Die Meta-Snippets werden noch viel zu häufig unterschätzt. Dabei sind sie das Aushängeschild einer Webseite in den Suchergebnissen der Suchmaschinen. Mit einem gut optimierten Meta-Snippet hebt sich ein Suchergebnis schnell von der Konkurrenz ab und zieht die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich.
Was ist ein Meta-Snippet?
Ein Meta-Snippet ist ein einzelnes Suchergebnis in der Suchmaschine, wenn eine Anfrage abgeschickt wurde. Das Suchergebnis besteht immer aus einem Title (Überschrift), der jeweiligen URL, auf der das Suchergebnis zu finden ist, und einer kurzen Description (Beschreibung). Einige Suchergebnisse haben noch weitere Elemente wie zum Beispiel Bewertungssterne oder ein kleines Bild. Dies gehört allerdings nicht zum Standard und muss der Suchmaschine zusätzlich mitgeteilt werden.
Warum ein gutes Snippet wichtig ist!
Das Meta-Snippet präsentiert die Webseite in den Suchergebnissen der Suchmaschine und anhand dessen entscheiden die Nutzer, ob sie die Webseite besuchen oder doch lieber ein anderes Suchergebnis anklicken.
Seht es wie ein Regal im Supermarkt, nur dass hier alle Produkte gleich aussehen, gleich viel kosten und ausschließlich über die Beschreibung eine Entscheidung getroffen werden muss. Wenn bei einem Produkt „Wasser“ in der Beschreibung steht und beim anderen „Wasser – natürlich gefiltert und enthält alle wichtigen Mineralien“, weiß ich, für welches ich mich entscheiden würde.
Das Snippet muss daher so ansprechend wie möglich gestaltet werden, um den Nutzer von der eigenen Webseite zu überzeugen. Die Description spielt für das Ranking zwar keine direkte Rolle mehr (siehe Webinar „SEO-Mythen” von Felix Meyer), aber sie kann ebenfalls die Nutzer in ihrem Klickverhalten beeinflussen und sich somit positiv auf die Click-Through-Rate auswirken, was wieder einen wichtigen Rankingfaktor darstellt.
Wenn das Meta-Snippet nicht gepflegt wird, übernimmt dies die Suchmaschine. Allerdings werden dann lediglich einfache Infos von der Webseite gezogen und in den Suchergebnissen ausgespielt. Wenn ein Meta-Snippet hinterlegt ist, dies aber nicht ausgespielt wird, empfindet die Suchmaschine es als nicht passend genug und wählt ebenfalls ein eigenes, das mit Daten von der Webseite erstellt wird.
Wenn eure Meta-Snippets nicht ansprechend gestaltet sind, ist die Snippet-Optimierung ein guter Quick-Win, da Anpassungen zeitnah von Google übernommen und von da an in den Suchergebnissen ausgespielt werden.
Wie gut funktioniert Dein Meta-Snippet?
In der Google Search Console unter dem Menüpunkt „Leistungen“ kannst Du Dir anschauen, mit welchen Suchanfragen die Nutzer Deine Webseite gefunden haben. Die „Klicks“ zeigen, wie oft bei der entsprechenden Suchanfrage Dein Snippet angeklickt wurde. Anhand der „Impressionen“ siehst Du, wie häufig das Snippet bei der Suchanfrage angezeigt wurde, und die „Position“ zeigt, an welcher Position das Snippet bei der entsprechenden Suchanfrage durchschnittlich war. Da die Position ein Durchschnittswert aus dem ausgewählten Zeitraum ist (standardmäßig die letzten 3 Monate), sind Kommazahlen möglich.
Die „Click-Through-Rate“ (CTR), zu Deutsch „Klickrate“, zeigt das prozentuale Verhältnis zwischen den Klicks und den Impressionen, also die Häufigkeit der Klicks auf Dein Meta-Snippet, wenn es in den Suchergebnissen angezeigt wurde. Je höher die CTR, desto besser funktioniert Dein Snippet.
Wie hoch oder niedrig eine Klickrate ist, hängt natürlich nicht nur von der Snippet-Gestaltung ab, sondern beispielsweise auch von folgenden Faktoren in den Suchergebnissen:
- Werden beispielsweise Shopping-Anzeigen ausgespielt?
- Wie ist die durchschnittliche Platzierung des Snippets?
- Wird ein Featured Snippet ausgespielt, welches die Konkurrenz belegt?
All diese Faktoren wirken sich auf die CTR aus, aber dennoch ist sie ein Indiz dafür, ob ein Snippet optimiert werden sollte. Liegt die durchschnittliche Platzierung beispielsweise bei Position 10, erscheint das Meta-Snippet immer in den Suchergebnissen, aber die Klickwahrscheinlichkeit ist sehr gering.
