Du möchtest in der Suchmaschinenoptimierung richtig durchstarten und hast bereits durch ein SEO Audit oder eine Site Clinic Potenziale identifiziert und konntest Ressourcen gewinnen, um in die Umsetzung einzusteigen? Mega!
Doch wie geht es nun weiter? Im ersten Schritt solltest Du Deine SEO Tasks richtig priorisieren, Tools helfen hierbei allerdings nur bedingt weiter.
Warum?
Weil es auf verschiedene Komponenten ankommt, die Dein Backlog und Deine Webseite einzigartig machen – diese USPs kennt ein Tool eben nicht.
Priorisierung von SEO Fixes – worauf kommt es an?
- Zielsetzung
- Know-how und SEO-Expertise
- Ressourcenplanung
- Budget
Bevor Du Dein SEO Audit durchführst, solltest Du Dir Gedanken zu den Zielen Deiner Website/Deines Unternehmens machen:
- Wieso ist SEO relevant?
- Wofür benötigst Du Suchmaschinenoptimierung?
Ohne diese Überlegungen hättest Du vermutlich nicht in eine umfangreiche Analyse investiert.
Die richtige Zielsetzung ist wichtig
Unabhängig von den Ergebnissen des SEO Audits ist es daher wichtig, dass Du bei der Zielsetzung anknüpfst, d.h., wenn die Zielsetzung hieß: “Ich möchte den Umsatz organisch um 5 % innerhalb von 12 Monaten erhöhen.”, wird die Priorisierung der Tasks anders lauten, als wenn die Zielsetzung hieß: “Ich möchte, dass sich der organische Umsatz um 20 % innerhalb von 12 Monaten erhöht”.
Eigentlich logisch, denn im Alltag sieht es nicht anders aus. Wenn ich anstrebe, 10 km am Stück zu joggen, trainiere ich anders, als wenn mein Ziel ein Halbmarathon im gleichen Zeitraum ist.
Nichts anderes passiert in der Suchmaschinenoptimierung: Je sportlicher die Ziele, desto mehr muss ich oder mein Team dafür tun.
Langjährige SEO-Expertise hilft beim Priorisieren
Daher sollte sich die Priorisierung Deiner SEO Fixes immer an den Zielen orientieren. Je mehr Du erreichen willst, desto wichtiger ist die richtige Prioritäten-Vergabe. Dafür bedarf es Know-how und (langjähriger) SEO-Expertise. Viele Marketer scheitern bei der richtigen SEO-Strategie und arbeiten To-dos ab, die für die eigene Sichtbarkeit keine Auswirkungen haben.
Ein gutes Beispiel ist die Optimierung von Bildern: Wer ohnehin nur Stock-Fotos im Einsatz hat, wird keine nennenswerten organischen Ergebnisse erzielen, indem alle Stock-Fotos die richtigen Alt- und Title-Tags haben. Eine Optimierung wird nicht die gewünschten Erfolge bringen. Egal, ob ein Tool das anzeigt oder nicht.
In erster Instanz wäre es wichtiger, individuelles Bildmaterial zu erstellen, das Deinem Unternehmen und Deinen Leistungen zugeordnet werden kann. Bei einem Online-Shop wären das gute Produktfotos, bei einer Agentur könnten das authentische Teambilder sein, um den Kunden zu zeigen, wer künftig die eigenen Kundenprojekte betreuten wird.
Worauf es sonst bei Bildern im Content Marketing ankommt, hat Oliver Lindner perfekt für Dich zusammengefasst:
Gleiches gilt im Übrigen auch bei Meta-Tags, nofollow-Verlinkungen oder zu kurzen H1-Tags. Egal, welches Onpage-Tool oder welchen Crawler Du im Einsatz hast: Sie listen lediglich – äußerst zuverlässig – sämtliche vorhandene Fehler auf. Die Kunst ist die Priorisierung der SEO Fixes. Also zu wissen, welche der Maßnahmen (schnelle) Erfolge versprechen oder unumgänglich sind, um die eigene Relevanz in Suchmaschinen zu erhöhen.
In der Praxis passiert es oft, dass Fehler, die ein Crawler liefert, bewusst ignoriert werden, da sie nicht auf die eigenen Ziele einzahlen und andere Maßnahmen mehr Erfolge versprechen.
