daten in Tabellenform zu exportieren und beispielsweise mit Excel weiterzuverarbeiten. Darüber hinaus ist seit einiger Zeit eine Visualisierung dazugekommen, die die Website-Struktur in unterschiedlichen Dimensionen und Darstellungen optisch anzeigt.
Da diese Darstellung genug Inhalt für einen eigenen Artikel bietet, will ich gar nicht zu tief darauf eingehen. Nur kurz eine Erklärung, was hier zu sehen ist: Mit den Kreisen sind einzelnen Seiten sowie über die Verbindungslinien die Links zwischen den Seiten visualisiert. Durch die Farben sind aktuell indexierbare (grün) und nicht-indexierbare Seiten (rot) gekennzeichnet.
Wer sich einzelne Verzeichnisse visualisieren möchte, der findet beim Screaming Frog ebenfalls etwas Passendes: den Directory Tree Graph.
Tipps für die Optimierung der internen Verlinkung
Abschließend möchte ich Dir noch ein paar Tipps zur Verbesserung der internen Verlinkung mit auf den Weg geben. Halte Dir immer vor Augen, dass Du Links setzt, um den Traffic zu verteilen. Und je sichtbarer dabei die Platzierung eines Links ist, desto mehr Nutzer:innen werden diesen Link wahrnehmen und anklicken.
Von daher solltest Du Dir darüber Gedanken machen:
- wo Du einen Link platzierst: Ist er im Content gesetzt oder Teil des Footers oder der Hauptnavigation („Template Links“)? Wo ist er innerhalb des Contents platziert? Eher am Anfang oder am Ende? Liegt der Link auf einem Bild oder auf einem Wort?
- aus welchem Kontext der Link kommt: Es geht darum, Nutzer zu leiten, deshalb sollte der Kontext passen.
- wie Du Links (optisch) kenntlich machst: Wenn Du einen Link verstecken willst, dann solltest Du ihn erst gar nicht setzen.
- wie viele Links Du pro Seite setzt: Denn je größer die Auswahl ist, desto geringer ist die Sichtbarkeit jedes Links. Und im Sinne des Linkjuice: desto weniger Linkjuice gibt der Link weiter.
- ob Du mit den verwendeten Ankertexten konsistent bist: Verlinke nicht unterschiedliche Zielseiten mit denselben oder sehr ähnlichen Ankertexten. Mal ist es ok, z. B. für „Linkbuilding“ ein Seminar oder einen Wissensartikel zu verlinken, aber es sollte klar sein, welche Seite für Linkbuilding bei Dir auf der Website den besten Inhalt bereithält. Im Idealfall verlinkst Du auf das Keyword der Ziel-URL. Die verwendeten Ankertexte kannst Du aus dem Screaming Frog (oder einem anderen Crawler) bekommen.
- dass es idealerweise keine internen Links auf nicht (mehr) vorhandene Seiten gibt: Verlinke nicht auf Seiten, die nicht (direkt) erreichbar sind, also weder auf Fehlerseiten, noch auf weitergeleitete Adressen. Bei weitergeleiteten Links gilt: Lieber direkt auf die finale Adresse verweisen, als dort über eine Weiterleitung hinzukommen. Du schickst ja auch niemanden, der nach dem Weg fragt, mit unnötigen Zwischenstopps zum Bahnhof, oder?
- wie Du (automatisiert) von Alt nach Neu verlinken kannst: Was beim Schreiben eines Artikels noch nicht da war, kann in einem Artikel zwar genannt werden, wird aber nicht verlinkt. Eine vergebene Chance! Halte in bereits geschriebenen Artikeln nach Linkpotenzialen Ausschau! Für viele Plugins gibt es „Linkmodule“, die z.B. einzelne Worte im Stil von Wikipedia auf die gewünschte Seite verlinken.
- dass Du nicht kreuz und quer durch die Seite verlinkst: Du möchtest Nutzer und Suchmaschinen leiten. Von daher sollten die Links immer möglichst relevant sein. Siloing ist hier ein Stichwort, das in diesem Kontext relevant ist. Also anstatt von Herrenmode direkt zu Autogaragen zu verlinken, lieber im Thema „Herrenmode“ bleiben.
Oder wenn man es kurz zusammenfassen möchte: Ein guter (interner) Link ist ein solcher, der von vielen Nutzer:innen gesehen und verstanden („Oh, da geht es wohl weiter. Was erwartet mich?“), sowie angeklickt („Oh, das klingt relevant“) wird.
Du kennst es vermutlich von Wikipedia: Du hast eigentlich nur einen Artikel lesen wollen, findest Dich aber schnell mit zehn geöffneten Tabs wieder. Einfach, weil Du die Links wahrgenommen und als relevant eingestuft hast. Das spricht für eine sehr gute interne Verlinkung! Und diese Links sind Dir vermutlich eher im Content, als im Template-Bereich, also z.B. dem Footer, aufgefallen.