Wie sollte ein Snippet aufgebaut sein?
Im Title sollte das wichtigste Keyword der entsprechenden Seite enthalten sein. Optimal platziert ist es, wenn es im Title möglichst am Anfang genannt wird. Im Mittelteil ist dann eine kurze Eigenschaft oder ein USP optimal und zum Abschluss kann die Firma/Marke oder auch die Domain genannt werden. Wenn die Firma/Marke oder Domain genannt werden soll, sollte dies – abgesehen von der Startseite – immer am Ende des Titles geschehen, da nicht jeder Nutzer zwingend die Firma/Marke kennt und dieser Zusatz im Firmennamen daher keinen Vorteil bringt.
Die Länge des Titles sollte 569px, dies entspricht in etwa 65 Zeichen, nicht überschreiten, da der Title in den Suchergebnissen sonst mit „…“ von den Suchmaschinen abgeschnitten wird und dem Nutzer eventuell wichtige Informationen nicht angezeigt werden.
Die optimale Description enthält auch das wichtigste Keyword, um den Nutzer neugierig zu machen, was auf der Webseite hinter dem Snippet zu finden ist. Der Inhalt muss kurz beschrieben werden und eine Handlungsaufforderung (Call-to-Action) sollte am Ende der Description eingebaut werden, damit der Nutzer auf die Webseite navigiert wird.
Die Länge der Description ist in den Suchergebnissen ebenfalls beschränkt und sollte daher 160 Zeichen nicht überschreiten, aber mindestens ca. 100 Zeichen lang sein, da sie sonst nur einzeilig dargestellt wird und dadurch Platz und Aufmerksamkeit verlorengehen.
Es ist gut, Title und Description für jede Unterseite individuell zu erstellen, damit die Unterschiede der einzelnen Seiten richtig zu Geltung kommen und das maximale Ergebnis aus den Meta-Snippets herausgeholt wird. Wichtig zu beachten ist, dass die Snippets der Wahrheit entsprechen und keine Informationen enthalten, die auf der Webseite nicht vorzufinden sind. Wenn der User nach dem Klick auf das Suchergebnis nicht die Informationen enthält, die im Snippet beschrieben werden, wird er abspringen und die Return-to-SERP Rate, also der Sprung des Users direkt zurück zu den Suchergebnissen, nach oben treiben. Die Return-to-SERP-Rate ist ein schlechtes Nutzersignal und zeigt der Suchmaschine, dass eure Webseite für die entsprechende Suchfrage keine Top-Platzierung belegen sollte.
Wenn eine händische Betextung aller Meta-Snippets durch die beispielsweise extrem hohe Anzahl von Snippets nur schwer möglich ist, überlege dir ein Format, wonach Title und Description automatisch erstellt werden können. Seitentitel und Domain bzw. Firma/Marke wäre für den Title eine einfache Lösung für die automatische Erstellung.
Eine händische und individuelle Betextung wird allerdings immer besser sein als eine automatisierte Erstellung der Meta-Daten. Hier Zeit zu investieren, lohnt sich also!
Was ist bei Snippets für mobile Endgeräte zu beachten?
In der mobilen Ansicht von den Suchergebnissen werden andere Längen bei Title und Description ausgespielt. Beim Title sind es rund 475 Pixel, also von der Pixellänge etwas weniger. Allerdings nutzt Google in den mobilen Suchergebnissen nicht die Schriftart „Arial“ in 18 Pixel wie am Desktop, sondern die Schriftart „Roboto-Regular“ in 14 Pixel. Damit sind für mobile Endgeräte in den SERPs knapp 78 Zeichen im Title möglich. Durch die Zeilenumbrüche, die Google wegen der geringeren Bildschirmbreite an Smartphones und Tablets zulässt, kann kein 100 % richtiger Wert festgelegt werden.
Die Description ist in der mobilen Ansicht der Suchergebnisse knapp 120 Zeichen lang. Es muss sich also generell die Frage gestellt werden, ob das Meta-Snippet für Mobile oder Desktop optimal ausgegeben werden soll.
In erster Linie sollte darauf geachtet werden, mit welcher Art von Endgerät die meisten Nutzer über die Suchmaschine auf die eigene Webseite kommen. Nutzt beispielsweise der Großteil die mobile Suche, ist es natürlich am sinnvollsten, die Meta-Snippets optimal für mobile Endgeräte anzupassen. Wenn die meisten Nutzer mit dem Desktop über die Suchmaschine kommen, macht es andersherum natürlich mehr Sinn.