Begrenzte Ressourcen, begrenztes Budget: zwei Komponenten, die jeder SEO kennt
“Zeit ist Geld” lautet ein allgemein bekanntes Sprichwort von Benjamin Franklin. Von beiden hat der Suchmaschinen-Marketer in der Regel nicht viel übrig. Da SEO viel Lobbyarbeit ist und wir mit vielen anderen Abteilungen im Austausch stehen, ist es ebenfalls wichtig, die Ressourcen der Entwicklung, des Content Marketings, der PR-Abteilung oder von Grafikern zu kennen, um zu wissen, welche To-dos wann platziert werden können.
Für erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung müssen viele Faktoren erfüllt sein:
- Eine gute technische Basis
- Qualitativ hochwertiger und einzigartiger Content,
- Backlinks für die externe Reputation und mehr Autorität
- Eine hohe Benutzerfreundlichkeit, um potenzielle Kunden gut zu führen
Nehmen wir das Beispiel “Seitenladezeit”. Sollten Deine Seiten in Lighthouse im Schnitt nur 20/100 Performance-Punkte bekommen, hast Du Nachholbedarf. Du kannst das To-do zwar mit der höchsten Priorität einordnen, wenn die Entwicklung jedoch in den nächsten sechs Monaten geblockt ist, wirst Du es nicht umgesetzt bekommen.
Die Konsequenz ist, dass Du Aufgaben ohne IT-Ressourcen höher priorisieren solltest und die der IT runtersetzt.
Mein Tipp: Für die Priorisierung Deiner SEO Fixes ist es wichtig, nicht nur die eigene Ressource im Blick zu haben, sondern auch die Deiner Kollegen (aus anderen Abteilungen), die Dich unterstützen.
6 SEO Fixes, die wirklich etwas bringen
Auch wenn ich von pauschalen Aussagen nicht viel halte, kann ich Dir aus meiner Erfahrung in der Suchmaschinenoptimierung diese sechs SEO Fixes ans Herz legen, die – wenn sie schlecht umgesetzt sind – dazu führen, dass Du organische Reichweite einbüßt.
1. Check Deine Crawlability
Was bedeutet das?
Damit Suchmaschinen wie Google Deine Website überhaupt bewerten können, ist es wichtig, dass die Inhalte ausgelesen werden können.
Im Klartext: Die relevanten URLs müssen auf “index,follow” stehen. Wenn in den meta-robot-tags ein “noindex” hinterlegt ist, schließt Du die Indexierung in Suchmaschinen bewusst aus. Durch das “nofollow” Attribut blockierst Du wiederum den Crawler bei seiner Arbeit. Beides kann bei ausgewählten Seiten bewusst eingestellt werden, die Seiten, mit denen Du ranken möchtest, sollten aber immer auf “index,follow” gesetzt werden.
Zudem sollte eine Sitemap vorhanden sein, die robots.txt darf nicht fälschlicherweise relevante Crawler ausschließen und Canonical-Tags sollten nur bei wirklichen Duplikaten bzw. Nah-Duplikaten verwendet werden. Außer die Canoncial-Tags verweisen auf sich selbst.
2. Optimiere Deine Seitenladezeit
Spätestens seitdem die Core Web Vitals offizieller Ranking-Faktor von Google geworden sind, ist das Thema Performance-Optimierung in aller Munde. Warum eine gute Seitenladezeit aber vor allem wichtig ist, zeigt die Studie von Searchmetrics aus dem April 2021: Je länger die Seite lädt, desto geringer ist die Conversio Rrate und je höher ist die Absprungrate (Bouncerate).
Daher sind langsame Seiten ein Conversion-Stopper – zumindest, wenn Nutzer eine Alternative am Markt haben.
3. Wähle die passenden Keywords
Bei der Optimierung von Meta-Tags, Überschriften, FAQ-Markups und Content-Elementen benötigst Du die richtigen Keywords, die zur Suchintention Deiner Nutzer passen. Nur so kannst Du sicherstellen, dass die richtigen Zielkunden auf Deiner Website landen.
Daher ist eine Keyword-Recherche die Basis sämtlicher Optimierungen am Content.
