SEO funktioniert auch für das CMS WordPress. In diesem Ratgeber erfährst Du, an welchen Stellschrauben Du drehen kannst, damit Deine WordPress Website für Suchmaschinen sichtbarer wird. Vergiss nicht, dass die Suchmaschinenoptimierung das große Ganze ist und es viele Rankingfaktoren gibt.
Nur weil Du bei Yoast die Ampel auf Grün schaltest, wirst Du noch lange nicht bei Google in den Suchergebnissen gefunden.
Mit den folgenden Tipps schaffst Du es, die Suchmaschinenoptimierung in Bezug auf WordPress besser zu verstehen und die negativen Eigenheiten von WordPress in Bezug auf SEO zu verbessern.
Wie funktioniert SEO bei WordPress?
SEO funktioniert bei WordPress genauso wie bei anderen Websites und Content-Management-Systemen. Allerdings bietet WordPress Vereinfachungen und Hilfestellungen für SEO an, die vorwiegend technisch unerfahrenen Menschen einen leichteren Umgang mit SEO ermöglichen.
WordPress ist letztlich ein Content-Management-System, welches den Quellcode visuell aufbereitet und Aufgaben der Website vereinfachen kann. Andere CMS haben natürlich auch Erleichterungen für die Suchmaschinenoptimierung eingebaut. In diesem Ratgeber soll es jedoch speziell um die Suchmaschinenoptimierung mit WordPress gehen.
Wir möchten Dir einige WordPress-Funktionen zeigen, die mit SEO in Verbindung gebracht werden können. Dabei geht es erst einmal um die reinen Funktionen des CMS, unabhängig von Plugins – diese thematisiere ich anschließend.
Welche SEO-Funktionen gibt es bei WordPress?
- Allgemeine Einstellungen
- Sichtbarkeit für Suchmaschinen
- Permalinks
- Medien
- Kategorien und Schlagworte
Allgemeine Einstellungen
Unter “Einstellungen” → “Allgemein” findest Du verschiedene Einstellungsmöglichkeiten. Zum Beispiel den Titel der Website (welchen Du schon während der Installation angeben musst), sowie den Untertitel.
Außerdem kannst Du an dieser Stelle Deine URL bestimmen. Dabei kannst Du entscheiden, ob diese “www enthalten soll oder nicht. Ist diese Entscheidung einmal getroffen, solltest Du das so durchziehen, etwa bei internen Verlinkungen, ansonsten kommt es bei jedem Aufruf zu einer automatischen Weiterleitung, die völlig unnötig ist.
Achte darauf, bei Tools wie der Google Search Console, die richtige URL einzureichen (also mit www oder ohne www).
Sichtbarkeit für Suchmaschinen
Unter “Einstellungen” → “Lesen” kannst Du Deine Website für Suchmaschinen sichtbar machen. Ist das Häkchen an dieser Stelle gesetzt, wird Deine Website auf noindex gesetzt. Das wollen wir jedoch nicht, wenn wir unsere Website für Suchmaschinen sichtbar machen wollen.
Permalinks
Unter “Einstellungen” → “Permalinks” kannst Du die Struktur Deiner URLs einstellen. Eine wichtige Funktion, die gerade bei der Erstellung von neuen Websites oft ignoriert wird. Wir empfehlen Dir hier sprechende Permalinks zu nutzen. Bei kleineren Webseiten wählst Du die Option “Beitragsname” aus, bei größeren Webseiten empfiehlt sich eine benutzerdefinierte Einstellung mit Kategorien und Beitragsnamen.
Achtung! Wenn Deine Webseite schon länger online ist und Du diese Einstellung änderst, ändern sich alle bisherigen URLs! Dies kann massive Folgen für die Sichtbarkeit im Web haben, wenn keine entsprechenden Weiterleitungen eingerichtet sind.
Medien
Jedes Bild, welches über WordPress hochgeladen wird, kann mit verschiedenen Informationen beschrieben werden – Stichwort: Bilder SEO.
Für SEO relevant sind folgende Angaben bei Bildern:
Dateiname
Muss vor dem Hochladen bereits richtig und vor allem sinnvoll benannt werden – darf gerne ein Keyword enthalten.
ALT-Attribut
Beschreibt das Bild für Menschen, die das Bild nicht sehen können. Dies ist vor allem insofern wichtig, da Google barrierefreie Webseiten mag.