Zum Ende dann noch ein Tipp: Über Browser-Plugins kannst Du z.B. alle auf einer Seite enthaltenen Links extrahieren, interne und externe Links farblich hervorheben lassen, oder Verlinkungen auf Verfügbarkeit prüfen. Einen Artikel zum perfekten Browser-Setup für SEOs findest Du hier.
Es sind Fragen rund um die interne Verlinkung und deren Optimierung offen geblieben? Oder hast du andere Erfahrungen gemacht? Ich freue mich auf eine Diskussion mit Dir 🙂
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Mehr Informationen
Top Artikel! Interne Links und saubere Ankertexte sind auch meiner Meinung nach sehr wichtig. Die Anzahl der internen Links die auf die Pages verweisen widerspiegeln allerdings idR nicht die Googlebot-Crawlings, was aber im Linkjuicefluss durchaus Beachtung finden könnte/sollte. D.h. eine (neue) weitere Möglichkeit interne Links zu optimieren ist der Ansatz der Googlebot Crawlings. Bsp.: Ich suche themenrelevante, indexierte Pages mit einem hohen Crawlaufkommen und verlinke von diesen Seiten aus auf die zu optimierende (themenrelevante) Page 🙂
LG Jan
Hey Jan,
du hast recht, dass die Struktur an sich nicht 1:1 mit dem Crawling-Verhalten korreliert. Das macht ja auch nur bedingt Sinn, denn wenn ich als Crawler weiß, dass eine Seite seit 2016 online ist und sich bei den letzten x Crawls nicht verändert hat, warum soll ich dann als Googlebot jeden Tag auf Updates hoffen / diese erwarten?
Von daher ja: Seiten die – warum auch immer – regelmäßiger gecrawlt werden führen dazu, dass an diesen Adressen vorgenommene Änderungen von Google schneller “gesehen” werden.
VG Stephan
naja ich mache es so, dass wenn ich interne Links von etwas älteren Artikeln setze bei denen der Crawler nicht so oft vorbeikommt, ich einfach via Search Console anmelde “hey, bitte Seite crawlen”. Das passiert i.d.R. auch sehr fix (1-2 Tage). Der gesetzte Link ist dann ja auch erfasst.
Hallo Gerd,
über die Search Console kannst du die Neu-Indexierung selbstversändlich beschleunigen. Wenn an vielen Adressen Änderungen vorgenommen wurden, dann ist die Funktion dafür etwas unhandlich. Was helfen kann: Eine Adresse einreichen, die alle geänderten Adressen auflistet 🙂
Alternativ kann eine saubere XML-Sitemap mit Angabe des lastmod Zeitpunkts helfen, dass Google ältere, aktualisierte Artikel neu-indexiert.
Viele Grüße
Stephan
Ein klasse Artikel und auch auch der Podcast. Ok, ich kann mit interner Verlinkung Content besser gewichten. Was mach ich mit dem Content den ich schon in der Navi verlinkt habe. Also wenn in der Navi zB die 5 Produkte verlinkt sind, die ich anbiete, diese Seiten sind doch dann schon maximal verlinkt, da die Navi auf jeder Seite zu finden ist. Mehr kann ich doch dann für diese Seiten nicht tun. Wenn ich im Content noch Links einbaue, dann ist das ja ein Link den ich schon habe. Weitere Links würden ja nicht mehr Linkjuice bedeuten, sondern eher weniger… Weiterlesen »
Hallo Susi,
damit hast du recht, in diesem Fall kannst du erstmal nichts mehr machen. Umso wichtiger ist es bei diesen Links, dass die internen Ankertexte stimmig sind. Da über die interne Verlinkung nichts mehr großartig machbar ist, geht der Blick auf den Content (Ist er wirklich gut? Kann ich ihn noch besser machen? Muss ich regelmäßig aktualisieren? ….) und die Offpage-Optimierung.
Viele Grüße
Stephan
Hey Stephan,
danke für die schnelle Antwort.
VG
Susi
Interne Verlinkung ist superwichtig, danke für den Beitrag
Muss ich mich dann für ein Keyword in den Ankertexten entscheiden, um Google nicht zu verwirren oder kann ich die drei Keywords in den Ankertexten variieren?
Hallo Gilbert,
oh, da kam keine Benachrichtigung zu einem neuen Kommentar bei mir an.
Du kannst die verschiedenen wichtigen Ankertexte verwenden, damit verwirrst du Google nicht. Beispiel: Die OMT Seminare ranken für “[thema] seminar” und “[thema] workshop” – die jeweiligen Unterseiten mal so, und mal so zu verlinken, ist kein Problem.
Viele Grüße
Stephan