Alternativ könnte auch jeweils der geringere Wert von Title und Description als Maximalwert angesehen werden, um zu verhindern, dass auf einem der Endgeräte Title oder Description angeschnitten werden. Dadurch wird allerdings auch immer Potential für einen besseren Auf- bzw. Ausbau der Meta-Snippets nicht ausgeschöpft, da bewusst auf mögliche Zeichen verzichtet wird.
Daher ist es empfehlenswerter, auf die Analyse der genutzten Endgeräte der User zu setzen und die daraus resultierenden Ergebnisse für die entsprechende Optimierung des Meta-Snippets zu verwenden.
Emojis und Sonderzeichen in den Snippets platzieren
Damit sich Snippets in den Suchergebnissen von anderen abheben, können Sonderzeichen verwendet werden. Es können beispielsweise Haken und Pfeile als Eye-Catcher genutzt werden, damit das Snippet dem Nutzer besser und schneller ins Auge springt.
In dem SERP Snippet Generator von Sistrix kannst Du am Ende des Generators die verschiedenen Sonderzeichen anschauen, sie durch einen Klick in dem Feld des Generators platzieren und in Deine Description einfügen.
Emojis können ebenfalls in den Snippets platziert werden. Allerdings werden viele von ihnen bei Google noch nicht dargestellt. Im Title sind die Emojis noch selten zu finden. Dafür kommen sie in den Descriptions immer häufiger vor. So kann zum Beispiel ein Croissant für eine Frühstückslocation oder eine Einkaufstüte für einen Online-Shop eingesetzt werden. Wenn zu viele Emojis in einem Snippet verwendet werden, kann es aber auch schnell nach Spam aussehen. Daher sollten sie kontrolliert und bewusst eingesetzt werden.
Als kleiner Tipp: Bindet in Eurem Backend nicht das Emoji selbst, sondern immer den dazugehörigen Hex-Code ein. So habt Ihr eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass die Suchmaschine und auch jeder Browser das Emoji ausspielen kann.
Meta-Snippet mit strukturierten Daten erweitern
Mit strukturierten Daten kann das Snippets mit visuellen Elementen erweitert werden, wodurch sie dann auch „Rich Snippets“ genannt werden. Mit beispielsweise schema.org, einer von mehreren Auszeichnungssprachen für strukturierte Daten, kann dafür gesorgt werden, dass sich das Suchergebnis noch mehr von der Konkurrenz abhebt und dem Nutzer hilfreiche Zusatzinformationen bietet.
Am häufigsten sind die Bewertungssterne in den Suchergebissen zu sehen. Dabei wird zwischen URL und der Description ein 5-Sterne-System angezeigt und mit der orangenen Farbgebung die durchschnittliche Sternevergabe dargestellt. Zusätzlich steht dahinter ausgeschrieben nochmal die durchschnittliche Bewertung und wie viele Abstimmungsergebnisse vorliegen.
Anstehende Events oder Breadcrumbs können ebenfalls über strukturierte Daten ausgezeichnet und somit entsprechend in den SERPs dargestellt werden. Mit der Auszeichnung der Breadcrumbs wird erreicht, dass unterhalb des Titles nicht mehr die blanke URL, sondern ein Pfad angezeigt wird. Damit kann der User schon in den SERPs erkennen, wo er sich auf der Seite befindet, wenn er das Suchergebnis aufruft.
Mit der Auszeichnung von Events werden unterhalb vom eigentlichen Meta-Snippet Informationen zu anstehenden Events in Form von Tag bzw. Zeitraum und Location und der entsprechenden Stadt ausgespielt.
Mehr Informationen rund um das Thema strukturierte Daten findet Ihr in dem Artikel „Was sind strukturierte Daten und wie werden sie eingesetzt“ von meinem Kollegen Markus Fritzsche.
Zusammenfassung
Ein gutes Meta-Snippet ist mittlerweile mehr als ein netter Title und eine Description, die kurz den Content der dahinterliegenden Webseite – oft mehr schlecht als recht – zusammenfasst. Ein gut optimiertes Snippet ist ein wichtiger Bestandteil im Erfolg des organischen Traffics geworden. Durch Sonderzeichen, Emojis und strukturierte Daten kann das Snippet entsprechend prominent und ansprechend dargestellt werden.
Wer sich nicht um seine Snippets kümmert, lässt Traffic liegen, der mit verhältnismäßig wenig Aufwand einfach eingesammelt werden kann.
Wir reden immer davon, dass wir bei der Suchmaschinenoptimierung eine Anlaufzeit von mehreren Monaten brauchen. Bei Domains mit ordentlichen Rankings sind über eine Meta-Daten-Optimierung schon innerhalb weniger Tage deutliche Effekte zu sehen. In den Rankings und im Traffic!
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