Title
Ist nicht mega wichtig für SEO, kann aber für eine gewisse Nutzerfreundlichkeit sorgen – daher ist es empfehlenswert, diesen anzupassen.
Vergiss nicht die Optimierung der Bildgrößen. Auch die Bilder sollten bei WordPress so klein wie möglich sein.
Kategorien und Schlagworte
WordPress ist ursprünglich für Blogger konzipiert worden und ermöglicht daher, Beiträge zu kategorisieren und mit Schlagworten zu versehen. Kategorien und Schlagwörter sollten dabei aber nie gleich heißen. Es empfiehlt sich, eine saubere Kategorie und Schlagwort-Struktur zu erarbeiten und diese in allen Beiträgen durchzuziehen.
Kategorien und Schlagwort-Seiten können bei Suchmaschinen ranken. Daher empfiehlt es sich, bei diesen die Metadaten zu setzen und einen beschreibenden Text hinzuzufügen, damit kein thin content entsteht. Denn, Zu wenig Inhalt wird von Suchmaschinen nicht gut bewertet.
Für welche SEO Funktionen benötigst Du ein Plugin?
Da die SEO-Funktionen bei der reinen WordPress Installation sehr beschränkt sind, empfehlen wir Dir, ein Plugin zu installieren, mit welchem Du weitere Funktionen abdecken kannst, wie zum Beispiel:
- Strukturierte Daten
- Metadaten
- Sitemaps
- Weiterleitungen und 404
- Archive deaktivieren
- Anhang-Seiten deaktivieren
- Indexierung für einzelne Seiten erlauben
- Social Media Vorschau
- Integration der Google Search Console
Strukturierte Daten
Strukturierte Daten sind Daten, die in einem vorgegebenen Format (Schema) angegeben werden. So können zum Beispiel Produkte, Rezepte, Veranstaltungen oder FAQs dargestellt und von Suchmaschinen interpretiert werden.
Metadaten
Hier sprechen wir vom Meta-Title und der Meta-Description. Beide sind Vorschläge für die Suchmaschine, die in die SERPs (Suchergebnissen) übernommen werden können. Google ist mittlerweile so weit, dass die Vorschläge bewertet und – bei Nichtgefallen – auch in den SERPs ersetzt werden.
Sitemaps
Eine Sitemap ist mehr oder weniger das Inhaltsverzeichnis Deiner Website. Suchmaschinen benötigen die Sitemap in der Regel nicht, um Deine Website vollständig indexieren und die Struktur besser verstehen zu können. Sie kann jedoch für das Monitoring nützlich sein und Indexierungen beschleunigen.
Weiterleitungen und 404
Seiten, die jetzt unter einer anderen URL zu finden sind, sollten weitergeleitet werden. Außerdem empfiehlt sich eine Überwachung der Weiterleitungen (Redirections) und 404er-Ereignisse.
Archive deaktivieren
Wie zuvor bereits angemerkt, ist WordPress ursprünglich als Plattform für Blogger gedacht gewesen und so existieren Archive im Funktionsumfang des CMS. Zum Beispiel gibt es ein Autoren- und ein Datums-Archiv. Diese Archive sind jedoch oft für den Nutzer irrelevant und müssen nicht von Suchmaschinen indexiert werden.
Wenn es blöd läuft, wertet Google diese sogar als duplicate content. Daher empfiehlt es sich, die Archive zu deaktivieren und per noindex von der Suchmaschinenindexierung auszuschließen.
Achtung! Bei bereits bestehenden Websites sollte darauf geachtet werden, ob Archive schon indexiert sind und dementsprechende Weiterleitungen gesetzt werden.
Anhang-Seiten deaktivieren
Eine weitere Eigenheit von WordPress: Für jede hochgeladene Datei (Bilder, Videos, PDFs, …) wird automatisch eine separate Anhang-Seite erstellt. Auf dieser Anhang-Seite ist nur die Datei zu sehen. Diese Option könnte zum Beispiel für Fotografen sehr sinnvoll sein – bei normalen Websites oder Blogs ist diese Funktion nicht notwendig, da sie unnötig viele extra Seiten produziert.
Jede Seite muss von der Suchmaschine gecrawlt werden. Sind zu viele unnötige Seiten für den Crawler dabei, kann das negative Auswirkungen haben. Es gibt verschieden Lösungen, die Anhang-Seiten bei WordPress zu deaktivieren. Einige davon lassen sich mit Plugins umsetzen.