Wie Du Keyword-Analysen erfolgreich durchführst, habe ich bereits beim OMT erklären dürfen:
4. 200 ist Deine Zahl – 3xx, 4xx und 5xx bitte nicht!
Broken Links, Error-Pages, interne Redirect-Loops: Es gibt so viele Status Codes, die Deine Seiten nicht aufweisen sollten. Wenn Du beim Crawling kaputte Seiten bzw. URLs gefunden hast, die nicht den Status-Code 200 aufweisen, sollten diese Fehler immer direkt behoben werden.
Zum einen spricht es für eine “gesunde” Domain, zum anderen können defekte Seiten und fehlende Weiterleitungen zu hohen Absprungraten und ausbleibenden Conversions führen. Egal, ob es sich bei der gewünschten Conversion um einen Kauf, einen Download oder ein Kontaktformular handelt – User gelangen nicht auf die gewünschte Seite und das sollte immer schnell gefixt werden.
5. Check Deine interne Verlinkung
Interne Verlinkungen sind sowohl für den Crawler als auch für den Nutzer wichtig. Der Crawler erkennt, welche Seiten auf Deiner Domain Relevanz haben. Je öfter Seiten intern verlinkt sind, desto wichtiger scheinen sie zu sein (vereinfacht dargestellt).
Für den User gilt das Gleiche: Interne Links führen ihn zu ähnlichen Produkten, zu verwandten Artikeln oder zu relevanten Studien und steuern ihn somit ein Stück weit. Durch die große Power, die interne Links haben, kann durch die Optimierung der internen Linkstruktur die Sichtbarkeit ausgewählter Seiten schnell gepusht werden (also ein SEO Fix mit hoher Prio).
Dabei ist es wichtig, dass Du die internen Verlinkungen mit Sinn und Verstand setzt.
Wie das richtig geht, hat Stephan Czysch im Artikel “Interne Verlinkung optimieren: das How-to für bessere SEO-Rankings” für Dich zusammengefasst.
6. Pflege Dein Unternehmensprofil bei Google
Mit dem Anlegen eines Unternehmensprofils bei Google (ehemals Google My Business) kann Deine Website bei lokalen Suchanfragen besser ausgespielt werden.
Mit dem Anlegen allein ist es jedoch nicht getan: Um lokale Sichtbarkeit aufzubauen, sind positive Bewertungen und aktuelle Unternehmensdaten Pflicht. Achte daher stets auf Deine Rezensionen und hinterlege Deine Leistungen, korrekte Kontaktdaten und passe Öffnungszeiten sowie andere Informationen an, sobald sich etwas ändert.
Ein gutes Unternehmensprofil bietet ebenfalls die Chance, in local packs zu erscheinen sowie in Google Maps gelistet zu werden. Für mich ein absoluter Quick Win, um die organische Sichtbarkeit zu verbessern.
Vermeide unbedingt diese Fehler bei der Priorisierung von SEO-Maßnahmen
Wie bereits beschrieben, bin ich eigentlich kein Fan von pauschalen Aussagen, da sowohl Webseiten als auch Ziele sehr verschieden sind. Nichtsdestotrotz gibt es Fehler, die immer wieder passieren und auf die Du beim Priorisieren verzichten solltest.
Webanalyse-Daten vergessen
Damit Du SEO Fixes richtig priorisierst, solltest Du immer die aktuellen Daten Deiner Webanalyse hinzuziehen. Eines meiner Lieblingstools hierfür ist die Google Search Console (GSC).
Zusammen mit – zum Beispiel Google Analytics – gibt sie Dir Auskunft zu folgenden Fragen:
- Welche URLs generieren bereits viel organischen Traffic?
- Welche performen auf anderen Kanälen, aber nicht organisch?
- Wo sind viele Rankings und eine hohe Sichtbarkeit und wo liegen unter Umständen sogar Kannibalisierungen vor, die der eigenen Domain schaden?
- Welche URLs haben organisch gar kein Potenzial?
Das ist deshalb so wichtig, da es oftmals sinnvoll ist, Fokus-URLs auszuwählen (Qualität statt Quantität). Also Seiten, wo es besonders wichtig ist, den organischen Traffic sowie die Leads zu erhöhen. Das kann u.a. bei sehr großen Domains der Fall sein.