Achtung! Bei bereits bestehenden Websites darauf achten, ob Anhänge längst indexiert sind und entsprechende Weiterleitungen setzen.
Indexierung einzelner Seiten erlauben
Manchmal ist es sinnvoll, nur bestimmte Seiten oder Dateien für Suchmaschinen indexierbar zu machen (index vs noindex). Zum Beispiel kann ein Warenkorb oder eine Newsletteranmeldung von der Indexierung ausgeschlossen werden.
Social Media Vorschau
Beim Nutzer kommt es immer besser an, wenn die Vorschau in den sozialen Medien ansprechend ist. Die Inhalte für die Vorschau können mithilfe von Plugins gesteuert werden. Mit dem Sharing Debugger von Facebook lässt sich die Vorschau der Inhalte zum Beispiel überprüfen.
Integration der Google Search Console
Wer ordentliche SEO betreiben möchte, kommt um die Google Search Console nicht herum. Gerade WordPress Nutzern, die sich nicht mit DNS Einträgen und dem HEAD-Bereich im HTML Code auskennen, können SEO Plugins bei der Einrichtung helfen.
Weitere Funktionen
Außerdem bieten viele SEO-Plugins für WordPress noch Tipps an, um den Content zu verbessern und zu optimieren, etwa mithilfe interner Verlinkungen, besserer Textqualität oder der Abdeckung von Keywords. Gerade letzteres wird WordPress Nutzern in vielen Fällen zu sehr auf die Goldwaage gelegt.
Wenn ein SEO-Plugin bestätigt, dass der Inhalt für ein bestimmtes Keyword optimiert ist, heißt es noch lange nicht, dass dieser Beitrag oder Text unter diesem Keyword rankt. Wer gute SEO-optimierte Texte schreiben kann, kann das in der Regel auch ohne das ein Plugin die Anzahl für Keywords vorgibt.
Viele der Plugins zählen die Wörter in Inhalten – was oftmals allerdings nicht hilfreich ist, weil die Anzahl der Wörter auch von der Suchintention abhängt. Die Anzahl der Backlinks wird von vielen Tools ausgelesen und bewertet. Hilfreich ist es in diesem Fall, wenn Beiträge und andere Inhalte nach kaputten Backlinks durchsucht werden.
Einige SEO-Plugins helfen Dir, kannibalisiere Inhalte für Keywords zu vermeiden und sogenannte Contenthubs zu erstellen.
Welches SEO Plugin für WordPress?
Bei WordPress gibt es viele ALL in One SEO Lösungen – also Plugins, die viele verschiedene Punkte und Optimierungen auf einmal abdecken. Wenn Du Dich mit den Funktionen der Plugins auseinandersetzt und Dir genau überlegst, was Du brauchst und was nicht, kannst Du Dir überflüssige Plugins sparen und somit Deine Website schlank halten.
Gerade Anfänger haben oft viel zu viele Plugins auf der Website installiert, weil sie denken, dass das beim Optimieren hilft.
SEO Plugins und Tools sorgen nicht automatisch für gute Rankings und können auch nicht alles sinnvoll optimieren! Doch sie können uns helfen, Fehler zu entdecken und Inhalte besser zu machen.
Im Folgenden siehst Du eine kleine Übersicht der beliebtesten SEO Plugins für WordPress inkl. deren Funktionen.
Yoast SEO
Das Urgestein der SEO Plugins. Yoast SEO gibt es sowohl in einer kostenlosen als auch in einer kostenpflichtigen Version. Dabei ist Yoast eines der am meisten genutzten SEO Plugins.
Diese Funktionen bringt Yoast SEO mit:
- Strukturierte Daten (Mit Premium mehr Schema Auswahl)
- Metadaten
- Sitemaps
- Weiterleitungen (Premium)
- Archive deaktivieren
- Anhang-Seiten deaktivieren
- Indexierung für einzelne Seiten erlauben
- Social Media Vorschau (Premium)
- Integration der Google Search Console
Weitere Funktionen von Yoast SEO:
- Keyword- und Textanalyse
- Breadcrumbs
Rank Math
Aktuell sehr beliebt – Rank Math gibt es sowohl in einer kostenlosen als auch in einer kostenpflichtigen Version.