Wenn Du 30 Fokus-URLs optimieren willst, kannst Du oftmals mehr Maßnahmen umsetzen, sodass die Seiten am Ende einen hohen Quality-Score aufweisen. Wenn Du 300 Seiten optimierst, bedarf die Optimierung pro Task mehr Zeit, sodass Du bei gleicher Ressource weniger To-dos umsetzen kannst. Sinnvoll sein können beide Strategien.
Wettbewerber ignorieren
Natürlich ist es wichtig, dass Du erst einmal Deine eigene Domain analysierst. Sobald es an die strategische und operative SEO-Planung geht, solltest Du auch die Wettbewerber durchleuchten. Wenn in den Suchergebnissen (SERPs) viele Videos und Bilder zu Deinen relevanten Keywords ausgespielt werden, scheint das die Suchintention des Nutzers zu treffen.
Das heißt, Du musst Dir zumindest auch über diese Content-Formate Gedanken machen. Wenn in den Top-Suchergebnissen jeweils strukturierte Daten auftauchen, solltest Du das – falls noch nicht getan – ebenfalls in Deinem Maßnahmenplan priorisieren. Generell sind strukturierte Daten ein wichtiges SEO-Stilmittel geworden, um mehr Sichtbarkeit aufzubauen.
Das nachfolgende Beispiel zeigt sehr gut, wie die IHK durch das Event-Markup deutlich mehr Platz in den SERPs einnimmt als “kursfinder.de” oder “online-marketing-manager.net”.
Suchintention bei der Keyword-Strategie ignoriert
Bei “digit.ly” betreuen wir primär B2B Kunden in der Suchmaschinenoptimierung. Da ist die Auswahl des richtigen Keywordsets oftmals gar nicht so leicht, da die Produkte so spezifisch sind, dass kaum Suchvolumen dahintersteckt – oder aber es Überschneidungen mit B2C-Suchanfragen gibt.
Am Beispiel “Linienlaser” (Suchvolumen pro Monat: 2.500) lässt sich das gut visualisieren.
Die SERPs richten sich bei diesem Keyword an den Endkunden, d.h. ein klassisches B2C-Keyword. Produzierende Gewerbe, die sich an B2B-Unternehmen wenden möchten, benötigen daher ein spezifischeres Keyword – beispielsweise “Linienlaser Industrie” (Suchvolumen pro Monat: 70).
Die SERPs richten sich nun nicht mehr ausschließlich an den Endkunden (B2C), sondern auch an Großabnehmer (B2B).
Bei der Priorisierung Deiner SEO Fixes ist daher das richtige Keywordset ein wichtiger Faktor, um besser bei Google gefunden zu werden. Optimiere Deine Meta-Tags, Deine Überschriften und Deinen Content nur auf Suchbegriffe, die zu Deiner Zielgruppe passen.
Starte mit der richtigen Priorität von SEO Fixes organisch durch
Am Ende sind es viele einzelne Maßnahmen, die dazu führen, dass Deine Domain bei Google an den vorderen Positionen rankt. Wichtig ist, dass der Crawler die einzelnen Seiten auslesen kann und der Content die Suchintention Deiner Leser abdeckt. Eine gute Überschriftstruktur, optimierte Meta-Tags, strukturierte Daten, gezielte interne Verlinkungen und eine optimierte Seitenladezeit runden die Optimierung ab.
Es ist ebenfalls hilfreich, wenn Du Dich zu ausgewählten Themengebieten als Experte positionierst, um Expertise, Authentizität und Vertrauen aufzubauen (E-A-T). Nur so hat Deine Seite die Chance, organische Backlinks aufzubauen.
Mein Tipp: Wenn Deine Ressourcen knapp und Deine Domain groß ist, konzentrierte Dich auf Deine Cashcow-Seiten. So kannst Du Deine Domain Stück für Stück aufbereiten und nimmst eine doppelte Priorisierung vor: Die wichtigsten Maßnahmen auf den wichtigsten URLs.
Mit neuen Ressourcen gehst Du dann die nächsten Seiten an. So optimierst Du kontinuierlich und kannst auch schneller Erfolge messen, die mitunter die Chance für neues Budget bietet.
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