Diese Funktionen bringt Rank Math mit:
- Strukturierte Daten
- Metadaten
- Sitemaps
- Weiterleitungen und 404
- Archive deaktivieren
- Anhang-Seiten deaktivieren
- Indexierung für einzelne Seiten erlauben
- Social Media Vorschau
- Integration der Google Search Console
Weitere Funktionen von Rank Math:
- Keyword- und Textanalyse
- Breadcrumbs
SEOPress
Ein wirklich sehr umfangreiches SEO-Plugin mit wenig Werbung – sowohl in der kostenlosen als auch in der Premium-Version. Dabei legt SEOPress den vollen Fokus auf die Optimierung der Inhalte.
Diese Funktionen bringt SEOPress mit:
- Strukturierte Daten (Premium)
- Metadaten
- Sitemaps
- Weiterleitungen und 404 (Premium)
- Anhang-Seiten weiterleiten
- Indexierung für einzelne Seiten erlauben
- Social Media Vorschau
- Integration der Google Search Console
Weitere Funktionen von SEOPress:
- SEO für lokale Unternehmen (Premium)
- Keywordanalyse
- Fehlerhafte Links
- Textanalyse (Premium)
- Breadcrumbs (Premium)
- Überwachung der Ladezeit (Premium)
SEO Squirrly
Das Plugin SEO Squirrly gehört zu den besten und umfangreichsten SEO Plugins für WordPress. Erhältlich ist es sowohl in einer kostenfreien als auch in einer kostenpflichtigen Version. Der Fokus bei diesem Plugin liegt vorwiegend auf der Contentoptimierung und dem Tracking von Ergebnissen bzw. Rankings.
Diese Funktionen bringt SEO Squirrly mit:
- Strukturierte Daten
- Metadaten
- Sitemaps
- Weiterleitungen und 404
- Archive deaktivieren
- Anhang-Seiten deaktivieren
- Indexierung für einzelne Seiten erlauben
- Social Media Vorschau
- Integration der Google Search Console
Weitere Funktionen von SEO Squirrly:
- SEO für lokale Unternehmen (Premium)
- Keywordanalyse
- Fehlerhafte Links
- Textanalyse (Premium)
- Breadcrumbs (Premium)
All in One SEO
Dieses Plugin ist weit verbreitet und deckt diverse SEO Maßnahmen umfänglich ab.
Diese Funktionen bringt All in One SEO mit:
- Strukturierte Daten
- Metadaten (Für Kategorien und Schlagwörter nur in der Premium-Version)
- Sitemaps
- Anhang-Seiten weiterleiten
- Indexierung für einzelne Seiten erlauben
- Social Media Vorschau
- Integration der Google Search Console
Weitere Funktionen von All in One:
- Lokales SEO
- Google News / Videos Sitemaps (Premium)
Slim SEO
Ein sehr schlankes, kostenfreies und einfaches SEO-Plugin für WordPress. Mein persönlicher Geheimtipp, weil hier alle Grundlagen abgedeckt sind.
Diese Funktionen bringt Slim SEO mit:
- Strukturierte Daten (Stichwort: Slim SEO Schema Plugin)
- Metadaten
- Sitemaps
- Indexierung für einzelne Seiten erlauben
- Social Media Vorschau
- Integration der Google Search Console
Weitere Funktionen von Slim SEO:
- Breadcrumbs
- Bearbeiten von Header und Footer Code
Weitere SEO-Faktoren bei WordPress
Auch das Thema Geschwindigkeit und Ladezeit sollte in Bezug auf die Suchmaschinenoptimierung bei WordPress nicht unter den Tisch fallen. Da WordPress ohne technischen Background gut nutzbar ist, werden oft viel zu viele Plugins installiert, zu große Medien hochgeladen und die Seite einfach zugemüllt.
Manche Themes optimieren die Ladezeit, während andere Inhalte langsamer laden lassen. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass auch eine WordPress Website schlank und schnell sein kann, wenn man ein wenig darauf achtet.
Gerade Überschriften sind ein wichtiger Punkt für die Optimierung. Viele WordPress-Themes geben zum Beispiel schon die H1 als Seiten- oder Beitragstitel vor. Es kommt immer mal wieder vor, dass Pagebuilder so programmiert sind, dass Kommentare oder andere Überschriften auch zu einer H1 werden. Daher sollte die Struktur der Überschriften auf jeder einzelnen Seite überprüft werden.
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